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Der Cowboy reitet wieder.

Diesmaliges Ausflugsziel für die Belegschaft der Amerikanischen Teilarmeen: Syrien!

Warmes, trockenes Klima, bisschen Erdöl und Bombenstimmung. Heia! Was will man mehr, wenn der Staat den Ausflug nicht nur sponsert sondern sogar noch den Lohn bezahlt? Eben, kann man schon mal vorbeischauen.

Kann sich noch jemand an den zweiten Irakkrieg erinnern? Das war der Einfall der "Willigen" in ein Land, in dem es ganz sicher und unbedingt Massenvernichtungswaffen gibt. Gab. Oder so. Beweise wurden vorgelegt, dumm nur, dass sich diese im Nachhinein als gefälschte Reiseprospekte dargestellt haben. Puh... Aber, locker bleiben, neben diesem Betriebsausflug gab es auch was zu sehen. Museen wollten neu organisiert werden, "Command and conquer" endlich mal live gespielt sein, als Belohnung gab es die gelöschte Ölquelle. Eigentlich war das Spiel unfair, denn auf der irakischen Seite gab es nur Laiendarsteller. OK, soll ja auch nicht zu schwer sein, die Moral gilt es zu erhalten. Und der Ostblock war froh, endlich den Nachkriegsschrott am Boden zu sehen. Bevor da noch die Garantien fällig werden....

Was aber, wenn das Freiluftareal komplett in eigener Hand ist, die Reichtümer aufgeteilt und die Mitglieder der Firma anfangen, sich zu langweilen? Entlassen? Quatsch, geht doch nicht. Wo sollen denn Millionen Arbeitslose einen Platz in der Heimat finden? Und die schöne Rüstungsindustrie und die damit verbundenen Höhenflüge des Wirtschaftsriesen? Der Exportschlager ist ja nicht das Auto, welches gut geradeaus läuft, in der Kurve aber stabil wie ein Tropfen im Sturm ist. Nö, oft gesehen im Ausland ist während der aggressiven Aquise von Land und Leuten der Exportschlager "Rüstungsgut".  Immer mal gerne mit einer Neuentwicklung garniert. Oder Altbewährtes verfeinert.

Ist ja nicht so, dass das zu beglückende und befriedende und befreundende Land nicht auch etwas zurück bekommt. Feine Munition mit Urananreicherung. OK, wenn die einen Panzer mal trifft, dann bleibt da nix übrig. So 6.000 Grad eignen sich eher nicht als Sauna. Aber, man arbeitet daran. Die Splitter, die aber herumliegen, das ist prima Grundmaterial für die Kunsthandwerker vor Ort. Metall ist Metall.

Jetzt hat die Reiseleitung einen neuen Kurs ausgegeben: Syrien. OK, nicht ganz so viel Öl wie sonst so, aber dafür eine Gegend, welche gut 30 % der Landeswirtschaftsleistung aus der Landwirtschaft beiträgt. Blühende Landschaften? Da sind diese schon Standard. Und das Land ist irgendwie auch zivilisierter, westlicher. Und die paar Darsteller sind auch etwas besser geschult, das Material zum Schauspiel moderner. Verspricht also, recht interessant zu werden. Allerdings: die Ausflugsdampfer sind zwar unterwegs, aber der Chef hat dieses Mal nur zwei Tage frei gegeben, dann soll der Spaß schon wieder vorbei sein. Quasi ein Kurzurlaub. Andererseits: der Ertrag (wenig Öl) muss ja auch in der Relation zu den Kosten stehen. Da kann man nicht wochen- oder monatelang rumblödeln. Das muss effektiv ablaufen, klar strukturiert - und mit lean cost. Rein - piffpaff - raus.

Das Abenteuerziel dieses Mal: suche und finde die Massenvernichtungswaffen! Mal wieder denkt sich der Zuschauer, dem grün gefärbte Videobilder von den präzisen Schauspielaufnahmen zur Verfügung gesstellt werden. He, das sind Körper, die da vernichtet werden. Böse Menschen, Leuchtpunkte auf dem Schirm. Und die müssen doch nicht leiden, die sind gleich weg vom Fenster. Die Punkte bei PacMan haben doch auch nicht geschrien. Big Brother mal nicht mit C-Promis, nein, hier kommt das ganz normale, gemeine Volk zum Zug. Anonym, aber mit der Chance, die berühmten 15 Minuten im Fernsehen zu belegen. Was dann aber auch schon der einzige Lohn der Darsteller wäre.

