Direkt zum Hauptbereich

Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt! Der Urlaub steht vor der Tür....

Wie ich im vorherigen kurzen Tagesabriss geschrieben habe, geht es mir körperlich wieder recht gut. Manchmal brauche ich noch ein klein wenig extra Balance, aber ich bin beweglich, ausdauernd und schmerzfrei. Die Atmung klappt und auch sonst ist eigentlich alles so, wie es von der Natur aus vorgesehen ist. Alles ;-)

Und trotzdem bin ich auch traurig. So richtig heftig traurig. Früher habe ich, wenn ich etwas zu feiern hatte, Ex-FrauDSL geschnappt und wir sind irgendwo hingefahren. Dann gab es mindestens am Abend ein leckeres Essen und ein Gefühl, dass der Tag wieder einer der schönen welchen war. Die gab es früher so oft. Und das waren keine verlorenen.

Und Morgen wäre Feiertag bei uns und es gibt was zu feiern. Aber keine FrauDSL mehr, diese hat nun den Titel "Ex". Ja, ich bin jeden Tag unterwegs und lenke mich ab, so gut es eben geht. Klappt gut, erfüllt seinen Sinn. Aber am Abend dann - da schleichen sich die trüben Gedanken wieder ein. Die Verdrängung funktioniert also nur tagsüber. Blöd, sowas. Ja, ich würde ja auch Psychopharmaka bekommen können, aber das ist nun absolut nicht der Sinn der Sache. So würde mein Kummer nur untergehen und zusätzlich auch am Abend verdrängt werden. Aber eben nicht verarbeitet. Wie das ausgeht kann man sich täglich in den Anstalten Deutschlands ansehen. Also: klares "Nein!" zu den Mitteln. Zudem wäre das sicher auch für die Leber nicht gut.

Komisch ist nur, dass der Schmerz nicht weniger wird. Ich dachte eigentlich, irgendwann einmal wird es nicht mehr so weh tun, die Abende alleine auf der Couch zu verbringen. Oder in ein leeres Schlafzimmer zu starren, in dem ich früher Ex-FrauDSL manchmal beim schlafen zugesehen habe. Süß war sie da. Und das fehlt irgendwie. Und so viele kleine andere Dinge auch, die man über die Jahre lieb gewonnen hat. Und das Schlimme daran ist, dass ich es alleine nicht ändern kann, Ex-FrauDSL wohl nicht ändern will und wird.

Vorhin habe ich die Festplatte auf meinem Netbook aufgeräumt, da ist mir der von mir entworfende Trauspruch "in die Hände gefallen". Löschen oder nicht? Nein, werde ich nicht tun. Nicht aus sentimentalen Gründen oder weil ich noch immer tief in mir drin hoffe, den doch irgendwann - und wenn es in ein paar Jahren wäre - nutzen zu dürfen, hauptsächlich eigentlich, weil der gut ausdrückt, wie ich ein paar Tage bevor ich verlassen wurde empfunden habe. Ein Relikt aus vergangenen Zeiten sozusagen.

Meine Schwester ist da irgendwie anders. Aus den Augen, aus dem Sinn. Mit dem neuen Freund ist sie jetzt hoffentlich glücklich. Zuvor ging das irgendwie schnell vorüber, der Nächste bitte. Wobei wir wieder bei dem von mir abgemeldeten Facebook und den gemiedenen Partnersuchseiten wären. Nicht eine Beziehung, die ich kenne, ist dadurch dauerhaft gestiftet worden. Mag sein, dass noch ältere Semester damit früher mal einen Erfolg hatten, heute wird das scheinbar eher inflationär genutzt und zudem in großem Maß auch von Leuten, die keine langfristige Beziehung suchen. Na, egal, ich suche ja nix, so bleibt das alles nur theoretisch.

Jetzt werde ich erst mal schauen, wann und wie lange ich in Urlaub fahre. Und vor allem, ob ich alleine fahre oder eine Begleitung finde, die mich aushält. Klar, ich bestehe ja auf ein Einzelzimmer, aber tagsüber sollte man sich doch wenigstens ein bisschen verstehen. Und mich zieht es irgendwie in das Ausland. Österreich auf keinen Fall. Italien? Südtirol wäre schön. Oder die Pyrenäen. Da geht es aber nur alleine hin. Was haben wir denn noch? Tschechien? Prag wäre schön. Die goldene Stadt wollte ich gerne mal besuchen, Ex-FrauDSL hatte im letzten Jahr schon ein paar schöne Ziele herausgesucht. Aber da konnte ich schon nicht. Ich weiß nicht, was schlimmer für mich war: das körperliche Leiden oder die Enttäuschung in ihren Augen zu sehen, als ich "Nein" sagen musste. Einer der Tiefpunkte in meinem Leben.

Schön wäre Schottland, aber alleine macht es keinen Spaß, und für eine Woche bis zehn Tage ist es zu weit. Stress pur, das hatte ich schon in 1993. England liegt näher, aber die Engländer waren vor knapp 20 Jahren uns Deutschen gegenüber sehr schroff, Hilfe war noch nicht mal zu erwarten, als eines der Motorräder liegen blieb. Fliegen fällt auch aus. Schon allein die Titulierung von Ryanair ist lustig. Frankfurt-Haan bis London-Stansted. Hahaha....! Wer sich das mal auf der Karte anschaut, der wird überrascht sein. Und ein Taxi bis London? Unbezahlbar. Da kann ich auch mit dem Zug bis hin.

