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IKEA.....

Klar, meinen knappen Urlaub verbringe ich doch gerne bei IKEA und den sieben verschiedenen Arten Menschen. Vorausschicken muss ich jedoch, dass an besagtem Tag einfach nur ein Einkaufsbummel durch verschiedenen Lagerverkäufe und bei diversen Großhändlern geplant war. Aber, wie so oft im Leben, kommt vieles Anders als vorhergesehen. Schaaaaahaaaatz..... Wollen wir noch zu IKEEEHAAA??? Kennt Ihr den Schmerz in der Brust, wenn es in den Hort der weiblichen Glücksseeligkeit gehen soll?


Da sind wir nun, im schwedischen Einkaufsparadies. Egal wo ich bei IKEA war, DRINNA, den Eingang, finde ich nie auf Anhieb. Vielleicht sollten sie einfach mal einen der BRINGA (Verkäufer) auf den Hof stellen um verirrte Männer an die Pforte zu geleiten.

Noch auf dem Parkplatz fällt mir schon das Erste auf: Es gibt keine Frauen, die alleine bei IKEA unterwegs sind. Zwar sind da verschiedene Typen an Menschen anzutreffen, jedoch nie allein.


GUGGA

Gugga ist die werdende Mutter, die die Lage sondiert, meist mit dem "Persönlichen Katalog" in der Hand. "Persönlicher Katalog" bei einer Auflage von 120 Millionen Stück? Na ja... ungefähr so persönlich, wie die vom Haus vertriebenen Möbel. GUGGA könnt ihr an jeder Ecke bei IKEA antreffen. Für GUGGA ist alles neu, denn, seit dem Studium - so ungefähr bis zum Beginn der Schwangerschaft, sind ja auch schon sechs Monate vergangen. Und weil ja alles im Leben plötzlich so neu und unbekannt ist und alles genau überlegt werden will, wird GUGGA meistens von

2. KNAGGA,

der leicht ältlichen Mutter begleitet. Der Lieblingsspruch von KNAGGA ist: "Kind, meinst Du nicht.....?" KNAGGA hat nach dem Studium endlich den Mann fürs Leben gefunden. OK, Theologen gibt's nicht an jeder Ecke, KNAGGA hat aber Glück gehabt. Und weil KNAGGA nicht die Erziehung durch den harten Job beeinträchtigen sollte, hat KNAGGA ja auch schon vor dreißig Jahren den gut bezahlten Job beim Wiener-Wald aufgegeben. War nicht schwer, sollte ja nur für das Jahr sein, dass vor der Selbstfindungsphase in Indien kommt. Na, jedenfalls hat KNAGGA in den letzten dreißig Jahren jede Menge Erfahrung mit dem Aufbau von Obstkisten (...Kind, wir hatten ja nix...) und der transzendentalen Einrichtungsweise gesammelt, die nur hier, genau bei IKEA, weitergegeben werden kann.

3. SPRYTSA

sind dann die Herren, die mit Nickelbrille und Jeans-Latzhose unterwegs sind. Einfach zu erkennen, die sehen aus wie Reinhard Mey. Oder kauft Herr Mey vielleicht auch bei IKEA ein? Oder ist Herr Mey gar eine Erfindung von IKEA? SPRYTSA ist im Gegensatz zu GUGGA, GRÜNNA und den anderen Weiblichkeiten auch mal alleine anzutreffen. Bevorzugt in den späten Morgen- und frühen Abendstunden. SPRYTSA ist nämlich meist Soziologiestudent oder Lehramtsanwärter. Und in einer fremden Stadt, erstmals ohne die Behütung von Mama und der WG, ja, da will es sich zurechtfinden. Außerdem findet SPRYTSA, die schönsten Frauen gibt es bei IKEA. Alle so natürlich und genau auf seiner Wellenlänge. Irgendwie halt Seelenverwandte.