Ein bisschen stören da im Moment noch die Preisrichter. Das schlappen auf dem Spielfeld momentan noch die UN-Beobachter durch die Gegend, zwar hoch motiviert, aber irgendwie auf verlorenem Posten. Dumm, dass so ein Gas eher leichtflüchtig ist. Und die Heimmannschaft lässt sich auch nicht so gerne in die Karten schauen, hat ja schnell kapiert, dass man Spuren mit der Bombardierung der eigenen Spieler ohne großen Aufwand wegpusten kann. Ja, da sucht der UN-Beobachter, bis die Nase blutet, die Lunge schmerz und die Haut sich in Fetzen löst. Wäre auch der Reiz für die Reisemannschaft weg, wenn frühzeitig die Ziele schon bekannt wären. Die sollen ja schließlich eine Tagesaufgabe haben und sich nicht langweilen. Eigentlich wollen die Preisrichter gerne noch die Regeln festlegen, Fakten auf den Tisch bringen. Aber, die Besucher scharren schon mit den Füßen. Wir dürfen also gespannt sein, ab wann die Vorfreude die Vernunft besiegt.

Die Gewinner stehen fest: die Global Player. Die Verlierer auch: Menschen in beiden Mannschaften. Panem et circenses....

Kommentare

  1. Wie Recht Du hast!
    Ich bin bald geneigt zu glauben, dass im Vorfeld diese
    Giftgase von wem wohl geliefert wurden .... ? Und ob
    da nicht noch jemand aus dem anderen Spielelager mit
    gezündelt hat? Damit man dieses Gas auch ganz sicher
    ausprobiert ... ?

    Diese falsche Moral ist doch nur zum Kot....!

    ein zerknirschter Hans im Allgäu

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    1. Na, dieses Mal soll es ja ein "milder" Krieg werden. Perfides Antesten, wie der Rest der Welt so reagiert. Wo das Gaszeugs herkommt? Das wird global eingekauft. Und sicher sind davon auch ein paar Steuertaler in unsere Staatskasse gewandert. An irgendeiner Technologie oder Grundstoff waren auch wir beteiligt.

      Du weißt doch, wie das ist. Ein Spielzeug will man ausprobieren. Und beim Militär ist das eben das Waffenarsenal. Abschreckungswaffen? Da gebe ich nichts drauf, mit jeder Waffe kann getötet werden. Niemand erzählt mir, dass er Waffen nur zum Drohen im Lager hat und in letzter Konsequenz nicht auch einsetzt.

      Zudem lagert sich manches auch nicht endlos, also ist es doch "besser", den Zweck zu nutzen als vergammeln zu lassen. Menschen machen in keiner Rechnung mehr etwas aus. Ob in Deutschland mit Werksvertrag oder bei den Militärs der Gegner. Alles ohne Namen tötet sich leichter.

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  2. Wir wohnen ja hier nicht weit entfernt von einem Stützpunkt der Amis, die haben letzte Nacht viel geübt.
    Ratter ratter ratter, manchmal bekommt man hier nicht nur die Geräusche, sondern auch kleiner Schockwellen ab, wenn sie größeres testen.
    Beängstigend real!

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    1. Und doch seid Ihr in sicherer Entfernung und nicht das Ziel.

      Was sich da so lapidar Kollateralschäden nennt sind lebende Menschen. Auf beiden Seiten. Die aufgeheizten und hochgerüsteten Freiwilligensoldaten auf der einen Seite, die zwangsverpflichteten Soldaten mit nur geringer Überlebenschance auf der anderen.

      Die Drahtzieher sitzen zu Hause, tausende Meilen in Sicherheit.

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  3. Ich reg´ mich auch schon wieder auf. Innenpolitisch brennt es an allen Ecken und Kanten, da wird es doch mal wieder Zeit, den Friedensnobelpreis in die Abstellkammer zu stellen und der Welt mal zu zeigen, wo der Hammer hängt.

    Ich kann nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte.

    Und ich kann hier leider nicht weiter kommentieren, weil ich noch vor meinem (nicht ganz so verdienten) Urlaub hier fertig werden muss.