Island wäre noch schön. Mit der Fähre. Oder eine Donaurundfahrt ab Passau. Das wäre ein Herzenswunsch. Aber das konnte ich Ex-FrauDSL nicht zumuten, fährt sie nur unter großer Aufwendung von Mut mit dem Schiff, so, wie ich es vermeide, mit dem Flugzeug zu fliegen. Jetzt könnte ich, aber alleine ist langweilig. Blöd, ich weiß.

Spanien ist mir zu weit, zudem kann ich kein spanisch. Im Hinterkopf habe ich immer ein trockenes Land und karge Bauten. Kroatien? Ne, lass mal, da kann ich als Frau hin, wenn ich ein Abenteuer suche und den schnellen Flirt (und mehr). Weiß ich aus erster Hand. Nix für mich. Schon gar nicht als Single-Mann.

Die Nordländer wären schon auch recht schön, nur ist es da im Sommer mit den Stechmücken wohl in den letzten Jahren etwas schwierig geworden. Bodenmais im Bayerischen Wald? Nicht schon wieder.... Schwarzwald? Da wollte ich Ex-FrauDSL den Heiratsantrag machen. Ne, da gäbe es nur trübe Gedanken.

Schweiz! Das wäre was. Berge, Seen, ab und zu Menschen, die auch Deutsch sprechen. Gute Küche (stimmt es wirklich, dass es da wenig Lokale gibt und man zum Essen in ein Hotel geht???), aber leider nicht ganz billig. Die Niederlande fallen aus, da bin ich mal durchgefahren, ebenso wie durch Belgien. Letzteres hat mich geschockt, weil die Straßenränder -zumindest in 1993- unheimlich dreckig waren. Und weil eine Tankstelle unsere deutschen EC-Karten nicht angenommen hat. Wir konnten die Sprache nicht und englisch wollte der Tankwart nicht sprechen. Mit dem Engländer vor uns schon. Hab´ ich mir gemerkt, die sehen mich nicht mehr.

Puh, jetzt wird es aber langsam eng. Polen habe ich noch angeboten bekommen. Von meinem Makler. Die haben da wohl in der polnischen Einöde ein Häuschen stehen. Mit ohne Heizung, mit ohne Strom und mit ohne Wasser. Oooch... ein bisschen Erholung darf dann doch sein. Auch wenn der Preis mehr als unschlagbar ist.

Wahrscheinlich wird es am Besten sein, einfach mit dem Finger auf den Atlas zu tippen und zu sehen, wo die nächste größere Stadt liegt...... Zumindest zeitlich bin ich ja unabhängig. In den nächsten Wochen auf keinen Fall, heute haben die Ferien in drei Bundesländern angefangen. So Ende August, wenn alle wieder arbeiten. Oder September, obwohl der bei uns ja schon nicht mehr so schön ist. Oktober war früher immer toll, als Ex-FrauDSL noch zu dieser Zeit Urlaub bekommen hatte.

Und das Allgäu steht ja auch noch aus. Da frag´ ich dann aber den Allgäu-Hans, der weiß, wo es gut schmeckt. Ist ja auch so wichtig wie gut zu schlafen. Und wenn ich noch lange rumzögere, dann wird es wohl ein Winterurlaub werde..... ;-)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit

Glaubenskrieg an der Bratwurstbude

Semmel, unbeschnitten Evangelisch oder katholisch? Für Coburger ist das wichtig. Ihr wollt uns Coburgern unsere Wurst verändern? Niemals! Nehmt unsere Veste, schändet alle unsere Jungfern . Egal, um Mitternacht machen wir den Deal - aber lasst unsere Wurst in Ruhe. Coburger Saftschinken? Gibt es nicht mehr. Bier aus Coburger Brauereien ? Verkauf an einen Konzern in Kulmbach. Aber was sich nun abspielt, das erschüttert die Coburger. Zur Erklärung: Semmeln (halbe Doppelbrötchen) werden in Franken entweder "evangelisch" oder "katholisch" aufgeschnitten. Was bedeutet: "evangelisch" ist ein Längsschnitt auf der Oberseite, "katholisch" ein Schnitt an der Längsseite. Und eine Bratwurst wird in Coburg IMMER unversehrt an den Kunden gegeben. Da wird nichts abgeschnitten, gedrückt oder gar zerlegt wie eine Currywurst. korrekte, einzig mögliche und denkbare Schnittlinie senkrecht nicht denkbare waagerechte Schnittlinie, für alle andere

90 Minuten Ruhe und Entspannung

Bild: Eingangsbereich zum Bad in Bad Staffelstein Piscina. Ich war überrascht, dass ich zu meinem Geburtstag einen Gutschein für einen Aufenthalt im Piscin a bekommen habe. Mir war der Begriff bis dato nur als kirchlicher bekannt, bezeichnend für das Handwaschbecken in Kirchen. Einfach zu Reinigung. Bild: Die Piscina Und die Assoziation war nicht einmal so falsch. In oben genannten Gutschein-Fall ist Piscina etwas erweitert zu sehen, und zwar als Becken, in welches man Wasser füllt - und eben wieder ablässt. Dieses Piscina befindet sich in dem der Klinik Bad Staffelstein angeschlossenen Bad. Unseres, wir hatten das mit der Nummer eins, wird durch eine Art Schleuse betreten, die gleichzeitig auch als Umkleideraum fungiert. Da diese nur durch einen einfachen Fallriegen zu verschließen ist, empfehlen wir, Wertsachen im Auto zu belassen. Die Piscina selbst ist komplett gefliest, helle, freundliche Farben, zwei Schalen mit Kerzen sorgen für eine gewisse Grundstimmung, eine eigene Dusche sow