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Hartz IV-TV? Ekel-Tv!

"Hartz IV-TV", diese Bezeichnung emfinde ich als ebenso unzutreffend wie beleidigend.

Warum? Weil ich nicht annehme, dass der Anteil der verhaltensauffälligen Menschen unter Empfängern von ALG II wesentlich höher ist als unter der restlichen Bevölkerung. Und wer sagt, dass nur ungebildete und gestörte  Menschen ohne jeden Anspruch an das Leben auf  Unterstützung vom Staat angewiesen sind? Ich kenne von früher noch genug Menschen, die durchaus angesehene Berufe ergriffen haben, teils auch aus der Selbständigkeit kommen und durch widrige Umstände in das soziale Fangnetz geraten sind. Freiwillig? Die wenigsten Empfänger.

Schlimm genug, dass Hartz IV ein menschenwürdiges Leben kaum ermöglicht, diese Menschen haben keine Fürsprecher und sind somit vogelfrei. Auf gehts, Medien, tretet auf dieser Randgruppe herum. Was? Die Menschenrechte wurden am Eingang des Amtes mit Antrag auf Unterstützung abgegeben? Ist mir neu. Nicht neu ist mir dagegen, dass der deutsche Durchschnittsbürger nur noch nachplaudert, was in den Medien vorexerziert wird.

Soweit, so schlecht. Wenn ich dann aber ansehe, welche Sendungen als "Hartz IV-TV" bezeichnet werden, dann überkommt mich die Wut. Medialer Dreck für die Quote, das Vorführen von Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Defiziten, bei denen es mich ankotzt, dass sowas im Fernsehen vorgeführt werden muss.

"Schwer verliebt" ist eines dieser Formate. Da werden also offensichtlich psychisch angeknackste Menschen vorgeführt, die nicht umreißen können, wie sehr sie sich schaden. Frauen mit Bärten treten da auf, die vom optischen eher wie ein Waldarbeiter mit Brust verkleidet sind. Oder ernsthaft kranke Menschen werden vor die Kamera gezerrt, um dort einzuschlafen und die Beziehung zum anderen Geschlecht auf das Vorhandensein eines Führerscheins zu reduzieren. Zu sehen sind im Ergebnis ältere Menschen, die sich halbnackt im Bett räkeln, dabei Bruchstücke eines Croissants im Mund haben und damit das weibliche Gegenüber füttern möchten. Die Kamera hält drauf, als der Großteil des Häppchens in das Bett abstürzt, sich die Lippen danach ungelenk treffen.

Der "normale" Mensch hat eine Hemmschwelle, Mitmenschen zu verspotten, die schon auf den ersten Blick vom Leben an Körper und Geist benachteiligt wurden. Im realen Leben versucht man eben, auf die Menschen mit Rücksicht zuzugehen, die langsamer sprechen und wohl auch langsamer verstehen. Wo ist da ein Problem? Der Medientreibende hat da wohl weniger Hemmungen. Nur die Quote zählt. Und damit sich der "Normalbürger" wohl fühlt in seiner kleinen Welt, wird ihm impliziert, dass alle Empfänger von Hartz IV faul und dumm und verhaltensauffällig sind. Und der Zuschauer ist per se besser, denn er arbeitet und kann auf den Hartz IVler herabschauen. Von weit oben, vom Thron, den ihn der Regisseur und die geschickte Maschinerie der Privatsender eingeredet hat.

Aber, nur den Medienschaffenden bei diesen Fernsehformaten einen Vorwurf zu machen, das greift zu kurz. Solange der Zuschauer vor dem Schirm das Hirn ausschaltet und meint, die Hartz IV-Welt sieht in Natura wirklich so aus, ist das eigentliche Opfer der Zuschauer. Und wen wundert es, wenn das Traumziel nicht mehr der Panamakanal sondern der Pornokanal ist?

