Größtes Sambafestival außerhalb Brasiliens
Jährlich um diese Zeit herum findet in Coburg ein Treffen statt. Nicht irgendein Treffen, DAS größte Treffen von Sambistas außerhalb Brasiliens. Erwartet werden in der Regel zwischen 200 und 250.000 Besucher. Und das in einer Stadt, die mit allen Eingemeindungen auf ca. 41.000 Einwohner kommt, ohne gar nur auf gut 26.000. Und von diesen flüchtet ein großer Teil aus der Innenstadt. Der Grund: mit dem dreitägigen Festival beginnt in jedem Jahr eine Abfolge von beliebten aber auch geräuschintensiven Veranstaltungen.
Coburg befindet sich wochenlang im Ausnahmezustand.
Die Innenstadt ist komplett abgesperrt, der Wochenmarkt wird verlegt, die Geschäfte im "Eintrit-Bezahhl-Bereich" können eigentlich schließen, denn für die Kunden ist es so gut wie unmöglich, das Areal zu betreten. Zwar besteht die theoretische Chance dazu, aber die Kontrollen sind in etwa so streng geregelt, wie früher der Grenzübertritt zum Bruderstaat angelegt war.
Nicht unumstritten
Zwei Herzen schlagen im Coburger zu dieser Zeit. Das eine Herz sagt "ja, bitte!", sieht den Spaß, die Weltoffenheit der Coburger, nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Größe, die dieses Festival mit sich bringt. Und der Coburger hat auch Rhythmus im Blut. Ansonsten gerne alleine für sich am Tischi im Gasthaus, nur ja kein Kontakt zum Fremden, sind die drei Tage eine Zeit, in der man den Coburger nicht wieder erkennt. Kontaktfreudig, weltoffen, herzlich - und mitten in einer riesigen Menschenmenge tanzend anzutreffen. Samba geht ins Blut, sogar in das Coburger, leicht blaublütig-unterkühlte.
Das zweite Herz sagt "nein, danke!". Die Ablehnung trifft damit die immense Geräuschentwicklung, welche in früheren Jahren teilweise drei Tage und Nächte hindurch durch ganz Coburg schallte. Sambatrommeln, Gesänge, auch gelegentlich Menschen, die dem Caipirinhha zu sehr zugesagt haben. Und nicht nur das Festival selber lässt das Coburger Nervenkostüm stark belastet zurück. Auch die restlichen Veranstaltungen sind mit einer hohen Lautstärke in Verbindung zu bringen.
Als da wären:
- da Coburger Vogelschießen (Schützenfest) auf dem Schützenangeer, mit Umzug durch die Stadt (30.07. - 08.08.2010)
- das Schloßplatzfesst, "Umsonst und draußen", ein sehr schönes Fest am Schloßplattz, aber auch mit lauten Bands (15. - 19.07.2010)
- Silbermond - am Schloßplattz (14.08.2010)
- REAMONN & Suppor-Acts - am Schloßplattz (15.08.2010)
- ICH & ICH - am Schloßplatz (18.08.2010)
- Udo Jürgens - am Schloßplatz (28.08.2010)
- Robi Gibbb - am Schloßplatz (29.08.2010)
Wir haben die glückliche Situation, die Trommeln dank ca. 3 km Luftlinie zum Marktplatz nur schwach wahrzunehmen. Was aber in manchen Nächten trotzdem für Schlaflosigkeit sorgt.
Berechtigt finden wir da die Anliegen derer, die eine gut sechswöchige Dauerbeschallung in Kauf nehmen müssen. Und ein Wunder wird es wohl sein, dass bei diesen Temperaturen und dem Schlafentzug durch den Lärm in den letzten Jahren niemand Amok gelaufen ist.
Wir sparen uns aber die 25 Euro Eintritt je Person an der Abendkasse und flüchten auf das Land. Einkaufen, gut essen, spät und erschöpft nach Hause kommen. Und vielleicht mit einem kleinen Gehörschutz einschlafen, wenn die Trommeln der Leidenschaft wieder zu laut werden.
Jährlich um diese Zeit herum findet in Coburg ein Treffen statt. Nicht irgendein Treffen, DAS größte Treffen von Sambistas außerhalb Brasiliens. Erwartet werden in der Regel zwischen 200 und 250.000 Besucher. Und das in einer Stadt, die mit allen Eingemeindungen auf ca. 41.000 Einwohner kommt, ohne gar nur auf gut 26.000. Und von diesen flüchtet ein großer Teil aus der Innenstadt. Der Grund: mit dem dreitägigen Festival beginnt in jedem Jahr eine Abfolge von beliebten aber auch geräuschintensiven Veranstaltungen.
