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Wie kann sie nur...

Genau diese Frage höre ich in den letzten Tagen immer und immer wieder. "Wie kann sie nur ihre Kinder mit in den Tod nehmen, soll sie sich doch um einen Baum wickeln!"

Gemeint ist die Geisterfahrerin auf der A73, die nahe an Coburg vorbei nach Bamberg führt. Heute Vormittag ist auch die letzte daran beteiligte Person verstorben, überraschend, nachdem die Prognose scheinbar gut war.

Was war geschehen?

Eine 31jährige Coburgerin hatte am Montag Abend Streit mit ihrer Mutter, die Polizei wurde gerufen, was sich aber vor Ort als nicht mehr nötig herausstellte. Trotzdem wurde ein Drogentest veranlasst, der allerdings negativ verlief. Bisher nichts Besonderes, ein Vorgang aus dem Polizeialltag, wie er wohl in Deutschland zu Tausenden jeden Tag vorkommt. Das eigentliche Ereignis fand dann am nächsten Morgen statt.

Noch vor sieben Uhr ist die junge Frau nackt aus dem Haus getreten, hat die Kinder in ihren Twingo gesetzt, die Schul- und Malsachen aus dem Fenster geworfen und ist gestartet. Beobachtet wurde sie dabei von einer Nachbarin, die sie scheinbar auch darauf angesprochen haben muss.

Hier stellt sich mir schon die erste Frage: Warum kann die Nachbarin nicht gleich die Polizei informieren, dass da etwas vor sich geht, was weit ab von der Norm passiert? Die gleiche Nachbarin hat dann abends im Fernsehen halb weinend erzählt, was da früh am Morgen geschah. Mal ehrlich: wenn aus meiner Nachbarschaft sich so oder ähnlich auffällig verhalten würde - der Griff zum Telefon wäre der nächste. Aber, dieser Frau kann man keine Schuld am eigentlichen Ereignis geben.

Weiter führte die Fahrt durch Coburg bis zu einer Aral-Tankstelle in der Zufahrt zur B4, welche als Zubringer zur A73 dient. Dort stieg die Frau aus dem Auto, betrat den Shop, hat sechs Flaschen Wasser geklaut und rief der sie stoppen wollenden Angestellten entgegen "Ich bin von Gott!" Der Pächter hat umgehend reagiert, die Polizei endlich verständigt.

Die sofort einsetzende Fahndung verlief im Coburger Kreis erfolglos, auch aus dem Grund, weil die Frau nicht nach Hause fuhr, sondern sich auf die Autobahn begeben hat.

Auf der A73, wo genau die Frau gewendet und falsch auffuhr ist bisher ungeklärt, ging es als Geisterfahrerin wieder zurück in Richtung Coburg. Leider auf der falschen Seite.

Auf Höhe Hallstadt dann das Ereignis, welches das eigentlich schreckliche ist: sie knallt mit ihrem Twingo in einen entgegenkommenden Skoda Octavia, auch nicht unbedingt ein windig gebautes Auto.

Im Moment des Zusammenpralls sterben die Geisterfahrerin, ihre siebenjährige Tochter und der 25jährige Fahrer im Skoda. Die vierjährige Tochter und ein 54jähriger Beifahrer im Skoda kamen mit jeweils lebensgefährlichen Verletzungen in Krankenhäuser.

Die vierjährige ist am Donnerstag Abend nicht überraschend verstorben, wurde vorher schon der Hirntod diagnostiziert. Heute Vormittag ist dann auch der fünfte Beteiligte gestorben, der seit Gestern als stabil und mit guten Chancen auf überleben galt. Somit hat dieses Unglück keine Überlebenden.

Und nun fragen die Menschen "Wie kann sie nur..." Ich denke, dass da ein Zustand herrscht,der eine Rationalität komplett vermissen lässt. Alleine die Tatsache, dass eine für eine Frau eher seltene - weil Schmutz und Dreck verursachende - Selbstmordart gewählt wurde, spricht dafür. Während Männer eher die aufsehenerregenden und "schmutzenden" Todesarten wählen, achten Frauen eher darauf, dass keine Umwelt verschmutzt wird. Dazu gibt es Untersuchungen, ich wollte dies auch erst nicht glauben.

Wie kann man von einem Menschen erwarten, dass er/sie die Kinder vorher aussetzt, nicht in den Gegenverkehr fährt und rational reagiert, wenn doch schon seit Stunden die Realität keinen Bestand mehr hat? Das soll natürlich keine Entschuldigung für eine solche Tat sein, wenn es überhaupt eine dafür gibt. Aber wo war die Grenze, an der man hätte eingreifen können? Wo wird es sichtbar, was die Frau vorhat - und kann man das überhaupt erkennen? Und was war der Auslöser dafür, die eigenen Kinder und fremde Menschen mit sich in den Freitod zu reißen? So viele Fragen, die wohl nie ganz geklärt werden können.

