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Pferd & Co.

Hurra, wir haben mal wieder einen "Skandal". Hmm.... Skandal. Soso.. Was genau empfinden wir denn als Skandal?  Dass wir Pferd essen "mussten", ohne es zu wissen? Dass "wir" mit Billigsfleisch dem Tun Vorschub geleistet haben? Oder auch, dass das Pferdefleisch nicht von in Schönheit gestorbenen Weidepferden sondern von Kreaturen stammt, die unter unwürdigsten Bedingungen ihre letzten Stunden verbracht haben?

Der Reflex bei solchen Enthüllungen: "Ach, der Kunde ist doch selber schuld, wenn er billigstes Fleisch kauft!" Teilweise mag dies durchaus richtig sein. Aber! Und das kann in diesem Fall nicht groß genug geschrieben werden: der Kunde hat sich billigstes Rindfleisch gewünscht. Also ein Fleisch, welches zumindest nach Vorgaben in einem EU-Stadard produziert wird. Rind! Nicht Pferd. Schon gar nicht verseuchtes Pferd. Wie das Pferd in die Fleischmasse kam, ist erst einmal unerheblich. Im Rind zu suchen hat es in keinem Fall etwas.

Auch wenn dann argumentiert wird, dass Pferd doch ein "sauberes Fleisch" ist. Das mag für in Deutschland produziertes Fleisch (ein unmöglicher Ausdruck, das TIER hat gelebt und nicht produziert!) gelten, aber nicht unbedingt für Fleisch aus dem Ausland. Hier in "D" gibt es für jedes Pferd eine Art Ausweis, der das jeweilige Pferd genau beschreibt. Und es gibt zusätzlich "Chips", die mit einem Lesegerät die eindeutige Identität des Tieres festlegen. Diese sind im Pferd implantiert, meist im Hals oder an anderen Stellen, die gute Muskeln haben und leicht zugänglich sind. Schauen wir doch einfach einmal an einem Beispiel an, wie Pferd in der Regel - sofern es sich nicht um "überschüssige" Fohlen oder spezielle zur Fleischgewinnung gezüchtete Pferde handelt - in den Kreislauf kommt. Und damit unser Fleisch"produzent" auch eine Seele bekommt, nennen wir es "Felix", also "der Glückliche". Ob das so ist? Schauen wir mal.

Unser Felix wird in einem Stall geboren, landet weich auf Stroh, hat seine Mutter und ein paar Menschen um sich herum. Felix wird warm und freundlich von einer netten Tierärztin empfangen,diese ist selber ein Pferdenarr und weiß, was Klein-Felix gut tut. Felix ist ein bayerisches Warmblut, also einer Rasse angehörig, die durchaus groß und kräftig werden kann. Was später auch für viel Fleisch stehen kann. Aber, daran denkt erst einmal niemand, denn Felix soll dank seiner Abstammung in den Pferdesport. Der Vater ist das, was ein "guter Vererber" genannt wird. Die Mutter eine ansehnliche Stute, die genau im Modetrend liegt. Felix ist bei der Geburt einen kleinen vierstelligen Betrag wert, wäre er zu verkaufen.

Die Tierärztin wird also hinzu gerufen, eine Untersuchung und ein Klapps auf den Po erfolgen, Felix trinkt sein Kolostrum, wird in den nächsten Monaten mehrmal geimpft und untersucht, hat noch eine unbeschwerte Kindheit. Eine Bekannte hat erst kürzlich etwas zu mir gesagt, was mich hat nachdenklich werden lassen. Zwar ging es da um Kälber von Rindern, aber das kann durchaus auch auf Fohlen übertragen werden: es handelt sich trotz der Körperfülle nach wie vor um Babys einer Tiersorte. Diese können fressen, saufen, spielen - aber sonst noch wenig. Und bedürfen der Hilfe der Stute - und des Menschen. Vielleicht sollten wir auch über so einen Sachverhalt einmal nachdenken, wenn wir uns über andere Mentalitäten aufregen - wir essen Tierbabys. Macht es nicht wirklich besser, nicht war?

Unser Felix bekommt nun seinen Ausweis. Jedes equide Tier in Deutschland muss eindeutig zuzuordnen sein, der Ausweis zum Chip unter der Haut passen. Und sein Besitzer muss sich festlegen, ob Felix im Fall der Fälle zum Schlachter kommt oder zum Tierarzt und euthanasiert wird. Also eingeschläfert. Über den Sinn und Unsinn der beiden Arten, das Leben von Felix zu beenden, lasse ich mich hier nicht aus, das muss jeder Pferdebesitzer für sich entscheiden, da gibt es viele verschiedene Auffassungen und je nach Pferd und Besitzer auch verschiedene -und sinnvolle- Denkansätze dazu. Eine Meinung dazu habe ich zwar, aber die behalte ich für mich.

