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Dummes Gefühl

Wer kennt das nicht? Vorahnungen, die sich durch ein irgendwie unbeschreibliches Gefühl in der Bauchgegend ankündigen? Seit dem Auszug von Ex-FrauDSL war das wie weggeblasen. Verschwunden. Einfach fort. Und ich war nicht unglücklich darüber, denn, immer wenn ich dieses "ziehen" spürte, erfuhr ich oft kurz danach, dass entweder ein Mensch gestorben oder lebensbedrohlich erkrankt war. Warum das so war? Keine Ahnung.

Irgendwann habe ich mir dann einmal angewöhnt, aufzuschreiben, wann es wieder soweit war. Und nur wenige Tage später habe ich in der Regel dann erfahren, um wen es ging. Erstmals wurde mir das 2009 bewusst, als ein Bekannter starb. Habe ich es - wenigen - erzählt, wurde ich ausgelacht. Bis ich dann ein paar Menschen in meinem Umfeld davon in Kenntnis gesetzt habe. Und dann später leider den Beweis führen konnte. Und leider waren es immer Menschen, die mir sehr nahe gestanden haben.

Nun, das Gefühl ist verschwunden. Oder anders ausgedrückt: es war. Heute, um die Abendbrotzeit herum, da war es wieder da. Plötzlich und sehr intensiv. Ich habe meine Mutter angerufen, meine Schwester und noch ein paar Menschen, zu denen ich mit einem kleinen Vorwand unverfänglich Kontakt aufnehmen kann. Glücklicherweise - kein Ergebnis. Die Frage ist nun mal wieder: wer ist betroffen? Tot oder krank? Unfall? Lebensbedrohlich? Das ist fast noch quälender als dann, wenn das dumpfe Gefühl für ein paar Stunden aktuell ist.

Kommentare

  1. Also ein Freund vom Sohn hat sich heute früh das Schienbein gebrochen (und der Sohn ist da jetzt zum betütteln). Aber das ist wohl zu weit weg für dein Gefühl.

    So was ist blöd. Ich kenne das Kassandra-Syndrom. Ich sage meine Vorahnung, keiner glaubt mir diesen "Schwachsinn" - und doch passiert es. Und zwar ganz ohne dass ich was tue. Ich habe lange meine Vorahnungen für mich behalten (man mag so was ja nicht glauben), dann - wie gesagt - glaubte ich das zwar, aber sonst keiner. Inzwischen hört meine Familie auf mich. Man will ja nichts heraus fordern.

    Ich glaube ja nicht an Medien und Geister und so was. Aber ich denke, es gibt Menschen, die bestimmte Zeichen besser wahr nehmen und anders in Zusammenhänge packen als andere. Und ich glaube auch, dass das erlernbar ist/ trainiert werden kann.

    Ich drücke mal die Daumen, dass es nicht so schlimm ist. Denn dass du dich geirrt hast, ist wohl wünschenswert aber weniger wahrscheinlich(?).

    Grüße! N.

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  2. Hallo Nelja, nein, so "banale" Dinge wie einen Schienbeinbruch hatte ich noch nicht dabei. Es war bisher immer ein Todesfall oder zumindest eine lebensbedrohliche Situation. Und wie Du auch schreibst, ich wollte es lange Zeit nicht wahrhaben. Ich habe jetzt mal länger darüber nachgedacht, seitdem ich den Beitrag geschrieben habe. Da ist mir eingefallen, dass ich im letzten Jahr an dem Abend, an dem M mir den endgültigen Abschiedsbrief geschrieben hat, auch die "wusste". Ich habe da per SMS eine Freundin von ihr und eine Bekannte meinerseits davon in Kenntnis gesetzt. Und dann war es auch soweit. Wie ich das gespürt habe? Ich wusste es auf einmal. Es war eine Ruhe, eine Stille und irgendwie ein Frieden in mir. Ich war plötzlich ganz entspannt, ich wusste(!) dass ich sie nun endgültig verloren hatte. Ich kann das nicht beschreiben. Aber, das war ein anderes Gefühl als bei den Toten und Kranken. Was es nicht besser gemacht hat.

    Und ein paar Wochen später ist etwas geschehen, da wusste ich es mit einem Mal, dass sie einen neuen Freund hat, habe auch geahnt wer es sein könnte. Da mag ich aber nicht von schreiben, nur, dass ich es WUSSTE, ohne es zu wissen. Und danach wurde mir das bestätigt. Und es war nicht der offizielle Termin 03.10., das lag bedeutend früher.

    Und auch heute war es so ein Gefühl, als würde es M betreffen. So intensiv war es bisher nicht. Aber ich werde den Teufel tun und da nachfragen. Wen sollte ich auch anquatschen? Die Oma? Das wäre nicht fair. Jaja, ich weiß, eigentlich ist es mir egal, was M macht, tut und lässt. Aber ich habe trotzdem irgendwie Bammel davor, dass es sie betreffen könnte. Gut nur: ich bin dafür nicht mehr zuständig.

