Heee, Hooo, Applaus!

Warum denn das? Na, im Fernsehen wird doch in den Kochshows auch bei jedem Handgriff geklatscht, bei der Vorstellung der - meist alltäglichen und profanen - Zutaten "geooooht". Finde ich grausam, macht das ganze Spektakel unwürdig und irgendwie steht das Publikum auch wie ein Depp da.

So erwarte ich also in der Küche nichts. Nur Ruhe und konzentriertes Arbeiten. Im Hintergrund orfft Carmina Burana vor sich hin, die Zutaten stehen bereit, die Küche blinkt wie lange nicht mehr. Noch.

Morgen Abend soll ja das Weißwurstessen stattfinden, aus einer Schnapsidee geboren. Aber, mal ehrlich. Weißwürste vom Metzger, Senf aus dem Glas, Brezeln vom Bäcker. Da kann ich auch gleich Gutscheine von McDonalds verteilen, das macht auch nicht weniger Spaß. OK, die Mädels, die mich am Samstag Abend mit ihrer geschätzen Anwesenheit beehren, die bestehen darauf, die Brezeln mitzubringen. Die Würste habe ich bei einem Metzger bestellt, auch die gewünschten "Extra"-Würste werden mir angefertigt, TheLine mag keine Weißwürste. Senf habe ich in der süßen Variante vor Wochen schon angefertigt, der ist genau richtig zum Verspeisen. Dieses mal mit etwas Apfelmus gekocht, war ein Tipp aus dem Internet. Und das Karamell habe ich auch frisch gemacht, nicht diese Industrie-Fertigpampe. Somit steht der Mittelteil. Und der Rest? Da habe ich freie Hand, denn ich muss nicht auf Marlies achten und die vielen, vielen Dinge, die sie nicht gegessen hat. Kurz: ich kann rund und mit allem kochen, was mir so schmeckt. Und so wird es dieses Minimenü geben:

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Zucchini-Cremesuppe mit selbstgemachtem Knoblauchbaguette
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Bayerische Wurstvarianten im Gemüsesud, fränkischer Speckkartoffelsalat
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Lebkuchenäpfel in Blätterteig, dazu selbstgemachtes Nougateis und Vanilleschaum
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Für Zwischendurch mache ich einen Kräuterquark, der war noch kürzlich in der Quarkkuh beim Bauern, Zitze drei, 40 %, frischer geht es nicht. Und für später - wenn niemand eine Lebensmittelvergiftung davon trägt, gibt es ein paar Leckerein vom GUSTINI-Versand. Letztes Mal habe ich da ein Fresspaket an die Ex-Fast-Schwiegerleute geschickt, die haben den Käse dann an den Hund verfüttert. Naja.

Die Masse für das Nougateis beherrsche ich mittlerweile ohne Rezept, ich bin nun schon bei drei Kilo Rohmasse, der Rest ist versprochen. Ich sollte vielleicht nicht mehr so großzügig Proben rausgeben ;-) Haken eins dran gemacht.

Der Quark wird mit den Gewürzen und anderen Fettsorten verrührt, dazu etwas vom frischen Dill und ein wenig Knoblauch. Ich habe den mal angeröstet, danach gehackt, mal sehen, wie morgen Abend das Ergebnis ist, wenn er durchgezogen ist.

Mal sehen werde ich auch erst Morgen, wie das Ergebnis ist, wenn ich die Baguettes in den Ofen schiebe. Von meinem Bäckerkumpel habe ich noch das alte Rezept für den leckeren Ciabattateig da, der ist in der Maschine ruckzuck angerührt. Mit Olivenöl. Ging ja sonst auch nicht. Vor dem Rollen des Teiges mache ich schnell aus etwas Knoblauch und Thymian sowie Sahne eine schnelle Butter, gebe die als Füllung IN den Baguetteteig (mittig eingerollt). Angeblich soll das Brot dabei besonders saftig und aromatisch werden. Wir werden sehen.

Kartoffelsalat ist eine Fingerübung, der darf auch über Nacht durchziehen, schmeckt besser, als wenn die Masse nur eine Stunde zum ziehen Zeit hat. Somit wäre der Hauptgang auch erledigt.

Das Nougateis ist in der Kühlung, der Apfel wird morgen frisch zubereitet, die bekomme ich aus Respas Garten frisch angeliefert. Drumherum eine Hülle aus Blätterteig, innen eine Füllung aus Lebkuchen (Bruch vom Konditor, schmeckt einfach besser), dazu ein Vanilleschaum. Dafür verlängere ich einfach einen selbstgemachten Vanillepudding und jage den dann durch den easyWhip. Sollte klappen.

Na, schau mer mal. Auf jeden Fall freue ich mir ein riesen Loch in den Bauch, endlich mal wieder für Menschen kochen zu dürfen.

Vor der Verarbeitung zur Suppe

Kartoffeln in Brühe für den Salat

"Weißer Käs´"

Rettichsalat

Örpflsbröckla