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Cheeseburger




 Der kleine Hunger schleicht sich um 19.10 Uhr ein. Eigentlich wollte ich nach dem üppigen Mahl am Mittag (Kohlrabi/Kartoffel/Bauch-Eintopf) nichts mehr essen. Aber, wie das Leben so spielt, im Fernsehen kommt Werbung. Von einem der Ketten-Burgerbrater. Stellt sich mir nun die Frage: wieder anziehen, zum Auto hoppeln, zum Brater fahren, kaufen, heimfahren, durch den Regen spurten, hinsetzen und einen kalten Burger essen, der mit der Werbung nur den Namen gemein hat? Pfffff.....

In der TTK lauern Buns. Zwei Stück sind schnell herausgenommen. Im Kühlschrank finde ich zwei Scheiben feines Schweinchen, Lachse, sollte es morgen zum Kohlrabigemüse geben. Dann halt heute. Zudem schweift der Blick über den guten Bauernschinken aus dem Allgäu, etwas Almkäse und eine Zwiebel sowie meine Lieblings-BBQ-Sauce (HP Spicy) finden sich auch noch. Jaja, ich weiß; das ist Fertigware. Na und? Meine selbst gemachte schmeckt ähnlich (dank langen Ausprobierens), aber die Herstellung dauert gut eine Woche. Ich WILL JETZT essen!
Acht Zutaten, Salz und Butter mitgerechnet - mehr braucht es nicht!
Die Zubereitung ist männermäßig freundlich, was bedeutet: wenig Abwasch und schnell zubereitet. 

Eine Eisenpfanne auf gut 120° erhitzen (und für die ganze Zeit der Zubereitung beibehalten!), etwas Butter schmelzen lassen, Salz direkt in die Pfanne geben. 
Oui oui, kommt aus Fronkreisch, Pfannen können die machen.
Zwei leckere Stückchen von dem fein gemaserten Fleisch hinein, in direkter Nachbarschaft zu der in feine Halbringe geschnittenen Zwiebel. Schön langsam anbraten, Lachse wird sonst schnell trocken und hart. 
Gute Freunde kann niemand trennen..... *sing* ;-)
Die Zwiebeln sollen - wenn überhaupt - nur ganz wenig Farbe annehmen, nur weich und süß werden. Zwischenparken auf dem Brett, die halten ein wenig die Hitze.

Nachdem nun eine Seite vom Fleisch kurz angebraten wurde und die Stücke somit noch nicht ganz durch sind, eines der Stücke mit dem Käse belegen. Soll ja ein klein wenig schmelzen und frisch aus dem Kühlschrank hat er ja noch kein volles Aroma. Auch ein Käse hat Gefühle und belohnt uns bei guter Pflege mit Geschmack. Ist so! Nach kurzer Anbratzeit der Seite zwei einfach die Fleischscheiben übereinander legen, dabei den Käse mit der Fläche vom Fleisch abdecken, die zuvor mit der Pfanne Kontakt hatte. Bringt etwas mehr Schmelz.
Fleisch gart, Käse schmilzt etwas an

Würde so schon schmecken
Die Fleisch-Menage-á-trois aus der Pfanne legen, etwas Entspannung nach dem Stress tut dem Fleisch gut. 

Den Schinken etwas anbraten, nur leicht, muss nicht zu kross werden, direkt daneben die Buns mit der Schnittfläche in Kontakt zur Pfanne bringen. Leicht anrösten, dabei wird die gute aromatisierte Butter aufgenommen. Das schmeckt aber nur, wenn wir auch vorher eine Temperatur-Disziplin eingehalten haben. Wie gesagt: Induktion, 120°, Stufe 4.Nicht mehr, nicht weniger. 

Leicht angeknusperter Bauernschinken aus dem Allgäu
Angerösteter Bun, schön mit Butteraroma
Einfacher Männer-Cheeseburger

Das letzte Bild zeigt den fertigen Burger "Marke Eigenbau", mal ohne zerhacktes Fleisch und mit etwas hochwertigeren Zutaten. Guten Appetit. 

Rechnen wir mal die Kosten grob aus:

1 Bun = ca. 11 Cent
1 Scheibe Schinken = ca. 23 Cent
2 Scheiben Fleisch = ca. 186 Cent
1 Zwiebel = ca. 10 Cent
1 Käsescheibe = ca. 47 Cent
1 Esslöffel Sauce = ca. 8 Cent
1 Esslöffel Butter = ca. 10 Cent
etwas Stom = ca. 10 Cent?

macht zusammen dann in etwa (geschätzte) 305 Cent oder eben 3,05 Euro. Dafür aber mit Geschmack und einer effektiven Herstellungszeit von ca. 12 - 15 Minuten. Wenn ich den Sprit rechne und das ich mich wieder über das Endprodukt geärgert hätte - ein gutes Ergebnis.

Bastelversuch 1 - ein Wagyu-Burger
Bastelversuch 2 - ein Petersburger

Kommentare

  1. Antworten
    1. Manu, so groß war der nicht, das täuscht. Durchmesser und Höhe etwa wie ein Großmac. Aber irgendwie besser :-)

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  2. Das muss ich doch gleich mal an den Fleischfetischisten der Familie weiter leiten (wenn er es nicht schon selbst gelesen hat).

    Grüße! N.

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    1. Nelja, schön, dass Du wieder Zeit hast. Umzug gut überstanden? Gruß zurück!

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  3. Wir machen die Burger auch ganz oft selbst. Allerdings: Ein Löffel Soße, Löffel? Geht gaaar nicht, ich bestreich die untere Brötchenhälfte mit Helmutlade (Wortkreation von Kind 2 als sie 3 war ;-)), die obere mit Senf (beides nicht zu knapp) und aufs (in meinem Fall) Frikadellchen kommt viel Ketchup...

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    1. brisy, ein Löffel hat vollkommen ausgereicht. Die angedünsteten Zwiebeln, dazu das saftige Schwein... Wenn ich Rinderhack-Burger mache, dann kommt da auch rohe Zwiebel, Ketchup, Senf oder Mayo oder Remoulade drauf. Der muss dann richtig schwimmen :-) Salat ist nur Alibi, den mag ich auch beim Döner nicht.

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  4. Moah, sieht gut aus, genau nach meinem Geschmack. Auf die Idee das Salz gleich in die Pfanne zu geben, bin ich noch gar nicht gekommen. Muss ich mal ausprobieren.

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    1. SusiP, hab´ ich beim großen Burgerbrater abgeschaut ;-) Allerdings nehmen die kein Fett oder Öl.

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