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Wenn Dummheit tödlich endet

Aufreißer in dieser Woche: "Deutscher Austauschschüler in den USA erschossen!"
Denkt man erst einmal "Oh Gott, der arme Junge, typisch schießwütiger Ami!".

Und dann kommen nach und nach die Einzelheiten ans Tageslicht. Übrig bleibt ein schießwütiger Ami, der sein Eigentum auf amerikanische Art gegen einen deutschen Austauschschüler mit Migrationshintergrund und diebischen Absichten verteidigt hat. So die leichte und offensichtliche Version.

In dem Bundesstaat, in dem dieser Vorfall passiert ist, besteht das Recht, erst zu schießen und dann zu fragen. Über den Sinn - und im Zweifel auch eher geringen Erfolg einer Wahrheitsfindung unter Mithilfe durch den Delinquenten - kann gestritten werden. So ein Schuss endet gerne mal final. Und Tote nuscheln nicht nur, sie schweigen in der Regel auch für immer. Ein schöner Grund neben dem Grundrecht auf unversehrtem Leben, warum in Deutschland nicht wie wild umsich geschossen werden darf. Ein kleiner Waffenschein ist möglich, das tragen einer PTB-Waffe zumindest eingeschränkt möglich. Aber - wer hat den schon? Und nach ein paar Zentimetern Abstand zur Waffe ist eher weniger mit dem Tod zu rechnen. Als Ausnahme lassen wir mal einen Tod durch Herzinfarkt infolge des Schrecks außen vor.

Ein Austauschschüler sollte, zumal er schon 17 Jahre alt ist, auch wissen, dass die Uhren in Amerika anders ticken. Lauter, einfacher, radikaler. Wer das nicht berücksichtigt, ist in der Mojave-Wüste schnell mal ein Opfer einer Texas-Klapperschlange, in den Städten Flintenfutter. Schlimm? Aus unserer Sicht ja, aber dort ist das eben Umgang. Hier: Der Besitz wird gestohlen, der Dieb kommt oft mit der Einstellung des Verfahrens davon. Amiland: Klickklack - Loch im Körper. Da können wir uns hier über barbarische Sitten und Gebräuche aufregen, wie wir wollen. Landessitte ist Landessitte. So, wie wir hier aus Maßkrügen trinken, nickeln die dort die Menschen um. Alles eine Sache der anerzogenen Einstellung. Mir wurde beigebracht, dass ich mit Konsequenzen zu rechnen habe, sollte ich  mitten in der Nach mit einer Taschenlampe in der Hand in einer fremden, geöffneten Garage erwischt werden.

Wie ist es denn nun dazu gekommen, dass ein unbescholtener Mensch um sein Leben kam? War er denn so unbescholten, wie wir ihm bis zum Gegenbeweis einfach mal unterstellen? Oder hat er zumindest nach amerikanischer Lesart eine Schuld auf sich geladen, indem er ein fremdes Grundstück betreten und dort eine Handtasche gesichtet hat? Ob er die Absicht hatte, die Tasche oder zumindest den Inhalt an sich zu nehmen - wir wissen es nicht genau. Die Umkehrfrage: Warum war er sonst auf dem fremden Grundstück zugange und ist in eine gestellte Falle getappt?

Vielleicht ist ein Vergleich mit der Evolution etwas weit her geholt, aber hier hat Darwin mal wieder recht gehabt. Früher, als es Saurier gab, haben die teils auch schon den Angriff über die Flanke gekonnt. Im Rudel, keine Chance für den, der in diese Falle lief. Überlebt durch die Proteine des Opfers haben die Schlaueren. Ausgestorben ist die Rasse, die zu dumm war, sich an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Die Evolution hat somit für das Überleben des Stärkeren, dessen, der an die Örtlichkeiten angepasst war (und diese genutzt hat) gesichert.

Hier haben wir einen Ortsansässigen, der zwei Mal ausgeraubt wurde. Und er hat eine Gegenstrategie entwickelt. Zwar einen perfiden und irgendwie auch menschenverachtenden Plan ausgearbeitet, aber der "Erfolg" gibt ihm Recht. Hier hat es den Falschen erwischt, nicht die, die schon einmal bei ihm unberechtigter Weise zu mehr Besitz kamen. Aber, die Falle wurde nicht erkannt (wie auch?) und der Eindringling wurde Opfer. Opfer seiner Gier? Seiner Dummheit? Wie auch immer, ein Fehlverhalten wurde hier getilgt. Hart, schonungslos und auch final. Auf amerikanische Art.

