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Latschkappen und Schmarrtüten

Ab und zu trifft man sich in den Weiten des Internets ein zweites oder drittes oder viertes oder vielfachstes Mal. Und nicht immer ist man erfreut, auf solche Personen zu treffen.

In meinem Fall ist es eine Person, die prinzipiell auf alles ein "like" hat, was so erscheint. Und wenn man die Zeiten sieht, zu denen "geliked" wird, dann kann man schon auch auf die Arbeitsmoral Rückschlüsse halten. Nur gut, wenn man schon so lange im Betrieb ist, dass eigentlich fast eine Unkündbarkeit vorliegt.

Diese Person ist eine, die damals in einem Forum meine Einträge verfolgt hat. In einem Forum, in dem es um das Essen und Trinken geht, das Bewerten von Lokalen und das auf Amateurbasis. Klar, ich esse, trinke und koche gerne. Und zumindest ein Basiswissen ist da. Nicht mehr, nicht weniger. Aber, ich kann unterscheiden, ob ein Knoblauchsteak nach Knoblauch schmeckt oder nur so genannt wird.

Irgendwann einmal waren wir mit dieser Person zum Essen in deren Lieblingslokal. Ein Tempel, in dem das Dorfvolk billig abgespeist wird und das Fleisch dem Preis entspricht, leider auch die weiteren Zutaten. Mein Fehler war es, zu sagen, dass das Essen eher unterirdisch war. Ich kann mich noch sehr gut an die Kartoffeln mit gedürrter Haut, den am Teller festgetrockneten Kochschinken vom Discounter und den holzigen Spargel an Tütenhollandaise erinnern. Die damals noch vorhandene Ex stimmte mir zu. Und warum soll ich lügen, wenn es nicht besonders war? Zumal man mein Urteil ja auch in der Regel ein paar Tage später online nachlesen konnte. Und die Qualität war von Besuch zu Besuch unterschiedlich, keine Kontinuität in der Küchenleistung.

Einige Wochen später, wir haben uns mit einer Gruppe von gut 20 Personen getroffen, das nächste Fiasko. Hier kann man das nachlesen KLICK
Nicht jeder Mensch kann Kritik an einem Lokal von persönlicher Kritik an sich unterscheiden. Warum alle zu mir kamen und das Lokal als schlecht eingeschätzt haben - ich weiß es nicht. Hätte doch nur einer mal den Hintern in der Hose gehabt und der organisierenden Person nicht beschönigend geantwortet. Ab da war mein Tun nicht mehr gelitten.

In der nächsten Zeit hat sich also diese Person immer mehr von uns zurück gezogen. Anstatt einfach zu sagen, dass man mit der Ex und mir nicht mehr essen gehen wolle, weil wir die Essen bewerten und auch mal einen Missstand ankreiden (wir haben ja nicht nur wie manch Andere darauf geachtet, große Mengen verschlingen zu können). Waren wir früher Sonntags oft unterwegs und zusammen essen, so ist dies immer weniger geworden. Zig Vorwände, unter der Woche erst halbwegs zugesagt, dann am Samstag oder Sonntag eine 180-Grad-Rückwärtsrolle. Wir haben uns Sorgen gemacht, wurde doch vorgegeben, dass andere Probleme als die mit uns vorliegen.

Zu dieser Zeit war ich im Forum bei RK noch recht aktiv, eine Freundin dort hatte eben mit Mobbing zu kämpfen und damit, dass sie weit über 150 kg an Lebendgewicht vorzuweisen hatte, über ein Magenband nachgedacht hat. Mir persönlich ist egal, wie viel Gewicht ein Mensch hat, muss jeder für sich selber wissen. Die Diskussion ging dann um psychische Probleme, die mit dem starken Übergewicht entstehen. Ohne den Namen unserer Esspartnerin zu nennen und mit einer stark übertriebenen Gewichtsangabe (hatte ja nur am Rande mit dem Thema zu tun), habe ich versucht, über das Forum und die Entfernung dieser Frau beiseite zu stehen, versucht, zu erklären, dass die vermeintliche Freundin auch solche Probleme hat. Und versucht, Mut zuzusprechen.

Wie es so ist, der Lauscher an der Wand, der erfährt die eig´ne Schand. Abgesehen davon, dass bei RK niemand die Essbekannte jemals kennengelernt hätte oder auch nur im Entferntesten hätte kennenlernen wollen, hat sie den Eintrag gelesen und natürlich gleich auf sich bezogen. Betroffene Hunde bellen. Ein Sprichwort, welches hier hervorragend passt.