Auch oft gehört in den letzten Tagen: "Warum ist der ihr denn nicht ausgewichen?" Diesen Menschen sei gesagt, dass zum reagieren kaum Zeit bleibt. Ich war auch der Meinung, das müsste gehen, als mir auf der Stadtautobahn in Coburg - bei erlaubten 70 km/h - vor Jahren und kurz nach erlangen des Führerscheins, ein Motorrad entgegen kam. Da bleibt keine Zeit für eine Reaktion, bis man realisiert hat, was da kommt, ist es schon zu spät. Zurück blieb in dem Fall ein bleicher Fahranfänger und ein wohl belustigter Motorradfahrer, der sich einen Spaß daraus gemacht hat, durch den recht langsamen Begegnungverkehr zu rasen.

Übrig bleibt nur die Trauer, die Ohnmacht und die Angst, dass einem selbst auf der Autobahn so ein Mensch entgegen kommt.

Kommentare

  1. Habe lange überlegt, ob ich kommentiere und diesen Kommentar einige Male umgeschrieben.

    Ist jetzt ganz kurz. Bin selber mal mit einem manischen Schub in´s Krankenhaus gekommen und habe im Bekannten- und Freundeskreis ein paar Menschen buchstäblich binnen kürzester Zeit irre werden sehen.
    Bin einfach nur froh, dass nie etwas Schlimmes passiert ist und möchte den Hinterbliebenen in Eurem tragischen Fall mein Mitgefühl aussprechen.

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  2. In der einen Sekunde noch "normal" und wenn du aufwachst, dann wunderst du dich. Und die Zeit dazwischen ist ein dickes, fettes schwarzes Loch. Kann man nicht erklären, ist aber nicht angenehm.

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    1. Es ist wohl nicht der richtige Anlass und Ort aber ich glaube kaum, dass mir eine Freundin böse sein wird, wenn ich das hier erzähle.

      Sie hat im Rahmen einer manischen Episode nachts einige Unis und Forschungsgruppen angerufen, weil sie "die Lösung für Alles" hätte. Die haben auch zurückgerufen... als sie schon in der Klapse war.
      Hingekommen ist sie, weil sie nackt im Garten getanzt ist.

      Mittlerweile geht es ihr blendend.

      Möchte damit nicht von der Dramatik Eures Falles ablenken. Will nur sagen, dass die Frau davor und danach eine treusorgende, alleinerziehende Mutter und der Inbegriff der Ruhe war.

      Es ist extrem traurig, wenn es so endet.

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    2. Nono, das ist es ja, was ich meinte. Nicht immer kündigt sich so eine Amokfahrt auch vorher an. Und wo liegt im Alltag die Grenze, ab der man aktiv werden sollte? Gerade diese psychischen Dinge sind schwer zu erkennen, manchmal scheitern sogar die Fachleute daran.

      Und als Betroffene/r merkst du sowas eh als Letzter. Bestenfalls dann, wenn es ohne Konsequenzen ablief. Manchmal ist es auch die Scheu der Betroffenen, sich selbst in Behandlung zu geben.

      Die Frau, die dieses Unglück verursacht hat, kenne ich persönlich nicht. Ich kann mir nicht mal im Ansatz vorstellen, wie sich der Vater fühlt, die Mutter, mit der sie Streit hatte und auch die Nachbarin, die sie ziehen ließ.

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    3. Glaub mir, man sieht es (als Außenstehender). Problem ist nur, man WILL es nicht sehen. Und der "Patient" ist ja auch der festen Überzeugung es ginge im blendend. Deshalb braucht man ja auch einen Gerichtsbeschluss um diese Leute zu behandeln. Es geschieht ja gegen ihren Willen.
      Solange sie selber noch an Ihrem Geisteszustand zweifeln, ist das verblüffenderweise ein gutes Zeichen. Der kritische Punkt kommt erst, wenn sich alle wundern und die Person meint, es sei alles in Ordnung.

      Da reichen schon 3 Nächte ohne Schlaf. Danach ist jede(r) mürbe.

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    4. Das mit den drei Nächten kann ich bestätigen. Ich bin im Laufen eingeschlafen und habe dann versucht auf das Gerüst am Haus zu kommen. Aufgewacht bin ich mit blutigen Knien, weil ich scheinbar öfter abgerutscht war. Bemerkt hat das niemand, als Dank wurde ich dann kurz darauf verlassen. Naja. Ist Geschichte. Vielleicht hat da das Umfeld auch die Augen zugekniffen. Hilfe habe ich mir erst nach der Trennung gesucht, da wurde dann ein Burn-Out diagnostiziert, unter welchem ich wohl fast drei Jahre gelitten habe. Darum bin ich heute froh, dass ich verlassen wurde. Wer weiß, wie das ausgegangen wäre.

