Direkt zum Hauptbereich

Save the last date for me


Lange. Sehr, sehr lange ist es her. Eigentlich zu lange und eigentlich weiß ich kaum, warum so viel Zeit verging. Eigentlich weiß ich es schon noch, so in etwa zumindest. Es wurde mir zu viel, die Ränke, die eher klein und unwichtig verliefen, konnte ich nicht mehr ertragen. Damals, als ich mich psychisch so verändert habe, dass ich mich noch heute dafür schäme. Das ist herum, ich habe es getan - ich war auf einem RK-Treffen. Und es war für mich, als wäre ich nie weg gewesen. Ich wurde aufgenomen, als hätte ich jedes der vielen Treffen seither mitgemacht. Und auch eigentlich möchte ich es gar nicht RK-Treffen nennen, denn es ist ein Treffen unter Freunden. Auch wenn dieses mittlerweile bundesweit stattfindet.

Als irgendwann lange vor Weihnachten die Kontakte wieder auflebten, kristallisierte sich heraus, dass einige dieser Freunde zufällig zur gleichen Zeit durch Franken ziehen. Und was lag näher, als den Punkt des Treffens wieder mal in Ebensfeld zu finden?

Gekommen waren "Wastel" und "Ricky" aus Aachen. "Juergen_Germroth" und "Claus" aus Worms, die "2Kochlöffelschwinger", Angelika und Wolfgang aus Bamberg, "PERO" aus Köthen,"Stiller_Gourmet" aus Ebensfeld, meine Wenigkeit und als "externe Gäste" die Respa und ihr Lebensgefährte "JP". Stattgefunden hat das Treffen in Ebensfeld im "Brauereigasthof Zum Schwan", dessen Besitzerfamilie die "Pfannenschwenker" sind.

Wie das so üblich ist, sind diese Treffen meist mehrtägig. Ich habe mich für den Dienstag entschieden, da dieser für mich terminlich am günstigsten lag und die meisten Kontakte versprach. So war es denn auch. Kurz vor 15 Uhr bin ich in Ebensfeld eingetroffen, die paar Meter vom Auto zum Lokal sind auch für mich recht einfach zu überwinden und beim eintreten in das Lokal war es einfach, die RKler zu finden. Der größte und sich am angeregtesten unterhaltende Tisch. Bezeichnenderweise zwischen den "Einheimischen" gestreut, was auch für die besondere Gastfreundschaft in Ebensfeld spricht. Mach das mal in einem anderen Ort in Franken...

Kurzer Umzug in das Nebenzimmer, eine kleine Tafel nur für uns. Als Überraschung gab es vom Haus zum Empfang einen Apfel-Pudding-Streuselkuchen (Pfanni, bitte das Rezept, ist mein Ernst!!!) und Kaffee. Eigentlich hatte ich so gut drei bis vier Stunden eingeplant, zu Hause war ich aber erst nach 23 Uhr. Und wieder eigentlich war das klar, vor dem Zapfenstreich hat bisher kaum einer der Treffenteilnehmer selbige verlassen. Woran das liegt? Einfach mal erleben, essensaffine Gäste sind uns immer sehr willkommen.

Wie das so ist, wenn man bei einem Kellerbier (0,5 Liter für € 1,55!) sitzt, die Zeit vergeht. Und Angst, dass die Biervorräte nicht reichen, braucht man auch nicht haben, schließlich ist man in einem Brauereigasthof zu Gast, welcher einen Nachschub immer und immer wieder gewährleistet. Auch der Nachschub an "Bamberger" ist nun immer sichergestellt, wurde dieses Lokal beim ersten Treffen vom Konsum überrascht (OK, die Spirituosen wurden quasi weggesoffen ;-)

Wer nun denkt, die Themen sind auf das Essen, die Hochgastronomie und die tollsten Neuerungen der Wirtschaften beschränkt,der irrt. Dadurch, dass die Mitglieder aus ganz Deutschland kommen, ist nicht nur eine sprachliche Durchmischung gegeben, auch die Interessen sind nach Landescoleur gefärbt. Steaktfachleute, Liebhaber fränkischer Gemütlichkeit, Weinbruderschaftler - alles zu finden. So ist es ein Leichtes, dass weder die Themen ausgehen noch der Appetit.

Wenn ich gedurft hätte, wie ich wollte, hätte ich an diesem Abend die geschmorten Kalbsbäckchen gegessen. Dazu fränkische Klöße und ein Salat. Der Preis? Glaubt eh keiner, günstig in jedem Fall. Und der Adelsschlag wurde auch erteilt, "Claus" hat die übrige Sauce direkt vom Teller getrunken. Von einem Menschen, der durchaus die Zubereitung des klassischen Schmorens beherrscht (wenn er erzählt, läuft das Wasser im Mund zusammen), das höchste Lob.