    Danke für die Daumen, aber ich denke, es ist wirklich eher unwahrscheinlich, dass ich da irre.

    Gruß
    Holger

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  3. Das ist schon sehr...hhhmmm...merkwürdig ist nicht das richtige Wort...würde es mich betreffen, würde ich es bedrohlich nennen. Es würde mir richtig Angst machen. Nun überlege ich die ganze Zeit, ob ich auch solche Ahnungen habe. Eigentlich nicht, vielleicht habe ich auch nur nicht so darauf geachtet. Ich muss aufmerksamer werden glaub ich. Nur ein einziges Mal, als Kind 2 in einer lebensbedrohlichen Situation war, da wusste ich das ohne es zu wissen (sorry für den Ausdruckklau, aber das beschreibt es am besten).

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  4. brisy, eben das ist es ja, was ich gemeint habe. Und ich glaube auch, dass das jeder Mensch "kann", nur wird es eben oft falsch zugeordnet.

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  5. Hallo Holger,

    als Teenager hatte ich öfter Begebenheiten die mir unheimlich waren.
    Mir begegnete z.B. zufällig ein Mensch aus unserem Ort auf der Straße, den ich nur vom "Sehen" her kannte. Urplötzlich und intensiv überfiel mich der Gedanke: "Ach, den habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen, wie's dem wohl geht?"
    Nach ca. 3-4 Wochen habe ich erfahren, dass er verstorben ist. Andere Personen bei denen mir das ebenso widerfahren ist
    sind schwer erkrankt oder haben einen Schicksalsschlag erlitten. Das ging etwa 5-6 Jahre so. Erzählt habe ich das niemand, ich glaube die hätten mich für verrückt gehalten.
    Mit den Jahren habe ich das bewußt verdrängt und es tritt eigentlich nicht mehr auf, worüber ich froh bin.

    U.S.

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  6. Hallo U. S., dann kannst Du Dir ja ungefähr vorstellen, wie es mir immer geht, wenn es wieder auftritt. Aber, und auch das ist komisch, wenn man es denn mal im Freundes- und Bekanntenkreis erzählt, dann haben noch viel mehr Menschen diese "Erfahrungen", sprechen aber nicht darüber. Vielleicht ist das ja doch nur ein Sinn, der irgendwann mal in der Evolution verkümmert ist. An Übernatürliches glaube ich nicht, auch nicht, nachdem die "Tassenfrau" meiner Schwester so eine hohe Trefferquote hat.

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  7. Naja, das ist schon so eine Art "Übernatürliches" finde ich. Etwas, was man mit dem rationalen Verstand nicht so richtig erklären kann.

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  8. Naja, vielleicht ein wenig. Was mich mehr stört, ist, dass ich noch nicht erfahren haben, um wen es dieses mal geht. Vielleicht war es auch ein "blinder Alarm". Wäre ja zu schön.

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  9. @brisy: Nur weil man etwas nicht messen (erfassen) kann, heißt es ja nicht, dass es nicht da ist.
    Ich finde das sehr klug. Im "normalen" Leben macht es tolerant. Manchmal denke ich, dass wir nicht wirklich alles immer verstehen oder erklären müssen. Klar ist Erkenntnis gut und Unbekanntes macht meist erst mal Angst. Es lebt sich aber auch gut, wenn man manches erst mal einfach nur so hin nimmt. Wissenschaft ist langwierig.

    Ach DSL, nichts ist schlimmer, als diese Ungewissheit.

    Da fällt mir ein: wenn ich Urlaub habe, habe ich Urlaub. Ich habe lange daran gearbeitet, in dieser Zeit wirklich NICHT an die Firma zu denken. Trotzdem hab ich in einem Urlaub mal von einer Patientin geträumt - und bei meiner Rückkehr erfahren, dass sie an genau dem Tag gestorben war.

    Grüße! N.

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  10. Nelja, das ist es eben, Gefühle ansich lassen sich schlecht beherrschen. Dann lieber annehmen.

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  11. @Nelja, genau das meine ich doch. Es ist da, obwohl es nicht mess/erklär/berechenbar ist.

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  12. Bei mir äußert es sich, als scharfer Kopfschmerz, nur kurz nur ein Ziehen, dafür aber deutlich und nur bei Nahestehenden.
    Flaut eine Beziehung/Freundschaft ab, ist auch das Ziehen nicht mehr da.
    Bin auch anfällig für Dejavue´s.
    Aber so richtig wahrhaben will es mein Verstand nicht.
    Gruß vom frollein

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  13. Frollein, das ist ja noch schlimmer! Zum Glück kenne ich das mit den Kopfschmerzen überhaupt nicht. Aber es ist schon interessant zu sehen, wie sich diese "Vorzeichen" so äußern können. Bei mir "passiert" das auch nur, wenn es sich um Menschen handelt, die ich sehr gerne mag. Auch dann, wenn man sich länger aus den Augen verloren hat.
    Gruß
    Holger

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