Direkt zum Hauptbereich

Der Freitag dann so.

Puh. Mal sehen, ob ich das noch zeitlich auf die Reihe bekomme.

Erstmal: Früh mit einem Grinsen aufgewacht. Am Vorabend waren wir in einem Biergarten in der Umgebung, zocken. Nein, nicht um Millionen, um Centbeträge. Hallo? Meine Kumpels müssen hart für ihr Geld arbeiten, da muss das nicht sein. Und nein, es bereichert sich auch niemand, das Verlorene kommt direkt in eine Allgemeinkasse. Daraus wird dann Gutes getan. Für uns. Wir bekommen ja sonst von niemandem was.

Ach ja, warum ich gegrinst habe? Weil in diesem Biergarten zwei neue Bedienungen angestellt sind? Na? Schon klar wohin die Reise geht? Genau. Hübsch und Hübscher heißen die. Glaube ich. Während Hübscher nicht so mein Fall ist (der B-Kumpel findet diese hübscher, wahrscheinlich hat er auch Recht, aber wir sind uns in Sachen Frauen eigentlich NIE einig. Und das ist gut so!), gefällt mir hübsch sehr gut. Warum? Durchschnittliche Figur, eigentlich nichts Besonderes. Aber das Lächeln, dieser Blick, wenn sie einen bei der Bestellaufnahme anschaut und diese Stimme. Die Augen. Das Gesamtpaket passt. Und sie bringt Essen und Getränke direkt zu mir an meinem Tisch, an dem ich mit den Kumpels sitze. Siehste...

Also. Der Tag konnte nur gut werden. Positive Energie! So ein Scheiß! Bin ich ein Gurkenkiller? An sowas glaube ich nicht. Nur, dass eben manchmal ein Tag richtig gut wird, wenn man ihm die Chance lässt. Freitag bekam alle Chancen und hat diese genutzt.

8.55 h. Stand frisch geduscht und gescheitelt bei LaMama auf der Matte. Da sage ich mir, heute muss es mal nicht 9.04 h (KEIN Scherz!) sein, zu dem es pünktlich aus dem Haus geht. Nochmals kurz zur Erinnerung: Scheinbar zerfällt die Welt meiner Mutter, wenn sie auch nur eine Minute von eigentlich einem durch nichts begründetem Zeitplan abweicht.

Wer also mal meiner Mutter bei einer Zeit-Prokrastination zugeschaut hat, der darf durchaus Vergleiche mit einem trödelndem Kind ziehen.

Und siehe da, 9.04 h öffnete sich das Tor, die Tür wurde weit.

Der Espresso wurde mit dem Pfandgut von zwei Wochen beladen, Check, ob meine Frisur sitzt, alles in perfektem Zustand. Ich liebe es, wenn meine offene Mähne im morgendlichem Fahrtwind weht ;-)

Ziel eins - REWE in USie. Die haben einen Getränke-Pfandrücknahme-Automaten, der ALLES schluckt. Ich nenne ihn liebevoll EVA. Ich glaube, meine Mutter ahnt nicht warum. Lustigerweise schluckt EVA und gibt danach auch noch Geld dafür. Braves Mädchen. (jaja, ich weiß, sexistisch. Und? Ich bin ein Mann. Ich MUSS sowas denken) Knapp 10 Euro hat es gegeben. Dafür wanderten im Gegenzug reichlich Mineralwässer und eine kleine Auswahl an Bieren (ab und zu verläuft sich ein Biertrinker zu mir) in den Wagen. Kleine Aufzahlung, raus aus dem Laden.

Den Espresso wieder beschickt, zurück in den Markt nebenan. "Heute bin ich ja mittags nicht da, willst Du einen Hähnchenschenkel?" Hat sie kürzlich erst abgelehnt, war dann aber begeistert. Heute: "Ach nö, ich ess´ nix". Auch gut, zwei Euro gespart. Wer nicht will...
An der Heißtheke wurde sie still. Die Augen wanderten und ich könnte schwören, im rechten Mundwinkel trat ein kleiner Sabber an das Tageslicht. Gab dann je ein Brötchen für mich -ich liebe Grillkasseler- und eines mit Leberkäse für sie. Wer nun denkt, dass sie das Teil gleich im noch heißen und brötchenknusprigen Zustand vertilgt - Irrtum! Der Plan sagt: Mittagessen gibts mittags. Also dann erkalteten Leberkäse und weiches Brötchen. Legga.