Vielleicht sollte ich hier menschliche Regung zeigen, Mitgefühl empfinden. Oder zumindest Empörunge gegen den Schützen. Wenn ich ehrlich bin - nichts davon verspüre ich. Dumm gelaufen und irgendwie auch selber schuld. Auch wenn ich das Ergebnis nicht gutheißen kann, aber hier hat sich ein dummer alter Spruch bewahrheitet: "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."

Kommentare

  1. Also.. ich glaube ja, dass ein 17jähriger deutscher Schüler, der nachts in einer Straße eine offenstehende, beleuchtete Garage mit einer darin liegenden Handtasche sieht, erst mal denkt: da ist jemandem was passiert, vielleicht braucht jemand Hilfe?.... Vielleicht bin ich auch zu naiv, aber meine Kinder würden so was wahrscheinlich denken.. Ganz ehrlich: dieses Land und viele Menschen dort mit ihren Ansichten zu Waffen, Todesstrafe, Evolution und Glauben macht mir Angst.

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    1. Leider nein, Frau Vau. Schau mal hier, da ist ein Bild in der BILD, auf dem der Junge kurz vor dem Todesschuss fotografiert wurde. Schon ein wenig makaber:
      http://www.bild.de/news/ausland/schueler/vater-von-getoetetem-austauschschueler-spricht-35774874.bild.html
      In der Regel würde ich auch sagen, dass ich denke wie Du. Aber in diesem Fall sieht es wirklich wie ein astreiner Diebstahlversuch aus. Aber - wir waren nicht vor Ort, ein Bild kann auch täuschen.
      Ein großes ABER bleibt: Was hat der da zu suchen? Vielleicht spricht irgendwann der Kumpel, der mit ihm unterwegs war.

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  2. Also, hier die Todesstrafe, und nichts anderes ist es, zu verteidigen, erschüttert mich doch sehr.

    Der Schütze verteidigt sich mit den Worten, dass er seine Familie und sich beschützen wollte. Aber ich glaube nicht, dass sie in der Garage wohnten, wo die Tat geschah. Viel mehr ging es hier um Strafe und, wie Du es schreibst, ist diese Form final. Dazu hat kein Mensch das Recht und vor allem ist es absolut unverhältnismäßig. Zudem ist die Todesstrafe nicht reversibel. Gut für den Täter, denn das Opfer kann jetzt seine (mögliche) Unschuld nicht mehr beweisen.

    Unsere Tochter war in dem Alter selbst Austauschschülerin in den USA und wurde, trotz guter Austauschorganisation, auf örtliche Sonderlichkeiten nicht besonders hingewiesen, bei uns waren es die Südstaaten mit leider immer noch besonderem "Couleur". Da passieren einem jungen Menschen überraschende Dinge, auf die er nicht vorbereitet ist.

    Und dann den finalen Schuss einfangen, weil jemand das Gesetz in die eigene Hand nimmt? Dem kann ich nichts, aber auch gar nichts positives abgewinnen.

    Die spinnen doch, die Amis. Gut, dass der große Teich dazwischen ist.

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    1. Wenn Du genau liest, wirst Du sehen, dass ich die Todesstrafe NICHT verteidige. Und schon gar nicht für einen Diebstahl aus einer Garage.

      Aber mir geht es gegen den Strich, dass in den Medien wieder nur ein Schwarzweißbild aufgebaut wird. Ami böse, Junge arm. Jeder mittelmäßig intelligente Europäer weiß, wie in Amerika der Waffenbesitz gehandhabt wird. Die gehen da nicht in den Schützenverein, die nehmen die Waffen dazu her, diese für den eigentlichen Bauzweck einzusetzen: Menschen zu verletzen und zur Not auch zu töten. Inwieweit wir in Europa damit konform gehen, sei dahingestellt. ABER! In Amerika muss ich damit rechnen. Und besonders dann, wenn ich nachts mit Taschenlampe in einer fremden Garage gesichtet werde. Dass es eine Falle war, verschiebt für mich die Sachlage in Richtung geplanten Mord. Das werden aber die Gerichte vor Ort zu entscheiden haben, dazu sind wir zu weit weg, bekommen die Informationen nur aus Xter Hand. Und jeder schaltet seine Meinung dazwischen. Auch durch hinzufügen oder weglassen von Einzelheiten.

      Treffen hätte es jeden können, hier hat ein dummer Junge aus Europa sein Leben aushauchen müssen. Verständnis habe ich für beide Menschen nicht. Nicht für den, der in der fremden Garage anzutreffen ist (mit welcher Absicht?) und nicht für den, der einfach kaltblütig den Tod eines Menschens in Kauf nimmt. Mitleid empfinde ich begrenzt mit den Menschen, die um ihn trauern. Aber - und das sage ich nochmals - hätte sich der Junge gesetzeskonform verhalten, wäre er nicht in die für ihn leider tödliche Situation gekommen. Reversibel ist es nicht, was es tragisch macht.

