Direkt zum Hauptbereich

Schrei mich bitte nicht so an!

Na, auch schon mal das Müsli per forcierter exspiratorischer Luftbewegung über der Tastatur verteilt? Heute Morgen wäre es fast mal wieder soweit gewesen.

Da sitze ich mit dem Klapprechner am Esszimmertisch. Da ist mehr Platz, weil ich Unterlagen für die Trauersachen ordnen, archivieren und registrieren muss. Und auch weil die Nacht sowieso unruhig und von zahlreichen Unterbrechungen geprägt war, gibt es einen Tee und eine große Schüssel Müsli. Kauen soll ja die Hirntätigkeit anregen. Wäre schön, wenn ich heute überhaupt eine kleine elektroenzephalographische Hirntätigkeit bei mir nachgewiesen werden könnte. Nur mal so, um zu verdeutlichen, wie sehr ich im Halbschlaf vor dem PC saß.

Ein paar Klicks, die zu den Emailfächern führen, ein paar auf die Blogs und einer zu einer der beiden Tageszeitungen. Dauert. Bis das Bild umspringt und Vollflächig eine Werbung läuft. Natürlich schön nach Aufmerksamkeit heischend, mit Klingklang und Gesang. Natürlich sind die Lautsprecher auf volle Lautstärke, denn komischerweise ist kein anderes Klangwerk aus dem Internet so laut hinterlegt wie diese verdammten Werbejingles. 

Zwei Effekte hatte diese Zwangsbeschallung aber dann doch. Erstens: dieses Produkt werde ich künftig nicht mehr kaufen. Nie mehr. Hat verschi..., bei mir ist ab sofort nichts mehr zu holen für die. 
Zweitens: sowohl die Haare auf dem Kopf als auch mein Hirn sind sofort in Hab-Acht-Stellung gegangen. 

Bleibt nur die Frage, warum ärgern uns die Werbetreibenden mit solchen Dingen? Wo sind die guten alten Pop-Ups geblieben, die einfach nur aufgehen und weggeklickt werden können? Nein, das letzte Quentchen Aufmerksamkeit wird auch noch herausgekitzelt. Mit mir nicht mehr. Wenn es zu aufdringlich wird, werde ich künftig mit Konsumverweigerung reagieren. So, musste mal gesagt werden. Ich geh´ jetzt mal vorsichtig weitere Seiten anklicken. Wer weiß, was einen da erwartet....

Kommentare

  1. Es gab mal die Mode, Blogs mit Musik zu hinterlegen. Und hin und wieder hatte ich so einen darunter (damals, als ich noch direkt gelesen habe und nicht per Reader). Natürlich ist bei mir auch meist der Lautsprecher an - muss ja Beschallung beim arbeiten haben (am liebsten Wüstenmusik, aber das ist ein anderes Thema). Dummerweise kam die Musik immer verzögert. Da liest du so im Text und plötzlich knallt Musik rein. Ich hab JEDESMAL "das Müsli über die Tastatur geprustet" vor Schreck. Konsequenz: Raus mit dem Teil aus der Leseliste. So kanns gehen, wenn man zu aufdringlich wird.

    Ich hab neuerdings einen AdBlock. Hilft ein bisschen.

    Grüße! N.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ganz übel, wenn es da klingelt und scheppert, bis einem die Ohren abfallen. Ja, solche Blogs klicke ich auch raus, das nervt unheimlich, wenn da im Hintergrund so ein Blödsinn läuft. Das kommt gleich nach den veränderten Mauszeigern, bei denen dann plötzlich 10 Elemente auf dem Bildschirm erscheinen und man nicht weiß, ob man mit dem Vorder- oder Hinterteil von Tier 9 klicken soll.

      AdBlock hatte der Kaspersky, war toll.
      Gruß
      Holger

      Löschen
  2. Ich finde auch Werbung im Internet irgendwie viel nerviger als überall sonst. Keine Ahnung, warum genau. In der Zeitung guck ich drüberweg, im TV kratzt es mich nicht (und manche Spots mag ich sogar), aber im Netz...diese nervigen Fenster...schlimm. Ich merk mir die entsprechenden Produkte auch - um sie möglichst nicht zu kaufen.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielleicht, weil man im Net in der Regel gezielt sucht und nicht berieselt wird? Wäre someine Erklärung.

      Löschen
  3. Irgendwie scheinen die Marketingmenschen der Meinung zu sein: Negative Aufmerksamkeit ist besser als keine.

    Ich mag es auch nicht, vor allem mag ich es nicht, wenn sie dann solch Layer haben, die sich minutenlang nicht wegklicken lassen. Was könnte ich k....