Raus aus dem Markt, die bescheidenen Einkäufe (Lager ist voll) verstaut. "Geniale" Idee von LaMama: "Ka Lust zu kochn. Farmer zum Krapfenholen?" Gemeint ist mein bevorzugter Brotmann in Ützing. OK, dann eben für fünf Krapfen dort hin. So war es dann auch. Für mich zwei Weißbierstangen und drei Vinschgerl. Ein Traum die Dinger, da braucht es wenig dazu.

Wieder nach Hause, schnell LaMama aus- und Espresso entladen. War schon spät, um halb zwölf muss ich Plätze besetzen im Lokal, in dem die schöne Petra bedient.
Platz an der Sonne, ich wurde schon früh von LaSista avisiert. Klappt also. Milchkaffee für mich, Appetit auf Kuchen oder einer der kleinen angebotenen Wochenspeisen hatte ich nicht. Kurze Zeit später kam mit der Bemerkung "Kommt von Herzen..!" das hier:
Finde ich nett, wenn auch die Bedienung strahlt, nicht nur die Sonne. Und der Gast dann auch.

Kurzes BlaBla mit LaSista und einer ihrer zig Kolleginnen, Mittagspause rum, kurz vor eins. Wie die Zeit vergeht, wenn man sich wohlfühlt...

Ab in die Firma, mal nach dem Rechten sehen. Alter Schwede, Männer können Schweine sein. Eines der Pissoirs wurde einfach zugehängt, anstatt mir Bescheid zu sagen. Sechskanntinnen, Flachschlitz und etwas WD40 - läuft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein wenig geräumt und getan, Check, ob alles noch passt und ein wenig der Lagerware für das Frollein eingepackt. Die besuche ich am Montag. Im Gepäck: Gut 120 kg Papierwaren. Wenn die nicht bei ihr gut aufgehoben sind, wo dann?

Zum zweiten Mal an diesem Tag war der Espresso gut bepackt. Und ich sah aus wie ein Schwein. Und auch schmutzig hatte ich mich gemacht. Gutes Gefühl, ohne vorher darüber nachzudenken und ohne einen Hauch von Anstrengung die 25 kg-Pakete wieder tragen zu können. Wurde mir erst danach bewusst, als das Heck ein wenig gen Erde strebte. Das vom Auto. Zweite Erkenntnis: Meine Nackenmuskeln sind wieder da, ich habe das Gefühl, durch die Art, wie ich in den letzten Monaten aufstand, sind die besser trainiert als zu Hantelbank-Zeiten. Interessiert wahrscheinlich kein Schwein, ist mir halt so aufgefallen.

Die Zeit drängt, weil Kumpel Kreiselpumpe sich für mittags angesagt hat. Früh habe ich vier Kartuschen in den Kühlschrank, mir war klar, dass es bei Außentemperaturen über 25° nicht ausreicht. War wieder nett, Vinschgerl und Weißbierstangen sowie Mozzarella vom Büffel, ein wenig Gemüsezeug dazu, nahmen zusehends ab. Wenig Kalorien, viel Geschmack.

17.30 konnte Vollzug gemeldet werden: Die von ihm bei mir gelagerten Biervorräte waren aufgebraucht, der Kumpel gut drauf und ich renoviert und abreisebereit. Ebensfeld stand auf dem Plan. Der Schwan hat wieder geöffnet, RK hat gerufen, ich bin gefolgt.
Der Bericht hierzu folgt getrennt. Nur so viel vorab: War sehr gut, bin zufrieden.

