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Karpfen und Krapfen

Karpfen mag ich nicht. Eine der Fischarten, die bei mir niemals auf dem Speiseplan stehen werden. Auch dann nicht, wenn es der letzte Fisch aus der Region sein sollte, der in hundert Jahren zu erwerben ist. Grund: wenn einer der Gesellen modrig schmeckt, dann habe ich den auf dem Teller.

Da halte ich mich lieber an die Krapfen (Pfannkuchen, Berliner), die es saisonabhängig immer und in der Faschingszeit überall gibt. Für mich als Krapfenliebhaber ist der Fasching also die schönste Zeit. Auch, wenn ich dieses Getue zutiefst verabscheue. Ebenso wie Krapfen aus der industriellen Fertigung. Trocken, irgendwie mit irgendeiner Masse gefüllt, meist mit Staubzucker und einem Fett, welches den ganzen Tag wieder vorstellig wird. Da ist mir die Bäckerware schon bedeutend lieber. Auch dann, wenn zwei der Teile in etwa so viel kosten wie ein Sixpack Industriegebäck beim Discounter. Frisch, gutes Fett und eine Marmeladenfüllung, die den Namen auch verdient hat.

Umso enttäuschender ist es, wenn der Bäcker des Vertrauens plötzlich drei zum Preis von zwei anbietet. Erst mal nicht schlimm, erst dann, wenn sich herausstellt, dass es keine Werbemaßnahme für ein paar Tage ist, sondern schlicht am Rohmaterial und am Fettwechsel gespart wurde. So hält man sich keine Kunden. Andere Bäcker haben auch schöne Krapfen.

Kommentare

  1. ich mag nur die mit gelber marmelade :-))))

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  2. Da wo ich meine Kindheit verlebte, heißen die Dinger Pfannkuchen, unter dem Namen hat man die in Berlin auch erstehen können. Hier heißen die Berliner. (Und Pfannkuchen sind das, was ich als Eierkuchen kannte.) Wir wissen zwar, dass das Faschingskrapfen sind, aber das sagt hier kein Mensch.
    Macht nichts, Hauptsache sie sind locker, fluffig, lecker gefüllt, mit Hagelzucker oder Zuckerguss dekoriert und handgemacht - sprich vom Bäcker meines Vertrauen.
    Diese Discounterdinger sind obereklig, bäh. Lieber esse ich nur einen, dafür abr toll, als sechs, die alle nach nichts schmecken und zäh sind.

    Grüße! N.

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  3. Meine Schwester war am WE in Urlaub, nur 70 km von hier in einem Kurbad, allerdings ein anderes Bundesland. Auf der Karte zum Mittag: Pfannkuchen. So. Da denkste, da kommt was flaches aus der Pfanne, Kompott oder sonstwas dazu. Was kam? Ein Krapfen. Ein Faschingskrapfen.

    Die mit dem kompletten Zuckerguss mag ich auch. Hagelzucker habe ich hier noch nie gesehen. Puderzucker mag ich nicht, danach sehe ich immer grausam aus. :-)

    Und die vom Discounter wären wohl besser gewesen als der, den ich heute vom Bäcker aß. Den schmecke ich noch immer. Zur Belohnung mache ich mir gerade für morgen eine leckere Kohlsuppe.

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    1. Noch schlimmer als Discounter - grausam. Was hat er getan? Altes Frittenfett verwendet?

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  4. Nelja, ich vermute, dass das Fett nicht nur alt war, da war auch einer der Gesellen drin verbrannt. Hat ganz übel geschmeckt, so, als wäre da ein Krapfen drin vergessen worden. Ich kann das kaum beschreiben, noch am Abend hat sich das Ding mit Rückmeldungen bemerkbar gemacht. Eigentlich will ich wohl lieber nicht wissen, was da schief gelaufen ist.

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  5. *Börgs* das hört sich ja eklig an. Hast gut hingekriegt, nun hab ich Hunger auf einen Berliner, von der leckeren Sorte natürlich...

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  6. Tja, nur woher bekommen - und wie die Guten erkennen....!

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  7. Also ich oute mich jetzt mal als Krapfenliebhaber vom Möbelschweden. Besser gesagt Berliner heißen die bei uns. ;)

    Hätt ich nie gedacht, dass dieses Sixpack für unter 2 Euro überhaupt nur ansatzweise schmecken könnte. Aber sie tun es. Keine Ahnung, was die da reinpacken. Wahrscheinlich soviele E´s, dass die Zunge gar nicht anders kann, als diesen Berliner zu mögen. ;)

    Allerdings geht natürlich nichts über einen Berliner vom Bäcker. Viel Erfolg bei der Suche nach einem neuen Krapfenbäcker.

    LG

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  8. Manu, die habe ich da noch nie gesehen. Liegt vielleicht daran, dass ich da immer nur - vergebens - nach der Marabu-Schokolade mit Orange suche. Und nach den Abbas-Nachbauten mit Lachsgeschmack. Muss ich mal drauf achten.

    Am besten sind die vom Bäcker mit einer Grundfüllung aus Himbeermark und darauf dann eine Nougatcreme. Oben ist eine Art Eierlikör-Zuckerglasur. Schmeckt!

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