      Gerade eben kam wieder eine Medienbeeinflussung. In einer kleinen Animation war eine leere Garage zu sehen, in der eine Handtasche in der Mitte lag. Das Beweisfoto aber zeigt, dass der Junge in einer vollgestellten Garage erwischt wurde. Die Wertung überlasse ich jedem selbst.

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  3. Besser als Holger es hier getan hat läßt es sich doch gar nicht darstellen.
    Damit daß die "Amis spinnen" hat es überhaupt nichts zu tun. Aus der Historie haben sich andere Sitten erhalten, ob uns das hier paßt oder nicht. Reist man dahin, hat man sich vorher zu informieren.


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  4. Also, liebe Barbara, ich würde es ja noch verstehen, wenn wir über Russland, Sudan oder Nordkorea reden würden. Aber wir reden hier über ein Land, die USA, das sich als Weltpolizei geriert und für alle Vorbild sein will.
    Folgt man dieser Denkweise, wäre es nur logisch, dass man bei uns den Gartenzaun als Demarkationslinie deklariert und sie vom Balkon aus mit der Flinte verteidigen darf. Seehofer würde das sicherlich liebend gerne für Bayern durchwinken.

    Sitten aus dem Mittelalter kann man für den Fall auch nicht als Benchmark ansetzen, damals gab es die USA in der demokratischen Rechtsform noch gar nicht. Geschichtlich kann man dieses Verhalten also auch nicht begründen.

    Wenn ich es das Unrecht dieses Falls nicht richtig rüberbringen kann, vielleicht schafft es folgender Artikel: http://www.sueddeutsche.de/panorama/erschossener-schueler-in-den-usa-in-die-falle-gelockt-1.1948136 .
    Jedem seine Meinung, sehr gerne. Aber bitte lasst uns menschliche Grundrechte und das gegenseitige Vertrauen, das Grundlage unseres Zusammenlebens ist, dabei nicht vergessen.

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    1. Blogspargel, genau DAS sagen wir doch die ganze Zeit. LIES bitte genau. Keiner hat auch nur im Ansatz die Todesstrafe verteidigt oder gefordert, schon gar nicht für Deutschland oder auch nur Bayern. Das ist nicht richtig, was Du da schreibst. Bitte lies dies nochmals und unterstelle doch nicht gleich von vornherein, dass wir FÜR die Todesstrafe sind, dann wird sich der Text auch so erschließen, wie er gedacht war.
      Ich schrieb, dass da ein die örtlichen Sitten und Gebräuche ignorierender Jugendlicher in eine hinterhältige Falle gelockt und heimtückisch und vorsätzlich abgeknallt wurde. Und das jeder, der nach Amerika fährt und aus Europa kommt, sich dessen bewusst sein muss. Mit keinem Wort habe ich geschrieben, dass dies eine auch nur im Ansatz gerechte Strafe für einen noch nicht einmal bewiesenen Diebstahlversuch sein kann.

      Was ich allerdings geschrieben habe ist, dass dieser Junge sich durch seine Dummheit und Ignoranz der eben in Amerika herrschenden Sitten und Gebräuche - ob die uns nun gefallen oder nicht - aus dem Genpool genommen hat. Und das mein Mitleid sich, so tragisch dies für die Hinterbliebenen ist, eben in engen Grenzen bewegt. Selber schuld mag ich nicht sagen, aber er hat mit so etwas rechnen müssen. Was mich aber stört, ist dieses vorverurteilen der deutschen Medien gegenüber dem Tötenden. Was, wenn sich nun doch noch herausstellen sollte, dass er in räuberischer Absicht eindrang, vielleicht sogar selbst bewaffnet war? Ist das unmöglich? Nein. Aber genauso dumm, dies zu behaupten, wie auch eine pauschale Vorverurteilung des Schießenden. Wenn Du nochmals nachliest im Text, dann wirst Du auch die Stelle finden, in der ich schreibe, dass mit das von Notwehr und Verteidigung in meinen Augen nicht zutrifft, sich dies in Richtung Mord, aber mindestens in vorsätzliche Tötung verschiebt.

      Auch wenn es uns nicht gefällt, in einigen Ländern in den USA besteht mit dem Gartenzaun eine imaginäre Demarkationslinie. Und jeder halbwegs fitte und redlich denkende Mensch aus Europa würde einen Teufel tun und diese Grenze überschreiten.

