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Schlemmen in Weitramsdorf - Ernst Helbig


Foto: Lecker bayerisches Getränk

Schon wieder? Schon wieder. Diesmal aber Roulade und Haxe. Wieder zehn Personen, wieder mussten wir in den Nebenraum. Wäre ja nicht schlimm, wenn denn dort wenigstens ein Fenster kippen ginge. Zehn bei uns am Tisch, sechs Mann am Nachbartisch, sardinenmäßig eingeklemmt auf sehr unbequemem Gestühl. Eigentlich wären wir lieber im Hauptraum, was nicht so schweißtreibend wäre, da dieser über zu öffnende Fenster verfügt.

Foto: Zum Öffnen bitte einwerfen - kein Öffnungsmechanismus vorhanden.

Beim nächsten reservieren werde ich dies als Bedingung stellen, nicht mehr nur den Wunsch äußern. Lieber bleibe ich dann zu Hause. Und dass, obwohl die Rouladen gestern sehr gut waren.

Eines der Markenzeichen bei Ernst Helbig ist es ja, dass die Messer niemanden verletzen können, auch nicht eine Scheibe Weichkäse. So ist es von der Küche ein schöner Zug, dass die Rouladen zum zerfallen gekocht sind. Butterzart und doch mit leckerem Fleischgeschmack, die Füllung klassisch oberfränkisch mit Zwiebeln, Speck, Gurke, Senf, Salz und Pfeffer. Danke Frau Heike!

Und die Soße wie bei meiner Mutter, was diesmal, ausnahmsweise und einmalig, als Gütesiegel zu betrachten ist. Dazu fränkische Klöße, zwei Stück an der Zahl. Und Rotkraut.

Foto: Roulade mit Klößen

Glücklicherweise wieder mit den Stückchen Schinkenspeck, die so hervorragend zum Rotkraut passen. Für mich eine der bessten Rotkrautvarianten. 6,90 Euro bezahlen wir da gerne dafür. Ach, halt, hab´ ich ja nicht bezahlt, war eine Einladung von "Kobiyashi", einem Kartkumpel, der am selben Tag Geburtstag hatte. Nochmals Danke dafür.


Bild: Kobiyashi, mit schwarzem Balken unkenntlich gemacht. Datenschutz ist alles...

Frau DSL war natürlich auch mit von der Partie, hat sich für diesesn Abend einen gegrillten Haxen bestellt. Mit Sauerkraut und Brötchen, Euro 5,70 je Stück verlangt Ernst dafür. Und hier hat sich das Messer der Ernst-Klasse als vollkommen wirkungslos herausgestellt. Leider war der Haxen - Achtung, Zitat: "furztrocken". Könnte daran liegen, dass er nicht vorgekocht war, sondern im Ofen gegart und dann in der Friteuse(!) aufgeknuspert wurde. Wie auch immer, die Messer sind daran abgeprallt. Frau DSL hat dann für die Haxenesser Steakmesser organisiert, damit diese wenigstens zerlegt werden konnten. Frau DSL ist ja eher extrem wählerisch, mal vosichtig ausgedrückt..... Hier muss ich ihr aber Recht geben, der Haxen war zwar genießbar, aber weit weg von einem Highlight. Schade eigentlich, denn meine Roulade war sehr gut gelungen! Das Sauerkraut wäre nach meinem Geschmack gewesen; eben sauer, Frau DSL mag es lieber süß. Naja. Wie sagt Beppo immer? "Jeder ist anders blöd!" Recht hat er. Und das Brötchen zur Haxe war auch übrig, ich habe es genutzt um die - sagte ich es bereits? - leckerste Rouladensoße aufzuwischen.

Foto: Haxe mit Sauerkraut und Brötchen

Eigentlich schade, dass das Essen immer so unterschiedlich ausfällt. Und ab und zu ist auch nicht nachzuvollziehen, wie sich die Preise gestalten. Eine aufgebackene(!) geräucherte Forelle mit Toastbrot und Meerrettich für € 7,50, ein Roulade für gut einen Euro weniger und Klassen besser.

Am 31. Juli gibt es dann Burgunderbraten und Kräuterlendchen. Mit den Lendchen habe ich schon Bekanntschaft gemacht, nächstes Mal gibt es für mich Burgunderbraten. Mehr sag ich nicht....


Ach ja, Ende Mai war ja auch ein Abschlussessen. Da gab es Pfefferbraten vom Rind und Gänsebrust. Lecker lecker.....

Foto: Pfefferbraten vom Rind Ende Mai

Kommentare

  1. ein Haxen muss nicht vorgekocht werden um nicht trocken und hart zu sein.

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  2. Nicht zwingend, aber lange Zeit im Ofen ohne weitere Flüssigkeit ist ja auch nicht zuträglich für die Konsistenz! Und dieser hier hatte leider zu lange im Ofen gelegen....

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  3. Das ist richtig.Aber es gibt nur 2 Möglichkeiten.Endweder warmhallten ,oder vorbraten und nach Bedarf aufwärmen.Aber dann ist es ja nicht Frisch ::))

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