Längere Zeit habe ich ja nicht über meine Familie geschrieben, getan hat sich trotzdem Einiges.
Meinem Vater geht es zur Zeit mit seiner Demenz besonders schlecht. Meine Mutter meint, dass er wohl meinen Gram spüren kann und anders reagiert, als dann, wenn sie ihn alleine besucht. Meinen Vater habe ich als einen Mann kennengelernt, der seine Probleme mit sich selbst ausmacht, nach Außen immer stark war und Sorgen mit einem Lachen weggewischt hat. So sind wir auch erzogen worden, mussten uns unsere Emotionen erst erkämpfen. Mittlerweile zeigt er aber auch zwischenmenschliche Regungen.
Zwar spricht er nun kein Wort mehr, muss gefüttert und gewickelt werden, das Laufen geht nur noch mit Unterstützung. Aber, wenn ihn meine Mutter berührt, dann lächelt er. Ansonsten ist alles gewichen, was früher den "Macher" ausgemacht hat. Den Chef einer Firma mit bis zu 12 Angestellten, den langjährigen Kapitän einer Fußballmannschaft, den Erbauer mehrer Gebäude - und nicht zuletzt auch den Vater und Ehemann.
Leider wird auch in seinem Wohnheim mehr und mehr an Personal abgebaut. Zwar ist die Verpflegung noch immer überdurchschnittlich gut, aber was nützt das, wenn niemand mehr da ist, der die Aufnahme der Nahrung überwachen kann? Oder jemand, der die Bewohner "reaktiviert" und "aktiviert"? Schade, denn dieses Wohnheim haben wir mit gutem Gewissen ausgesucht. Bleibt uns nur zu hoffen, dass er nur noch die schönen Dinge mitbekommt.
Etwas noch unerfreulicheres - weil vermeidbar - ist das Thema um das linke Auge meiner Mutter. Da besteht seit gut zwei Jahren Behandlungsbedarf. Der Grund: eine Einblutung in der Netzhaut. Diese wurde bei der ersten Behandlung recht gut beseitigt, die Sehschärfe auf immerhin 90 % wieder hergestellt.
In der Folge war es auch nötig, vom Augenarzt vor Ort regelmäßig die Heilung bzw. die weitere Entwicklung zu überwachen. Und im letzten August(!) wurde eine Verschlechterung festgestellt. Der behandelnde Arzt hat also die Krankenkasse informiert, dass wieder eine Behandlung nötig sei. Kurzversion: abgelehnt, abgelehnt, verschlampt, abgeleht, zwei Mal die Unterlagen nicht erhalten - und wieder abgelehnt.
Gestern war wieder eine Untersuchung nötig, der Arzt hat festgestellt, dass nun nur von 30 % Sehfähigkeit übrig ist. Fernsehen schauen und Auto fahren wird zunehmend schwieriger, besonders bei ungünstigen Wetterverhältnissen ist es mehr als unangenehn. Und war das nötig? Wir denken nein und haben nur einen Anwalt mit der Sache betraut.
MilD
Meinem Vater geht es zur Zeit mit seiner Demenz besonders schlecht. Meine Mutter meint, dass er wohl meinen Gram spüren kann und anders reagiert, als dann, wenn sie ihn alleine besucht. Meinen Vater habe ich als einen Mann kennengelernt, der seine Probleme mit sich selbst ausmacht, nach Außen immer stark war und Sorgen mit einem Lachen weggewischt hat. So sind wir auch erzogen worden, mussten uns unsere Emotionen erst erkämpfen. Mittlerweile zeigt er aber auch zwischenmenschliche Regungen.
Zwar spricht er nun kein Wort mehr, muss gefüttert und gewickelt werden, das Laufen geht nur noch mit Unterstützung. Aber, wenn ihn meine Mutter berührt, dann lächelt er. Ansonsten ist alles gewichen, was früher den "Macher" ausgemacht hat. Den Chef einer Firma mit bis zu 12 Angestellten, den langjährigen Kapitän einer Fußballmannschaft, den Erbauer mehrer Gebäude - und nicht zuletzt auch den Vater und Ehemann.
Leider wird auch in seinem Wohnheim mehr und mehr an Personal abgebaut. Zwar ist die Verpflegung noch immer überdurchschnittlich gut, aber was nützt das, wenn niemand mehr da ist, der die Aufnahme der Nahrung überwachen kann? Oder jemand, der die Bewohner "reaktiviert" und "aktiviert"? Schade, denn dieses Wohnheim haben wir mit gutem Gewissen ausgesucht. Bleibt uns nur zu hoffen, dass er nur noch die schönen Dinge mitbekommt.
Etwas noch unerfreulicheres - weil vermeidbar - ist das Thema um das linke Auge meiner Mutter. Da besteht seit gut zwei Jahren Behandlungsbedarf. Der Grund: eine Einblutung in der Netzhaut. Diese wurde bei der ersten Behandlung recht gut beseitigt, die Sehschärfe auf immerhin 90 % wieder hergestellt.
In der Folge war es auch nötig, vom Augenarzt vor Ort regelmäßig die Heilung bzw. die weitere Entwicklung zu überwachen. Und im letzten August(!) wurde eine Verschlechterung festgestellt. Der behandelnde Arzt hat also die Krankenkasse informiert, dass wieder eine Behandlung nötig sei. Kurzversion: abgelehnt, abgelehnt, verschlampt, abgeleht, zwei Mal die Unterlagen nicht erhalten - und wieder abgelehnt.
Gestern war wieder eine Untersuchung nötig, der Arzt hat festgestellt, dass nun nur von 30 % Sehfähigkeit übrig ist. Fernsehen schauen und Auto fahren wird zunehmend schwieriger, besonders bei ungünstigen Wetterverhältnissen ist es mehr als unangenehn. Und war das nötig? Wir denken nein und haben nur einen Anwalt mit der Sache betraut.
MilD
Das klingt ja alles nicht so besonders .... erfreue Dich aber daran das Du deine Eltern noch hast (denn meine fehlen mir sehr).
AntwortenLöschenMit der Augen OP würde ich auch über einen Anwalt laufen lassen. Ich drücke Dir ganz ganz fest die Daumen das Du Erfolg hast und Deiner Mutter ganz schnell geholfen werden kann.
Grüsse Dani