Kommentare

  1. Zu ALG II hab ich eine ganz andere Meinung. Das liegt an meinem unmittelbaren Erleben mit den Empfängern auf der Arbeitgeberseite - ich zahle gut und unsere Fa. ist sehr sozial und flexibel. Behinderungen, Kinder, persönliche Lebensumstände - kann alles geregelt werden, aber ein bisschen arbeiten muss man fürs Geld schon auch. Wenn ich dann höre, dass der Weg zur Arbeit (5 km) zu WEIT ist und man nur von 9 bis 13 Uhr arbeiten kann und man keinesfalls schon 7:30 anfangen kann, weil man da ja vor 7.00 Uhr aufstehen müsste und überhaupt, eigentlich ist der Stundenlohn von 10,00 - 13,00 € (je nach Qualifikation) doch viel zu wenig. Hallo geht's noch???

    Aber das Thema hier ist ja TV. Ich nenne das immer ganz liebevoll Prollfernsehen. Machen sich Prollos zum Proll und werden von Prolls geguckt und nebenbei verdient sich eine gigantische Werbemaschinerie dumm und dämlich - die Lizenz zum Gelddrucken. Schlag mich tot, aber ich glaube, diese Sender liefen hier schon Jahre nicht mehr. Das hat nichts mit Snobismus zu tun, sondern damit, dass ICH einfach keine Zeit für "so was zum Gucken" habe.

    Wenigstens können die Leute selber wählen, die die gucken und die die sich angucken lassen - sie könnten ja alle Nein sagen. Viel schlimmer finde ich Kriegsberichterstattung vor Ort oder Berichte von Katastrophen. Erstmal ein selektives Bild machen und verkaufen, dann schnell verschwinden, damit man nicht noch verwickelt wird und womöglich helfen soll ... UND die Betroffenen dort haben gar keine Wahl und werden für alle möglichen Interessen missbraucht. DAS finde ich wirklich schlimm.

    Grüße! N.

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  2. Nelja, ich sehe das so ähnlich wie Du. Aber alle Hartz IV-Empfänger als arbeitsscheu zu brandmarken ist auch falsch. Die Freundin meines Kumpels ist körperlich erkrankt, kann somit wirklich nicht alle arbeiten machen, obwohl sie gerne würde. Die ARGE sagt, dass sie keine Interesse an der Vermittlung haben. Sie aber WILL arbeiten, hat dann auch zwei Vorschläge bekommen. Einer für 4,20 € und einer für 5 €ungerade. Beide in etwas über 30 km Entfernung. Hätte sie auch gemacht, Hauptsache, sie wäre wieder in Lohn und Brot und hätte eine sinnvolle Arbeit. Sie ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, was in unserer Region heißt: zwei Stunden Fahrt hin, zwei zurück. Täglich. Auch das hätte sie akzeptiert, bei einem Arbeitszeitbeginn um sechs Uhr (leichte Kommissionierarbeiten). Aufstehen wäre also um kurz vor drei Uhr gewesen. Auch kein Problem. Dumm nur, dass es täglich nur vier Stunden Arbeit waren. Somit hätte das Gehalt gerade für die Kosten der Anfahrt gereicht, die Fahrtzeit auf der Straße wäre ebenso lang wie die Arbeitszeit.

    Job zwei war etwas besser, hier wurden aber täglich zwei bis drei Überstunden ohne Bezahlung gefordert.

    Solange solche Machenschaften möglich sind - und von Stundenlöhnen wie bei Euch träumen wir hier, wird sich da wenig ändern.

    Wie Du schreibst, es geht mir eigentlich um die pauschale Verurteilung, dass Hartz IVler alle dumm sind, solche Sendungen schauen und arbeitsscheu sind. Nein, das sind sie nicht.

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    1. Oh ja, von derlei Absurditäten bei den Vermittlern ohne jedes Augenmaß kann ich auch ein Lied singen - aber auch da: keine Pauschalisierung. Wie immer steht und fällt alles mit der Person selbst. Es ist nur so schwierig, die zwei passenden Seiten zusammen zu bringen.

      Und Arbeitgeber, die Überstunden ohne Bezahlung fordern oder auch nur erwarten, sind Verbrecher. Punkt.

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  3. Nelja, DAS unterschreibe ich mit. Ohne Vorbehalt!

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  4. Ich habe gerade einen riiiesen Kommentar getippt... dann alles wieder gelöscht.
    Keine Ahnung, obs mir zu persönlich was, oder einfach zu lang... :-)

    Diese Sender...
    Nunja, es gibt genug Klientel die es gucken.
    Ich kenne es meist so, dass es Hartz4-Programm genannt wird, weil angeblich hauptsächlich die Empfänger des selbigen das gucken würden.

