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Geschenkt - und doch nicht willkommen.

In unserer näheren Familie hat heute ein Mitglied Geburtstag. Einen höheren, aber keinen Runden. Eigentlich ist ja vereinbart, dass es weder zu Geburtstagen noch an Weihnachten Geschenke gibt. In der letzten Zeit hatte aber diese Person einiges an Stress, so dachte ich für mich, eine Überraschung wäre nicht schlecht.

Und wie der Zufall manchmal so spielt: in unserem Lieblingsort hat ein Hotel eine Werbeaktion und uns als alten Kunden diese auch zugesandt. Billig ist zwar anders, dafür aber mit einem Service, der weit im Umkreis einer der besten ist. So war es naheliegend, dass ein Gutschein geordert wurde. Das ist flexibel, reicht für drei Übernachtungen im Einzelzimmer (je nachdem wer mit möchte, kann so problemlos ein weiteres Zimmer zu gebucht werden), Sommer oder Winter. Man weiß ja doch nie so genau, was gerade gewünscht wird.

Der Gutschein kam auch schon einen Tag nach der Onlinezahlung an, beschriftet wie gewünscht. Und dann lag er gute zwei Wochen bei uns. Bis heute früh.

9:04 Uhr war es soweit, das Geburtstagskind ist endlich aufgetaucht. Kurz gratuliert, den Gutschein in die Hand gedrückt. "Den mach´ ich später auf....!" Ne, hier, jetzt, bitte. Widerwillig ging es vonstatten. Eigentlich hatten wir ein kleines Lächeln erwartet. Nur nebenbei: wir reden über einen Gutschein im höheren dreistelligen Bereich. Die Reaktion war so krass ausgefallen, dass ich mich danach gefragt habe, ob ich eigentlich komplett verblödet bin. Nicht einmal ein "Danke" oder "ich überlege es mir" hat es gegeben, dafür den Vorschlag, den Gutschein doch wieder an mich auszahlen zu lassen. Oder an jemanden weiter zu verschenken. Klar, zumal ja der Name auch auf dem Billet steht.

Nach einer Diskussion von gut fünf Minuten blieb ich also desillusioniert und leicht gefrustet zurück. Anstand verschwindet manchmal auch mit dem Alter....

Kommentare

  1. Tssss! Aber was soll man sonst dazu sagen?

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  2. es tut mir leid das Du so eine Erfahrung machen müsstest.Kann 100 % nachvollziehen, ist mir ähnliches auch passiert....
    Verückte Welt sage ich nur.
    Egal was ich bekomme, zuerst zählt die Geste an sich. Wenn auch der Wert des Geschenkes beträchtlich ist dann lege ich von meiner Achtung zu der Person noch ein paar Kilo auf der Waage....
    Letzendlich ist es doch so: aus solchen Situationen werden wir schlauer . oder auch nicht , denn manchmal wenn wir auf die sentimentalen Schiene rutshchen , mahcne wir lauter Fehler..
    Gruß Gourmand

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  3. Oha...da fehlen einem echt die Worte.

    Ist das ein Verwandter, den Du in Deinem Testament bedacht hast?? => Direkt enterben ;O)

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