In der Milchhalle gab es früher Kochkäse aus dem Eimer. Die Milchhalle, das war das Fräulein Geuß. Ungefähr 111 Jahre alt, in Kittelschürze gewandet und immer in ihrem kleinen Laden in der Kirchgasse in Coburg zu finden. War sie nicht im Laden, dann gleich daneben in der Stube, auf der Couch. Und da habe ich neben Mohrenkopfbrötchen für 50 Pfennige auch den Kochkäse bekommen. Ich fand den früher obskur bis ekelig. Irgendwann habe ich den dann doch mal probiert - und das Zeug war auf einem frischen Bauernbrot nicht mal so schlecht.
Nachdem ich am Montag zu einer Privatfeier direkt am Wasser zur Sandwerwa in Bamberg eingeladen bin, habe ich den Auftrag bekommen, sowas zu kochen. Panik! Noch nie gemacht, keine Ahnung wie. Und nach den ersten Rezepten - Ungläubigkeit! So leicht? Ja, so leicht. Und das Bamberger Klein-Venedig ist gesichert.
Benötigt wird:
2.5 kg Quark, 40 %
250 g Butter
3 Eier
5 Tl. Natron
1 El. Salz
Kümmel
2 Tage Zubereitungszeit
Als erstes den Quark in ein frisches Leinentuch geben (hab´ extra ein neues gekauft) und den Quark darin über Nacht abtropfen lassen.
Einen sehr hohen Topf (kein Scherz, das Zeug geht hoch wie eine Rakete!) auf den Herd stellen, bei mittlerer Temperatur den Quark zugeben und unter ständigem Rühren flüssig kochen.
Sobald er flüssig ist, den Topf auf die Seite stellen und das Natron in einem Zug zugeben. SOFORT rühren, die Masse schießt hoch, hat danach ungefähr das fünffache Volumen. Daher der Tipp mit dem hohen Topf.
Nachdem die Masse unter dauerndem Rühren wieder flüssig und nicht mehr schaumig wurde, die Butter zugeben. Ich habe diese bei Zimmertemperatur gelagert, so schmilzt sie fast von alleine. Gut, wir haben auch heute 32° in der Küche, ist eben Sommer. Selber schuld, wer da eine rührende Tätigkeit übernimmt. Den nächsten Käse gibt es erst im Herbst. Oder im Wnter.
Gut verrühren, den Topf wieder für kurze Zeit auf den Herd, bis die Masse schön homogen ist. Dann die Eier zugeben.
Auch sofort verrühren, damit diese nicht stocken. Etwas Salz dazu (ein Teelöffel reicht vollkommen!!!) und mit Kümmel abschmecken. Kühl stellen - fertig ist eine billige Speise für das nächste Buffet.
Jetzt habe ich nur fünf Teelöffel Natron verbraucht, aber zwei Tüten gekauft. Was macht der Mann damit? Unsinn, logisch.
So, Kinder lesen jetzt mal weg, auch die Frauen unter den Mitleserinnen (als ob das funktionieren würde......:-(
Wir mischen nun die gut 70 g übrig gebliebenes Natron mit ungefähr dem gleichen Teil Vitamin C in Pulverform. Na, schon geschnallt, wohin die Reise geht? :-)
In eine Schüssel geben, die vom Durchmesser nicht zu groß ist, so gut um die 20 cm reichen aus. Als nächstes wird ein Luftballon mit etwas Wasser, so ungefähr 0,2 Liter, und einem Tübchen Lebensmittelfarbe gefüllt und so aufgeblasen, dass der auf der Schüssel liegt. So wird der Blick auf den Inhalt verwehrt, nur der Ballon ist zu sehen.
Jetzt brauchen wir nur noch eine Mutter, die wie im Reflex jeden Ballon zerstört, ein paar Schaschlikstäbe und ein wenig Garten - wegen der Säuerei, die entstehen wird.
Die Schüssel wird in den Garten gestellt, der Ballon darauf drapiert, die Stäbchen lose darum herum gelegt. Und wie gewünscht, sobald die Mutter den Ballon sieht, schaltet die Vorsicht aus und der Ballon zerfliegt. Was dann passiert - fettes Grinsen meinerseits, Schimpftirade auf Seiten meiner Mutter. Wetten, dass sie den nächsten Ballon trotzdem wieder meuchelt? Schönen Tag noch! ;-)
Nachdem ich am Montag zu einer Privatfeier direkt am Wasser zur Sandwerwa in Bamberg eingeladen bin, habe ich den Auftrag bekommen, sowas zu kochen. Panik! Noch nie gemacht, keine Ahnung wie. Und nach den ersten Rezepten - Ungläubigkeit! So leicht? Ja, so leicht. Und das Bamberger Klein-Venedig ist gesichert.
Benötigt wird:
2.5 kg Quark, 40 %
250 g Butter
3 Eier
5 Tl. Natron
1 El. Salz
Kümmel
2 Tage Zubereitungszeit
Als erstes den Quark in ein frisches Leinentuch geben (hab´ extra ein neues gekauft) und den Quark darin über Nacht abtropfen lassen.