Für mich gab es die 30 klein, wenig Kohlenhydrate dazu und keinen Salat. Zu deutsch: 200 g Rindersteak mit Pommes und zwei Sorten hausgemachter Kräuterbutter.


Was mich immer wieder fasziniert, ist das Karpfenfilet ohne Gräten. Dafür verbürgt sich der Koch, was einer speziellen Art der Rohwarenbehandlung geschuldet ist. Ich mag nicht so gerne Karpfen und auch mit "blau" habe ich wenig am Hut. Aber, vom Geruch her wäre ich fast in Versuchung gekommen.

Nicht im Bild ist der Beilagensalat und der Sahnemeerrettich. Laut Wastel war das Essen reichlich und gut.

Wie immer, wenn man (und leider nur wenige Frauen) zusammensitzt, fliegt die Zeit. So viele Themen, so viele Menschen, mit denen man sich stundenlang unterhalten möchte und  nur ein paar wenige Stunden Zeit. Schön war es, Einladungen in die ganze Republik sind erfolgt und ich habe mir fest vorgenommen, in diesem Jahr vom Allgäu bis hinauf nach Aachen alle einmal zu besuchen. Ich arbeite täglich daran, versprochen!

Kommentare

  1. Hallo DSL,

    als einer der Anwesenden kann ich deine Ausführungen nur damit unterstreichen, dass ich mich sehr gefreut habe, zwei schöne Abende unter Freunden zu verbringen!

    Wie immer sind RK-Treffen damit verbunden, dass kaum noch über das Kulinarische sondern vielmehr über die Menschen gesprochen wird und deren Erlebnisse aus der Vergangenheit.

    Ungezwungen, offen und herzlich, so beschreibe ich gerne diese Treffen.

    Ich freue mich schon auf das nächste Treffen im April.

    Viele Grüße
    Michael

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Michael, Du hast in wenigen Worten zusammengefasst, was ich oben versucht habe zu beschreiben. Danke für den super Abend und die guten Gespräche! April - ich arbeite daran, festes Ziel!

    Gruß
    Holger

    AntwortenLöschen
  3. Danke für die Blumen.Auch mich hatt es gefreut das du uns wieder einmal besucht hast.Wenn ich die näheren Umstände gewusst hätte so hätt ich mich schon eher bei Dir gemeldet.So hab ich gedacht als der Kontakt abgebrochen ist damals , das du mit mir nix mehr zu tun haben möchtest.
    Auf jeden Fall freut es mich das es so ein schöner Abend war (auch wenn ich wenig Zeit hatte).Wiederholungen sind natürlich geplant.
    Den Kuchen hatt meine Tochter gebacken ,mit backen bin ich nicht so bewand,das überlass ich denen die es können.Das Rezept ist per Mail an Dich unterwegs.

    AntwortenLöschen
  4. Und was Marlis anbelangt,wir sind doch immer gut mit Ihr zurechtgekommen.Uns gegenüber war Sie immer freundlich.

    AntwortenLöschen
  5. Herzlichen Dank für den Bericht.
    Freut mich sehr, dass es Dir gefallen hat und es offenbar (wieder) ein gelungenes Treffen war. Umso bedauerlicher (für mich) ist es, dass ich es bisher zeitlich noch nie einrichten konnte, endlich auch mal dabei zu sein. Irgendwann klappt´s hoffentlich mal...

    AntwortenLöschen
  6. Heinrich, manchmal ist die Kommunikation zwischen Menschen einfach schwer. Aber, Du siehst, dass die Wege nie ganz auseinander gehen. War ein tolles Treffen, wird wiederholt.
    Danke für das Rezept, leider vertrage ich nicht mehr alle Kuchen, dieser aber ging klaglos. Und wenn er noch gut schmeckt - umso besser :-)

    Klar, Marlies war auch freundlich, sagt ja keiner was Anderes. Ach, Du weißt ja, dass Menschen nie an jedem Tag gleich gut drauf sind.

    individu, ja, das war ein Treffen mit Freunden. Heute habe ich mal nachgeschaut, meinen ersten Bericht bei RK habe ich in 2006 eingesetzt. Die Zeit vergeht...
    Aber, Du bekommst die Chance, wir werden uns öfter noch treffen. Demnächst (April) in Worms. Und ins Allgäu will ich noch. Und nach Aachen. Und Köthen ist auch mal wieder dran (ich sage nur: Wagyu!)
    Gib die Hoffnung nicht auf, wird schon.

    AntwortenLöschen
  7. Hallo Holger,

    beim Wagyu in Köthen bin ich dabei.
    Wagyu kannst du auch in Nürnberg www.eku-inn.de essen.

    Klasse Steak-Lokal. Ich kann das absolut empfehlen. Nur muss man da lange vorher reservieren. Die sind ständig ausgebucht.

    Ich freue mich, wenn du es einrichten kannst, unter den nicht ganz erfreulichen Umständen, anwesend zu sein.

