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Ist PMS eigentlich bundeseinheitlich?

Als Mann wurde man von der Natur von Geburt aus schon mit einer zentimeterdicken Lederhaut ausgestattet, welche so einiges an Widrigkeiten des Lebens von einem fern hält. Das andere Geschlecht ist eines dieser Dinge. Als Mann hast du eigentlich keine Chance, den Tag zu überstehen, ohne neue Schnitte im Schutz zu überleben.

Fängt schon mal damit an, dass die Frau, die auch einmal meinen Nachnamen getragen hat, den TÜV-Prüfer des Vertrauens anmosert (siehe Eintrag vorher). Das ist nämlich der, mit dem man auch mal reden kann, der weiß, dass eventuell aufgetretene Mängel sofort beseitigt werden. Ohne Nachprüfung, trotzdem korrekt. Dass er keinen Geschmackt hat (landläufig gesehen), was Autos angeht, darauf würde ein Mann nie eingehen. Ein Mann sagt: "He, der ist ja sehr individuell hergerichtet. Hat bestimmt viel Zeit und Geld gekostet?" Also eine nichtssagende, nicht wertende Aussage, mit der beide Seiten leben können, ohne sich mit Messern ein Dauerlächeln schnitzen zu müssen. Nix. Wäre ja zu einfach. "Der ist voll hässlich!" Na prima. Was wäre, wenn der Freund des Mannes sagen würde, dass dessen Frau quietschehässlich ist? Mord und Totschlag durch die Mehrfachchromosomlerin. Taktieren? So schon kaum, und wenn die PMS zuschlägt: volle Deckung. Da bleibt nur zu hoffen, dass sie vergessen hat, den Gruß auszurichten.

Mittagessen fällt aus. Aus dem Grund, weil die Frau, die schon seit 20 Jahren keine PMS mehr haben dürfte, gewohnheitsmäßig an den Symptomen leidet. Halt, falsch. Nicht SIE leidet, das UMFELD muss das ertragen. Und weil das so ist, wird kurzfristig und einseitig beschlossen, das Essen in der besprochenen Form zu canceln. Witschen und wedeln, wie Harry P. sagen würde. Und weg war die Illusion der Pfannkuchen zum Mittag. Warum ich dann frisches Mus aus Mirabellen gekocht habe? Damit ich wenigstens was zum Mittag habe. Wurde auf eine alte Krume Brot gestrichen. Stopft auch ein Loch, ist aber nicht so der Brüller, wenn man das Frühstück in freudiger Erwartung eines gehaltvollen Mittagsmahl hat ausfallen lassen. Kompensiert wird das also mit einer Flasche Wasser und einem Fruchtjoghurt, welcher sich abmüht, eine Tasse voll Müsli zu befeuchten. Noch immer darf der Mann zwar leiden, aber bitte in Ruhe.

Nach dem Essen sollst du rauchen - oder eine Frau gebrauchen. Sagt der Volksmund. Hab´ ich auf beide Dinge sowas von keine Lust, das glaubt man kaum. Zigarren hätte ich im Vorrat, nur, mir fällt nicht mal ansatzweise ein, für wen ich mich begeistern soll. Glück gehabt.

Nach dem opulenten Mahl beschließe ich, die schöne Sitte des Mittagsschlafes zu begehen. Spät genug ist es, die Mutter müsste eigentlich auf Spaziertour sein, das Telefon wenn jetzt läuten würde, dann wäre es ein Notfall, aber nichts was man erwarten würde. Hingelegt, die horizontale Couchfläche wie ein Nivelierstückchen elegant bekleidet, fast, als hätte ich Couchcamouflage an. Wenn ich was kann, dann dekorativ und elegant auf der Couch liegen. Da staube ich nicht, ich schmutze nicht und ich mache kaum Geräusche im Augen-auf-Modus. Was bei der Inneninspektion der Lider geschieht - keine Ahnung. Aber, Arbeit geht mit Geräuschen umher. Und solange ich nicht selbst meinen Schlaf störe - was solls.

Auge links inspektionsbereit, Auge rechts nimmt schemenhaft den Gewürzgott von München wahr und wundert sich mal wieder, wie ein Mann, der "Tschilli kann Karni" sagt, es so weit gebracht hat.

Ringel-dingel-tüt. Telefon. Alle Modi in Hab-Acht-Stellung, das richtige Telefon rausgesucht und eigentlich eine ganz andere Person am Telefon erwartet, welche sonst um diese Zeit anruft - hätte sie das nicht schon früh erledigt. Die Zeile im Display verkündet, dass eine Frau am Telefon ist. In der Befürchtung, dass um diese Zeit nur ein Notfall vorliegen kann, schlägt das Herz nicht vor Liebe aber aus Bange, was da kommen wird.