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    5. Oha. Manchmal ist es auch einfach nur das falsche Umfeld, ja.

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  3. Ja ich habe das auch mitbekommen, ich fahre die Strecke einmal im Monat.

    Dass jemand der so weit ist nicht mehr klar denken und dafür sorgen kann, dass wenigstens niemand anderes zu Schaden kommt, freilich, das müsste eigentlich jedem klar sein - und trotzdem war auch mein erster Gedanke als ich die Meldung hörte: "Du dumme Nuss, setz' die Karre von mir aus mit Schwung an den nächsten Brückenpfeiler, aber lass' die Kinder und Wildfremde gefälligst aussen vor!".

    Ich habe auch kein schlechtes Gewissen deswegen. Denn das ist nur ein Reflex, weil man die Situation irgendwie einzuordnen versucht ohne vermutlich in der Lage zu sein sie zu verstehen, bevor man nicht selber mal komplett ausgehakt hat. Auch ein wenig Hilflosigkeit, sie für diese tragische Entscheidung nicht mehr zur Verantwortung ziehen zu können. Die direkt Betroffenen werden trauern, vielleicht dazu ein schlechtes Gewissen haben ob zurecht oder nicht. Aber ich glaube wenn die Angehörigen der wildfremden Opfer parallel dazu keinen Hass empfinden, dann müssen sie wirklich sehr grosse Menschen sein.

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    1. Klar, das war auch meine erste Reaktion. Und dann hört man eben Stück für Stück, was da wohl im Hintergrund abgelaufen war. Von mir erfolgt da keine Wertung, dazu bin ich zu weit weg.

      Ich glaube auch, der Hass kommt erst später. Erst Trauer und Unverständnis. Und dann... Die Psyche ist wohl so angelegt. Ich weiß nicht, wie ich das verarbeiten könnte. Vor Jahren hätte ich es einfach verdrängt. Heute? Keine Ahnung...

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  4. Das mit dem Realitätsverlust wird es gewesen sein. Jemand, der nie eine psychische Erkrankung hatte, wird das jemals nachvollziehen können oder begreifen. Das können ja die Betroffenen selbst nicht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Ärzte da hilflos sind. Sicher, es kann therapiert werden. Aber ohne ein immens kräftezehrendes, anstrengendes, an die Grenzen des Möglichen gehendes Zutun des Patienten ist eine Heilung nicht möglich. Glaube ich. Und - richtig geheilt wird niemand, latent ist so etwas immer vorhanden. Übrigens auch bei "gesunden" Menschen. Bei dem einen bricht es aus, bei dem anderen nicht. Das ist, wie gesagt, meine persönliche Meinung.

    Ob die Nachbarin hätte die Polizei rufen sollen... nö. Mütter neigen bisweilen zu seltsamen Aktionen, wenn die liebe Brut sie wieder mal zur Weißglut treibt. Da kann man mir erzählen was man will, NIEMAND hat sich immer im Griff. Der eine schreit rum, der nächste schlägt zu, der Dritte besäuft sich, der Vierte schmeißt Sachen. Auch aus Autofenstern. Ich hab mal mein erziehungsresistentes Kind 1 gemaßregelt. Ich hab ihren ganzen Müll, der im Zimmer verteilt lag und den sie sich weigerte wegzuräumen, in einen Müllsack gestopft. Was zur Folge hatte, dass das Kind meine gesamte Unterwäsche aufs Dach geschmissen hat. Allen Erziehungspezialisten zum Trotz musste ich furchtbar lachen... Aber ich schweife ab. Die Polizeipsychologen würden erklären, dass es für die Frau in dem Moment "logisch" war. Da hat was ausgehakt im Kopf, sie musste in dem Moment ihr Leben/Leiden beenden. Ich denke, dass sie überhaupt nicht mehr in der Lage war, die Konsequenzen für ihre Kinder und die anderen abzuwägen. Das erinnert mich an Kind 3, ich glaub, ich habs schon mal erzählt. Da hat sich der Vater einer Freundin im Haus erhängt und nach dem Szenario, das er veranstaltet hat, sagten die Polizisten, er hätte JEDEN mit in den Tod genommen, der in der Nähe gewesen wäre. Mein Kind hatte mit seiner Freundin eine halbe Stunde vorher das Haus verlassen. Ich hab schon wieder Gänsehaut, jetzt, wo ich das schreibe...
    Und wo ich grad beim Thema bin, hier hat sich wieder ein Jugendlicher vor einen Zug geschmissen. Ein Polizist hat LÄCHELND einen Sack mit Leichenteilen vor den geschockten Bahnreisenden geschwenkt... Leider weiß ich das nur vom Hörensagen. Wäre ich dabei gewesen, ich hätte einen öffentlichen Aufstand gemacht, den der nie wieder vergessen hätte. Platzen könnt ich, jawohl. So etwas pietätloses...

