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Schlemmen auf "andere Art"

Von Haus aus bin ich ja eher der Typ Mensch, der nicht so leicht in Wallung zu bringen ist. Was meist von Vorteil ist, von manchen Menschen als träge, von wieder anderen als Gutmütigkeit ausgelegt wird. Nun, es sei jedem gegönnt, über mich zu denken, was er oder sie mag.

So richtig wach und in Schwung bringen mich eigentlich nur Lebensmittel, die ich probieren darf. Da lebe ich auf, da bin ich fit. So auch kürzlich, als die enterale Nahrung von meinem Vater eingeschränkt wurde und er wieder teilweise auf orale Ernährung zurück durfte. Die Außendienstlerin war am Telefon zwar nett, hat auch gut beraten, was denn nun das Beste für meinen Vater wäre, aber es sind trotzdem noch mehrere Varianten übrig geblieben. So viele Informationen, nur am Telefon. Ich bekam dann den Link, auf deren Seite ist das alles schön aufgeschlüsselt und für einen Laien wie mich gut erklärt. Die Auswahl war dann recht schnell erledigt, die Bestellung raus, dem Vater schmeckt es (gab leider keines mit Rumpsteakgeschmack ;-) und er nimmt zu.

Eigentlich eine prima Sache. Wäre da nicht mein Auge auf einen "Shop" gefallen. Und so etwas zieht mich in Verbindung mit Essen oder Trinken magisch an. So, wie im Baumarkt Dinge, die Kabel haben, blinken oder klingeln. Ansprechen der niederen Sinne? Mir doch egal...

Nun, das meiste im Shop war für die intravenöse oder enterale Ernährung. Oder in der Geschmacksrichtung "neutral". Einfach weiter klicken. Und da ward Licht, es kam meine Abteilung. Organschonende Ernährung mit Geschmack. Und in der Probepackung. Und in kleinen Fläschchen, in denen ich meine Dressings, Öle etc. an den Herd bringen kann. Spart Platz und sieht doch gleich einheitlicher aus.

So etwas hier habe ich bestellt:

Nachdem die Fläschchen schon brauchbar aussahen, war das Risiko des Scheiterns doch eher gering. Und dann kam das Zeug (6 Sorten á 4 kleine Fläschchen - Cappuccino, Waldfrucht, Erdbeere, Vanille, Schokolade, Multifrucht). Lieferung nach Hause und in die erste Etage. Und durch den zweitägigen Transport auch schon schön vorgekühlt.

Gleich mal einen Cappuccino geöffnet, probiert - und schmeckt lecker! Ich war sehr angenehm überrascht, dass es doch noch Lebensmittel gibt, die ein wenig gesund sind und trotzdem schmecken. Kann ich nur empfehlen, ich habe noch einen Shop gefunden, bei dem es die Fläschchen auch etwas günstiger gibt. KLICK!

Und alles unter dem Deckmäntelchen "gesund" :-)

Kommentare

  1. hallo,
    ach, das kenne ich auch sehr gut. Durfte nach einer Kiefer-OP keine feste Nahrung zu mir nehmen und bekam es 3xtäglich als Essen im Krankenhaus.Fand es auch lecker. Mir hat Vanille am besten geschmeckt(ok. ich steh sowieso auf Vanille) Ist wirklich ne gute Sache.
    kati (sonst hier eher eine stille Leserin )

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  2. Hallo kati, schön, mal von Dir zu lesen. Tja, Vanille - damit kannst Du ALLES von mir bekommen. Irgendwie stehe ich auf den Geschmack und den Geruch. Na, zum Glück hatte ich keine OP, aber schmecken tut das Zeug wirklich gut. Schön cremig, fast wie geschmolzenes Eis. Und wenn es stimmt, dass man fünf Stück am Tag braucht, um sich damit allein zu ernähren, dann ist das nicht mal sehr teuer. OK, ich nehme es als Snack für Zwischendurch.
    Gruß, H.

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  3. jau wir haben einige Patienten die damit schon Jahre ernährt werden und denen fehlt nichts, soweit ich das beurteilen kann.
    Ich finde es gut, dass es sowas gibt und es dazu noch lecker schmeckt.
    Warum also nicht mal einen Selbstversuch wagen :)!

    1x Cappuccino bitte, danke :)!

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    1. Also Multifrucht bräuchte ich jetzt nicht unbedingt, schmeckt wie Karton. Aber Schokolade hat auch was :-)
      Cappuccino? Adresse an Mail-Adresse. :-)

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  4. Wir nehmen auch die Fresubin-Sachen. Allerdings per PEG, da muss das nach nichts schmecken, geht ja direkt in den Magen. Aber die sind auch für Problempatienten gut verträglich (vor allem kein Erbrechen - ganz wichtig für uns).

    Die Fa. Landhausküche beliefert uns mit "Essen auf Rädern". Das ist ein ziemlich großer Laden mit einem überzeugenden Konzept. Weil sie so groß sind, haben sie nämlich Einfluss auf die Erzeuger (verwenden zum Beispiel Bio-Gemüse aus der Region). Wir haben da ab und zu mal Probeessen. Das Zeug ist wirklich sehr lecker. Die Konsistent ist allerdings auf unsere ältere, zahnlose Klientel abgestimmt, nix mit bissfestem Gemüse.
    Am meisten beeindruckt war ich von ihrer passierten Kost. Da wird nämlich nicht das fertige Gericht zermatscht, sondern die gekochten Möhren werden passiert und anschließend in Möhrenform gepresst... Sehen aus wie Möhren, schmecken wie Möhren, sind aber schluckfreundlicher und kauloser Brei. GENIAL. Vor allem für Demenzpatienten, die ja nur essen, woran sie sich noch erinnern können - und diese braun-graue Pampe anderer Anbieter passierter Kost löst eben ganz entgegengesetzte Assoziationen aus.
    Seit wir das haben, haben wir einige Probleme weniger.

    Grüße! N.

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    1. Klar, PEG braucht keinen Geschmack. Das Essen wird bei meinem Vater direkt vor Ort gekocht, er bekommt im Prinzip das gleiche Essen wie die anderen Anwohner, nur eben püriert. Ein mal habe ich das gesehen, da wurde jede Essenskomponente extra serviert. So ging das dann schon.

      Das mit den Möhren war mir neu. Prima Idee, wenn auch ein Riesenaufwand. Ich kenne das aus der "normalen" Gastronomie, da wird auch schon Zeug produziert, das würde man nicht für möglich halten.

      Gruß,H.

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