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  5. Also, erlaube mir die Anmerkung, unter Sitten und Gebräuchen verstehe ich Barbecue, Halloween, Thanksgiving, friesische Teezeremonie und Maßkrugnippen, richtig (nichtrepräsentative Aufzählung). Heimtücke und Selbstjustiz, wie im vorliegenden Fall, zähle ich in einem Land, das sich als der zivilisierten Welt angehörig sieht, nicht dazu. Das würde es in meinen Augen etwas verniedlichen.

    Einig sind wir uns offensichtlich darin, dass die US-Amerikaner ihre diesbezüglichen niederen Instinkte durch entsprechende Waffengesetze fördern, warum auch immer und richtig ist auch, dass Du nicht die "Todesstrafe" gefordert hast, nicht direkt. Aber Du schreibst im ursrpünglichen Post, dass das Opfer "irgendwie auch selber schuld" sei. Das klang für mich ein bisschen, ja, ein kleines Bisschen nach Rechtfertigung eines Tötungsdeliktes.
    (Anm.: In Deinem letzten Kommentar hast Du "selber schuld" wieder relativiert. Simmer offensichtlich wieder beinander.)

    Für mich passt diese Tat einfach nicht mehr in unsere heutige Zeit und aus meiner Sicht müssen wir uns darüber empören und Mitgefühl für das Opfer und seine Angehörigen zeigen. Zudem geht es um einen Jugendlichen, dem ich eher Naivität gepaart mit Neugierde unterstelle, denn Ignoranz. Dummheit, ja, das wurde leider bewiesen. Erwachsen wäre später gewesen.

    Und die Medien greifen das Ganze natürlich dankbar auf und schlagen ihre Pflöcke ein, so oder so. Wie immer halt.

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  6. Als Gebräuche und Sitten sehe ich eigentlich eher an, dass in Amiland leider der Waffenträger und somit auch deren Nutzung nicht selten sind. Dass dabei Menschen ums Leben kommen, ein Leben schneller riskiert wird als bei uns in Westeuropa (am Balkan und in Richtung Taiga/Tatra/Tundra sieht das schon wieder ganz anders aus) ist dort eher als Kollateralschaden angesehen. Wir in Europa stehen da kopfschüttelnd da. Zumal diese Nation sich im Selbstverständnis als Weltpolizei ansieht. Und dabei leider oft die Entwicklung im Inland vergisst. Da gibt es so viele Dinge, die mich nur staunend dastehen lassen, auch, wenn man sich mit einem US-Amerikaner unterhält. Eine mich oftmals erstaunende Naivität, gepaart mit einem Selbstbewusstsein und einem Drang nach unbedingtem Eigenschutz - egal um welchen Preis - trifft hier bei uns in Deutschland sicher nicht auf die Bereitschaft, diese Ansichten zu teilen. Kleines Beispiel: Die teils schon in der Schule stattfindende Schulung in militärischen Belangen. Das Schenken von Waffen an Kinder, während wir hier noch diskutieren, ob Handys schaden. Nur mal am Rande: Im Jahr 1993 habe ich eine Base in Würzburg beliefert, da war es schon fast normal, dass die Kinder da Handys hatten. Und wenn man durch die abgeschotteten Privatbehausungen fuhr, dann hat man mitten in Deutschland oftmals Waffen gesehen, die offen getragen wurden. Von Menschen in Zivilkleidung, mit Kindern an der Hand. Ich will eigentlich mit Sitten und Gebräuchen ausdrücken, dass dort das Tragen und auch der Einsatz von Waffen eher tagtäglich ist, was für uns unvorstellbar erscheint. Aber die Menschen in US-Amerika sind nicht sensibilisiert auf Nächstenliebe, eher darauf, sich und den Besitz zu verteidigen. Und das sollte jedem bewusst sein, der dieses Territorium betritt.

    Empört sein - ja, das trifft es gut. Und ich bin auch empört darüber, wie ein Mensch einen anderen Menschen einfach abknipsen kann, nur um einen materiellen niederwertigen Schaden zu verhindern. Auch wir in D haben solche Idioten, die aber zum Glück nicht das Grundrecht auf das Tragen einer Waffe bekommen.

    Auch bei mir damals im Kurs für den Waffensachkundenachweis waren Subjekte, bei denen man sich wünschen würde, dass diese nie eine Waffe in die Hand bekommen. Und bei uns stehen die Chancen sehr gut, dass dies so ist. Und zwar aus dem Grund, weil UNSERE Sitten und Gebräuche zwar Schützenvereine ermöglichen, dort aber ein sehr restriktiver Umgang mit Waffen gehandhabt wird. Und über kurz oder lang würde auch die Einstellung solcher Typen auffallen und die Ämter auf den Plan rufen. Dort? Bleibt eben mal ein Schüler auf der Strecke. Ich bin mir sehr sicher, dass dies nicht der einzige Vorfall in dieser Art ist, aber eben - weil ein in Deutschland wohnender Mensch "erlegt" wurde - hier diskutiert wird.