Coburg befindet sich wochenlang im Ausnahmezustand.
Die Innenstadt ist komplett abgesperrt, der Wochenmarkt wird verlegt, die Geschäfte im "Eintrit-Bezahhl-Bereich" können eigentlich schließen, denn für die Kunden ist es so gut wie unmöglich, das Areal zu betreten. Zwar besteht die theoretische Chance dazu, aber die Kontrollen sind in etwa so streng geregelt, wie früher der Grenzübertritt zum Bruderstaat angelegt war.
Nicht unumstritten
Zwei Herzen schlagen im Coburger zu dieser Zeit. Das eine Herz sagt "ja, bitte!", sieht den Spaß, die Weltoffenheit der Coburger, nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Größe, die dieses Festival mit sich bringt. Und der Coburger hat auch Rhythmus im Blut. Ansonsten gerne alleine für sich am Tischi im Gasthaus, nur ja kein Kontakt zum Fremden, sind die drei Tage eine Zeit, in der man den Coburger nicht wieder erkennt. Kontaktfreudig, weltoffen, herzlich - und mitten in einer riesigen Menschenmenge tanzend anzutreffen. Samba geht ins Blut, sogar in das Coburger, leicht blaublütig-unterkühlte.
Das zweite Herz sagt "nein, danke!". Die Ablehnung trifft damit die immense Geräuschentwicklung, welche in früheren Jahren teilweise drei Tage und Nächte hindurch durch ganz Coburg schallte. Sambatrommeln, Gesänge, auch gelegentlich Menschen, die dem Caipirinhha zu sehr zugesagt haben. Und nicht nur das Festival selber lässt das Coburger Nervenkostüm stark belastet zurück. Auch die restlichen Veranstaltungen sind mit einer hohen Lautstärke in Verbindung zu bringen.
Als da wären:
- da Coburger Vogelschießen (Schützenfest) auf dem Schützenangeer, mit Umzug durch die Stadt (30.07. - 08.08.2010)
- das Schloßplatzfesst, "Umsonst und draußen", ein sehr schönes Fest am Schloßplattz, aber auch mit lauten Bands (15. - 19.07.2010)
- Silbermond - am Schloßplattz (14.08.2010)
- REAMONN & Suppor-Acts - am Schloßplattz (15.08.2010)
- ICH & ICH - am Schloßplatz (18.08.2010)
- Udo Jürgens - am Schloßplatz (28.08.2010)
- Robi Gibbb - am Schloßplatz (29.08.2010)
Wir haben die glückliche Situation, die Trommeln dank ca. 3 km Luftlinie zum Marktplatz nur schwach wahrzunehmen. Was aber in manchen Nächten trotzdem für Schlaflosigkeit sorgt.
Berechtigt finden wir da die Anliegen derer, die eine gut sechswöchige Dauerbeschallung in Kauf nehmen müssen. Und ein Wunder wird es wohl sein, dass bei diesen Temperaturen und dem Schlafentzug durch den Lärm in den letzten Jahren niemand Amok gelaufen ist.
Wir sparen uns aber die 25 Euro Eintritt je Person an der Abendkasse und flüchten auf das Land. Einkaufen, gut essen, spät und erschöpft nach Hause kommen. Und vielleicht mit einem kleinen Gehörschutz einschlafen, wenn die Trommeln der Leidenschaft wieder zu laut werden.
In Coburg???
AntwortenLöschenWer hätte das gedacht!!!
Aber die meisten Samberschulen außerhalb Argentiniens gibt es wo? In Berlin!
@Hans: Coburg lohnt immer eine Reise. Und sei es nur, um die vielen Gaststätten und Brauereien zu besuchen. Falls es Euch einmal hierher verschlägt - ich mache gerne den Fremdenführer!
AntwortenLöschen@Arthurs Tochter: Ja! Schließlich hat Coburg auch in fast alle Königshäuser Beziehungen. Wir Coburger werden eigentlich immer unterschätzt. Was auch wenig verwundert, weiß doch der Coburger selbst oft nicht, welche Kleinode bei uns versteckt sind. Kulturelle wie wirtschaftliche.