Meine Mutter war heute bei mir, gemeinsames Mittagessen, was selten vorkommt. Irgendwie brauchen wir beide unsere eigenen Refugien.
Wenn dann aber ein solches Ereignis eintrifft, dann bedrückt einen von uns etwas. Und so war es heute auch. Während ich mich mittlerweile mit allem recht gut abgefunden habe (OK, Sonntag war es sch....), leidet meine Mutter im Moment sehr unter ihrer Makula. Händchenhalten hilft da meistens, heute aber nicht. Bis dann die Sprache auf meinen Vater kam, war die Stimmung irgendwie anders als sonst.
Erstmals haben wir über das gesprochen, was wir beim Tod meines Vaters gefühlt haben. Während meine Mutter damit gerechnet hat, kam dieses Ereignis für mich sehr überraschend.
Das war für ich der Anlass, endlich die ganzen Dinge aufzuschreiben, von den ersten Auffälligkeiten Mitte der 2000er Jahre bis zu seinem Tod. Und dazu gehören auch die Fotos, die sein Leben dokumentieren.
Dabei hapert es deutlich an solchen Lichtbildern, eines zeigt ihn als Junge mit vielleicht acht oder neun Jahren. Einer Frisur, die eben Ende der 40er modern war, abgewetzte Kleidung mit Löchern - aber seinem strahlenden Lächeln. Dazwischen die paar Fotos aus seiner Laufbahn als Fußballer, eine gute Handvoll, mehr ist das nicht. Und wir reden da von einem Zeitraum von gut 60 Jahren.
Die neuesten Fotos zeigen ihn dann erst in dem ersten Heim, später im Rollstuhl, dann bettlägrig, dann im zweiten Heim und wieder sitzend. In seiner letzten Hochphase hatte ich das Glück, ihn nochmals zu besuchen. Und wie sich das Foto aus seiner Kindheit mit dem letzten Foto von ihm gleicht. Nur der Lebenswille und die Fröhlichkeit sind gewichen. Vor langer Zeit, unwiederbringlich und gnadenlos.
Wenn dann aber ein solches Ereignis eintrifft, dann bedrückt einen von uns etwas. Und so war es heute auch. Während ich mich mittlerweile mit allem recht gut abgefunden habe (OK, Sonntag war es sch....), leidet meine Mutter im Moment sehr unter ihrer Makula. Händchenhalten hilft da meistens, heute aber nicht. Bis dann die Sprache auf meinen Vater kam, war die Stimmung irgendwie anders als sonst.
Erstmals haben wir über das gesprochen, was wir beim Tod meines Vaters gefühlt haben. Während meine Mutter damit gerechnet hat, kam dieses Ereignis für mich sehr überraschend.
Das war für ich der Anlass, endlich die ganzen Dinge aufzuschreiben, von den ersten Auffälligkeiten Mitte der 2000er Jahre bis zu seinem Tod. Und dazu gehören auch die Fotos, die sein Leben dokumentieren.
Dabei hapert es deutlich an solchen Lichtbildern, eines zeigt ihn als Junge mit vielleicht acht oder neun Jahren. Einer Frisur, die eben Ende der 40er modern war, abgewetzte Kleidung mit Löchern - aber seinem strahlenden Lächeln. Dazwischen die paar Fotos aus seiner Laufbahn als Fußballer, eine gute Handvoll, mehr ist das nicht. Und wir reden da von einem Zeitraum von gut 60 Jahren.
Die neuesten Fotos zeigen ihn dann erst in dem ersten Heim, später im Rollstuhl, dann bettlägrig, dann im zweiten Heim und wieder sitzend. In seiner letzten Hochphase hatte ich das Glück, ihn nochmals zu besuchen. Und wie sich das Foto aus seiner Kindheit mit dem letzten Foto von ihm gleicht. Nur der Lebenswille und die Fröhlichkeit sind gewichen. Vor langer Zeit, unwiederbringlich und gnadenlos.
