Merchsoße/Meerrettichsoße Auf einem Feld im Frankenland sich einst ein Rudel Merch einfand. Zu wachsen schön und ´grad, in Reih´ und Glied, wie in ´nem Grab. Da unter der Erde sie gewachsen - von einer fürnahm Bleich, so hell wie eine tote Leich. Der Bauer war ein kleiner Mann, mit großen Ohr´n am Kopfumfang. Manch einer sagt, er wär´ ein Zwerch, so nannt´ er das Gemüse Merch. Der Bauer erst, mit groß´ Verdruss, „wos wächst ´n da bloß für a Stuss?“ A grauslichs Zeuch, ganz ohne Farbe, vielleicht schmeckts Abends zu der Barbe? Am grünen Schopf war er gepackt, die Wurzeln ihm schnell abgehackt, wandert in des Bauers Beutel, der kleine Felderräudel. Die Frau am Abend stand schon an der Tür, „Wo bleebt der Bauer nür?“ Sie war kein Franke, eher aus Sachsen, zusammen konnten sie doch recht gut flachsen. Er kam nach Hause mit dem Sack in seiner Hand, der Geruch sich schon durchs Linnen brannt. Die Bauersfrau verzieht die Nase, „damit gehste oof de Straße!“ Der arme Bauer wusste nic...
Silbern gelöffelt - Leben, Essen, Trinken