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Samstag kommt das Wans(t)

Wieder mal ein Tag im Zeichen der Strecken, der Gastronomie und der Hitze.

Nach der Eigenwässerung am Morgen und dem Guss über die spärliche Balkonbegrünung war um kurz nach 12 Uhr die Reisebereitschaft hergestellt. LaSista, 2.0 und 1.0 standen auf dem Plan, der Weg sollte in eine biblische Einrichtung führen - "Klein Eden". Die Eigenwässerung fand übrigens unter Lebensgefahr neben einer höchst aggressiven Weberknecht-Kreatur statt.
Wirkt vielleicht durch die beschlagene Linse nicht so, aber das Tier war hochgefährlich und hat die Kiefer gefletscht.

Von mir ca. 50 km und ebenso viele Minuten Fahrtzeit entfernt. Die Brut in den Espresso gequetscht, Navi an und gewundert, warum die Navi außen herum führte. SO wäre ich da nie hingefahren, zumal der Heimweg zusammengerechnet viel schneller bewältigt war. Naja...

Kurze Zeit später wurde 1.0 schon quengelig. Und das bei kuscheligen 22° im Auto. Nein, das Kind wurde gut versorgt, erst am Morgen habe ich eine SIGG-Flasche mit Thermotasche mit "1.0s Piratensaft" gefüllt, auch eine "1.0s Piratenwürfel"-Box mit Stückchen von Radieschen, Käse und Wurst waren an Bord. Saft war bei der Hinfahrt fast schon weg, Box nicht angerührt. Bis zur Rückkehr war aber alles ratzeputz geleert. OK, ein paar Stückchen Käse noch...

Da waren wir also in "Klein Eden". Kritik: Keine sichtbaren Wegweiser. Ich habe in der Ortschaft recht gute Ortskenntnisse, was aber daran liegt, dass dort ehemalige Kunden sitzen. Ansonsten? Viel Spaß bei der Suche.

Von außen ist das Ding schon recht beeindruckend.
Und das war nur der obere Teil der Besucheranlage. Da kommt noch viel, viel mehr.

Drin gibt es Pflanzen aller Arten, Hauptsache, die vertragen ein tropisches Klima. Und wer noch einmal über den Erdbeerbaum lacht - dem ziehe ich die Ohrenhaare einzeln. Siehe hier:




Auch die verbaute Technik ist nicht ohne. Allerdings haben wir spekuliert, wie lange bei dieser Luftfeuchtigkeit die Konstruktion wohl halten wird. Der Metallbauer in 2.0 hatte da so seine Bedenken. Na, kann ja nicht unser Problem sein. In ein oder zwei Jahren will ich da aber nochmals hin, mal sehen, wie sich die Vegetation bis dahin verändert hat.

So, dann mal eine ernste zu nehmende Warnung! Am Eingang hat meine Schwester gesagt, dass Menschen mit Herz- und/oder Kreislaufproblemen diese Anlage bitte nicht betreten sollten. War mir egal, ich bin ein Mann, ich bin noch nie umgekippt. Vorab: Bin ich heute auch nicht. Aber viel hat nicht mehr gefehlt. Erst einmal haut es einem den Schweiß nur so raus, dann gehts zwar erst bergab, aber auch wieder nach oben. Und wenn es einem die Hufe ein wenig lupft, der Gang wankend wird und Teile des Sichtfeldes verschwinden, dann ist es an der Zeit, sich zu setzen, zu trinken und den portablen Blutdruckmesser anzulegen. Nur so viel: Jeweils knapp die Hälfte der beiden empfohlenen Werte waren noch zu messen. Bisschen wenig. Dafür habe ich erstmals die Situation gehabt, dass der Schweiß die Beine herab rang. Gut, nun weiß ich also auch, dass eine Sauna für mich nichts mehr ist. Was solls, kann ich drauf verzichten.