Der alte Mann lacht auch nicht mehr. Er sitzt in seinem Rollstuhl und denkt. Unterbrochen von Nahrungsaufnahme denkt er den ganzen Tag, sonst tut er nichts mehr. Ich verstehe nicht, wie man sich so aufgeben kann, das Leben einfach aufgeben kann, wenn man nicht schwer krank, sondern einfach "nur" alt ist.
AntwortenLöschenIch verfolge die Geschichte mit dem "Alten Mann" auch schon länger in Deinem Blog. Schade, dass er sich dazu entschlossen hat, einfach aufzugeben. Meine Oma hat auch oft gesagt, dass sie gerne sterben möchte. Da war sie Anfang/Mitte 90. Und wurde trotzdem über 100 Jahre alt.
LöschenSie hatte zwar immer Gesellschaft, aber an 18 Stunden des Tages war sie alleine. Konnte fast nicht mehr hören und sehen. Vielleicht verstehen wir erst später, welche Bürde das Alter sein kann. Dann, wenn nichts mehr kommt, für das es sich zu leben lohnt.
*Nachdenklich hier rumsitz*...
AntwortenLöschenGerade die Kriegsgeneration hat Dinge erlebt, die wir alle uns gar nicht vorstellen bzw. die wir gar nicht nachvollziehen können. So etwas zu verarbeiten muss einen Menschen verändern. Dazu dann die persönlichen kleinen und großen Katastrophen, die einen so im Laufe des Lebens ereilen... Natürlich geht dann Lebensfreude und Fröhlichkeit , in einem mal größeren, mal kleineren Maße, verloren. Und weißt Du was? Wenn man das einmal erkannt hat, dann kann man was dagegen tun. Es nicht zulassen, sich sein kleines bisschen Spaß an der Freud erhalten.
Liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich dir :-)
Coburg war relativ sicher im Krieg, bedingt durch die geschickten Heiratsunternehmungen in den Jahrhunderten zuvor. Was nicht heißt, dass es nicht hier auch Entbehrungen gab. Aus Erzählungen von meinem Vater - wenn er denn überhaupt mal was von sich erzählt hat - weiß ich, dass die Kindheit und Jugend ziemlich behütet war. Auch danach ist nichts passiert, was ihn hätte aus der Bahn werfen können. Eigentlich hatte er ein Leben, welches er sich komplett frei gestalten konnte. Und dies auch tat. Aber so ein Ende hat er sich nicht gewünscht - und auch nicht verdient.
Löschen*einmal ganz fest umärmel*
AntwortenLöschenDanke Ghetti, tut gut!
LöschenDas hat eine fesselnde Wirkung mit Gänsehautcharakter. Ich wünsche dir viel Kraft und sende dir liebe Grüße
AntwortenLöschenDanke, es sind so Phasen der Ruhe, in denen man über sowas nachdenkt. Und dann trifft es einen mit voller Wucht. Aber - der Tod gehört zum Leben dazu, Angst macht nur noch das Sterben.
LöschenGruß zurück!
Ja, diese Gefühle warten nur auf den richtigen Zeitpunkt, um spürbar sein zu können - sofern man sie sonst gern zurückdrängt. Mir ist es ein Rätsel, wie man den Tod begreiflich machen kann. Ich habe sowohl davor als auch vor dem eigenen Sterben totale Panik.
LöschenLG
Den Tod begreiflich machen? Wüsste nicht wie.Ist ja nichts, was man in die Hand nehmen kann, dazu noch zu individuell und jeder Mensch hat eine andere Vorstellung, was nach dem letzten Atemzug passiert. Das biologische können wir darstellen. Aber dann?
LöschenVor dem Tod habe ich keine Angst mehr. Dafür war ich in den letzten drei Jahren zu oft zu nahe dran. aber der Weg dorthin - das kann übel werden. Vielleicht habe ich dann Angst vor dem Tod, wenn es soweit ist. Keine Ahnung.