Idiot und Optimist, welcher ich dummerweise bin, kann ich die Schnauze nicht halten, missachte die vorhergehenden Warnungen der Natur und versuche einen Scherz. Und was ist ein Scherz, wenn man diesen erklären muss? Genau - misslungen. Prima Start. Das Gegenüber kommt nur langsam ins erzählen, ich denke mir, "na, fragste halt, was dich so interessiert..." Ja, Ihr Frauen da draußen, Männer interessieren sich durchaus für das, was Ihr Frauen so von Euch gebt. Und was war? Auch wieder falsch. Kann der Mann ahnen, dass er nur die Beschäftigung Nr. drei neben der Bedienung des maulenden Computers und dem eintippen von SMS-Zeichen ist? Kann er nicht, bekommt es aber deutlich mitgeteilt. OK, Strategiewechsel - warten, bis sie wieder was von sich aus erzählt. Da wieder nachgefragt, um keinen Fehler zu machen, weil er gerne behilflich sein will. Na, Männer, ratet Ihr es? Richtig - auch wieder falsch. Anstatt die gewünschte Info für das bessere Verständnis zu bekommen (jeder Hersteller bastelt diese Teile, um die es geht, anders...), wird dem Mann unterstellt, dass er die Frau für dumm und technisch unterlegen hält. Pfff..... Nicht mal im Ansatz war das der Gedanke, der Mann wollte einfach Fehlerquellen ausschließen, um bei den Vorschlägen für die Problemlösung (Ersatzteilbeschaffung) nicht wieder eines vor den Latz zu bekommen. Aber, alles Auslegungssache. Was sagste da als Mann? Nix! Irgendwie ist das Gespräch dann abrupt zu Ende, nachdem der Mann - einfach aufgrund fehlender Zusatzinfos - ziemlich blöd dasteht und wie ein Uninteressierter rüberkommt. Drüber nachdenken? Lohnt nicht, da fehlt mindestens ein Chromosom oder die weibliche Logik.

Zwischendurch, das Gespräch per Bell´scher Erfindung dauert vielleicht gerade einmal zwei Minuten, ich liege - noch - teilentspannt und halb entblößt (bin hier zu Hause, ich DARF in leichter Trinkerkleidung liegen!) plagt die Altvordere wohl doch ein wenig das Gewissen. Oder sie hat sich einfach beim Kauf verschätzt. Ich bekomme einen Plätz geliefert. Den aus Hefeteig (hasse ich), mit der künstlichen Puddingauflage (hasse ich) und dem unter Unmengen an Tortenguss begrabenen Restpostenobststückchen (hasse ich). Klar, das Stück war für die Tante bestimmt, die isst das sonst immer, aber da spinnt wohl im Moment der Blutzucker. Oder die PMS tobt auch da. Dazu gibt es einen Pott frisch gebrühten Kaffee. Bitter, weil dieses Mal die Sorte "Isvombaumgeschimmelt" eingekauft wurde. Macht die Zunge schön Taub und den Gaumen pelzig. Erlebniscafé? Brauche ich nicht, kommt hier aus der Kanne.
Luxusproblem: sieht besser aus, als es schmeckt

Der Spuk ist rum, mir ist schlecht, im Bauch tobt der Kampf "Kalorien gegen Koffeine". Kleine, widerliche Dinger mit Widerhaken müssen das sein. Zeit, wieder einen Versuch der inneren Ruhefindung zu starten. Gelingt, die Augen fallen unter Berieselung der Stimme des Herrn Farrokh Bulsara zu. Ich träume davon, dass es nicht das Übelste wäre, zum Glauben des Regenbogens zu übersiedeln. Und das heißt was.

Warum ich mich an diesen Traum erinnern kann? Na, weil ich aus der Traumphase gerissen wurde. Vor der Tür: eine Frau. Eine neue Postbotin. Bringt ein Päckchen und einen Brief. Päckchen ist für die Mutter, hat sie nicht geschnallt, deshalb bei mir geklingelt. *phantasienderbösenartentwickel* Ach, einen Brief hat sie für mich auch noch. Von der Stadtkasse. Steuern sind fällig, unterschrieben von - einer Frau....

Kommentare

  1. Da sieht man.
    Die Frauen, die Wurzel jedes Übels.

    Hältst dich am besten von denen fern...;-)

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    1. Na, ich habe mich ja nicht mal vom Sofa wegwärts bewegt! Ehrlich!

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  2. Ich fühle mit Dir. Weißt Du, ich habe da einen großen, aber unbewiesenen Verdacht:

    1) Normalerweise sprechen sie sich absichtlich nicht ab. Sondern jede überrascht einen an anderen Tagen damit - einfach nur um unsere Verwirrung aufrecht zu erhalten.

    2) Aber manchmal, wenn sie glauben wir hätten es verdient, oder den Eindruck haben der normale Wahnsinn bräuchte eine Abwechslung oder wäre ansatzweise berechenbar - dann sprechen sie sich eben doch ab, und the crazy geht mit ihnen als Gruppe durch.

