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Naidoo, Schweiger, andere Prominente.

Die Flüchtlingssituation kann man sehen, wie man will - das ist ein Privileg in unserer zumindest rudimentär noch vorhandenen Demokratie.

Manchmal, da stellt sich ein Politiker, manchmal auch ein "Star" hin und nennt seine Meinung. Das ist Demokratie. Auch, dass "das Volk" dabei als gelegentlich für das, was diese Politiker und "Stars" für sich reklamieren, als "Pack" oder "Neonazi", als "Rechte" abgeurteilt werden. Ist soweit in Ordnung, weil das eben die freie Meinung der Äußerer ist.

Der Sinn soll wohl vorrangig sein, Andersdenkende mundtot zu machen, vielleicht in manch hehren Fällen steht die Sensibilisierung im Vordergrund.

Der "normale Bürger" lauscht und zuckt schon bei der Nennung der Themen zusammen. "Rechtsradikal" *zuck*. "Zuzugsobergrenze" *zuck*. "Zigeunerschnitzel" *zuck*.

Und dann kommt die ARD mit ihren diversen Sendeanstalten - und schiebt ohne jegliche Mitbestimmung einen Xavier Naidoo auf die Bühne des ESC. Keine Wahlveranstaltung vorher, keine Abstimmung des Volkes. Oder zumindest von interessierten Teilen des Volkes.

Tja, die Volksseele, sensibilisiert auf "No-Go´s" und sensibilisiert, bei dem leisesten Verdacht auf "Normabweichung" sofort loszupoltern. Besonders bei den "Stars", die gerne den besonders Guten nach außen kehren. Erinnern wir uns an die Beschimpfung der Differenziertdenkenen durch Til S. Erinnern wir uns an die pauschale Vorverurteilung der sich hauptsächlich in den neuen Bundesländern Protestierenden als "Pack", welches seine Meinung (in der Demokratie) auf der Straße in angemeldeten Märschen kundtut. Alles "Neonazis".

Und dann wird sich gewundert, wenn das Volk, durch eben solche Aktionen "geschult" ebenfalls blind um sich schlägt, wegbeißt, was nur den Anschein eines "Nichtkonformen" hat? Neuestes Opfer: Xavier Naidoo.
Aufklärung, Recherche, nachdenken? Nein, da wird im Reflex geurteilt und zugeschlagen. Geballt, mit der antrainierten Nazikeule.

Hier hat die Wut, wie so oft in der Politik nun auch hier im Privatbereich übergangen zu werden, zugeschlagen. Der ersten Meinung wurde eine Plattform geboten und der Shitstorm losgetreten. Der Leidtragende ist nun nicht mehr das Volk, es hat einen derer erwischt, die sonst gerne den mahnenden Finger erheben. Geschieht es andernorts mit dem Zeigefinger, hat das Volk für sich den Mittelfinger gewählt.

Mir ist es im Prinzip gleich, wer uns bei einem Wettbewerb vertritt, der sowieso nur eine Farce ist. Mir ist egal, welche Aussage der Herr Naidoo unter das Volk bringen will. Mir ist egal, ob diese erhobenen Vorwürfe gegen ihn zutreffen; das sollen kompetentere Stellen verifizieren und dann, falls nötig, ahnden. Aber vielleicht haben "die Herren da oben" somit auch einmal die Möglichkeit eines Lerngeschenkes bekommen: was uns von diesen "Vorbildern" vorgelebt wird, wird über kurz oder lang auch wieder auf diese zurückfallen. Gutes wie Schlechtes. Wer sich hinstellt und pauschaliert und vorschnell aburteilt, der muss sich gefallen lassen, dass eben dieses auch mit ihm selbst passiert.

Kommentare

  1. Hi :)

    Du hast da schon ganz recht, Meinungsfreiheit ist ein rares Gut und wir sollten sie uns bewahren. Dass man alles sagen darf, heißt aber nicht, dass ich damit einverstanden sein muss. Und wenn mich jemand stellvertreten soll (sei es ein Politiker oder so was Banales wie ein Sänger beim ESC), dann hätte ich ganz gerne tatsächlich, dass es jemand tut, der wenigstens grob sagen kann, auf welchem Planeten er sich derzeit befindet, dass scheint Herrn Naidoo nicht immer möglich ;)

    http://www.musikexpress.de/xavier-naidoo-im-interview-ich-bin-ein-rassist-aber-ohne-ansehen-der-hautfarbe-150829/

    Das ist zwar ein langes Interview, aber da sind schon ein paar derbe Klopper zwischen. Seine richtig krassen Wahnfantasien durfte er ja mal im Frühstücksfernsehen absondern.

    https://youtu.be/Djn6fE3vGWg

    Das ist halt keine MEINUNG, das ist eine Behauptung. der Unterschied dabei ist, dass man Behauptungen widerlegen kann. Er mag sich diesem Prozess aber scheinbar nicht unterziehen, weil das voraussetzt, dass man dann mal ein paar Tage nicht kiffen dürfte ;)

    Ich hätte es vermutlich trotzdem geschaut, das ist mein TV-Tag im Jahr.

