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Studentenfutter-Schwund

LaMama hat sich mittlerweile einen wilden Zoo zugelegt. Mit Einbruch der Dunkelheit kommen die Igel. Die fressen so ziemlich alles, was herumsteht. Bevorzugt aber Katzenfutter. Lieber wäre mir, sie würden die Katzen direkt fressen, die räumen nämlich die Nester der kleinen Vögel im Garten aus. Und dann schleppen sie ihre fetten Bäuche nach Hause und machen einen auf liebes Tier und zocken noch einmal Futter ab. Schweinebande.

So gegen drei oder vier Uhr morgens fallen dann die Steinmarder ein. Die hört man bei geöffnetem Fenster schon von Weitem die Straße hoch traben, klar, müssen ja auch keinen Feind fürchten. Tolle Tiere, sehr schön anzuschauen. Und Vegetarier, die würden nieeeee an die Nester gehen. Punkt. Oder machen das zumindest nicht so unverfroren wie das Katzenpack. Nun, bei uns bekommen die Haferflocken und Rosinen.

In der letzten Woche bin ich erst darauf gekommen, warum meine Mutter alle zwei Tage ein Kilogramm vom billigen Müesli heimschleppt. Auflösung: die armen Vögel, die Igel und die Steinmarder werden so über den kargen Sommer gebracht. Bis dahin wusste ich nicht, dass es so schlimm um die Fauna in unserem Garten steht. Sagt LaMama.

Am Dienstag habe ich ein paar Minuten auf dem Balkon verbracht, gemütlich eine Cohiba in Asche verwandelt und neben einem guten Buch auch Studentenfutter aus der Tüte gegessen. Und den Rest dort vergessen, weil das Telefon mich abgelenkt und an die Tiefkühltruhe getrieben hat. Dann wurde das Wetter schlecht und das vegetarische Zeug geriet in Vergessenheit.

Bis, ja bis ich vorhin einen puscheligen Schwanz auf der Balkonbrüstung entdeckt hatte. Erster Gedanke: Nachbars Katze auf Jagd. Schnell die Flasche mit dem Sprühaufsatz geschnappt und in Richtung Freisitz. Und da sitzt das Ding: ein schwarzes Eichhörnchen! LaMama hat bisher immer von einem braunen erzählt, ein schlankes, kleines Ding. Meines ist irgendwie riesig. Und was macht es? Es räumt mein Studentenfutter ab. Wer das noch nicht gesehen hat, der glaubt nicht, wie schnell so ein Tierchen Nüsse aller Art in sich hineinstopft. Eigentlich mag ich diese Spezies seit England 1993 nicht mehr. Grund: eine schweineteure Birne haben die Verwandten mir geklaut, im Hyde-Park. Die Birne war sicher schwerer als das Horn und sollte mir die Vitamine der nächsten zwei Wochen liefern. Und da ich nicht so schnell auf den Baum komme wie diese Kletterakrobaten, war fast ein Pfund (damals ungefähr DM 2,60) verloren.

Seit heute bin ich aber wieder versöhnt, soooo schlimm sind die gar nicht. Morgen muss ich mal sehen, ob ich ein Foto schießen kann. Hörnertiere auf dem Balkon hat ja auch nicht jeder. Und wenn es zahm ist, dann schicke ich es auf Katzenjagd. Ich schwör...! Ach ja, die Rosinen wollte ich ja auch nicht mehr, die haben dann die Spatzen geholt. Von wegen, in der Natur verkommt was. Jetzt brauche ich nur noch ein Tier, welches die Kunststoffverpackung auffrisst und verdauen kann. Hat jemand einen Tipp? ;-)

Kommentare

  1. ... *mist* jetzt war der Kommentar weg, ...

    Also nochmal, sollte es ein amerikanisches Eichhörnchen bzw. Grauhörnchen gewesen sein, dann "pletz" es weg! ES ist ein Bioinvasor und schlepp die Eichhörnchen - Pocken ein, an welcher unsere autochthonen Eichhörnchen erkranken/sterben.

    Sollte es ein Einheimisches sein, dann Gratulation. In unserem Wäldchen haben wir auch welche. :)

    LG,
    Pupe

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  2. Ich bin mir nicht sicher, ob es grau oder schwarz war. Riesig war es, deshalb geht meine Tendenz zum amerikanischen. Aber umbringen kann ich es nicht, mir tun ja sogar Regenwürmer leid. Aber Futter würde es nicht mehr bekommen.

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  3. ... schön, das ich Dich bekehren konnte, diesen Bioinvasoren nicht weiter durchzufüttern! :)

    Bist a Guuuudääär!

    LG,
    Pupe

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  4. http://geschmacksfrage.wordpress.com/2007/12/19/eichhornchen-honig-spies/

    Hörnchen auf das Spießchen! Leckerchen?

    Und was ist mit den Hörnchen beim Bäcker? Sind ja auch aus Österreich....

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