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Noch eine neue Frau in meinem Leben

In unserem Brennpunkt-Discounter arbeitet an einer Fleischtheke eine Frau. Soweit nichts ungewöhliches, außer vielleicht, dass sie es geschafft hat, in den 35 Jahren, die sie als FFVk tätig ist, ihrem Material nicht sonderlich ähnlich zu werden. Sprich: für ihr Alter schaut sie noch ganz gut aus. Rundungen da, wo sie hingehören, lange dunkle Haare, dunkle Augen und liebt schnelle Autos. Nennen wir sie einfach Heidi. Heidi ist wohl nun schon zum x-ten-mal verheiratet, ist kinderlos. Soweit weiß ich über sie Bescheid. Mehr weiß ich nicht, mehr mag ich auch nicht wissen wollen.

Heidi hat mir schon mein Eis verkauft, als ich noch die Schule besucht habe. Uns trennen gute neun Jahre, und ungefähr auch neun Zentimeter Größe. Die SIE größer ist. Heidi ist eine Nette, ab und zu führen wir einen Plausch, auch über Autos. Dafür macht sie die dicksten Sandwiches der Stadt für den regulären Preis.

In den letzten Monaten war ich dort nicht mehr vor Ort, einfach auch aus dem Grund, weil Greenpeace keine Waltransporte in Einkauscenter (hahaha.... tolle Bezeichnung für diesen Schuppen!) veranstaltet. Somit habe ich das Plauderfeld meiner Mutter überlassen, Heidi fehlt mir nicht sonderlich, der Warennachschub erfolgte über die Mutter oder eben den Anton.

Heute ist eine Mahlzeit angesagt. In der Kühltruhe sind zwar vorbereitete Essen, aber darauf habe ich keine Lust. Fleisch ist auch keines mehr da, nur Wammerl ist auch blöd. Also ab zum MdV. Heidi steht da, grinst schon von Weitem. Ich bestelle mein Sandwich (Metzgerschinken und Emmentaler, dazu die Standarddeko), für 2,30 € erhalte ich eine Portion, die ich auf Frühstück, Mittagessen und Abendbrot aufteilen kann. Nur mal zum Verständnis, wie groß so ein Ding werden kann. Es folgt das übliche BlaBla, bei ihr läuft alles wie gehabt, ich erzähle kurz von ein, zwei Dingen, die in meinem Leben so vor sich gehen, als sie einen Bon hernimmt und meint, ich solle da mal UUUUUUUHHHHHNNNNNBedingt hinsurfen, das wäre doch genau das, was ich brauche.
https://www.google.de/search?q=%22Robert+BEtz%22+Youtube&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a
Bin ja nun ein Mensch, der etwas neugierig ist. Also, ab nach Hause, mal geschaut, was das so los ist. Und dann schwanke ich zwischen Belustigung und Bestürzung. Belustigung einerseits, weil ich über diese Vorturner, auch "Motivationstrainer" genannt, schon immer herzlich lachen konnte. Was sind das für Menschen, die solche Veranstaltungen besuchen und das auch noch ernst nehmen? Na, jeder wie er will.

Bestürzung deshalb, weil ich innerhalb von zwei Tagen nun schon zwei Mal erfahren musste, dass meine Mutter meine körperliche Erkrankung als eine psychische "verkauft" hat. Na danke, ich stehe dann nun wohl nicht als der Mensch da, der lange Zeit aufgrund der körperlichen Beeinträchtigung nicht das Haus verlassen konnte, sondern als einer, der unter einer schweren Psychose leidet und sich nicht helfen lassen will. Prima, bin nun also gespannt, wer mir noch alles zu meiner psychischen Heilung gratulieren wird.

Und ich glaube auch, dass ich heute noch ein klärendes Gespräch mit meiner Mutter führen muss. Und mit der Heidi wohl auch. Fein eingemischt, so wird das aber nichts, diese neue Seite an Heidi mag ich gar nicht.



Kommentare

  1. Und wieder ein Grund mehr, warum ich (nunmehr) 600 km zwischen meine Mutter rund mich gelegt habe. Wir haben nicht die gleiche Fleischfachverkäuferin und sie darf ihrer erzählen, was immer sie mag.

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    1. Na, erst kürzlich kam meine Mutter mit einem Pudding nach Hause, der ihr von einer Schulfreundin meiner Mutter empfohlen wurde. Ein Vanillepudding (kein Scherz, aber ich liebe wirklich Vanille, so auch Pudding nur in dieser Version!), 0,1 % Fett. Hat geschmeckt wie Maismehl mit Wasser und Aroma. Dann erzählt meine Mutter mir, dass dieser ihr empfohlen wurde, von einer Frau, die bei maximal 160 cm Körpergröße ein minimal gleiche Zahl an Kilogramm aufweist. Und die empfiehlt MIR einen fettarmen Pudding, der würde MIR gut tun? Das wäre doch gut, Gewicht zu verlieren und dann psychisch wieder klar zu kommen. GUT, auf Facebook angemailt, was das soll. Kam zurück, dass ich nicht so empfindlich sein solle, sie hätte einen guten Psychater.... OK; entfreundet. Dazu muss ich sagen, dass die Schnepfe mir 1988 einen Liebesbrief geschickt hat. In Steno. Hmmm... Kann ich bis heute nicht und den Brief musste meine Schwester übersetzen. Dumm nur, dass ich damals schon wusste, dass sie mit ihrem Cousin(!) eine Beziehung hatte. Da fragt man sich dann doch, wer eine Therapie nötig hat.

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  2. Eyeyey... das ist aber nicht schön...

    Ich glaube die Markfrau bei meinem Vater im Wohnort weiß auch einiges von der Familie. Nun ja... die ist 40 km weit weg und ich werde sie nie kennenlernen. ;)

    LG

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    1. Manu, das ist sinnvoll. Nur - bei uns gibt es ja nur den einen Markt. Mal sehen, vielleicht werde ich da morgen mal aufschlagen und fragen, was das soll. Hab auch schon überlegt, ob ich meiner Mutter sage, dass das Ratgeber sind "Wie löst sich der erwachsene Sohn endlich von seiner Mutter?". Höhöhöh... Den behalte ich in der Hinterhand. Bisschen Spaß sollte schon noch für mich abfallen. Schade nur um die Sandwich, die sind wirklich lecker. Na, man(n) kann eben nicht alles im Leben haben :-)

      Gruß
      Holger

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  3. Oi,
    also diieee, tisch ihr doch einfach eine Geschichte auf, so von wegen, das deine Mutter an Wahnvorstellungen oder so leiden würde, das würde dann das gleiche bewirken!
    Gruß vom Frollein

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  4. Na, mit etwas Menschenverstand dürfte sie meine Mutter eh nicht allzu ernst nehmen ;-)
    Gruß vom Herrlein :-)

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