4. MUDDA.

Auch nach dem fünften Mal "Torben, du sollst Hanna nicht mit der Salatschleuder schlagen....!" gibt es keinerlei Konsequenzen für den kleinen süßen Monsterfratz. Schließlich hat MUDDA den Grundsatz von Laissez faire komplett verinnerlicht und mit Tantra-Übungen ihr Innerstes gefunden. Zudem spart sich MUDDA das waschen der Hose, wenn Torben nur mal ordentlich in Bewegung gerät. Außerdem ist Torben im Alter von fünf Jahren schon aufgeklärt, durfte sich sein Bio-Tattoo selbst aussuchen, kann Weizenkeime von Gerste unterscheiden und weiß selbstverständlich, dass ein Kombucha-Getränk gegen so ziemlich alle Zivilisationskrankheiten (Tuberkulose, Furunkel am Hintern, Haarausfall und Altersdemenz) hilft. Da kann er auch gut abschätzen, wie hart er zuschlagen darf. MUDDA bei IKEA ist also eine ganz besonders langmütige Art von Mensch. Ach ja, der Satz "Kinder sind auch nur kleine Erwachsene" soll bei IKEA zuerst gefallen sein.

5. GRÜNNA,

das ist in IKEA-Terminologie die Sorte Frauen, die in Schaaffellwams und bevorzugt längsgestreiften Hosen unterwegs sind. Kategorisch sind die Birkenstocks. Braucht man nicht extra zu erwähnen. GRÜNNA ist überhaupt anders als die anderen KäuferInnen. GRÜNNA ist auch mal allein anzutreffen, GRÜNNA weiß auch, welche Farbstoffe schädlich sind, deshalb kauft GRÜNNA bei IKEA gerne ein. Gut, das mit Björn war dumm gelaufen, der Ficus, der neben Björn stand ist bei IKEA ersetzt worden, mittlerweile wird das Regal ja auch GRÜNNA-gerecht hergestellt. GRÜNNA ist auch schuld daran, dass IKEA noch keine Körperpflegemittel verkauft. Wo doch Schaaffellunterwäsche so pflegeleicht ist. Und im Sommer wird die gestreifte Hose gerne direkt auf dem Bikini getragen.

6. ZOGGA,

die Kassenfrau. ´N bischen langsam, soooo kinderfreundlich, immer mit einem Grinsen und manchmal auch ein bisschen wie Pipi Langstrumpf aussehend. ZOGGA erklärt dem jungen Paar gerne, dass es sich die Deko nicht kaufen kann. Gibt's alles im Einzeln. Ja, wirklich..... Wichtig: Wenn ihr an der Kasse mal vorgelassen werdet, weil Ihr nur ein Stück habt und die Schlange an der "Weniger-als-7-Packstücke-Kasse" dreimal so lang ist wie die an den regulären Kassen, dann SCHREIT! ZOGGA ist nämlich nicht nur debil grinsend, ZOGGA arbeitet auch stur ab, was auf dem Band liegt. "Da müssense schon gaanz laut schreien!" Mach ich, Babe, mach ich. Beim nächsten Mal... Nach welchen Kriterien werden ZOGGAs ausgesucht? Blond auf jeden Fall...

7. SÖREN, TORBEN, FRIEDA.

Nein, kein Typ Mensch, obwohl, eigentlich schon. Kleine IKEA-Menschen. Kennt ihr das IKEA-Hall-Syndrom? Stellt euch doch mal in eine beliebige Ecke und ruft einen der oberen Namen. Verhaltet euch dann ruhig und beobachtet die Situation. Und nach zwei Minuten könnt ihr mit dem Zählen der Kinder beginnen, die auf einen der obigen Namen hören. Das geht nicht nur mit den Kindern, auch mit den Älteren klappt das. Hier müsst ihr nur die Namen gegen Olaf, Ulrika oder Björn-Benjamin austauschen. Steigern könnt ihr das Ganze, indem ihr an die Info geht und den kleinen Torben als verloren meldet. Ach ja, in den neuen Bundesländern kann das auch mit Mario, Ricco, Tschennifer und Tschanin gehen....

8. STYRA.

Das ist bei IKEA die Ecke, in der die Sachen stehen, die eigentlich keiner braucht aber jeder mit nach Hause mitnimmt. Logisch, wer braucht nicht das sechste Besteck mit dem lustigen Blasengriff. Oder WAGGLA, das Kleinregal. Oder PUTZA, die Servietten. Oder..... Nach unbestätigten Auskünften, werden 99,8 % des Umsatzes mit STYRA-Artikeln gemacht.

So gesehen, war mein halber Tag Urlaub bei IKEA auch mal ganz nett

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