    Kann ich jetzt nicht unbedingt bestätigen.
    Ist mir ansich auch fast egal.

    Es gibt solche und solche.
    Es gibt welche die was im Kopf haben und es gibt welche, denen kann man jede Arbeitsschritt fünf mal erklären, die verstehen es nicht/machen es wieder falsch.
    Es gibt welche, die wollen unbedingt wieder in Arbeit und welche die tausend Ausreden haben, warum es nicht geht.
    Manche haben auch ernsthafte Gründe, warum es nicht geht, oder warum bestimmte Sachen nicht gehen.

    Und übrigens glaube ich auch mittlerweile nicht mehr, dass es eine Hemmschwelle gibt, jemandem im realen Leben zu verspotten. Bei vielen, vielen jedenfalls leider auch da nicht mehr.
    Auch wird vieles einfach nicht ernst genommen, es wird sich nicht in andere hinein versetzt.

    Und Vorurteile gibt es überall, es wird pauschalisiert.
    Auch das finde ich traurig.

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  5. TuH, weißt Du, momentan werde ich beim einkaufen meist angeglotzt, manchmal auch blöd angelabert. Allein aufgrund einer Tatsache, die ich im Moment nicht ändern kann. Da frage ich mich oft, woher die Menschen das Recht nehmen, so über mich zu urteilen. Nur, weil sie mich einmal kurz gesehen haben? Und wer gibt ihnen das Recht, mir Ratschläge zu geben, obwohl ich die nicht einmal kenne?

    Wir alle leben hier innerhalb von Normen, die wir uns selbst gegeben und mit Zivilisation benannt haben. Leider aber werden die Grenzen immer weiter verschoben, leider nur nach unten, Richtung Barbarismus.

    Interessant ist es, zu sehen, wie sich die Gesichter verziehen, wenn mich die Leute fragen, was ich beruflich mache. "Nichts" - "Ach? Wie lange denn schon?" - "Im April werden es vier Jahre!" - während sich das Gesicht verzieht und die Körpersprache auf Ablehnung schaltet, kommt die nächste Frage: "Sie bekommen dann wohl auch Hartz IV??" Und da merkst Du jedes mal wieder, wie sehr die Menschen in ihrer Vorurteilswelt gefangen sind. Und wie oft die "erleichtert" sind, wenn ich sage, dass ich keine staatlichen Hilfen bekomme und aus eigener Kraft mein Leben finanziere.

    Eine Zeit lang, da war es mir einfach zu blöd, habe ich den Leuten erzählt, ich bekomme "Hartz IV Plus", eine Unterstützung für Unternehmer, damit die einen gehobeneren Lebensstandard fortführen können. Unter anderem bekäme ich mein Auto komplett bezahlt. DAS haben die Leute eher akzeptiert als ein einfaches und wahrscheinlich dringend benötiges ALG-II-Geld.

    Und so ist es eben auch mit den Sendeformaten. Den Politikert kommt das auch ganz recht, je schlechter der Ruf, desto schwieriger wird es für eine Gruppe, Hilfe und/oder Gehör zu finden.

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  6. Das kann doch nicht wahr sein, mit diesem Hartz 4 Plus? Und sowas glauben die und finden die Leute dann ernsthaft besser?
    Aber ja, das man abgeurteilt wird, kenne ich ja selbst leider zu gut. Nicht nur auf Grund das ich Hartz 4 bekomme, sondern auch die Gründe. Und die hab ich mir verdammt nochmal nicht freiwillig ausgesucht, ganz bestimmt nicht. Hab da auch oft gedacht: gibts da nicht n Umtauschrecht ;-) (was anderes als Galgenhumor bleibt einem da nicht über).
    Ich denke, da geht es dir ähnlich.

    Leider kann man andere Menschen ja nicht ändern. Nur sich selbst *seufz*

    Ich finde es schrecklich, wie sehr Menschen meinen urteilen zu können und zu dürfen. Selbst gute Bekannte haben dazu kein Recht, solange sie nicht ausreichend informiert sind. Nur denken die meisten ja zu oft, genau das wären sie.
    Das man fragen sollte, bevor man vorschnell urteilt... naja, das kommt natürlich den Wenigsten in den Sinn.

