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Tschüss, eBay!

In den Newstickern läuft seit geraumer Zeit immer wieder mal das Gerücht, dass ebay auf Dauer nicht nur den Verkauf organisieren will. Mit PayPal ist vor Jahren schon der erste Schritt dazu in die Richtung gemacht, die nun offiziell wird. Ab Sommer wird der Zahlungsverkehr komplett über eBay abgerechnet.

Was uns als besonderer Service mit erhöhter Sicherheit für Käufer und Verkäufer angedreht werden soll, ist in Wahrheit nichts anderes, als eine Beschaffung von billigem Kapital.

Unterstellen wir einfach einmal, dass eBay im Jahr einen Umsatz von gut 10 Milliarden Euro generiert. Was also bedeutet, dass im Monat gut 800 Millionen zu großen Teilen an eBay vorbei fließen. Einen Teil davon verwaltet schon der Bezahldienst PayPal, der zu eBay gehört. Die Kunden haben sich an die Schrittweise Einführung gewöhnt, ein gewisses Vertrauen aufgebaut. Und das zu einem Dienst, der zwar Gebühren erhebt, aber dafür freiwillig genutzt werden kann.

Ab Sommer 2012 kann der Käufer dann nach wie vor wählen, wie er bezahlt, nur nicht mehr, an wen das Geld direkt fließt. Hier sitzt eBay als Krake, die die Arme nach dem Geldfluss ausstreckt und über die eigenen Konten umleitet. Der Kauf wird davon nicht beeinträchtigt. Nach wie vor wird bei eBay der Kauf getätigt, die Bezahlung erfolgt dann auf das eBay-Konto. Der Verkäufer bekommt die Nachricht, dass das Geld eingegangen ist, muss nun die Ware absenden. Wenn diese beim Käufer angekommen ist, dann wird das OK an eBay gegeben, damit die Auszahlung erfolgen kann. Sofern der Käufer diese auch abgibt.

In der Zwischenzeit - unterstellen wir einfach einmal 10 Tage - sitzt also eBay auf dem Geld, welches die Kunden bezahlen müssen. Somit hat sich eBay nicht nur billig Kapital besorgt, kann auch ständig gute 300 Millionen anlegen, die auf den Konten geparkt werden. Und da gibt es sicher mehr als einen Prozent, mit dem der Kleinanleger abgespeist wird.

So gesehen, hat eBay wieder clever eine nette Geschäftsidee ohne Risiko in eine Geldkuh umgewandelt. Für mich ist das nun der abschließende Grund, mein Konto dort in den Ruhestand zu versetzen. Tschü´, eBay, am Anfang hatten wir mal eine tolle Zeit.

Kommentare

  1. Öhm ja... ich habe schon ewig nichts mehr bei Ebay gekauft, und wenn dann auch nur Kleinkram, den ich eh direkt an den Verkäufer überwiesen habe. Wenn das dann aber nicht mehr geht, verzichte ich auch.

    LG

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  2. Neee, ne? Unglaublich.

    Ich bin ja eigentlich experimentierfreudig, aber mit ebay konnte ich mich nie anfreunden. ich hatte da auch nie ein Konto. Ich war (und bin) die, mit dem flotten Spruch auf den Lippen: Früher hatten wir die Mülldeponie, heute haben wir ebay. Ok ok, das ist gemein und ungerecht und trifft auch nicht den Kern der Sache - ich mag es halt nicht und habe mich fern gehalten.
    Ich würde mal sagen, von Seiten ebays ein cleveres Geschäft. Ob das so rechtens ist, lassen wir mal beiseite. Schließlich ist ebay keine Bank (mit allen Rechten und Pflichten und AUFLAGEN), benimmt sich aber so. Ich streiche die Zinsen meines Geldes lieber selber ein. Wenn das mit einem ebay-Handel nicht möglich ist, lasse ich es.

    Grüße! N.

