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So´n Kommentar da...

Kommentare kommen immer mal wieder herein, mal erfreuliche, mal weniger nette, manchmal auch Spam. Bisher 5.953 Kommentare und Unmengen an Spam. Und manchmal versucht ein bestimmter Kommentator, sich mit seinem Kommentar und dem Link zu seiner Seite einzuschmuggeln. Da habe ich keine Lust darauf, denn, wer mich einmal von der Seite anquatscht um Quote zu machen - ich muss ja nicht.

Dieser Tage dann hat mich ein Pseudonym/Beauftragte(r) oder was auch immer angeschrieben, mit einem Kommentar zu "Löffel abgeben ist teuer". Da ich bei Artikeln zu meiner Gesundheit, dem Gesundheitswesen im Allgemeinen oder Dingen rund um www.restaurant-kritik.de mit solchen Kommentaren rechne, war ich also vorgewarnt. Die Frage war nur, dieses Mal wieder löschen oder veröffentlichen? Ich habe mich dafür entschieden, den Kommentar nicht nur nicht in den Kommentaren untergehen zu lassen, nein, ich werde diesen hier beantworten. Warum auch nicht. Und ich werde auf vermeintliche Spitzfindigkeiten und Videos verzichten, die einem die Schamesröte in das Gesicht treiben. Los gehts, vorab der Original-Kommentar, anschließend die Beantwortung dazu.
Hallo! Freut mich, dass es ihrem alten Herrn besser geht. Ein gutes Heim zu finden ist wahrlich nicht einfach. Vorallem unter Zeitdruck. Vorallem aber: Was ist ein gutes Heim überhaupt? Von dieser Fragestellung werden die meisten Angehörigen überrannt. Doch was ganz anderes: Wann ünterstützen Sie eigentlich endlich die (vermutlich) einzige unkommerzielle Seite in Sachen Restaurantkritik mit ihren tollen Rezepten? Wir hoffen auf Antwort. Liebe Grüße H. Temmen Gronau/Westfalen) zu Löffel abgeben ist teuer
 Hallo!
Ja, das kann ich zurückgeben: Auch Hallo!

Freut mich, dass es ihrem alten Herrn besser geht.
Danke schön, auch uns freut es, dass es meinem Vater wenn nicht blendend, so doch zumindest gut geht. 

Ein gutes Heim zu finden ist wahrlich nicht einfach. Vorallem unter Zeitdruck.
Das ist wohl wahr, darum waren wir auch glücklich, in der damaligen Situation meinen Vater mit Wissensstand und Pflegestand "damals" gut untergebracht zu haben. Was uns natürlich nicht davon abhielt, die Augen offen zu halten, uns auf Wartelisten setzen zu lassen und den Heimbetrieb um meinen Vater herum genau zu beachten. 

Vorallem aber: Was ist ein gutes Heim überhaupt? Von dieser Fragestellung werden die meisten Angehörigen überrannt.
Dies kommt auf die Ansprüche an, die eine zu pflegende Person hat. Nicht jedes Heim ist für alle Arten von Senioren und Kranken gerüstet. So sind beschützende Stationen ebenso selten wie palliative. Und auch das Personal schwankt stark in der Zusammensetzung und Qualifikation, was allerdings erst im Laufe des Heimaufenthaltes zu Tage tritt. In unserem Fall war Anfangs eine recht niedrige Fluktuation, verbunden mit gutem Standard beim Wissen vorhanden. Das Personal hatte ausreichend Zeit und auch Möglichkeiten, sich mit den Bewohnern zu beschäftigen. Leider hat dies im Laufe der Zeit rapide abgenommen, aber dies wäre Interna, die im Internet nichts zu suchen hat. Die Grundpflege war vorhanden. Nun ist mein Vater in einem privaten Heim untergebracht, in dem die Pflege naturgemäß viel intensiver ist, als es in einem "Großheim" möglich war. Auch überragt das Pflegepersonal personenmäßig die Anzahl der Bewohner. Aktivierung wird groß geschrieben, die Beschäftigung mit den Menschen - ja, es sind nach wie vor Menschen, keine Ware, für die man einen Lagerplatz mietet! - ist hervorragend. Von einem unterernährten Menschen zu einem Menschen mit Lebenszeichen. Unter 60 kg bei einer Größe von knapp 180 cm sind nun mal zu wenig, die enterale Versorgung wohl nicht so optimal. Viele, viele Kleinigkeiten ergeben ein rundes Bild, wo vorher nur noch Dellen waren. Mein Vater legt an Gewicht zu, kann wieder stehen, fängt auch an sich zu artikulieren und selbstständig zu essen. Einfach auch deshalb, weil sich gekümmert wird. Mein Rat also: lieber ein kleines Heim aufsuchen, als eines, in dem die Bewohner nur Kostenstellen sind und das Personal schnell wechselt und so keine Beziehungen zu den Bewohnern aufbauen kann. Das richtige, das gute Heim ist dieses, welches für den jeweiligen Bewohner optimal ist. Nicht das Billigste, nicht das Teuerste. Dem Personal selbst Vorwürfe zu machen wäre aber auch falsch. Es krankt am System, es krankt an fehlendem qualifizierten Personal, und es krank daran, dass die Heime unter Gewinndruck stehen.