    Dir Ratschläge erteilen zu wollen... das finde ich richtig respektlos.

    Ich weiß schon, warum ich von der Menschheit im allgemeinen nicht viel halte, sondern nur einzelne Individuen mag.

    Und wenn es laut den Politikern geht, dann leben die Hartz 4ler ja eh, wie "Gott in Frankreich".
    *traurig Kopfschüttel*

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  7. TuH, ja, das hat geklappt. Bei einem Kartkollegen konnte ich sogar Hartz IIX anbringen. Aber, der hat zumindest daran gezweifelt.

    Den Menschen geht es nicht um den Bezug prinzipiell, ich denke eher, dass die mit "armen" Menschen nichts anfangen können, vielleicht auch ein schlechtes Gewissen haben. Galgenhumor hilft oft weiter. Oder einfach in die Offensive gehen; in meinem Fall ist das dann zurückstarren. Oder im Biergarten auch mal an den Tisch gehen und fragen, ob wir uns kennen. Die Gesichter sind es dann fast schon wert, angestarrt zu werden. Abgesehen davon, dass ich mich sowieso wenig darum schere, was andere Menschen über mich denken. Und ich bin krank, was solls. Das einzige was ich daran Sch... finde ist, dass ich von meiner langjährigen Freundin in selbiger sitzen gelassen wurde Feige davongestohlen und danach, als sie die Umstände kannte, nicht mehr zurück gekommen Sowas kränkt wirklich. Aber, vergeben, vergessen, verziehen. Was solls...

    Eine Rat geben. Tja, von guten Freunden habe ich die oft bekommen, und ich weiß auch, wer es wirklich gut gemeint hat. Einen "Gutmeiner" habe ich allerdings aussortiert, das wurde mir dann doch zu viel. Dieser wollte mit erzählen, wie ich meinen Blog zu handhaben habe.

    Ich habe das mal - ohne Zwang allerdings - versucht, vom Anteil für Lebensmittel zu überleben. Es ging, es hat auch an nichts gemangelt. ABER: ausgehen und andere Scherze waren da absolut nicht drin. Und Politiker.... Das ist wieder einen anderen Beitrag wert ;-)

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  8. Das wäre n langen Beitrag wert ;-)

    Ja, das stimmt. Große Sprünge kann man wirklich nicht machen. Überleben, ja, Leben naja...
    Und auch besonderes an Lebensmittel ist nicht unbedingt drin. Aber man kann, wenn man vergleicht, bzw auf günstigere Produkte zurück greift und weiteren Tricks ganz gut über die Runden kommen. (Selbst wenn man von einem Hartz4-Satz 2 Personen ernähren muss, so wie ich es über 3 Jahre hatte...)
    Ich habe meist versucht, bzw tue es noch, mit dem Geld so hin zu kommen, dass ich pro Monat wenigstens/mindestens einmal etwas unternehmen kann.
    Tierpark (in der Nähe gibt es einen kostenlosen, also nur die Bustickets und was zu Essen), Kino (am Kinotag), mit der Freundin an Happy Hour-Tag einen Cocktail trinken gehen, in die Disco (an dem Tag, an dem es keinen Eintritt kostet), sowas in der Art.
    Sonst wird man ja verrückt.
    Manchmal ist schon sehr deprimierend, wenn ich mit meiner besten Freundin unterwegs bin, die im Vergleich Geld hat und die sich da n Kaffee, da n Stück Kuchen, da n Eis und da noch ne Pommes holt und man selbst bleibt dann entweder bei einem Kaffee, oder trinkt das Wasser, was man mitschleppt.
    Oder beim shoppen. Sie kauft sich einiges, teure Teile aus meinem Lieblingsladen (vom angucken her, ich besitze ein einziges Teil aus dem Laden, dass super reduziert war), holt sich bei Starbucks, oder sonst wo zwischendurch immer mal n Kaffee.... und man selbst trinkt wieder sein mitgeschlepptes Wasser und kauft sich ein Teil, was ausnahmsweise mal im Buget ist (aber natürlich nix teures), wenn überhaupt.
    Aber das ist halt so. Dauernd neidisch oder darüber traurig sein, wäre ungesund.