Die Folge davon: ich bekam eine Email, in der ich wüst beschimpft wurde, warum ich mir erlauben würde, ihr Gewicht viel höher darzustellen und ihr -doch nur vorgeschobenes - Problem zu erörtern. Nun, eine Entschuldigung kam für mich natürlich nicht in Frage, hätte ich doch aus meiner Bekanntschaft zu dieser Zeit mindestens fünf Personen meinen können. Aber, eine schwache Psyche musste ihrem Ärger Luft machen.

Daraufhin gab es noch ein oder zwei Emails, in der wir die Sachlage geklärt haben. Ja, liebe Marlies, jetzt erfährst Du, warum wir nicht mehr zum Essen gegangen sind, mit den betreffenden Personen - wir waren ihnen peinlich. Soviel dazu. Soweit ich weiß, hast Du diese Person als Freundin gelistet bei Facebook. Wenn Du nicht weißt, wer gemeint ist, dann schaue einfach mal auf Deinen Statuswechsel von "Single" auf "in einer Beziehung", mir wurde damals mit Kopfschütteln von einem unserer gemeinsamen Freunde erzählt, dass diese "Dame" mit einem "Like" reagiert hat. Ich bin mir nicht sicher, ob sie Dich wirklich mag, den Status gut findet, es ist mir auch Scheißegal. Ebenso wie diese Person, die nicht einmal den Mut aufgebracht hat, uns zu sagen, warum sie die Essenstermine regelmäßig am Sonntag zehn vor sechs gecanceled hat. Ja, wir haben uns umsonst Sorgen um sie gemacht - sie war einfach nur feige. Bis es dann in der Email aus ihr herausgeplatzt ist. Die Email habe ich übrigens archiviert, kann ich Dir gerne zusenden. Du weißt nicht, wen ich meine? Na die, die uns mal gesagt hat, dass sie vor dem Essen gehen noch immer ein Brot isst, damit sie es bis zum Servieren der Hauptspeise aushält. Du weißt jetzt, wen ich meine? Jetzt sicher, oder? Ja, genau die, die unserer Bekannten damals unbedingt nachweisen wollte, dass sie in Schweden keine Beziehung hat und komisch ist. Die, die in den vielen Emails über sie hergezogen hat. Übrigens, die beiden sind bei FB befreundet. Und da überzieht sie jeden Pups mit einem "Like". Aufmerksamkeitsdefizisyndrom bei Erwachsenen? Vielleicht.

Dich hat sie ja auch angelogen. Sie wusste von der Erzählung durch Dirk, dass wir beide getrennt waren. Als sie Dich dann kurz darauf getroffen hat, hat sie ja einen auf überrascht gemacht. Du kannst Dich sicher noch erinnern, dass da mal das Thema drum ging. War im April 2011. Du hast mir erzählt, dass Du sie getroffen hast und sie ganz überrascht getan hätte. Warum sie sowas macht? Keine Ahnung, einen Sinn macht es ja nicht.

Bei der Schwedenfrau ist diese Woche ein Link zum Unglück in diesem Zoo erschienen, in dem die Pflegerin tot gebissen wurde. Tragisch, ein Unglück. Und wie das so ist, wenn man viel Zeit hat, dann führt man eben einen Blog wie ich, in dem man seine Gedanken so unter die Leute bringt - oder kommentiert bei FB.Ich habe eigentlich darauf gewartet, dass mal wieder ein unüberlegtes "like" kommt. Stattdessen wurde aber nicht das Ableben eines Menschen bedauert, es wurde mehr mit Häme darauf reagiert, dass diese Frau selber schuld ist, hat sie doch scheinbar einen Fehler gemacht.

Ich sehe das ein wenig anders, mag Zoos nicht, war in meinem Leben nur zwei Mal dort drin. Einmal als Kleinkind und einmal mit den beiden, die früher mit uns Essen waren. Ich fand es einfach grausam, wie die Tiere da gehalten werden. In Betonwüsten, in Glaskäfigen, auf Räumen, die in keiner Weise dem Bewegungsdrang entsprechen. Mir gefällt sowas einfach nicht, während die Exmitessengehfrau gerne Zoos besucht. OK, jeder, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Ich bin auf den Standpunkt, dass es Zoos nur noch gibt, weil die Leute ihr Geld dorthin schleppen und sich am Leid der Tiere sattgaffen. Ebenso geht es mir mit Zirkus. Brauche ich auch nicht, auch hier ist eine Tierhaltung, die ich nicht gut finde.

