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Schlemmen in Presseck - Der "Gasthof Pressecker Hof"

Die Damen an Bord wünschen Zerstreuung in der Verbindung damit, ein paar der bedruckten Papier in deren Geldbörsen in Gerbererzeugnisse umzuwandeln. Wo kann man, oder besser Frau, einfacher als im Werksverkauf eines der renomiertesten Hersteller Deutschlands umsetzen? Darum war die erste Station hier: KLIXTU.

Die Bewegung auf den Etagen und in den einzelnen Räumen tat gut, förderte den Appetit. Und ich wäre ein Schlechter, hätte ich nicht schon längst auch hier ein Restaurant im Blick.

So sollte es der "Gasthof Pressecker Hof" werden. Jedes Mal wieder von den Damen des Bodenschatz-Werksverkaufs (BOSCHA stattet u. A. auch die Bundes-Nationalmannschaft im Fußball aus) empfohlen, verspürten die Begleiterinnen keinen Appetit. Ich verlege also den Abfahrtspunkt so, dass eine Mittagspause wahrscheinlich wird und gelange endlich so an mein Ziel.

Nur gut 200 m Fahrtstrecke, ein großer Parkplatz direkt am Haus. Ein paar Stufen führen in das Restaurant. Ich bin mir nicht sicher, ob durch die Hotelseite das Restaurant barrierefrei betreten werden kann, hierzu bitte nachfragen.
Das Restaurant wird, wie es in Franken früher üblich war, durch eine Tür direkt neben dem Ausschank betreten. Der Wirt, bzw. die Wirtin, hat so Neuzugänge gut im Auge und Zechprellerei durch Durchreisende schnell unterbinden können. Lange ist es her...

Da an unserem Besuchstag eine Pilgergruppe erwartet wurde, wurden wir an einen "kleinen" Tisch geleitet. Immerhin reichlich sechs Sitzplätze für uns drei Menschlein.

Die Spezialkarte für die Pilgerer wurde weggeräumt, wir durften aus der weitaus umfangreicheren Standardkarte mit zusätzlichem Tagesangebot auswählen. Wir wählten. Und zwar gegen den Durst:

1 Radler 0,5 Liter zu € 2,40 (€ 4,80/Liter)
1 Wasser still 0,2 Liter zu € 1,60 (€ 8,00/Liter)
1 Wasser spritzig 0,25 Lier zu € 1,60 (€ 6,80/Liter).

Eine Überflutung der körpereigenen Zellen sollte durch gleichzeitige Aufnahme von Nahrung verhindert werden. Dazu nutzten wir folgend aufgezählte Speisen:

1 Currywurst - € 4,50
1 Fischfilet - € 6,00
1 Schweinebraten - € 7,00.

Die Getränke waren wie erwartet gut gekühlt, schnell am Tisch, gebracht durch die freundliche Dame hinter dem Tresen.

Kurze Zeit später durften wir die bestellten Speisen am Tisch in Empfang nehmen.

Begleiterin 1 hatte sich für
Fischfilet entschieden. Wie man sieht, eindeutig TK-Ware, geschuldet dem Preis. Wer hier meckert, dem ist nicht zu helfen, denn alleine der Preis deutet auf die Herstellungsart hin. Aber, unter uns: So ein Gericht bestellt man sich in einem fränkischen Landgasthof nicht. Die Kartoffeln waren zwar gar, haben allerdings eher eine lauwarme Temperatur mitgebracht. Geschmacklich war das Gericht in Ordnung, der Fisch konnte in seiner Art nicht bestimmt werden. Wie gesagt: es hätte auch viele fränkische Gerichte auf der Karte gegeben...

Eines dieser Gericht war mein
Schweinebraten. Saftig, heiß, toller Fleischgeschmack, dezent durchwachsen, was für die Geschmacksbildung toll ist. Die Soße hatte einen tollen Geschmack, eben so, wie hierzulande ein Schweinebraten zu schmecken hat. Die Konsistenz genau richtig. Was ist richtig? Eine Soße, die auf dem Teller bleibt, also nicht zu flüssig ist. Aber auch nicht so fest, dass diese nicht mit dem Kloß aufzunehmen ist. Der Kloß (eine Singularität...) war in der Größe so expandiert, dass durchaus in anderen Landstrichen zwei daraus gemacht werden.

Ich mag Wirsing, ich mag einen Beilagensalat, ich mag viele Dinge zum Schweinebraten dazu. Besonders aber mag ich
Sauerkraut. Und zwar solches, das seinen Namen verdient hat. Nicht dieses manchmal servierte verkochte Zeug, welches noch dazu mit viel Zucker seines Charakters beraubt wurde. Hier kommt ein gut abgestimmtes, wunderbar zum Schweinebraten passendes Krauf zum Kunden. Ich sage nochmals Danke. Und weiße den Leser darauf hin, dass gerade einmal 7 (sieben!) Euro für dieses komplette und sättigende Mahl aufgerufen werden. PLV? Hervorragend!

Bleib noch der dritte Teller im Bunde, die
Currywurst. Wie am Tag zuvor auch, fiel bei einer Person am Tisch die Wahl auf einen Klassiker. Ich durfte die Soße probieren, diese gefiehl mir deutlich besser als die am Vortag. Hier war eine Säure zu spüren, welche zwar fast in der Süße unterging, aber die Ausgewogenheit war deutlich besser, als tags zuvor. Die Wurst eine gute, solide Basis war rundherum knusprig, was aber immer wieder durch die massige Zugabe von Soße etwas untergeht. Die Pommes waren leider etwas schlapp, aber noch im Bereich des Essbaren. Was aber ein Meckern darstellt, welches nur bei höheren Ansprüchen möglich wird. Sprich: Alles gut, kein Problem, prima Essen. Und auch hier wieder ein unschlagbarer Preis für ein gutes Gericht: 4,50 €.

Die Toiletten liegen leider im Keller, sind zwar sauber, für Gehbehinderte jedoch schlecht, für Rollstuhlfahrer überhaupt nicht zu erreichen. Evtl. kann hier eine Sanitäranlage im angegliederten Hotel benutzt werden.

Unser Fazit: Gerne wieder, dann aber ausschließlich mit einer Bestellung aus lauter heimischen Speisen.






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