Kulinarisch war Weihnachten früher irgendwie interessanter. Die Oma väterlicherseits ist ja schon Anfang der 70er Jahre gestorben, war schwer zuckerkrank, somit sind opulente Mahle ausgefallen.
Die Oma mütterlicherseits hatte sein 1966 Vollpension. Was heißt: essen gehen oder von den Töchtern versorgt werden. Das kochen hat sich also gute 44 Jahre nur auf das erwärmen von vorbereiteten Speisen beschränkt. Leider habe ich meine Omas also nie kochen sehen, geschweige denn, etwas schmecken dürfen. Oma 1 stammte irgendwoher aus einer adligen Linie, da müsste ich mal nachforschen, da war das selber kochen sowieso nicht en vogue. Und Oma 2 kommt aus dem Berliner Raum. Leber mag ich nicht ;-)
Da bleibt mir nur übrig, auf die direkten Linie vor mir zurück zu greifen. Als erstes fällt mir da der Kuchen ein, den es an Weihnachten immer bei meiner Tante Irmgard gibt. Ein Kuchen, dessen Boden ausschließlich aus Nüssen besteht, oben drauf eine Sahneauflage und viel Eierlikör. Diesen Kuchen liebe ich. Bei meiner Tante Karin gab es an Weihnachten immer "Meterbrot". Zu den Zeiten, als es noch nicht an jeder Ecke ein hart gebackenes Baguette gab, gab es bei unseren Bäckern gut einen Meter lange Stangen aus Weißbrotteig. Schön weich, etwa doppelt so breit wie heutige Baguettes - und ungefähr einen Meter lang. Belegt wurde das Meterbrot mit frischem Salat, Wurst, Kochschinken, Salami, Eierscheiben, selbst gemachtem Fleischsalat, Tomate, Gurke. Da konnten wir immer so viel abschneiden, wie wir wollten. Für uns Kinder ein Paradies.
Bei uns zu hause ist Weihnachten in den 1980er Jahren opulent ausgefallen. Da gab es in Coburg die beiden Feinkostläden Berlin und M. C. Mönch. Beides unter dem Jahr gute Kunden, da war es an Weihnachten eine Selbstverständlichkeit, sich dort mit einem Einkauf zu revanchieren. Ein kleiner Beutel voll mit Leckereien und trotzdem gut 200 DM weniger im Geldbeutel. Aber dafür feinste Waren. Leider haben diese Geschäfte geschlossen, nicht zuletzt weil Nachfolger gefehlt haben und der Coburger lieber zum Discounter geht. Schade.
Ein weiterer Kunde war die Firma Grossmann. Heute noch bekannt für den "Coburger Saftschinken",eine geschützte Marke, die auch heute noch bestand hat. Leider macht die Marke nicht satt. Der Saftschinken dagegen war ein kleines Highlight zu Weihnachten. Ein Stückchen frisches Meterbrot, gute Butter drauf (sonst gab es nur "Flora soft", weil die ja vieeeel gesünder war....) und eine halbe Scheibe Saftschinken drauf. Wenn es ganz gut lief, gab es noch ein Scheibchen Salzgurke von Wydra aus Scheuerfeld. Muss ich sagen, dass die auch Kunden waren?
Bleibt nur ein Schnitt in die Neuzeit. Nehmen wir das Jahr 2009 als letztes. Mein Vater ist da schon im Seniorenheim beschützt untergebracht, meine Schwester hat Zeit für Hund und Pferd, jedoch nicht für die Familie. Bleiben traurige drei Personen an Weihnachten übrig. Meine Mutter, FrauDSL und eben ich. Frau DSLs Eltern und deren Oma verbringen die Weihnachtstage ja prinzipiell bei sich zu Hause, gute 18 km weit von uns entfernt. Da geht es erst nach dem Essen hin. Nun, es gab ein klassisches Mahl: Wiener Würstchen aus dem Glas, erhitzt und dazu ein Kartoffelsalat. Und zwar die Sorte, die ich überhaupt nicht mag. Mit weichen Möhrchen, Apfelstücken und Majonnaise. Dazu die Discounterbrötchen.
Und nun naht Weihnachten schon wieder. Was tun? Einfach mal versuchen, ein "altes" Weihnachten zu rekonstruieren? Oder komplett eine neue Tradition kreieren? Ich weiß nicht, irgendwie wird mir Weihnachten fremd....