    Tief durchatmen und den humanitär begründeten Bombenhagel in den Tagesthemen bewundern.

    Liebe Grüße

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    1. Bomben für den Frieden. Tja, man muss das Kind nur richtig benennen, dann findet es auch Freunde...

      War dieser Friedensnobelpreis nicht sowieso der bisher umstrittenste?

      Für Muddi kommt das alles ein wenig unpassend. Mitten in der heißen Wahlkampfzeit. Und das Peer? Wir ahnen seine Meinung.

      Blöd ist ja nur, dass Deutschland jetzt nicht nur eine Verteidigungsarmee hat, auch die Freiwilligen laufen weg. Und ich dachte immer, das wird schon, die Privatsender haben uns genug verblödet, damit sich ein paar Arbeitslose verzweifelt kurz vor Harzt IV dorthin wenden. Mal ehrlich... Wer einen Simulator auf der Konsole hat, der erwartet doch auch im echten Leben eine anständige Drohne.
      Ach, mal wieder an der falschen Ecke gespart.

      Grüße zurück,
      Holger

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  4. In mir streiten zwei Ansichten miteinander. Und ich kriege sie nicht zusammen.

    Einerseits finde ich es unerträglich zusehen zu sollen, wie sich wer auch immer gegenseitig zu Tausenden umbringt, und zu sagen 'das sollen sie unter sich ausraufen'. Damit habe ich eine Art moralisches Problem, denn es erinnert mich zu sehr an MadMax III ("two go in, one comes out"), oder die Flintstones.

    Andererseits weiß ich wie halbherzig, falsch und verlogen die Motive oft sind, wenn sich jemand einmischt. Und dabei ist es völlig egal ob es die Amis, die Russen, oder der Waldorfkindergarten UNO ist - sie sind für mich alle gleichermassen völlig untauglich dafür. Andere gibt es aber nicht.

    Hier ist mir zudem nicht mal klar, welche der Seiten man ggf. planieren und welche man unterstützen sollte. Und ich denke das geht vielen so. Ich kann weder mit einem Diktator warm werden, noch mit einer Horde Glaubenskrieger. Sie gehören wenn überhaupt, dann meiner Meinung nach beide unter die Erde, was aber nicht geht - irgendwer muss ja anschließend den Hut aufhaben.

    Auf dem Diskussionsweg geht hier allerdings nichts, denn es treffen radikale Überzeugungen aufeinander, und Konflikte die seit dem Kriegsende 45 schon schwelen. Und Überzeugungen die 300 Jahre alt sind. Das heißt für mich: Das Krachen da unten abstellen zu wollen ist wie mit einem Schwamm einen Dammbruch aufzutitschen. Vollkommen zwecklos, ob man sich einmischt oder nicht. Das Einmischen kauft bestenfalls wieder ein paar Jahre Pseudoruhe, aber es löst das Problem nicht.

    Und nu ? Ein "richtig" gibt es da für mich nicht. Eher ein "da muss man wohl durch", Pest oder Cholera.

    Ich tendiere daher ganz schwach in Richtung "Mad Max": Wenn sich genügend gegenseitig umgebracht haben, wird hoffentlich irgendeine Art von gespannter Ruhe einkehren.

    Glücklich bin ich damit aber wirklich nicht, jede Variante ist irgendwie grob falsch und miserabel. Aber ich sehe auch keine andere die brauchbar wäre. An sich bin ich ehrlich heilfroh, da keine Entscheidung treffen zu müssen.

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    1. Wenn es ein klares Mandat und klar vorgegebene Ziele gäbe, dann wäre das wohl alles ertragbarer. Auch, wenn wir damit nur unser Gewissen beruhigen würden. Ähnlich war das doch auch in Alt-Jugoslawien. Nebeneinander, bis es richtig kracht. Und auch in Syrien ist es nicht anders.

      Mich stört nur schon wieder dieses ungestüme Drängen aus Nordamerika. Noch steht nicht fest, welche Seite Giftgas eingesetzt hat. Und schon klopft es ungestüm mit einer kleinen Waffenauswahl an der Tür.