Wichtig ist dieser Entscheid aber für das restliche Leben von Felix. Ein Pferd, welches ein festgelegtes Ende unter den Händen eines sachverständigen Tierarztes (an dieser Stelle eine tiefe Verneigung vor Menschen, die diesen Beruf ausüben!!!) prophezeit bekommt, wird im Krankheitsfall unter Umständen anders behandelt. Ein Schlachtpferd z. B. darf keine Medikamente bekommen, die sich im Fleisch anreichern bzw. nicht abbauen. Das ist eigentlich ein Schutz des Menschen vor Medikamenten, die diesem nicht immer auch gut tun würden. Natürlich bekommen auch diese Tiere Hilfe und Medikamente, aber eben eventuell andere als der Schlachtkumpel nebenan. Wichtig ist hier auch die "Wartezeit", die manche Medikamente haben. Diese Zeit bestimmt eine Spanne, in der ein Fleisch nicht verwendet werden kann. Sollte in dieser Zeit - also während der Wartezeit - z. B. eine Nottötung nötig werden, so bleibt auch dem für die Schlachtung vorgesehenen Pferd nur der letzte Weg in die Abdeckerei. Ein letztes Mal wird das Pferd also aus der Schminkdose grüßen, weil es da mit dem Kumpel aus der Abteilung "Ethanasie" gelandet ist. Soweit die Theorie. Schauen wir mal, was unser Felix macht.

Felix tollt auf der Koppel, bis zu dem Tag, an dem sein Besitzer findet, dass es nun an der Zeit wäre, die Arbeit aufzunehmen. Leichte Bodenarbeit, der Sattel wird aufgelegt - und, was für Felix erst einmal wichtiger ist - er wird  aussortiert aus dem Reigen der Pferdemänner, die Nachwuchs zeugen dürfen. Sprich: es kommt ein Tierarzt, macht einen Schnitt und die Hunde freuen sich über Frischfleisch. Ein kleiner Schnitt für den Tierarzt, ein großer Schnitt für Felix.

Felix wird also ein ruhiger Patron werden, Stuten interessieren ihn in der Zukunft eher nur dann, wenn sie seine Möhren wegfressen und mit den ebenfalls kastrierten Kumpels auf der Weide kommt er prima aus. Felix´ Leben hat wenige Höhepunkte, meist steht er im Stall oder auf der Koppel, im Sommer wird er auf einen Wanderritt mitgenommen, geht ein paar kleine Turniere vor Ort, nichts Weltbewegendens.

Bis auf den Tag, an dem aufgrund seines Alters der Tierarzt eine behandlungswürdige Erkrankung am Bewegungsapparat festgestellt wird. Nachdem seine Besitzerin Felix als "Nicht-Schlachtpferd" hat eintragen lassen, werden ihm die letzten Jahre seines Lebens mit Medikamenten und nur noch leichten Arbeiten erträglich gemacht. Die Medikamente werden auf eine optimale Wirkung abgestellt gegeben, Felix hat keine Schmerzen - er ist nur nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet. So, wie das auch im Pass eingetragen war. Als Reitpferd ist Felix nicht mehr brauchbar, die Besitzerin entschließt sich dazu, ein neues Pferd zu kaufen um den Sport weiter ausüben zu können. Also landet Felix in der Sparte "Kleinanzeigen" als "Beistellpferd". Was eben bedeutet, dass Felix unter guter Pflege als Gesellschaft für ein gesundes Pferd dienen soll. Früher nannte man so etwas "Gnadenbrot".

Felix geht für einen niedrigen symbolischen Wert über den Tisch. Dafür wird der Besitzerin versprochen, dass Felix ab sofort ein schönes Leben auf einer Koppel haben wird.

Dummerweise war aber die Besitzerin leichtgläubig und hat dem neuen Besitzer nicht auf den Zahn gefühlt. Hätte sie ein wenig im Internet geschaut, wäre sie vielleicht auf den Umstand aufmerksam geworden, dass es auch zwielichtige Händler gibt, die solche Pferde aufkaufen oder im -für sie, die Händler- günstigsten Fall umsonst bekommen. Was eben bedeutet, dass da mehrere hundert Kilo Lebendfleisch für ganz schmales Geld den Besitzer gewechselt haben. Fleisch, welches für eine Rente auf der Koppel vorgesehen war, nicht dazu, Menschen mit Abbaustoffen von Medikamenten zu vergiften.

Felix versteht nicht, was um ihn herum passiert, als er auf den Sammeltransport geladen wird. Vom Hof weg ging es doch noch im kleinen Hänger, jetzt findet er sich ohne Wasser und Futter, eingequetscht zwischen Kollegen, die sich kaum auf den Beinen halten können und anderen, die schwer atmen, wieder.

