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Schlemmen in Steinwiesen - Der "Gasthof Hubertushöhe"

Woche zwei der Red-Genesung. Sie kann nichts in der Hand halten, die kann nicht greifen, sie kann nicht schneiden. Aber, sie kann perfekt beifahren.

Und so war es an der Zeit, mal wieder Luft zu schnuppern. Fremde Luft, gesunde Luft.

Seit gut 2008 war ich nicht mehr in der Region "hinter" Kronach, dem Frankenwald. Und auch heute wäre es fast gescheitert, da eine Straßensperre nach der anderen versucht hat, uns die Lust an der Tour zu vermiesen. Nix gibts, dazu kenne ich mich zu gut in der Ecke aus.

Mit einem kleinen Umweg über Bad Steben und Carlsgrün, also einer kleinen ehemalige Kunden-Revivaltour, ging es in den Raum Steinwiesen. Etwas abgelegen, eigentlich mitten im Frankenwald, wortwörtlich "mitten" sogar, ist der "Gasthof Hubertushöhe" zu finden.

Das Lokal selbst hat einen riesigen Parkplatz, liegt es doch an einem Schnittpunkt zweier Langlaufloipen im Winter und zweier Straßen zu Sehenswürdigkeiten. Umso erstaunlicher, dass das Baudenkmal mit äußerst günstigen Preisen aufwarten kann. Wildgerichte um die 8 - 9 Euro, das teuerste Gericht war an diesem Tag eine viertel ausgelöste Ente, Rotkraut und Klöße zu 10,80 Euro. Uns war aber nach Hausmannskost. Diese sind auf der Karte zuhauf zu finden. Ebenfalls zu günstigen Preisen.

Der Beilagensalat enthält wie schon immer kein Stückchen Fertigware. Frische Salate, auch die Karotten sind frisch gekocht und jeder Salat behält seinen Eigengeschmack. Keine Fertigpampe, unter der sich der Dosensalat schamhaft versteckt - klare Linie auch hier. 


Für mich gab es wie immer das Schnitzel nach Wiener Art. Dieses Mal mit Pommes anstatt mit den sonst georderten Bratkartoffeln (mit Speck und Zwiebeln *hach*). Pfannengebraten, auf den Punkt, frisch. Das Klopfen der Schnitzel ist für mich immer ein gutes Zeichen, so auch hier. Butterfett wird nach wie vor verwendet, keine Derivate sonstwelcher Anbieter finden den Weg in die Küche. Der Geschmack: Einach hinfahren und probieren. 7,50 Euro sind ein mehr als fairer Preis. Ebenso auch die 1,80 Euro für ein Spezi im 0,4 Liter-Gefäß.
Auf der Karte wird das Schnitzel übrigens unter "Schnitzel Wiener Art mit Ketchup, dazu Pommes frites" offeriert...
Red hatte sich für einen "Strammer Max" entschieden, hier in der Variante mit Garnitur drumherum und Schwarzwälder Schinken. Nach Reds Auskunft sehr gut, vollkommen ausreichend und dem Preis angemessen. Der übrigens bei 5,50 Euro liegt. Damit Red nicht verhungert, habe ich mich erbarmt, und das Brot geschnitten. Bin ja nicht so...

Das Lokal selbst ist rustikal, aber sehr sauber, lädt zum verweilen ein. Der Charme der Jahrzehnte wurde hier bewahrt und konserviert, die Entschleunigung kommt von alleine.
Im Winter werden hier Kuchen und Kaffee serviert, im Sommer lockt ein Freisitz inmitten der Natur ein.

Meine Empfehlung? Aber natürlich.




Kommentare

  1. Ja im Frankenwald , meiner Geburtsheimat gibt es schon noch solche Kleinode.Ob ich nicht vieleicht doch vor dem Dez. noch mal hochkomme .

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  2. So, danke, jetzt hab ich HUNGER! ;-)
    Aber bis ich dort bin, bin ich verhungert :-(
    Also, ab in die Küche und selbst was machen.

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    1. Hans, komm halt mit Pfanni vorbei, dann organisiere ich was.

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  3. Toll, wie man etwas so Einfaches wie einen strammen Max hübsch anrichten kann, Nun müsste noch jemand die weißen Streifen aus dem Schinken rausmachen, das Spiegelei einmal kurz in der Pfanne umdrehen oder nen Deckel drauf tun, weil ich die Glibberhaut nicht mag, dann würd ich auf der Stelle den Teller klauen ;-)

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  4. Lieber Holger,
    ich schau NIE MEHR auf deine Seite, wenn ich noch nichts gegessen habe,
    das ist Masochismus pur. Jedesmal weiß ich dann gar nicht wo ich schnell
    genug das passende Gericht hernehmen soll, vielleicht auch noch kochen?
    Der stramme Max wäre nicht allzu aufwändig.
    LG und schönes We.
    Sadie

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    1. Deal: Du isst in Zukunft erst etwas und kommst dann hierher? Na?

      LG und auch Dir ein schönes WE,
      Holger

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