    Gerne stehe ich dir unterstützend zur mit Rat, Tat und viele Worte zur Seite.

    Ganz viele Grüße mein Bester!
    Michael

    AntwortenLöschen
  8. Da brauch´ ich doch Hilfe dabei :-) Machen wir, wenn es etwas wärmer wird und sicher ist, dass ich nicht auf Eis herumrutschen muss! Übrigens, Du hast die versprochene Post bei gmx ;-)

    AntwortenLöschen
  9. 40 Euro für ein Wagu Steak auch wenns noch so gut ist würd ich nicht ausgeben.

    Die Alternative ist aber auch zu weit weg um mal schnell ein Steak zu Essen
    Nebrasaka Steak vom feinsten gibt es hier


    http://www.restaurant-kritik.de/bewertungen/207845

    AntwortenLöschen
  10. Heinrich, mich hat damals das Stück Fleisch in Leipzig überzeugt, wenn es auch nur eine Gabel voll war. Und auf der Messe in Erfurt war das auch super. Für unsere mitteleuropäischen Begriffe ist es schon etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Konsistent ja nicht so fest ist wie das der argentinischen Rinder.

    Klar, der Preis ist überzogen, aber, Du weißt ja selbst, solange kein anderer Gastronom diesen unterbietet, bleibt ja nichts anderes übrig.
    In einem vernünftigen Verhältnis steht das natürlich auch nicht. Aber: wenn ich nur nach dem Preis essen gehen würde, dürfte ich ja auch bei Dir nur ein Wurstbrot essen anstatt eines Steaks. Aber, nachdem ich ja nach dem Geschmack gehe und nicht nach dem Preis - scheiß drauf ;-)

    Übrigens, die Lende von Silvester hat auch knapp 30 Euro gekostet - roh. Und da ist bei mir schnell mal das Fleisch zu hart.

    Aber, wie das Wagyu und die Lende - sowas gibts ja nur alle Jubeljahre. Wann waren wir in Leipzig? Und seitdem gab es nur zwei Burger aus diesem Fleisch, was ich auch nicht mehr machen würde. DAS ist dann wirklich zu teuer. Und in keinem Verhältnis zum Geschmack.

    Aber wie das so mit Luxusartikeln ist - keiner braucht sie; aber nett ist das schon ;-)

    Und wenn Du mal ein Wagyu machst, komme ich auch vorbei und probiere. Wenn aber ein blackened Steak auf der Karte steht, dann wähle ich lieber das. Ich bekomm´ die Zubereitung nicht so hin.... :-)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit

Glaubenskrieg an der Bratwurstbude

Semmel, unbeschnitten Evangelisch oder katholisch? Für Coburger ist das wichtig. Ihr wollt uns Coburgern unsere Wurst verändern? Niemals! Nehmt unsere Veste, schändet alle unsere Jungfern . Egal, um Mitternacht machen wir den Deal - aber lasst unsere Wurst in Ruhe. Coburger Saftschinken? Gibt es nicht mehr. Bier aus Coburger Brauereien ? Verkauf an einen Konzern in Kulmbach. Aber was sich nun abspielt, das erschüttert die Coburger. Zur Erklärung: Semmeln (halbe Doppelbrötchen) werden in Franken entweder "evangelisch" oder "katholisch" aufgeschnitten. Was bedeutet: "evangelisch" ist ein Längsschnitt auf der Oberseite, "katholisch" ein Schnitt an der Längsseite. Und eine Bratwurst wird in Coburg IMMER unversehrt an den Kunden gegeben. Da wird nichts abgeschnitten, gedrückt oder gar zerlegt wie eine Currywurst. korrekte, einzig mögliche und denkbare Schnittlinie senkrecht nicht denkbare waagerechte Schnittlinie, für alle andere

90 Minuten Ruhe und Entspannung

Bild: Eingangsbereich zum Bad in Bad Staffelstein Piscina. Ich war überrascht, dass ich zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Aufenthalt im Piscin a bekommen habe. Mir war der Begriff bis dato nur als kirchlicher bekannt, bezeichnend für das Handwaschbecken in Kirchen. Einfach zu Reinigung. Bild: Die Piscina Und die Assoziation war nicht einmal so falsch. In oben genannten Gutschein-Fall ist Piscina etwas erweitert zu sehen, und zwar als Becken, in welches man Wasser füllt - und eben wieder ablässt. Dieses Piscina befindet sich in dem der Klinik Bad Staffelstein angeschlossenen Bad. Unseres, wir hatten das mit der Nummer eins, wird durch eine Art Schleuse betreten, die gleichzeitig auch als Umkleideraum fungiert. Da diese nur durch einen einfachen Fallriegen zu verschließen ist, empfehlen wir, Wertsachen im Auto zu belassen. Die Piscina selbst ist komplett gefliest, helle, freundliche Farben, zwei Schalen mit Kerzen sorgen für eine gewisse Grundstimmung, eine eigene Dusche sow