Eineinhalb Tage später, Hunger, Durst und Gestank von schon faulendem Fleisch konnte Felix endlich aufatmen, als die Heckklappe aufging. Die Kollegen, die hinten an der Wand standen, die hatten allerdings weniger Freude an der Öffnung. Einer fiel direkt die Rampe hinunter und blieb liegen. Später war dieses Pferd auch nicht mehr auf dem Weitertransport dabei. So einige derer, die hier mit Felix ankamen, diese wurden ebenfalls nicht mehr gesehen. Felix hatte auf dem Transport schwer gelitten, das nun gerupft aussehende Fell war noch das geringste Problem. Ein Auge war zugeschwollen, seit er bei einer abrupten Bremsung an die Wand geknallt war. Zwar stürzte er nicht, aber einer der Kollegen reagiert genervt und hatte ausgetreten. Die Folge war eine klaffende Wunde am rechten Hinterlauf. Schmerzend, nässend und tief. Felix konnte kaum auftreten, aber dies hat hier niemanden interessiert. Niemand kam, um sich seine Wunde anzusehen. Auch keine Spritze gegen die Schmerzen kam. Und auch die Medizin, die er doch früher bekam, sein Leben einigermaßen schmerzfrei gemacht hatte - auch die war schon lange nicht mehr verabreicht worden. Eine Woche war Felix nun schon unterwegs, seit er vom Stall abgeholt wurde. Wenig Wasser, kaum Futter, kein liebes Wort, nur Geschrei und Dreck und Gestank.

Felix wurde zusammen mit den andern humpelnden Pferden in einen extra Stall geführt. Ein Mensch kam, besah Felix und seine Wunden. Ein kurzes Kopfschütteln und schon wurde er weiter getrieben. Was würde Felix dafür geben, in seinem alten Stall nur ein paar Minuten ausruhen zu dürfen. In einer Art Box war wieder ein Halt angesagt. Das Gerät, mit dem er auch zu Hause ab und zu angepiepst wurde, zeigte dem Menschen neben ihm, wo sein Chip steckt. Noch ehe sich Felix bewusst wurde, was nun passieren würde, durchfuhr ihn ein weiterer Schmerz. Ein Schnitt am Hals und ein Griff in die Wunde. Der Mensch hatte ein kleines Stück Technik in der Haus. Aus ihm herausgeholt. Die Wunde brannte, etwas Blut floss am Hals entlang. Angst. Felix hatte nun richtig Angst.

Was war geschehen? Felix war seine eigentlich unveränderbare Idendität genommen worden. Kein Chip, kein Nachweis, wer er ist, ohne eine genetische Untersuchung. Felix war nun nicht mehr Felix, Felix war ab sofort ein laufendes Stück Fleisch ohne Idendität. Offiziell war er aus einer kleinen Privatzucht und hatte nie auch nur ein Medikament gesehen. Eigentlich steht hier ein kerngesundes Pferd, welches der Fleischgewinnung seit dem Anbeginn seines Lebens hätte dienen sollen.

Der Equide  Pass würde zusammen mit dem Chip nach Deutschland geschickt werden, damit der Austrag aus der Stammliste erfolgen konnte. Offiziell ist Felix nun eingeschläfert worden. Nicht für den Verzehr durch Menschen geeignet, euthanasiert. Und entsorgt. Eben, weil er Medikamente bekam; weil er einen schnellen Tod bekommen sollte.

Felix´ Odyssee ist jedoch noch nicht am Ende. Wieder wird er in einen Raum getrieben, in dem es nach Blut stinkt. Apathisch stehen ein paar derer hier mit im Raum, die mit ihm auf dem Transport waren. Und viele neue Artgenossen. Alle Arten sind dabei. Alle sind müde, geschunden, viele haben klaffende Wunden, offene Geschwüre und manche sogar verletzte Gliedmaßen bis hin zum gebrochenen Bein. Rücksicht wird hier auf niemanden genommen. Regelmäßig wird einer der Kollegen aus dem Raum geführt, oft unter Einsatz von Schlägen und einem Elektroschocker. Kurz darauf ist ein leiser Knall zu hören und ein Aufschlag. Felix hat noch immer Hunger und Durst. Aber diese Gefühle treten hinter die Angst zurück, die er hat. Seine Glieder schmerzen, überall im Körper hat er Entzündungen, Blutergüsse am ganzen Körper und er ist müde. So unendlich müde. Felix will am liebsten sterben. Kurz darauf wird ihm sein Wunsch erfüllt, mit einem Gewehrschuss wird ihm sein Leben genommen.

