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Grillabend.

Heute habe ich erstmals bemerkt, dass es alleine doch nicht alles so einfach ist, wie es mal war. Nein, nicht Einsamkeit war es, die mich gepackt hat - die Grenze des Machbaren im Moment. Ist schon was anderes, wenn man die Vorarbeiten auf zwei Leute aufteilen kann. So also putzen, vorbereiten, nochmals putzen, wieder vorbereiten, wieder putzen. Den Balkon richten, putzen. Heute sogar mit der Dampfmaschine, porentief rein.

Als ordentlicher Mann schürt man das Feuer so rechtzeitig an, dass die ersten kleinen Häppchen direkt bei dem Eintreffen der Damen auf die Teller wandern kann.

Samstagmittag habe ich also eine mittelgroße Zucchini der Länge nach in Streifen geschnitten. Je ca. 0,8 - 1 cm Stärke. Mit dem Butterpinsel zuerst eine Schicht Zitronensaft aufgetragen, dann etwas Salz, um den Saft zu ziehen. Derweil eine halbe Packung "Kräuter für Frankfurter grüne Soße" mit ca. 1/2 Liter gutem Speisöl, vier Knoblauchzehen und zwei Esslöffel Meersalz in ein hohes Gefäß geben. Mit dem Zauberstab fein zerkleinern. Etwas von dem Würzöl abnehmen und die Zucchini damit bestreichen, vorher das abgesetzte Fruchtwasser mit einem Tuch aufnehmen. Dann Pfeffern, grillfertig.
Derweil hat die Glut im Grill die nötige und gewünschte Temperatur erreicht. Männer wissen, wann es soweit ist.

Zucchini auf den Grill erst die nicht bestrichene Seite nach unten. Anrösten, wenden. Dann die Erstangrillseite auch bestreichen. Das Ganze so lange, bis die Zucchini weich, aber bissfest sind. Auf einen Teller, unter Alufolie. Lauwarm sind die am besten.
Im Backofen backen Baguette und Brot.

Die Mädels sind da, schnappen sich die Zucchini, die Brotbeilagen und den Salat. Zucchini und Karotte geraspelt. Reicht vollkommen aus, ist gut vorzubereiten und weicht nicht durch. Zumindest dann, wenn man das Dressing extra bereitet. Heute bestand dieses aus:

- 250 g Dickmilch
- 250 g Quark 40 %
- etwas Salz
- Dill
- Pfeffer
- ein kleines Stück echten Trüffel (bitte NICHT chinesischen nehmen!)
- 2 hartgekochte Eigelb
- etwas Gemüsebrühe (ca. 100 ml)
- 1/2 Teelöffel Zucker

Schmeckt mal ganz gut anders.  Kam zumindest an, wenn ich den kläglichen Rest ansehe. So soll es sein.

Zaziki gab es bisher immer wieder,laaaangweilig. Zeit, mutig zu sein.

Bauch wurde gewünscht. Aber bitte durch, weich, nicht zu fett, gewürzt, aber anders als sonst. Nuja. Griff in den TK, da hab´ ich mal was vorbereitet... ;-) Den "Asia-Bauch" traf die Wahl. Ca. 700 g guter roher Bauch, mit einer guten Tasse "Sauce Süßsauer" in einen Beutel gepackt, vakuumiert und eingefroren. Über Nacht aufgetaucht, dann für zwei Stunden bei 60° im Beutel im Topf gegart. Rausnehmen, in Scheiben schneiden. Schmeckt so schon gut, aber vom Grill - butterzart, rauchiges Aroma. Mache ich in jedem Fall wieder. Die Mädels waren begeistert.
Guter Rauch kam dieses Mal von einer Grundglut aus Buchenholzkohle (DIN!!!), einem Scheit Tannenholz, welches ich mit verkoke und einer kleinen Auflage aus Kühle für eine kurfristige Flamme und das harzige Aroma, welches typisch für das Coburger Land ist.

Allerdings war mir nicht schon wieder nach den Coburger Fettstängeln. Grund: Im Moment kenne ich keinen Metzger, der diese so herstellt, wie ich sie mag. Und wieder einmal trauere ich um die Metzgerei Schlick.

Wenn das Feuer schon brennt, dann wird der Rest der Flammen genutzt, um ein paar Bratwürste vom Bauernhofmetzger anzugrillen, diese dann auf der Glut garziehen zu lassen.
Die Grundsättigung stellt sich ein, die Beilagen nehmen rapide ab. Zeit, etwas zu wagen. Da habe ich doch kürzlich erst "Golden Beef" im EDEKA CC mitgenommen, zerteilt und in ordentliche Stücke Steak und Gulasch zerteilt. Heute sollten ein paar der Teile auf dem Grill die Vollendung finden.

Dazu habe ich in einer kleinen Schüssel etwas von der selbst gemachten Kräuterbutter, bestehend aus 500 g frischer Sahne vom Bauern, etwas Meersalz und Kräutern sowie Knoblauch aus dem Garten, schmelzen lassen. Die Steaks auf einer Seite mit einer Kruste versehen, diese wenden und vorher die noch rohe Seite mit der Butter einstreichen.
Scheinbar die ideale Hitze, denn obwohl die Mädels "SATT!" signalisiert hatten und ich auf die Steaks lauerte, blieb mir nur ein Probierstückchen. Hab´ ja noch mehr :-)
Für mich perfekt und ein Grund keine zerrigen Nackensteaks vom Schwein mehr hinunterzuquälen.

Ach ja, die scharfe Dickmilch...
- 250 g Dickmilch
- 125 g süße Sahne
- etwas Meesalz
- 2 Esslöffel Ajvar scharf
- 1 Spritzer Zitronensaft
- ein paar Dillspitzen
Rühren, über Nacht ziehen lassen.




Kommentare

  1. Hallo mein lieber Holger,
    ich bin wieder zurück im Welt des Bloggens, die Auszeit war ganz gut,
    allerdings bekomme ich sofort Hunger, wenn ich auf deine Seite schaue,
    soviele tolle Rezepte, da läuft mir wirklich das Wasser im Mund zusammen.
    Hoffe es geht dir gesundheitlich gut? und ich werde mich mal in deinen Blog vergraben.
    LG Sadie

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    1. Grüße! Schön, Dich wieder unter uns zu haben! Hunger soll man (und besonders Frau) ja auch bekommen. Gesundheitlich läufts gut, danke der Nachfrage. Und selbst?
      Schaufeln sind hinten rechts ;-)
      Gruß, Holger

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