Tja. 23.30 zu Hause. Ohne Stress, vollkommen entspannter Tag, glücklich über den Ablauf, ein wenig mit einer lieben Bekannten bei FB gechattet und lose eine Verabredung getroffen zum Essen am nächsten Wochenende. Der Strom der Ausgehziele soll doch nicht abreißen, oder? ;-)

Kommentare

  1. Hallo Holger,
    das freut mich sehr für dich, dass du so einen rund um gelungenen Tag hattest und der Strom wird nicht abreißen, man wird sich um dich reißen, wenn du so strahlst. ;-)
    Das mit den Herzerln ist ja wirklich süß.
    Wunderschönes We.
    Sadie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Grüße, Sadie!
      Ja, ein wirklich prima Tag. Hat alles schön im ohne Anstrengung oder Stress geklappt. Prima Leute getroffen, war wie Urlaub. Irgendwie mag ich mein Leben :-)
      Und ja, die Herzen finde ich auch schön. Wenn auch ohne Bedeutung, aber mit einem Lächeln serviert, denkt man, man ist wichtig.

      LG und auch Dir schöne Zeiten, Holger

      Löschen
  2. Lieber Holger,
    ich lese jeden Tag mit Freude wie es dir besser geht und ich freue mich so für dich :) Wollte nur fragen: Hattest du nicht gesagt, du dürftest nie wieder mehr als 5kg heben? Hat sich das denn nun auch erledigt? :)

    Liebe Grüße von Mary, die dir das alles von Herzen gönnt - du hast es mehr als verdient!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Mary, bei Dir bin ich auch immer eher stiller Mitleser, freut mich, dass Du hier auch zu Gast bist.
      :-)
      Ja, das kam aus dem LKH. Und nun? Freigabe, aber im Rahmen. Heißt: Keine Überanstrengung wagen. Aber im Rahmen sind die kleinen Gewichte sicher, kam weder außer Puste noch war das irgendwie schwer. Bei Papier in großen Bogenformaten kommt es auch sehr auf die Tragetechnik an.

      Ob ich es verdient habe, weiß ich nicht. Aber ich nehme es gerne mit, weil ich weiß, dass es in der nächsten Sekunde wieder vorbei sein kann. Wie heißt es so schön? Lebe den Augenblick. Und das versuche ich. Langsam, aber intensiv :-)

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit

Glaubenskrieg an der Bratwurstbude

Semmel, unbeschnitten Evangelisch oder katholisch? Für Coburger ist das wichtig. Ihr wollt uns Coburgern unsere Wurst verändern? Niemals! Nehmt unsere Veste, schändet alle unsere Jungfern . Egal, um Mitternacht machen wir den Deal - aber lasst unsere Wurst in Ruhe. Coburger Saftschinken? Gibt es nicht mehr. Bier aus Coburger Brauereien ? Verkauf an einen Konzern in Kulmbach. Aber was sich nun abspielt, das erschüttert die Coburger. Zur Erklärung: Semmeln (halbe Doppelbrötchen) werden in Franken entweder "evangelisch" oder "katholisch" aufgeschnitten. Was bedeutet: "evangelisch" ist ein Längsschnitt auf der Oberseite, "katholisch" ein Schnitt an der Längsseite. Und eine Bratwurst wird in Coburg IMMER unversehrt an den Kunden gegeben. Da wird nichts abgeschnitten, gedrückt oder gar zerlegt wie eine Currywurst. korrekte, einzig mögliche und denkbare Schnittlinie senkrecht nicht denkbare waagerechte Schnittlinie, für alle andere

90 Minuten Ruhe und Entspannung

Bild: Eingangsbereich zum Bad in Bad Staffelstein Piscina. Ich war überrascht, dass ich zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Aufenthalt im Piscin a bekommen habe. Mir war der Begriff bis dato nur als kirchlicher bekannt, bezeichnend für das Handwaschbecken in Kirchen. Einfach zu Reinigung. Bild: Die Piscina Und die Assoziation war nicht einmal so falsch. In oben genannten Gutschein-Fall ist Piscina etwas erweitert zu sehen, und zwar als Becken, in welches man Wasser füllt - und eben wieder ablässt. Dieses Piscina befindet sich in dem der Klinik Bad Staffelstein angeschlossenen Bad. Unseres, wir hatten das mit der Nummer eins, wird durch eine Art Schleuse betreten, die gleichzeitig auch als Umkleideraum fungiert. Da diese nur durch einen einfachen Fallriegen zu verschließen ist, empfehlen wir, Wertsachen im Auto zu belassen. Die Piscina selbst ist komplett gefliest, helle, freundliche Farben, zwei Schalen mit Kerzen sorgen für eine gewisse Grundstimmung, eine eigene Dusche sow