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Wenn ich schon am meckern bin

Dann auch richtig. Kennt Ihr das auch? Da macht man sich Mühe, richtet einen Brunch her, oder ein Frühstück. Oder ein Abendessen. In der Regel heißt das für mich dann ein bis zwei Tage in der Küche, weil eben alles selbst gemacht werden. Soll. OK, über die, die das nicht bemerken und das Essen wie Supermarktware herunterschlingen, über die möchte ich mich gar nicht aufregen. Ist halt so.

Was mich aber aufregt; und zwar grenzenlos, ist, wenn die einfachsten Sitten missachtet werden.

Klar, frisches Baguette krümelt, was in dessen Natur liegt. Aber, anstatt das über dem Brotkorb zu brechen oder dem eigenen Teller, wird das über dem Tischtuch zerlegt. Am besten noch schön gedreht, damit möglichst viel von der Kruste abfällt. Die Krümel werden dann mit einer beläufigen Bewegung unter den Tisch befördert.

Oder die strikte Missachtung von extra beigelegtem Besteck. Ich habe es schon lange aufgegeben, die mühsam von Ex-FrauDSL gekauften Messerbänkchen aufzulegen. Die ewigen Fragen und das ungläubige Schauen hat dann doch irgendwann genervt. Auch die Stoffservietten -"Die sind aber hart, Papier ist doch weicher...." liegen im Schrank. Nein, ich meine die kleinen  Gabeln und Löffel und Messer, die bei den jeweiligen Speisen bei Selbstbedienung beigelegt werden. Eben damit hygienisch die Lebensmittel auf den eigenen Teller gehievt werden können. Ich mag es einfach nicht, wenn der Cappuccino mit dem vorher genüsslich abgeleckten Kaffeelöffel aus dem Behälter geangelt wird. Oder das abgeleckte Messer (doch, auch Erwachsene machen sowas, befreien es von Marmelade) durch die Butter furcht.

Oder die Gabel, die drei Scheiben Fleisch auf die Seite schafft, bis das vierte Stück endlich Gnade findet.

Getoppt wird so etwas nur von Menschen, die das fremde Klo scheinbar mit einem Feld verwechseln. Erst kürzlich hatte ich das Vergnügen, meine Toilette eine halbe Stunde einzuweichen und zu reinigen. Nicht falsch verstehen - ich habe keine Dahergelaufenen als Freunde, das sind durchaus Menschen, die es im Leben zu etwas gebracht haben. Manchmal wird aber scheinbar Gastfreundschaft falsch aufgefasst. Nur - wie diese Sache abstellen? Keine Ahnung....

Kommentare

  1. Tzz Tzz Tzz...
    Was lädst Du Dir denn für Gäste ein?
    Womit aber zumindest bewiesen wäre, dass man es offenbar auch ohne vernünftige Erziehung zu etwas bringen kann...

    Grüße aus Hessen
    individu

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    1. Wie geschrieben; eigentlich ganz normale Menschen. Das Schlimme daran ist, dass die sich zu Hause bei sich ganz anders benehmen.

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  2. Ganz spontan fällt mir nur ein, das selbe bei denen zu Hause in noch verschärfter Form abzuziehen. Nur - ob sie das verstehen wage ich zu bezweifeln. Ich ganz persönlich würde direkt sagen was mir nicht gefällt. Aber nur zu bestimmten Menschen, bei manchen halte ich einfach die Klappe.

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    1. Hab´ ich ja auch schon überlegt. Aber: ich bin nicht der Typ der sich gerne daneben benimmt, sowas wäre mir peinlich. Direkt sagen ist auch so eine Sache; da muss ich abschätzen, ob die Freundschaft durch den kleinen Teil Fehltritt wirklich in Gefahr ist. Also: Augen zu und durch. Oder nicht mehr einladen.

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  3. Das mit den Baguette-Krümeln könnte mir auch passieren, weil ich da nicht drauf achte. Also ich schieb die Krümel nicht untern Tisch, aber ich achte beim Abbeissen auch nicht drauf, dass die nur auf den Teller fallen und nicht auf´n Schoss und Boden. Ich seh da immer meinen Schwiegervater vor mir, der mit´m Kinn auf´m Brett hängt, damit da kein Krümel vorbeigeht.

    Alles andere von dir beschrieben, wie Messer ablecken oder mit irgendeinem Besteck, das schon woanders dran oder drin war nochmal was anpicken o.ä. find ich total ekelig.

    Und Klo ist ja wohl echt der Hit. *schüttel*

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