Mir war irgendwie nach Döner. Zu faul, einen zu holen war ich auch. Zudem hätte es nur welchen mit Huhn oder Pute gegeben. Für mich lauter KO-Kriterien, genauso wie dieser elende Eisbergsalat da drauf. Auch nach der Bombardierung mit gut 23 SMS (Flatrate sei Dank) meiner Schwester mit dem Wunsch nach Lieferung im Austausch gegen eine Tasse Kaffee - erfolglos.
Was macht also der einsame, hilflose Mann? Er schaut, was die Küche so hergibt. Im Moment nicht viel, da ich rigoris umräume und Platz brauche. Gefunden habe ich:
- 2 Bachsaiblingsfilets, schön vom Fischersmann entgrätet, gefrostet nach meinem Einkauf direkt am Bach im Herbst.
- 200 g weiße Champignons von meiner Lieblingsquelle, so strahlend wie die Sonne an einem unschuldigen Sommermorgen, duftend, makellos schon wie ein lieblicher Frauenkörper
- ein Bündelchen frischer Petersilie (kraus und glatt gemischt), ein Bote aus Hollands weiten Glasauen
- ein Bündelchen Dill, frisch im Morgentau von vestalischen Jungfrauen gepflückt
- 200 ml Sahne (32 % mind.), natürlich von Kühen, die glücklich lächelnd im Offenstall gehalten werden
- 50 ml Noilly Prat vom Winzer direkt in die Flasche geträufelt
- 150 ml österreichischer Hähnchenfond (Leitungswasser)
- Salz aus bayerischer Produktion
- weißer Pfeffer - vom Aldi, da fällt mir jetzt nix zu ein
- ein Esslöffel kühlschrankkalter Butter aus Irland
Die Fische werden im Kühlschrank auf eine Temperatur gebracht, die eine Reanimation möglich machen würde. Beraubt ihrer Haut lagere ich diese neben dem Topf, während ich die Pilze putze und in feine Scheiben schnitze. Ich habe Zeit, so kann ich nebenbei dieses zarte Liedlein an mein Ohr lassen. KLICK.
Auf Zwiebeln und Schalotten sowie einer vielleicht zu dominanten Brühe verzichte ich bewusst.
Den Fisch lege ich in eine beschichtete Pfanne, erhitze diesen langsam, ohne den Fisch zu braten in dem beigegebenen Wasser. Die Pilze gebe ich nach kurzer Zeit dazu, damit diese gar ziehen, jedoch noch etwas Biss bewahren. Der Aufguss erfolgt mit Noilly-Prat und Sahne. Abgeschmeckt mit etwas Salz und Pfeffer, die klein gehackten Kräuter kurz vor dem auslegen auf dem Teller zugeben, werden sonst durch die Säure vom Wein grau. Die Butter unterrühren, auf den Teller. Dazu passt Reis, Weißbrot oder - in meinem Fall leicht mit Knoblauch parfümiertes (Zehe einfach drüberreiben) geröstetes Weißbrot. Guten Appetit.
Wahnsinn... *grins - mit so einer Rezeptpräsentation bekommt sogar eine Nichtfischesserin ein bisschen Appetit auf Flossentierchen.... Würd ich sogar eher essen als nen Döner; ehrlich!
AntwortenLöschenLG Lena
Lena, ich verspreche, dass ich nächstes mal mehr Noilly Prat in die Suppe als in mich kippe. Vielleicht sind das auch die Dämpfe von der Dipbereitung gesternt. Essbar war es. Aber ´nen Döner möchte ich noch immer. Na, vielleicht morgen. :-)
AntwortenLöschenAh okay :)
AntwortenLöschenDann lass dir heute den Döner gut schmecken! Mir ist heute nach nem 50 cm Sub; so schön mit Chilliesauce *sabber
Gab 619 g Cheesburger :-)
AntwortenLöschenNee, nee,
AntwortenLöschenmir ist nach Kassler oder Backschinken mit Honig-Senfkruste.
Dazu Wirsing, oder Lauchgemüse.
Leider wird mein Fleischeinkäufer warscheinlich keinen Kassler kaufen, den mag er nämlich nicht und dass er heute einen Schinken kriegt, glaube ich auch nicht.
Döner wäre mir auch Recht, döner geht eigentlich immer. Da ich aber gerade frishc eingekauft habe, mache ich mir jetzt einen Salat. Damit am Abend noch genug Platz ist.
Übrigens, gegen Meerettich hast du doch bestimmt nix, oder?
Weil so wie du den Fisch da zubereitest, mache ich das auch, nur ohne Pilze und Noilly Prat, dafür die Fische leicht mehlen und kurz vor schluss den meerettich mit hinein.
Mhm, Fisch in meerettichsauße, da kann ich mich reinlegen!
Gruß vom frollein
Frollein, Backschinken mit Honig-Senfkruste. Hab´ ich schon ewig nicht mehr gemacht. Sollte mal wieder auf den Plan. Kasseler ist nicht unbedingt meines, kommt immer darauf an, wie es zubereitet wird. Platz für Abends? Da gibts Nudeln. Oder Pizza. Oder Thai. Mal sehen.
AntwortenLöschenMeerch? Ich liebe den. Am liebsten frisch von der Wurzel gerieben, kurz vor dem servieren. Selbst geräucherte Forelle, noch handwarm, dazu einen Sahnemerch und frisches Bauernbrot. Kommt auch auf die Liste. Dazu ein Radieschensalat.
Gruß, der sabbernde Löffel
Klar, dass da nicht gekleckert wir, da muss dann schon ein ganzes Glas rein!
AntwortenLöschenMach den mal selber, ist viel besser ;-)
AntwortenLöschen- 200 g Sahne schlagen
- 1/2 Wurzel reiben
- Salz
umrühren. Lecker. Und macht die Nebenhöhlen frei.