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hatte ich vorhin bei einer Tageszeitung von vor Ort. Da lief ein Video, das Schaltfeld zum zuklicken - zu weit oben, scrollen nicht möglich. Also? Seite komplett weggeklickt, fertig. Klar, die leben von Werbung. Aber etwas dezenter wäre auch schon mal was....

      Löschen
  4. Da gab es mal den Blog von Frau Börd, da chilpte es ohne Unterbrechung, das ging einfach nicht, der flog auch raus aus der Liste.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mich nerven schon die Dinger im Garten, wenn die jetzt schon wieder früh am Morgen rumschreien. Dann auch noch im PC??? Aaaarghh....

      Löschen
    2. o.k., o.k. - bitte nicht 'schlagen', aber wie waer's dann zur Abwechslung mal mit 5.30 Kookaburras? Oder 4 - 5 'Fallschirmspringer Opossum mit Nagelstiefel' die Abkuerzung uebers Hausdach nehmend? Selbiges wir eingeleitet mit einem mutigen Sprung desselben (= Wirkung von kleiner Bombe bei uns - da noch schlafend ;-) ) aus einem Baum, dann wilder Galopp auf nichteinziehbaren Krallen uebers Hausdach; dann noch ein 'elfenhafter Elefantensprung' auf ein niederes Vordach und dann die 'Possum-Autobahn' (Stromzuleitungen) entlang = endlich wieder Ruhe! Man reiche mir bitte ein 'groesseres, jagdbereites Eichhoernchen' fuer diese Critters!!! :-D

      LG, Gerlinde
      (Darf ich eigentlich wieder 'mitspielen' bei Dir oder bist Du noch immer sauer mit mir?)

      Löschen
  5. Was mich hoellisch nervt, wenn 'musikalischer Blog' sich dann nach dem Weiterklicken MIT weiterzieht und nicht beim
    Hersteller verbleibt. Keine Ahnung warum das so laeuft aber ....
    Habe allerdings mitunter auch schon sehr nette Musik auf diese Tour kennengelernt, denn ansonsten besteht fuer mich - ausser vorm Computer - ohnehin keine Zeit fuer eine auch nur 'Fraktion-Liederlaenge' irgendwie irgendwo greifbar herum zu sitzen.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit

Glaubenskrieg an der Bratwurstbude

Semmel, unbeschnitten Evangelisch oder katholisch? Für Coburger ist das wichtig. Ihr wollt uns Coburgern unsere Wurst verändern? Niemals! Nehmt unsere Veste, schändet alle unsere Jungfern . Egal, um Mitternacht machen wir den Deal - aber lasst unsere Wurst in Ruhe. Coburger Saftschinken? Gibt es nicht mehr. Bier aus Coburger Brauereien ? Verkauf an einen Konzern in Kulmbach. Aber was sich nun abspielt, das erschüttert die Coburger. Zur Erklärung: Semmeln (halbe Doppelbrötchen) werden in Franken entweder "evangelisch" oder "katholisch" aufgeschnitten. Was bedeutet: "evangelisch" ist ein Längsschnitt auf der Oberseite, "katholisch" ein Schnitt an der Längsseite. Und eine Bratwurst wird in Coburg IMMER unversehrt an den Kunden gegeben. Da wird nichts abgeschnitten, gedrückt oder gar zerlegt wie eine Currywurst. korrekte, einzig mögliche und denkbare Schnittlinie senkrecht nicht denkbare waagerechte Schnittlinie, für alle andere

90 Minuten Ruhe und Entspannung

Bild: Eingangsbereich zum Bad in Bad Staffelstein Piscina. Ich war überrascht, dass ich zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Aufenthalt im Piscin a bekommen habe. Mir war der Begriff bis dato nur als kirchlicher bekannt, bezeichnend für das Handwaschbecken in Kirchen. Einfach zu Reinigung. Bild: Die Piscina Und die Assoziation war nicht einmal so falsch. In oben genannten Gutschein-Fall ist Piscina etwas erweitert zu sehen, und zwar als Becken, in welches man Wasser füllt - und eben wieder ablässt. Dieses Piscina befindet sich in dem der Klinik Bad Staffelstein angeschlossenen Bad. Unseres, wir hatten das mit der Nummer eins, wird durch eine Art Schleuse betreten, die gleichzeitig auch als Umkleideraum fungiert. Da diese nur durch einen einfachen Fallriegen zu verschließen ist, empfehlen wir, Wertsachen im Auto zu belassen. Die Piscina selbst ist komplett gefliest, helle, freundliche Farben, zwei Schalen mit Kerzen sorgen für eine gewisse Grundstimmung, eine eigene Dusche sow