Wie erkenne ich das optimale Heim für die Pflegeperson? Erst einmal gar nicht. Das Bauchgefühl muss entscheiden. Und die Zeit, die mit sich bringt, ob der Bewohner da wirklich optimal betreut wird. Vorher kann das niemand wissen. Wir hatten nun einfach Glück und das Heim gefunden, welches uns informiert, meinen Vater versorgt wie einen Menschen und sich müht, das restliche Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.
Dass im Nebeneffekt bei jedem der drei bis vier Besuche in der Woche jeweils gut 48 km Fahrtweg und in der Unterbringung gut 400 Euro je Monat gespart werden, macht es auch für uns erfreulich. Eine Zuzahlung in Höhe von 1.600 Euro je nach Monatslänge ist schließlich auch eine Sache, die erst einmal finanziert werden muss.

Doch was ganz anderes: Wann ünterstützen Sie eigentlich endlich die (vermutlich) einzige unkommerzielle Seite in Sachen Restaurantkritik mit ihren tollen Rezepten? Wir hoffen auf Antwort. Liebe Grüße H. Temmen Gronau/Westfalen)
Diese Frage ist schnell und konkret behandelt. Niemals. Kein Interesse. Absolut keines. 
 


Kommentare

  1. Der Dreh ist einfach atemberaubend. Wie kommt man von einer Sache wie Pflege und Versorgung eines geliebten Menschen zu einem Lock- und Werbeaufruf. Einfach dreist. Ich habe ja schon nach Luft geschnappt bei der Formulierung "ihrem alten Herrn". Also für mich ist das dein Vater. Aber dieser nahezu Befehlston im Abgang ist unter der Gürtellinie.

    "Lieber Herr SilberLöffel, wir schätzen Sie sehr und bedauern es, dass Sie bisher nicht an unserem Projekt beteiligt sind. Gern sähen wir Sie in unseren Reihen. Sie würden unsere Seite mit Ihren Rezepten bereichern..." und das Ganze unter einem Beitrag zum Essen oder Kochen von dir. Aber bei deinem Post zur Geldschneiderei um die Versorgung Hilfebedürftiger? Sehr fragwürdig. Zu H. Temmen würde ich auch nicht gehören wollen.

    Grüße! N.

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  2. Wow, ein Feingefühl wie ein Presslufthammer um sein wahres Anliegen hervor zu bringen, den Herr.
    Vor so viel Dreistigkeit müsste man eigentlich schon wieder fast den Hut ziehen. Naja, fast, vielleicht auch nicht. Vielleicht sollte man ihn sich auch besser einfach tief in die Stirn und über die Augen ziehen. *kopfschüttel*

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  3. Da ich mich mit diesem Menschen leider auch schon auseinandersetzen
    musste kann ich nur den Hut ziehen mit welcher Gelassenheit Du diesem,
    nein ich schreibe es nicht, geantwortet hast. Auch wenn man zwischen
    den Zeilen den „dicken Hals“ herauslesen kann. Für mich ist dieser Typ
    mit seinem verschobenen Ego auf der absoluten Ignorier Liste, mit solchen
    Menschen rede ich nicht. Punkt!
    Allgäu Hans

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  4. Na, der hat ja die gute Kinderstube mit dem Düsenjet durchquert.

    Aber recht hast du, solche Menschen disqualifizieren sich IMMER selbst.

    Man sollte ihnen immer die Möglichkeit geben dieses dann auch zu tun.

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