Quark, über Nacht abgetropft, schön trocken |
Einen sehr hohen Topf (kein Scherz, das Zeug geht hoch wie eine Rakete!) auf den Herd stellen, bei mittlerer Temperatur den Quark zugeben und unter ständigem Rühren flüssig kochen.
Quark, abgetropft und bereit zur Verarbeitung |
Quark, verschwindet im 12-Liter-Topf fast |
Sobald er flüssig ist, den Topf auf die Seite stellen und das Natron in einem Zug zugeben. SOFORT rühren, die Masse schießt hoch, hat danach ungefähr das fünffache Volumen. Daher der Tipp mit dem hohen Topf.
Natron (wirklich!) |
verflüssigter Quark mit Natron, schäumt unheimlich auf |
Cremig geschlagener Quark, Schweißbäche am Koch |
Nachdem die Masse unter dauerndem Rühren wieder flüssig und nicht mehr schaumig wurde, die Butter zugeben. Ich habe diese bei Zimmertemperatur gelagert, so schmilzt sie fast von alleine. Gut, wir haben auch heute 32° in der Küche, ist eben Sommer. Selber schuld, wer da eine rührende Tätigkeit übernimmt. Den nächsten Käse gibt es erst im Herbst. Oder im Wnter.
Butter, immer schön weiterrühren :-( |
Gut verrühren, den Topf wieder für kurze Zeit auf den Herd, bis die Masse schön homogen ist. Dann die Eier zugeben.
Eier, frisch von Bernd das Brot entnommen (konnte nicht widerstehen...) |
Auch sofort verrühren, damit diese nicht stocken. Etwas Salz dazu (ein Teelöffel reicht vollkommen!!!) und mit Kümmel abschmecken. Kühl stellen - fertig ist eine billige Speise für das nächste Buffet.
Das fertige Produkt |
So, Kinder lesen jetzt mal weg, auch die Frauen unter den Mitleserinnen (als ob das funktionieren würde......:-(
Wir mischen nun die gut 70 g übrig gebliebenes Natron mit ungefähr dem gleichen Teil Vitamin C in Pulverform. Na, schon geschnallt, wohin die Reise geht? :-)
In eine Schüssel geben, die vom Durchmesser nicht zu groß ist, so gut um die 20 cm reichen aus. Als nächstes wird ein Luftballon mit etwas Wasser, so ungefähr 0,2 Liter, und einem Tübchen Lebensmittelfarbe gefüllt und so aufgeblasen, dass der auf der Schüssel liegt. So wird der Blick auf den Inhalt verwehrt, nur der Ballon ist zu sehen.
Jetzt brauchen wir nur noch eine Mutter, die wie im Reflex jeden Ballon zerstört, ein paar Schaschlikstäbe und ein wenig Garten - wegen der Säuerei, die entstehen wird.
Die Schüssel wird in den Garten gestellt, der Ballon darauf drapiert, die Stäbchen lose darum herum gelegt. Und wie gewünscht, sobald die Mutter den Ballon sieht, schaltet die Vorsicht aus und der Ballon zerfliegt. Was dann passiert - fettes Grinsen meinerseits, Schimpftirade auf Seiten meiner Mutter. Wetten, dass sie den nächsten Ballon trotzdem wieder meuchelt? Schönen Tag noch! ;-)
Bei uns früher im Frankenwald wurden Qerkla gemacht.Ist so ähnlich wie der Harzer Roller.
AntwortenLöschenUnd aus diesem wurde der Kochkäse gemacht.
So kannte ich das nicht.Muss ich doch mal ausprobieren.
Quärkla:
AntwortenLöschenhttp://www.onkelheinz.de/kaese.htm
Tztztz... ich hätte jetzt mit dem Natron
AntwortenLöschena) Muffins gebacken und
b) offen in einem Schälchen in den Kühlschrank gestellt. Nimmt die fiesen Gerüche weg. Die ich natürlich nicht in meinem Kühlschrank habe... *räusper*
Kochkäse liebt der Gatte. Mit Musik natürlich ( eingelegte Zwiebel ) Wir haben vor am Sonntag in den Odenwald in eine Kochkäskneipe zu fahren. Ich mag den Kram nicht, werde mich wohl an eine leckere Kartoffelsuppe und/oder an Strammer Max halten.
LG
Boaahh.. Net mal der Spaß ist mir gegönnt... Muffins gehen auf die Hüfte und haben Colahydrate. Dann lieber Späßle gmacht.
AntwortenLöschenStrammer Max gibts heute Abends beim karten. Lecker!
Jetzt wo ichs lese genau so hatt meine Mutter die Quärkla gemacht.Es wurde ja auch selber Butter gemacht .Und Quark hatten wir massig.
AntwortenLöschenZu Kochkäse wurden dann nur die Quärkla aufgekocht und gewürzt.Fertig war der Kochkäse.
Und da muss erst ein Provinzler kommen und den Frankenwäldern das Käsen beibringen. Ist wirklich simpel und schmeckt lecker!
AntwortenLöschenDer schmeckt bestimmt nicht so gut wie der Original aus dem Frankenwald ::))
AntwortenLöschen