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  3. Manu, das geht nicht mehr demnächst. Klar, Kleinsummen werden die meisten User denken. Aber - das läppert sich unheimlich, wenn man sich mal die Daten so anschaut. Ja, ich habe auch nur noch wenig bei Ebay gekauft, verkauft schon lange nicht mehr, ist mir zu kompliziert und verklausuliert geworden. Früher war das mal einfachen. Na, deutschem Recht und amerikanischen Besitzern sei Dank. Dass die aber nun auch noch daran verdienen, dass man die Ware bezahlen will - das ist frech. Angeblich wird dafür die Provision von PayPal für den Verkäufer wegfallen, aber er muss dann 2 % vom Umsatz pauschal bezahlen. Und wie sieht es aus, wann zahlt Ebay aus? Nach der 14tägigen Rückgabefrist? Oder noch später? Und wie will Ebay sicher von der Anlieferung erfahren? Und wird Ebay eine "Sicherheitssumme" vom Großverkäufer einbehalten für Rückabwicklungen, wie es bei Amazon schon gehandhabt wird? Viele Fragen, am Ende ist der Verkäufer in den Ar... gekniffen.

    Nelja, doch, ist so. Das Gerücht schwirrt ja schon länger, aber es scheint nun offiziell zu sein. Früher habe ich recht viel über die Firma verkauft, ganz am Anfang. Da hat es sich gelohnt, da gab es noch Schnäppchen. Und nun? Ist doch zu einem Warenhaus verkommen. Und oft teurer als in "freien" Shops. Kürzlich erst sollte bei Ebay ein Kugelschreiber 78,50 kosten. Ein wenig Suche, dann kam das Teil mit Garantie und Service und beigelegter Gratismine für knapp 50 Euro incl. Versand ins Haus. Der Händler hat was verkauft, ich habe was gespart und beide waren wir glüclich. So werde ich das nun auch in der Zukunft wieder halten. Infos bei Ebay holen, kaufen vor Ort oder zur Not im restlichen Weg. Und mit den Rechten und Pflichten, da hast Du Recht. Keine Einlagensicherung, kein Insolvenzschutz - nichts. Schau mal im Internet nach, wie oft da etwas quer läuft. Was, wenn die Daten mal verschwinden? In Zeiten von Webanarchie bin ich sehr vorsichtig geworden. Und welche Rechte hast Du? Auch die Selbstabholung mit Barzahlung vor Ort dürfte dann passé sein. Und besonders stößt mir auch auf, dass der Datenstrom über die USA läuft, ähnlich wie auch NSA und die diversen Provider zusammenarbeiten. Klar, auch so würden sich Wege finden. Aber zu leicht mache ich es ihnen nicht.

    Grüße, Ihr Zwei!

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  4. Für uns persönlich hat eBay längst seinen Reiz verloren; durch die vielen Profiseller ist es nix anderes mehr als ein riesengroßes Versandhaus mit teilweise überteuerten Ramschartikeln. Und wenn die sich nun auch noch übers Bezahlsystem ne goldene Nase verdienen wollen, dann sollen sie es bitte ohne mich tun!

    LG Lena

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  5. Lena, ist irgendwie zu "Rudis Resterampe" geworden. Dr ursprüngliche Sinn ist verloren gegangen, zudem ist das Verkaufen zu teuer. Schade. Aber wenn die Profitgier siegt....

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  6. Das scheint jetzt schon so zu sein. Meine beste Freundin hat vor Weihnachten das erste Mal bei ebay irgendwas von Playmobil verkauft und da war das auch schon. Sie hatte mich beim Einstellen gefragt, wie das so geht und dann ging das nur mit eben diesem Verfahren. Geld bekommt erstmal ebay und sie erst nach 10 Tagem (oder so).

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  7. SusiP, vielleicht ist das bei neuen Accounts schon so? Aber 10 Tage auf das Geld warten, das ist schon frech. Die Banken werden gezwungen, am nächsten Tag die Gelder zu valutieren und Ebay macht was es will.

    Ich kann nur hoffen, dass die nächste Austrittswelle bevorsteht. Aber wahrscheinlich wird auch das wieder mit knirschenden Zähnen hingenommen.

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  8. Sie hatte einen Account, aber bisher nur gekauft. Ich hab auch gedacht, ich hör nicht richtig.

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  9. Du bist schneller als die Zeitung erlaubt ;)
    Gestern erst bei dir gelesen, heute in der Tageszeitung.
    Natürlich muß dannn ebay wieder die Gebühren erhöhen, wahrscheinlich werd ich dann nichts mehr verkaufen.

    LG
    Judy

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  10. Blindes Huhn findet auch mal ein Korn- so auch ich:-)

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