Die Schwedenfrau hat dann sehr sachlich und fundiert geantwortet, auch, dass ja, wenn man es so wie ich sieht, die private Tierhaltung auch verteufeln müsste. Da konnte ich gerne zustimmen, mit Hinweis auf die Fehlzuchten, die Zuchtanlagen und eben auch nicht zuletzt die unwürdige Fleischgewinnung. Und wahrscheinlich hat sich die Exmitessengehfrau in der Nachbarin wieder erkannt, die ich beschrieben habe. Das Ergebnis war eine Reaktion, die nicht sehr souverän war. Und lustigerweise hat sie auch noch geschrieben, dass "ihr" ja auch mit im Zoo wart. "Ihr" gibt es schon lange nicht mehr, aber so ist das eben, wenn man die "like" wie mit der Gießkanne verteilt und nicht schaut, wohin man den Haken setzt. Und sie beendet den Monolog hiermit. Soll ich einfach mal einen Link auf die Erklärung zu "Monolog" setzen? Wenn zwei sich schreiben, dann sollte das doch ein "Dialog" sein. Oder liege ich da falsch?

Ach, wie auch immer, ich wünsche ihr in ihrer verlogenen und zurecht gebastelten Welt viel Spaß, hoffe, dass sie immer den Überblick behält, was sie wem erzählt (muss ja nicht mit ihrer wahren Meinung deckend sein, wie ich erfahren habe) und dass es weiterhin Lokale gibt, in denen es viel für wenig Geld gibt mit Nischen, in denen man sich vor den Blicken Anderer verstecken kann. Ob ich das allerdings traurig oder lustig finde, das weiß ich noch nicht. Arm ist es in jedem Fall.

Kommentare

  1. Es gibt einfach immer und überall solche Menschen. Am Besten ist es, wenn du versuchst, dich nicht mehr zu sehr darüber aufzuregen und diese Person einfach zu ignorieren.
    Das ist schwer, aber vllt auch die einzige Lösung.
    Liebe Grüße!

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  2. Na, vier Jahre ist es mir ja auch gelungen, bis eben vor ein paar Tagen eine zu Tode gekommene Frau (die mit dem Tigerbiss im Zoo) herabgesetzt wurde. Aber, das ist auch vorbei, mein Ziel, sie ein wenig zu piesacken, wurde erreicht.
    Grüße zurück!

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  3. Hallo,
    leider funktioniert der Link (KLICK) nicht!!!

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    1. Na, macht doch nichts. Ich bin ja auch nicht dafür zuständig, komische Blogs mit Inhalt zu füllen. Keine eigenen Ideen? Traurig. Vielleich können es die Menschen sehen, die sich bei RK noch anmelden können? Wer weiß das schon... :-)

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    2. Der Link funktioniert schon,es kommt die Meldung diese Bewertung ist deaktiviert.Anscheinend gibt es die Bewertung dort nicht mehr

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    3. Ja, ist zu lange her. Macht nix, der "Leser" hat seinen Monatsrückblick ja auch ohne meinen Blog geschafft :-)

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  4. Ich hatte letztens so ein Erlebnis, wo ich leider erkennen musste, was ich schon lange geahnt hatte: dass Menschen, die ich mal für gute Freunde gehalten habe, die Zeit nicht wert waren...

    Tut immer wieder weh.

    So long,
    Corinna

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    1. Corinna, leider merkt man erst zu spät, dass man ausgenutzt wurde. Und dass man zu gutmütig war. Aber, was solls, übrig bleiben irgendwann die wirklichen Freunde, auf die auch Verlass ist.

      Gruß
      Holger

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  5. Es gibt leider viele Menschen die so sind.
    Irgendwann fällt ihr eigenes Verhalten hoffentlich mal fünffach auf sie zurück.
    Wobei...die Hoffnung ist ja eher aufzugeben. Solche kommen leider meist besser durchs Leben. Ist denen doch eh egal, was andere empfinden.

    Ich habe übrigens einen Award bekommen und den nun weiter zu geben und da möchte ich ihn auf jeden Fall auch hier lassen!

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    1. Tja, und je älter man wird, desto mehr solcher Individuen lernt man eben kennen. Nicht schön, aber der Lauf der Zeit. Das sind Egoisten, da kann ich auch nur zustimmen. Aber, die strafen sich schon selber. Haben die wirklich Freunde um sich herum oder sind das Menschen, auf die in der Not auch kein Verlass wäre?

      Na, den Award schaue ich mir mal an.
      Gruß
      Holger

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