    Wir können hier in D empört sein wie wir wollen, den Kopf heftig schütteln und protestieren. Übrig bleibt uns am Ende nur, bei der Einreise deren Sitten und Gebräuche - eben leider auch den sehr lockeren Sitz von Schusswaffen - zu berücksichtigen.

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  7. Schlecht gelesen, schlecht begriffen. Schade um die Arbeit, Holger.
    In den deutschen Medien werden nur Klischees bedient. Blogspargel, lies mal etwas in den örtlichen Medien, da finden sich Informationen, die hier zur Gänze unterschlagen werden: Der Täter ist Feuerwehrmann, sicher kein wildgewordener Cowboy. Verheiratet, die beiden haben ein zehn Monate altes Baby. Schon dreimal war bereits eingebrochen worden, das Paar fühlte sich beobachtet. Die Garagentür war nur ca. 1,65 m geöffnet. Was hatten Diren und sein Kumpel nächtens um 1.30 Ortszeit in der Garage verloren? Sie waren, obwohl fast zuhause, auf der Suche nach "etwas zum Trinken", und das ist klar ein Eigentumsdelikt. Die Grundsätze des Stand your Ground und der Castle Doctrine sind hier zur Anwendung gekommen .Diren befand sich bereits mehrere Monate in den Staaten und in dieser Zeit hat er keine Verhaltensregeln für sein Gastland an die Hand bekommen? Schwer vorstellbar.
    Wir leben in einem EFH am Stadtrand Münchens. In der Nachbarschaft wurden Wohnblocks gebaut und wir haben inzwischen eine kunterbunte Nachbarschaft kommend aus China, Japan, Indien und Afrika. Neben unserem Grundstück ist der Spielplatz, da wird gebolzt. Häufiger fliegt ein Ball auf unser Grundstück, aber noch niemals habe ich erlebt, das eines der Kids sich eigenmächtig Zutritt verschafft hätte. Die klingeln und dürfen dann im Gebüsch suchen. Hie und da bleibt auch mal das Garagentor über Nacht offen, aber da geht niemand hinein. Obwohl es ein leichtes wäre, bleibt doch sogar unser Gartentor unversperrt.
    Daß Seehofer das für Bayern durchwinkt, daß ich mit der Buffen am Balkon stehe, das lieber Blogspargel empfinde ich als echten Put down. Gehört sich nicht.

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  8. Das hätte in entlegenenen Teilen der halb entvölkerten Nord-Ost-Sahelzone (aka "FNL") genauso passieren können wie auf irgendeinem Hof im Grenzgebiet hier im Süden. Oder drei Kilometer weiter im Glasscherbenviertel.

    Dass es hier mal ein Ami war, der einen blonden zukünftigen Dichter/Denker umgenietet hat ... so what ? Das ist doch nichts weiter als ein geschmeidiger Zufall, um die hiesigen Vorurteile und Engstirnigkeiten mal so richtig ausleben zu können.

    Unterm Strich juckt es kein Schwein - weder die Tatsache als solche, noch wo es passiert ist. Tragisch ? Ja sicher, natürlich ... für mich aber schwer zu sagen was tragischer ist: Dass einer der sein Leben noch vor sich hatte unvermittelt vor Petrus steht und sich fragt wo zum Teufel sein iPhone abgeblieben ist - oder dass jemand der angeblich fast erwachsen ist zur "Achse des Blöden" gehört und naiv/dumm/unerzogen genug ist, um einfach auf fremdes Gelände bzw. in fremde Bauten zu latschen. Wirklich schwer. But Darwin rulez.

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    1. ...und heute hab ich erst an Dich gedacht. Da fehlt immer eine Station auf der Blogrunde :-)

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  9. Ich bin zwar nicht immer der gleichen Meinung wie Holger, will auch keine Abhandlung schreiben, nur als persönliche Meinung.
    Ich vertrete völlig die Ansicht und die Kommentare von Holger.
    Sehe alles genau so.

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    1. Danke, haben wir mal etwas gemeinsam :-)

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    2. Dem schließe ich mich an. (Ich bin so schrecklich müde und hab keine Kraft, meine eigene Meinung niederzuschreiben. Käme eh aufs gleiche raus. Gut Nacht und schönen Sonntag und so.)

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