Sein Körper aber, der ist noch nicht am Ende angelangt. Felix Fleisch landet nicht -schmerzfrei getötet- in der Abdeckerei. Felix Körper wird an eine Kette an der Decke gehängt. Ein schneller Schnitt, damit das Blut herausfließen kann. Wie jedes Rind oder Schwein, welches bei uns auf dem Tisch landet, ist Felix nicht mehr das Reitpferd, welches in den letzten Jahren seines Lebens mit vielen Medikamenten am Leben gehalten wurde. Felix ist nun ein blutiger Brocken von ungefähr 500 kg. Mit Knochen, ohne Fell. Am Ende der Fahrt durch die Fabrik wird Felix in viele kleine Brocken zerlegt sein. Die guten Stücke gehen an Kunden, die gut dafür bezahlen. Ein Filetstück bringt im Kilo gut 30 Euro. Ein hervorragendes Geschäft für die Menschen, die keine Skrupel haben, verseuchtes Fleisch an den Mann zu bringen. Die Reste, also das Knochenschabefleisch, das geht an einen industriellen Abnehmer. Natürlich nicht direkt, vorher werden Teile von Felix in der halben Welt herumreisen, bis eine Herkunft kaum noch nachzuweisen ist. Einer der Abnehmer wird einen günstigen Posten Rind kaufen. Für seine Produktion von Rinderhack. Die Temperatur, der Geruch, das Aussehen - alles wird passen und die vorgeschriebenen Untersuchungen werden unauffällig verlaufen. Klar, denn der Hersteller muss weder auf enthaltene Medikamentenreste noch auf die Tierart prüfen. Er muss sich hier auf den  Lieferanten verlassen, auch darauf, dass alles so ankommt, wie es in den Papieren steht.

Ein paar Tage später hat die ehemalige Besitzerin von Felix zur Mittagszeit Hunger. Als sie gedankenverloren ihre Lasagne isst, fragt sie sich, wie es Felix wohl ergeht. Sie vermisst ihn. Dass sie ihm bald näher sein wird als je zuvor, das ahnt sie nicht.


Kommentare

  1. Was wollen uns diese Worte sagen? *Grübel*...

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  2. Diese Worte sollen Dir sagen, dass da noch ein Text nachgereicht wird und mir die Überschrift nur "rausgerutscht" ist :-)

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  3. Schon schlimm, dass ich zuerst an leckere Lasagne denke und erst danach an den Ponyhof nebenan.

    Grüße! N.

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  4. Ein Grund mehr, über ein Leben als Vegetarier nachzudenken.

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  5. *seufz*

    Da blutet mir das Herz beim Gedanken an alle Felixe dieser Welt

    Mechthilda

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  6. So grausam die story ist, so wahr sie ist!

    10 thumbs up fuer Deine Muehe, das derart deutlich und detailiert zu erklaeren!

    Zum Vegetarier wird's mich nicht machen (warum den armen Viechern dann das Futter wegfressen?) aber 'Anti-Menschen-Liebhaber' ist eher meine Richtung.

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  7. Ach menno *schüffz*, danke für diese gefühlvolle Geschichte. Bei mir gab`s heute Nudeln mit Ketchup. Gut so.
    Irgendwie ist es doch komisch, oder? Wahrscheinlich wird jeder (na gut, fast jeder...), der das liest, angerührt sein. Und trotzdem weiter Fleisch essen. Ich nehme mich da nicht aus, bin ja nur Halbveggie. Wirklich drüber nachcdenken darf man eigentlich nicht. Ich finde auch Schweine und Kühe süß. Und Lämmchen und Kälbchen sowieso... Und Kaninchen erst...

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  8. brisy, wenn Du wüsstest, was manchmal wirklich vom Pferd im Fleisch landet, dann würdest Du zumindest kein Fleisch mehr essen. Fragen sich denn die Leute überhaupt nicht, warum da Schmerzmittel gefunden werden?

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  9. Nicht nur vom Pferd glaub ich, ich will gar nicht wissen, was so in manchen Würsten drin ist. Andererseits - wenn man schon Tiere ist, warum ist ein Filet was anderes als ein P*nis? Ist doch auch ein Stück vom Tier. Kind 1 war übrigens als Kind/Jugendliche Pferdenärrin, hat geritten und voltigiert usw. Und trotzdem Pferdewürstchen gegessen...

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  10. Wir kriegen das Essen, dass wir (die Masse jedenfalls) verdienen, weil Essen immer vor allem billig sein soll. Also wird in Massenproduktion gemauschelt und gemischt, um trotz der niedrigen Lebensmittelpreise Gewinne einzufahren. Ein (Fertig)gericht für 1,99 mit angeblich Fleisch, Nudeln, Gemüse, Sauce kann nur Müll sein.

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