      Warum kann da nicht erst abgewartet werden, bis eindeutige und belastbare Daten bei der UN(!) liegen, diese ein Mandat erteilt und die Staatengemeinschaft vorgeht? Nicht mit einer Resolution oder anderen Spielerein. Aber so ist doch erst einmal ein blindes Stechen in alle Richtungen. Oder ein wegbomben ungeliebter Beweise.

      So kann es nicht weitergehen, das Abschlachten des Volkes ist unhaltbar. Und auch wenn ich ebenfalls zur Mad-Max-Regelung tendieren würde - wie geht es dann weiter?

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    2. Ich betrachte das etwas anders. Mir sind die Motive genau so wurscht, wie das Vorpreschen oder Warten auf ein UN-Mandant. Das es BTW nicht geben wird, solange Russland und China im Sicherheitsrat auf der Bremse stehen.

      Wenn man aber der Überzeugung ist "auf sie mit Gebrüll, wer der Böse ist finden wir schon noch raus wenn wir da sind" ist der UN-Ablaßbrief der sagt "ok, mach ma, wir vergeben Dir" letztlich doch völlig irrelevant.

      Und genau dieser Pragmatismus gefällt mir an den Amis - wenn sonst schon wenig.

      Die show in Syrien geht nun bald ins dritte Jahr - jede Papstwahl geht schneller als dass aus dem UN-Gebäude endlich mal weißer Rauch kommt weil man eine Entscheidung getroffen hat. Die dann wieder so vermurkst ist wie immer, wenn man es allen Recht machen muss. Würde ich als Supermacht auch konsequent ignorieren.

      Und wieso man dann wirklich rein geht ist an sich auch zweitrangig - wenn man dabei wenigstens auch das Ziel erreicht, da unten Ruhe zu schaffen. Und selbst wenn nur als Nebeneffekt.

      Genau das aber werfe ich den Amis vor: soweit zu denken haben sie nach wie vor nicht gelernt. Es reicht immer nur bis zum "Geronimo !".


      "So kann es nicht weitergehen" ? Hmmm. Es kann nicht nur, es MUSS sogar, wenn nicht von außen wenigstens irgendwas versucht wird, egal wie halbgar. Damit muss man sich sofort abfinden, wenn man gegen einen externen Militäreinsatz ist. Ob man nach einem solchen sich nicht genauso damit abfinden wird müssen ... ja, leider oft trotzdem.

      Um Einzumarschieren wird eine halbe Mio. Mann als Minimum genannt. Das macht kein Aas, wozu soll man schon wieder 1% seiner Leute opfern beim Versuch, Idioten am Arsch der Welt die Knarren aus der Hand zu winden. Drum gibt es wenn dann nur die CNN-tauglichen Präzisionsbomben, die mit hoher Präzision eben leider auch einen Kindergarten einebnen, wenn man beim zielen bissle schielt.

      Daher eher Mad Max, und selbst wenn es noch eine Viertelmillion Menschen da unten das Leben kostet. Das ist der unabwendbare Preis dafür. Wir müssen nur ehrlich genug sein ihn zu akzeptieren. Und dass es keine weitere Alternative als die beiden gibt.

      Vier Wochen vor einer Wahl aber darf man alles, nur nicht ehrlich sein. Drum lasse ich Mutti und den anderen dicken Kasper mal außen vor, die scheissen sich grade eher in den Frack was das für die Umfragewerte bedeutet.

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    3. Das ist es ja. Was passiert nach dem "Geronimo"? Wer hält die Vorgänge dann auf? Riskiert Amerika mal wieder, einen zu kurzen Einsatz geleistet zu haben und in ein paar Jahren wieder antreten zu müssen? Oder wird gleich alles plattiert und aufgeteilt. Natürlich stehen China und Russland auf der Bremse. Die Frage ist aber - nur offiziell oder auch mit Herz dabei? Keine der drei Wirtschaften kann ohne die anderen überleben. Und am Ende geht es immer um Geld. Ob im Glauben oder im Krieg.

      Und wenn ich nicht eine Schlüsselperson oder eine begrenzte Gruppe ausschalten kann, um für Frieden zu sorgen - was habe ich da überhaupt zu suchen? Wie Du schreibst - der innere Reinigungsprozess ist im Gang. Klingt zynisch und ist es wohl auch. Aber beide Parteien nebeneinander wird es nie in Frieden geben. Oder dann, wenn eine Seite in Schach gehalten werden kann.