    Hm, ja, gute Freunde dürfen mir was raten... aber auch nur die und wenns ständig ungefragt wäre, würde ich auch das nicht unbedingt wollen.
    Fremde: no way.

    Es kommt auf meine Tagesverfassung an... manchmal traue ich mich ja kaum aus der Wohnung, da gibt es dann nichts schlimmeres für mich, wenn mich Leute ansehen, oder ich ziehe mich dann extra besonders "schwarz" (goth) an, damit ich weiß, die gucken deswegen. Das ertrage ich dann irgendwie besser.
    Manchmal ists mir (relativ) egal, oder ich versuche gar nicht auf meine Umwelt zu achten.

    Schlechtes Gewissen... ich weiß nicht. Das Gefühl hatte ich noch nie, dass es anderen so geht.
    Damit nichts anfangen können...
    Gut und schön. Nur sind ja arbeitslose/arme Menschen nicht anders als andere Menschen. Das ist es.
    In unserer Gesellschaft ist doch gleich eine der ersten Fragen, wenn man sich kennen lert: Was arbeitest du denn?
    Nicht beispielsweise, was die Hobbies sind.
    Warum wird man so sehr darüber definiert, warum ist das, dass interessanteste an einem Menschen zu Beginn?
    Finde ich schade.

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  9. TuH, da kann ich Dich gut verstehen, daneben sitzen und darben. Bei uns würde es sowas aber nicht geben. Immer wenn ein Kumpel klamm war (Bundeswehr etc.), war es für die anderen selbstverständlich, diesen einzuladen. Reihum tat das nicht weh.

    Das mit dem "raten" ist bei mir auch von der Tagesform abhänging. Manchmal kann ich das aber sowas von nicht ab. Aus der Wohnung traue ich mich schon, warum auch nicht? Wenn, dann haben die anderen ein Problem mit mir. Und ich spreche sie gerne darauf an. :-)

    Und unsere Gesellschaft definiert sich nur über Leistung. Der "kleine" Arbeiter ist doch der Arsch, während der Chef ganz oben erhaben ist. Dass aber meist die Menschen in der Fabrik die Hauptarbeit leisten, wird oft vergessen. Wenn es dann - vielleicht auch weil der Chef zu viel Geld für sich gebraucht hat - in die Hosen geht, werden meist die "Kleinen" in den Arsch getreten. Ich habe das schon so oft mitgemacht. Chefs von großen Firmen schulden mir noch Unsummen, während der kleine Mann jeden Euro abzahlt. Die Moral ist meist an der Basis ausgeprägter als oben. Und der kleine Mann hätte wohl auch skrupel, die Firma an die Wand zu fahren, um sich zu bereichern und dabei die Lieferanten und seine Angestellten zu bescheißen. Ich könnte Dir eine Liste zuschicken von Menschen, die so sind.... Die haben bei mir bestellt, dann nicht bezahlt und an das Telefon hast du nur die kleinen Sachbearbeiter bekommen. Die mussten den Kopf hinhalten, versprechen und - wussten meist nicht, wie schlecht es der Firma ging. Nicht umsonst gab es in unserer Region mal den Ausdruck "Polstermöbelmafia"! Natürlich sind nicht alle so, aber einige waren da schon darunter. Ach, vorbei, ist lange her.

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  10. (Naja, bei mir hats psychische Gründe, das ich oft nicht mal raus gehen mag.)

    Ja, habe auch schon erlebt: die unten tun alles für die Firma, die oben packen sich nebenher gern die eigenen Taschen voll.
    Über Leistung definieren... als ob es nichts anderes gäbe. Zumal, warum nur Arbeitsleistung? Bzw im Beruf. Es gibt viel in dem man etwas leisten kann.

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  11. Tja, am Stand des Geldes kann man eben einfacher gemessen werden als an "weichen" Werten wie soziale Einstellung.

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  12. Tja, am Stand des Geldes kann man eben einfacher gemessen werden als an "weichen" Werten wie soziale Einstellung.

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