Ich sitze still an seinem Bett, halte ohne Worte seine kalte Hand, starre auf die Autobahn in der Ferne und hänge meinen Gedanken nach. Er drückt meine Hand mit einer Kraft, die man seinem ausgemergelten Körper nicht mehr zutrauen würde. So, als ob er das Leben festhalten möchte, sich im Leben hält. Ich denke daran, dass wir so viele Chancen gehabt hätten, zu reden, dass ich schon wieder dabei bin, einen wichtigen Menschen zu verlieren, den dritten in nur einem dreiviertel Jahr. Ich denke an die Fehler, die ich gemacht und zu spät erkannt habe. Ich will sie wieder gut machen, kann nur weiter seine Hand drücken, meine Oma kann ich nicht mehr fragen, die Liebe ist auch fort. Als ob er eine besondere Bindung zu mir hat und mir Mut zusprechen möchte, drückt er in dem Moment meine Hand so fest, dass es mich fast schmerzt. Als ob er sagen möchte, kämpfe um sie. Er weiß nicht, dass es zu spät ist. Zu spät, die Liebe wieder zu bekommen und zu spät mit ihm über so viele Dinge zu reden, die unge...
Silbern gelöffelt - Leben, Essen, Trinken