    Liebe Grüße

    Norman

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    1. Danke, Nono, ich hab´ da mal nachgelesen und nachgehört. Nuja, jetzt finde ich es auch gut, dass der Herr N. NICHT antritt. Bin da eigentlich nicht so empfindlich, aber solche Aussagen - die lassen doch schon tiefer blicken. Seine Meinung, da hat er ein Recht dazu wie Du und ich. Aber dann muss auch die Konsequenz daraus getragen werden. Bei ihm wie bei uns.

      Grüße, Holger

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  2. Eigentlich geht es nicht um Naidoo.

    Es geht doch darum, dass einige ihre Meinung offener sagen dürfen als andere.
    Dass man mittlerweile jeden zweiten Satz mit "Ich bin ja kein Nazi, aber.... " anfangen muss, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden.

    Bei uns im Örtchen ist grade ein Mann bei einer Stadtversammlung ausgebuht worden, weil er es gewagt hat zu sagen, dass er Angst hat vor der Menge an Flüchtlingen die herkommen.
    Mehr nicht.
    Die anderen, die auch Angst haben, gehen nicht mehr zu solchen Veranstaltungen.

    Bist Du nicht für mich, bist Du gegen mich.

    Das macht MIR Angst.

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    1. Leider gibt es nur noch schwarz und weiß, keine grauen Schattierungen mehr in der Mitte. Das ist das Ergebnis dessen, was Du oben ansprichst. Für oder gegen mich, dazwischen ist nichts. Ich bin kein Rechter, ich habe weder etwas gegen Ausländer noch gegen Imigranten. Aber bitte doch alles nach den festgelegten Regeln und nicht "komme, wer wolle" und ohne Kontrolle.

      Leider darf man nicht mehr sagen "Flüchtlinge in Not an Leib und Leben ja bitte, aber keine Menschen aus Ländern, die weder Krieg noch Verfolgung haben." Zack, schon bist du rechts, weil du differenzierte Zugangsbedingungen für die einzelnen Volksgruppen haben möchtest.

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    2. Seit Tagen schreibe ich an einem Post dazu.
      Ich tu mich unheimlich schwer, den auch ja politisch korrekt zu verfassen....

      Aber genau das meine ich.
      Jeden Satz in diese Richtung fängt jeder mittlerweile an mit: Ich hab ja nix gegen Ausländer...
      Ich bin nicht fremdenfeindlich....

      Ich finde es völlig richtig zu fordern, dass wer hier einreist, registriert wird, überprüft wird und gegebenenfalls zurück geschickt wird.
      Ich weiß nicht, wer da alles kommt.
      Und soviel ich bis jetzt sehe und verstehe, weiß es außer mir auch niemand sonst.

      Na, ich hoffe, ich habe bis heute Abend ausformuliert.
      Mir gehts in erster Linie um die Meiningsfreiheit, die auf die übelste Art beschnitten wird.

      Genieß den ersten Advent, lieben Gruß
      vany

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    3. Leider haben wir uns zu lange geduckt, eben um immer PC einzuhalten. Und nein, ich sehe das nicht. Ich will auch weiter meine Meinung sagen dürfen, die eben NICHTS mit den Nazis oder den Neonazis zu tun hat. DAS lehne ich nämlich auch ab. Ebenso auch wie radikales Linktentum. Nenne ich jetzt mal so. Seine Meinung nennen ist ok, aber diese muss auch nach den Regeln der gesetzlich festgelegten Normen erfolgen. Oft belastet und doch wahr: eine Demokratie muss auch andere Meinungen als die eigene aushalten. Dann, und nur dann, können wir in der Gesellschaft diskutieren und einen Konsens finden. Ich mag mir weder von den "Rechten" noch von den "Gutmenschen" mít einer alleinig gültigen, absoluten und einzigen Wahrheit zugedeckt werden. Das Leben ist NICHT eine gerade Bahn, es gibt immer Schattierungen und Abstufungen. Aber, jeder muss für sich entscheiden, welchen Grad an Forderung er an sich und die Umwelt stellt.

      LG, Holger
      P.S.: Schreibe einfach, wie DU es empfindest, setze es in den Blog, so, dass Du Dich nicht verbogen fühlst. Und diskutiere.

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    4. Hallo Vany mit dem Aluhütchen,

      gehe da mit vielem d´accord was Du da vom Stapel lässt. Natürlich sollten sich die Ölaugen soweit intergrieren, damit ich endlich wieder in meiner Muttersprache in Tunesien ein Schweineschnitzel bestellen kann. Was fälllt diesen Mittelmeerostfriesen ein, zu Hause die guten verkohlten, blutverschmierten Steine liegen zu lassen und hier ein menschenwürdiges Leben unter unfreundlichen Einheimischen fristen zu wollen und es immer noch als beste Alternative zu werten ?

      Was geht bloß in deren Kopf vor ? Wie muss sich Flucht bloß anfühlen ?

      Ich bin schon recht kreativ, aber ich kann mir beim besten Willen nicht den Grad der Verzweiflung vorstellen, der dahinterstecken muss.

      Und das das ganze links/rechts/kontingente-Gefasel angeht.... seit Urzeiten schwadroniert die Politspitze, Deutschland müsse sich international mehr einbringen,gar "Verantwortung übernehmen". Mangels militärischer Möglichkeiten und grundpazifistischer Bevölkerung ist das jetzt unsere Verantwortung. Ta.-Dah.

      (Hatte bisher nur positive Erfahrungen mit den Flüchtlingen hier in Lübeck, vielleicht mal selber welche machen)

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