In der Vorhalle ein paar Minuten ausgeruht, den Eintrittsstand näher inspiziert und rote Früchte gefunden. Irgendwelche Bananen, riesige Dinger, rote Schale. Bin gar nicht neugierig, drum zwei Stück gekauft. Preis? Je Stück der Gegenwert einer kleinen Staude :-)

Eine an 2.0 weiter gereicht. Erst einmal die Frage - Welche Seite öffnen wir? Keine Klare oben-unten-Feststellung zu machen. Also intuitiv irgendwo gedrückt, die Schale ging sehr leicht ab. Dummerweise nur die erste Schicht. Aber die Frucht selbst - die war es wert. Nicht so weich wie die aus dem Handel, nicht so fest wie Kochbananen. Kein Geschmack nach Stärke, weniger süß als unsere. Einfach toll. Schade, dass es nur eine Sorte im Handel gibt. Warum kommt niemand auf die Idee, auch diese Sorte für den Verkauf zu kultivieren? Ich würde diese vorziehen. Dummerweise habe ich vergessen zu fotografieren. Irgendwie war mir in diesem Moment nicht so danach :-) Ach ja, Cola von Bionade schmeckt eher überhaupt nicht.

Während die Begleitung nach Hause wollte, war mir nach Kaffee und Kuchen. Wen wunderts? In der Nähe: Das Bauernhannla. Ziel einiger Ausflüge mit Ex, Freunden und den Kartjungs, auch die RESPA habe ich schon dahin verschleppt. Muss ich unbedingt merken, sollte ich mal ein lauschiges Date im Winter planen.
Der Blick ins Tal ist Sommer wie Winter nicht übel, leider kann man so nur erahnen, wie steil die Auffahrt dorthin ist. Zweiter Gang ist angeraten. Soll was heißen.

Als Kuchen gab es für mich einen Schoko-Johannisbeer-Kuchen. Nicht zu süß, guter Geschmack und viel Säure von Johannisbeeren. Ich mag sauer und ich mag herb. Komisch, wie bei Frauen ;-) Dazu ein Spezi und einen Milchkaffee der besseren Sorte. Perfekt.
Irgendwie hatte die perfekte, phantastische, überragende.... Na, Ihr wisst schon wer.... beim morgendlichen Telefonat ordentlich Appetit auf sowas gemacht. War nach der Banane auch das erste Essen am Tag. Vielleicht war dieser Umstand auch mit schuldig daran, dass es mich etwas geklappert hat.


Weil die Zeit an solchen Tagen verfliegt, war es kurz darauf Zeit, zum Aufbruch zu rufen. War 1.0 hinwärts schon etwas angefressen von der Fahrtzeit, war es heimwärts nicht besser. Es bleibt also dabei: Die Kinder sind die Besten, die man abends wieder abliefern kann. Oder tagsüber zur Oma stecken darf. Egal, nicht mein Problem.

Kaum zu Hause, überkam uns die Idee, im Angesicht des Himmels das Abendprogramm kurzfristig zu kippen. Ursprünglich sollte es nach Neida im Lkr. Coburg gehen, da startet heute die "Italienische Nacht". Wäre DIE Möglichkeit gewesen, alle alten Bekannten aus der Gegend wieder zu treffen. Na, am Sonntag ist in Gauerstadt Reitturnier, vielleicht schaue ich da mal hin :-) Und Bratwürste gibt es sicher auch.

Kurz in Untersiemau angerufen, Tisch klar gemacht. "Spartakos", griechische Spezialitäten. Ja, mit "O". Seis drum. Früher war da ein Italiener drin, sehr gut. Schade, dass der verschwunden ist. Nicht schade, dass als Ersatz der Grieche nachkam. Ich muss sagen, dass ich in den letzten Jahren nicht mehr so gute Speisen "beim Griechen" bekommen habe. Alkoholfreies Hefe, Bifteki Spezial. Zusammen knapp 12 Euro. Nicht zu groß die Portion, dabei ein sehr guter Salat aus frischen Zutaten, dezentes, gut passendes Dressing. Das Beste: Handgearbeitete Pommes. Soooooo lecker. Man, waren die gut. Hier der bildliche Beweis:
Gruß aus der Küche

