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Schlemmen im Rittergut in Einöd.



Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Blöder Spruch. Hat aber einen kleinen Funken Wahrheit. Freitag, 11:30 Uhr, mir wird kund getan, dass nebenan zwar die Zelte im Seniorenheim aufgebaut werden, es aber Essig mit Mittagessen ist. Zum Kaffee könne man kommen, nicht aber zum Mittagessen. Wäre ja auch zu schön gewesen.

Also, der Besuchsgrund wird in das Auto geladen, wir entschließen uns, einfach in das Blaue zu fahren und dort Halt zu machen, wo es einladend aussieht. Über Seßlach, Merlach, durch Käffer, deren Namen ich vergessen habe, in Richtung Heldbung, Hildburghausen.

Bei der Durchfahrt durch das kleine Dörfchen Einöd in Thüringen werden wir fündig. Eine ehemalige Scheune, umgebaut zu einem Lokal mit Beherbergungsbetrieb wird Etappenziel. Das Rittergut in Einöd.

Wichtig an diesem Tag: der Zugang zum Lokal bzw. dem Biergarten mit einem Rollstuhl. Ein paar Treppen wären auch nicht das Ende der Welt, so ist es aber einfacher. Der Biergarten lädt ein mit Sonnenstrahlen, schön eingewachsen, ordentlicher Bestuhlung. Plastikstühle mag ich irgendwie nicht, da hab´ ich kein rechtes Vertrauen dazu. Holz und Metall sind mir weitaus lieber.

Kurz Platz geschaffen für den Rollensessel, kommt auch schon der Wirt. Zwei alkoholfreie Weißbier, 0,5 Liter, zu € 1,80 werden gleich geordert, später noch ein Cola-Mix, 0,4 Liter, € 1,85. Die Karte studieren wir, auf den ersten Blick wird klar, dass hier einheimische Gerichte bevorzugt werden. Wir schwanken zwischen diversen Gerichten, entscheiden uns dann jedoch für das Thüringer Rostbrätel. € 6,80 kostet die Portion. Serviert werden zwei recht große Stücke Schweinenackensteak, eingelegt in einen Senfsud, mit Zwiebeln. Dazu gibt es einen Beilagensalat aus durchgängig frischen Zutaten, als Topping Kräuter. Als Sättigungsbeilage kommen Bratkartoffeln an den Tisch.

Das Rostbrätel selber ist lecker gewesen, sehr weich und so, wie ich es von der thüringer Küche gewohnt bin. Die Bratkartoffeln sind Trockenware gewesen, aber immerhin knusprig serviert. Die Zwiebeln auf dem Rostbrätel haben einen bitteren Geschmack gehabt, besser wäre es gewesen, diese in eine dunkle Soße zu verwandeln. Wenig Aufwand, besseres Ergebnis. Für den Preis aber kein wirklicher Grund zur Reklamation.

Wir haben uns bei der Abrechnung noch recht nett mit dem Chef unterhalten, dabei haben wir auch erfahren, dass in Thüringen die Schulen schon in den Ferien sind. Was auch erklären würde, dass wir zur Mittagszeit die einzigen Gäste waren. Kurz nach 14 Uhr sind wir wieder aufgebrochen, Landschaftsgucken. Nächster Stopp: Bad Rodach, Eisdiele am Markt, Gianni besuchen. Davon mehr im nächsten Bericht.....

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