      Warum man 1 % opfern sollte? Um die Moral hoch zu halten. Was ist eine Berufsarmee ohne Feindbild und mit Langeweile? Subversiv bedroht. Und das Volk zu Hause will Erfolge für das Ego, Streicheleinheiten für den Nationalstolz, einfach mal wieder zeigen, wer der Herr im Haus ist.

      Möge die klügere Lösung gewinnen, ich hätte sowieso kein Patentrezept dafür. Aber ein mulmiges Gefühl im Magen.

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    4. Meinst Du echt das ist der Grund ?

      Es würde auf eine bizarre Art sogar Sinn ergeben. Die ganzen Bodeneinsätze inkl. des ersten Umgrabens des Iraks Anfang der 90er mutierten ja alle zu heillosen Desastern, und waren eben nicht nach paar Tagen durch. Und dem Volk nach kurzer Zeit gar nicht mehr gut zu verkaufen. Die Füsse stillzuhalten hat man aber nicht in den Genen.

      Dann wäre es analog zu Libyen: Drüber fliegen und "Oh guck mal, ein Palast/ein Panzer/ein Ölfaß ... bumm".

      Wenn ich drüber nachdenke gefällt mir das auch nicht mehr als alles andere. Jedenfalls solange sie dabei nicht zufällig vom Kurs abkommen und den Achmadine-Duschbad-Nachfolger im Iran ganz aus Versehen mit umnieten.

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    5. Nuja, die Römer wussten doch auch schon mit Brot und Spielen die Massen auf Kurs zu bringen. Übertrage das einfach mal in die Neuzeit (ich vermeide hier bewusst "Zivilisation"). Und wenn es nicht DER Grund ist, so doch sicherlich im Kalkül auch mit inkludiert.

      "Money makes the world go round!": ist auch einer. Ich denke hier weniger an die paar Ölquellen oder Maisfelder, die es zu holen gibt. Dafür hat man Monsanto und Halliburton. Da sind zwar nur ein kleiner Teil der Amerikaner beschätigt. Aber wenn man an die Zulieferer und die Rüstungsindustrie dazu rechnet, zudem die Streitkräfte selber - da kommt schon ein ganzer Haufen Leute zusammen, der involviert ist. Was, wenn die nun rumstehen? Wie Du schreibst - das liegt nicht in den Genen.

      Und die Waffenlager wenn voll sind, dann wird es Platz für eine Umschichtung. Die Abnehmer sind begrenzt, die Welt der Kriege müde. Afrika braucht nur leichte Waffen, Argentinien und England wenn mal aneinander geraten - auch nicht der Bringer. Also? Kurbeln wir den Umsatz an und beschäftigen die Leutchen. Sind ja sowieso da. Und das Öl für die Schiffchen pumpen wir direkt vor Ort einfach um. Wenn die nicht eh schon mit kleinen Brennstäben laufen.

      Und was gibt es an besseren Verkaufsargumenten, als dem Kunden die Ware im dafür gedachten Einsatz zu zeigen? Wäre doch zu blöd, einem Warlord eine Charge Böller anzubieten, wenn er Kracher erwartet. Das die aus Afghanistan, Vietnam.... nichts gelernt haben und weiter Waffen an Rebellen liefern - eigentlich kein Geheimnis.So züchtet man gezielt auch Konflikte. Ich glaube auch nicht, dass die zu dumm sind, nach dem ersten Fehltritt daraus zu lernen. Das ist Kalkül. Der Afghane verkauft im Schutz seinen Braunen, dafür putscht er den Chef weg. Ist er an der Macht, ist ein neues Feindbild da, böse zur Demokratie - und schon ist Umsatz mit den dicken Dingern zu machen. Wertschöpfung vom Anfang bis zum Ende.

      So gesehen, der Amerikaner hat schon gewonnen. Clever sind die schon auf ihre Art.
      Deutschland hat noch das Glück, seine Panzer über den Ruf zu verkaufen. So ein Leo macht was her. Aber wer will einen Hummer, der auch schon seit bald 30 Jahren ohne große Veränderung rumturnt? Also gibt es "Software" für den Kunden.

      Krieg ist ein Geschäft. Egal wer es betreibt, die Gewinner sitzen weit weg und zählen die Kohle. Vor Ort bluten die Armen. Auf beiden Seiten.

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