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    1. brisy, wir haben da ja schon viel drüber geschrieben, wir Beide. Du, nicht die Mutter hätte die Polizei holen sollen, die Nachbarin meinte ich, die am frühen Morgen die Frau gesehen hat, als sie in das Auto nackt einstieg. Die Mutter hat davon nichts mitbekommen.

      Herr der Lage war sie natürlich nicht mehr. Und in dieser Situation ist es ihr wohl auch egal, was mit den Kindern passiert. Ob sie überhaupt realisiert hat, dass die dabei waren und dass die verletzt werden können? Bin ich mir nicht sicher.

      (Euer Nachbar wäre ich aber auch nicht gerne :-)

      Das mit dem Hörensagen ist immer so eine Sache. Erzählt wird viel, gerne auch viel Falsches. Siehe hier:
      http://dersilberneloeffel.blogspot.de/2011/12/prugelgeruchte.html

      Mein Momentanfastschwager war ja auch mal Grabegrün, der musste auch die Teile einsammeln. Nach außen hart, merkt man erst mit der Zeit, dass ihn sowas mitnimmt. Und von einem Kollegen von ihm weiß ich auch, dass solche "Scherze" Selbstschutz sind, um an solchen Unglücken nicht selbst zu verzweifeln. Für uns, die wir außen stehen, sind das nur Momentaufnahmen. Für die, die dauernd damit zu tun haben, liegen da keine Teile von Menschen - da liegt Arbeitsmaterial. Die genauen Schilderungen werde ich wohl auch nie vergessen.

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    2. Am Abend vorher war die Schnittlauchtruppe da, sicher nicht grundlos, die hatte sicher jemand verständigt. Nur was sollen die tun ausser zu prüfen ob sie zugekokst ist und ob sie eine Gefahr für sich oder andere darstellt. Solange sonst auch nichts passiert ist haben sie keine weitere Basis um vorbeugend eingreifen zu können.

      Am Morgen drauf hat auch jemand die Polizei gerufen, auch wenn es erst der Zweite war der sich gewundert hat, dass eine Frau nackt durch die Gegend rennt. Ich kenne Coburg, um Dunkelfinster reden wir von vielleicht fünf Minuten Unterschied egal von wohin bis zu der Tankstelle. Die reissen es nicht raus wenn Du nicht weisst wo sie hinwill. Und auch geschulte Geister kommen nicht schlagartig auf sämtliche aus unserer Sicht abstruse "Lösungen" die sich einem in der Situation anbieten, dafür gibt es einfach zu viele.

      Müsste ich vergleichen würde ich etliche andere Fälle wissen wo irgendjemand offensichtlicher "versagt" hat und das Ergebnis vermeidbarer gewesen wäre als hier.

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    3. Klar, die Grünlinge können nur eingreifen, wenn etwas passiert, was vom STGB her relevant ist. Ist das nichts - ziehen die wieder ab. Würden die das nicht so handhaben, gäbe es sicher einen kleinen Aufstand wegen Polizeiwillkür.

      Mit den fünf Minuten hast Du Recht. Und auch danach kann man der Rennleitung keinen Vorwurf machen, woher sollen die wissen, wohin die Reise geht? Und Hallstadt ist ja nicht gerade ein Vorort von Coburg. Das sind ja immerhin gut 50 km von ihrem Haus entfernt. Danach kann man klar die Lösungen sehen, in der Situation sieht das ganz anders aus. Wie heißt es so schön? "Hätte ich doch..."

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  5. Ich meinte auch, dass Du die Nachbarin meintest und nicht die Mutter (Himmel, was'n Satz ;-)). Das Nacktsein hatte ich irgendwie nicht realisiert. Und selbst wenn - nein, ich hätte nicht die Polizei gerufen. Glaub ich. Aber wirklich beurteilen kann man das nur, wenn man's selbst erlebt hat. Gibt ja auch genug Leute, die z.B. im Park der hhhhmmmm.... Lust frönen. Lasse doch... Ach, hinterher ist man immer schlauer. Das konnte doch keiner ahnen, was da passieren wird. Und die Frau am allerwenigsten. Glaub ich.

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