    Ich glaube auch nicht mehr richtig dran, dass PMS ein grundsätzlich vierwöchentliches Phänomen ist und denke das war eine Schutzbehauptung meiner Bio-Lehrerin. Ich vermute eher, bei manchen ist das Intervall individuell einstellbar und sie spielen ständig an den Schaltern rum.

    Aber was weiß ich schon, ich rate doch auch seit Jahrzehnten nur rum ;-)

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    1. Na, vielleicht haben die auch nur zufällig eine sich heute überschneidende Taktung?
      Das mit der Indivudualität habe ich auch schon vermutet. Muss wohl einen Knopf neben dem Schalter für die Migräne geben, nahe am "Nein"-Zentrum.
      Was wir wissen? Nix. Muss mal sehen, wer diese Aufklärungsbücher geschrieben hat, habe da aber die Frauen stark im Verdacht.... ;-)

      Neben dem Nachteil, von unseren Vorfahren als Frauenversteher degeneriert zu werden, haben wir aber dafür den Vorteil, vor den Weibchen einzugehen. So ist das Ende dann doch irgenwie versöhnlich. ;-)

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    2. Die Knöppe sind nicht umsonst unbeschriftet, so können sie an allen drehen und schauen was dabei rauskommt. Ist wie eine Lotterie bei der man immer gewinnt ;)

      Das Nein-Zentrum ist aber nicht schaltbar, denn das ist fest verdrahtet. Kann man nur mit Edelmetall neu verdrahten, z.B. hochwertigem Schmuck.

      Ja, das ist wahre Evolution: Wir WOLLEN früher sterben. Aber daran arbeiten sie ja auch schon, mit dem ganzen Gemüse und dem Obst und Zeug ... ;-)



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    3. Unbeschriftet für uns, aber intuitiv zu bedienen von den Eignerinnen. Und an die zwei Knöpfe, an die wir normalerweise ran dürfen, ist nichts Tiefersinniges geknüpft. Nicht umsonst "klingelt" oder "hupt" der Mann stimmlich, wenn er die Knöpfe drückt. Da bin ich mir sicher, dass das nicht von der Evolution angelegt wurde. Das ist anerzogen.

      Die Verdrahtung mit Edelmetallen hält leider nur kurz vor. Wäre vielleicht besser, eine Lederliebhaberin zu suchen, das Zeug ist zäher und hält länger.

      Und natürlich wollen wir früher sterben. So ist das doch kein Leben. Und täglich versuche ich, dem Salatzeugs zu entkommen. Das perfide am Damenplan ist, dass sie mir dir essen gehen und dabei rohes Rindfleisch in Form von Carpaccio ordern. Und Mett. Und Sashimithunfisch. Vom Block. Mit frisch auf der Haihaut geriebenem echtem Wasabi. Und dann? "Ach ne, nur ´ne Ausnahme, bei mir gibts sonst Müsli und Salat. Hab´ ich vergessen zu erwähnen, dass ich Veganerin werden will????" Und dazu kommt der treuherzige Augenaufschlag und eigentlich merkst Du schon, dass der Haken, an dem sie dich hat, tiefer in das Fleisch eindringt. In DEIN rohes Fleisch....

      Manchmal frage ich mich, ob mich mein Vater von oben beobachet. Und lacht, weil wir von der Generation verarscht wurden, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, uns zu Frauenversteherinnen erziehen zu wollen. Oder weint, weil er sieht, dass wir zu Frauenversteherinnen erzogen wurden. Und ich finde die A. Schwarzer alles andere als anziehend.

      Aber die Frauen haben recht, die Strategie funktioniert ja. So, und nun gehe ich die "Fashion Week" auf Pro7 ansehen, weil zu DMAX traue ich mich schon gar nicht mehr. Warte auch täglich darauf, dass anstatt "King of Bacon - ran an den Speck" eine Sendung mit Detti D! Soost kommt, die mir Tschokeeeebe verkaufen will. I make you sexy? You make me fertig ;-)

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  3. Ich habe tatsächlich mal eine Arbeit schreiben sollen über einen Vergleich: Menstruationserleben Ost- und Westberliner Frauen, das Ganze 1990, also kurz nach der Verschmelzung der beiden Stadthälften. Ich hab abgelehnt. Für so viel Psychodingens hab ich nicht genug Nerven.

    Grüße! N.

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    1. Wieso sollten diese Frauengruppen das unterschiedlich empfinden? War bestimmt eine Studie von OB, um die Frauen besser an die Marke zu binden. ;-)
      Und wenn schon eine Frau mitten im Leben stehend den Zickenkrieg nicht aushält..... ;-)

      Gruß
      Holger

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  4. Ich glaub ich sag mal lieber gar nix. Oder mach erst ne Geschlechtsumwandlung ;-)

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