Die Oma mütterlicherseits hatte sein 1966 Vollpension. Was heißt: essen gehen oder von den Töchtern versorgt werden. Das kochen hat sich also gute 44 Jahre nur auf das erwärmen von vorbereiteten Speisen beschränkt. Leider habe ich meine Omas also nie kochen sehen, geschweige denn, etwas schmecken dürfen. Oma 1 stammte irgendwoher aus einer adligen Linie, da müsste ich mal nachforschen, da war das selber kochen sowieso nicht en vogue. Und Oma 2 kommt aus dem Berliner Raum. Leber mag ich nicht ;-)
Da bleibt mir nur übrig, auf die direkten Linie vor mir zurück zu greifen. Als erstes fällt mir da der Kuchen ein, den es an Weihnachten immer bei meiner Tante Irmgard gibt. Ein Kuchen, dessen Boden ausschließlich aus Nüssen besteht, oben drauf eine Sahneauflage und viel Eierlikör. Diesen Kuchen liebe ich. Bei meiner Tante Karin gab es an Weihnachten immer "Meterbrot". Zu den Zeiten, als es noch nicht an jeder Ecke ein hart gebackenes Baguette gab, gab es bei unseren Bäckern gut einen Meter lange Stangen aus Weißbrotteig. Schön weich, etwa doppelt so breit wie heutige Baguettes - und ungefähr einen Meter lang. Belegt wurde das Meterbrot mit frischem Salat, Wurst, Kochschinken, Salami, Eierscheiben, selbst gemachtem Fleischsalat, Tomate, Gurke. Da konnten wir immer so viel abschneiden, wie wir wollten. Für uns Kinder ein Paradies.
Bei uns zu hause ist Weihnachten in den 1980er Jahren opulent ausgefallen. Da gab es in Coburg die beiden Feinkostläden Berlin und M. C. Mönch. Beides unter dem Jahr gute Kunden, da war es an Weihnachten eine Selbstverständlichkeit, sich dort mit einem Einkauf zu revanchieren. Ein kleiner Beutel voll mit Leckereien und trotzdem gut 200 DM weniger im Geldbeutel. Aber dafür feinste Waren. Leider haben diese Geschäfte geschlossen, nicht zuletzt weil Nachfolger gefehlt haben und der Coburger lieber zum Discounter geht. Schade.
Ein weiterer Kunde war die Firma Grossmann. Heute noch bekannt für den "Coburger Saftschinken",eine geschützte Marke, die auch heute noch bestand hat. Leider macht die Marke nicht satt. Der Saftschinken dagegen war ein kleines Highlight zu Weihnachten. Ein Stückchen frisches Meterbrot, gute Butter drauf (sonst gab es nur "Flora soft", weil die ja vieeeel gesünder war....) und eine halbe Scheibe Saftschinken drauf. Wenn es ganz gut lief, gab es noch ein Scheibchen Salzgurke von Wydra aus Scheuerfeld. Muss ich sagen, dass die auch Kunden waren?
Bleibt nur ein Schnitt in die Neuzeit. Nehmen wir das Jahr 2009 als letztes. Mein Vater ist da schon im Seniorenheim beschützt untergebracht, meine Schwester hat Zeit für Hund und Pferd, jedoch nicht für die Familie. Bleiben traurige drei Personen an Weihnachten übrig. Meine Mutter, FrauDSL und eben ich. Frau DSLs Eltern und deren Oma verbringen die Weihnachtstage ja prinzipiell bei sich zu Hause, gute 18 km weit von uns entfernt. Da geht es erst nach dem Essen hin. Nun, es gab ein klassisches Mahl: Wiener Würstchen aus dem Glas, erhitzt und dazu ein Kartoffelsalat. Und zwar die Sorte, die ich überhaupt nicht mag. Mit weichen Möhrchen, Apfelstücken und Majonnaise. Dazu die Discounterbrötchen.
Und nun naht Weihnachten schon wieder. Was tun? Einfach mal versuchen, ein "altes" Weihnachten zu rekonstruieren? Oder komplett eine neue Tradition kreieren? Ich weiß nicht, irgendwie wird mir Weihnachten fremd....
... was neues kreieren, Löffelchen! :)
AntwortenLöschenBei unseren Eltern, gab es auch immer nur die obligatorische Linsensuppe, Wiener mit - immerhin - selbstgemachten Kartoffelsalat oder - wie bei Schwiemu. - Schinken"dingsbums". ... und meine Mutter hat dann immer noch Abends eine Schleßische Mohnspeise aufgetischt. Frag mich jetzt aber nicht, wie die heißt. :/ Oppa kam aus Schlesien, ... "Kehr ich einst zur Heimat wieder, ..." :(
LG,
Pupe *die.jetzt.zum.1.hilfe.kurs.dackeln.muß*
Seit wir Kinder haben kommen die Großeltern und Ur-Großeltern immer zu uns. Jeder muss was mitbringen und wir sind für das Fleisch zuständig. Irgendein leckerer Braten halt. Die einen bringen Vorspeise mit, die anderen das Dessert und meine Oma macht meistens die Knödel. Früher gab es bei uns immer Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelpü. Schrecklich!!
AntwortenLöschenDa Du Dich ja mit den Traditionen Deiner angeheirateten Familie nicht so anfreunden kannst, wäre ich auch dafür, eine neue Tradition zu kreieren. ;-)
@Pupe
Das waren bestimmt schlesische Mohnkliasla. ( also Mohnklöße ;-) ) Macht meine Oma - die aus Schlesien kommt - auch immer.