Beilagensalat

Bifteki spezial
Vorweg ein Ouzo, den habe ich auch mal genascht, war nur irgendwie ein halber. Reicht aber aus, mehr hätte ich nicht gewollt.
Der Gruß aus der Küche. Unerwartet - aber sehr lecker. Zaziki, Schafskäsecreme, sehr würzig. Genau mein Geschmack, auch der von LaSista. Gut, dass die Anderen bei sowas schwächeln. Sollte nicht unser Schaden sein. Die Oliven waren auch besser als sonst eingesetzte Dinger, diese hatten sogar Eigengeschmack.

Wie schon geschrieben, waren die Pommes scheinbar eine Fleißarbeit aus der Küche. Etwas krumm und schief, dafür aber richtig gut. Innen weich und mit Geschmack, außen etwas kross. Nicht zu salzig. Perfekt. Bitte so weiter produzieren. Zaziki mit ordentlich Geschmack, standfest. Kein Mist aus dem Regal. Auch hier: Bitte so beibehalten. Fleisch saftig, Füllung perfekt abgestimmt. Unter zehn Euro im Preis, dazu von einer bildhübschen Bedienung an den Tisch gebracht. Darf ich doch mal so sagen, oder? Und nein, von ihr gibt es kein Bild. Ich hätte gerne noch ein Galaktoburiko gegessen, aber die Kleinbrut war am Ende. Brav aufgegessen, mit einem Lutscher aufs Haus versorgt, leise und müde. Na, wer sagts denn. Wäre doch gelacht, wenn das Kind nicht Kultur UND Anstand lernen würde. Und für einen "Vegetarier" hat das Kind recht gerne Fleisch gegessen. Wenn das die leibliche Mutter wieder erfährt. Ich bin der Meinung, wenn ein sechsjähriges Kind Fleisch essen mag, dann darf es das. Zumal sie auch gerne den Beilagensalat des Vaters vorher weggenascht hat. Ausgewogen ernährt war sie in jedem Fall. Gerade eben habe ich erfahren, dass das Kind um kurz nach acht Uhr schon schlafend in der Falle ruht. Sonst muss das wohl von zu Hause aus nicht so der Fall sein, das Kind dafür sonntags um sechs Uhr früh am Bett rütteln. Gehe mal davon aus, dass das morgen nicht der Fall sein wird ;-)

So. Eigentlich ein recht kurzer Tag. Morgen dann Mittagessen mit der ganzen Familie, dann vielleicht mal zu einem der Altstadtfeste in der Umgebung, abends, wenn es gut läuft, mit dem B-Kumpel was machen. Gibt ja genug Biergärten. Hab´ ich gehört....

Ach ja... Für eine liebe Bloggerin habe ich in "Klein Eden" auch was fotografiert:

Kommentare

  1. O_M_G_ sieht das lecker aus! Und endlich mal eine Portion, die selbst ich restlos verputzen würde. Das ist bei unserem Griechen anders, da schaff ich nicht mal die Kinderportion. Selbst bei der gibt es nämlich drei Stück Bifteki. Und überhaupt liebe ich das Zeug. Esse dort nie (bis auf ein einziges Mal) etwas anderes. Das weiß auch der Grieche. Wenn der mich sieht hat er die Nummer 87 praktisch schon fertig ;-)

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    1. Ja, das war genau nach meinem Geschmack. Nicht so wie sonst - billiges Zutaten und dafür Mengen. Ich mag das lieber so. Allerdings täuscht auch die Perspektive etwas, das Ding war schon sättigend. :-) War aber die 54 ;-)

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  2. Lebe lang und in Frieden. Und: Holger! Spinnen-Fotos? Bäh. Doppelbäh.

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    1. Ich versuchs... aber das Foto ist doch schon komplett verschwommen. ;-)

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