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DreiC - Chocolade, Cola, Chips

Heute ist es wieder einmal soweit gewesen. Lange ist es her, dass meine drei Freunde mit dem C mich trösten mussten. 1 Liter Coca-Cola, 1 Tafel Vollmilch-Schokolade, 1 Tüte Chips. Parallel.

Der Morgen beginnt früher als geplant. Viel früher. Der Nachbar hat sich entschieden, vor dem Aufstehen schon seinen Wagen zu saugen. Wie eben Gestern und Vorgestern auch. Und in der letzten Woche, und in der davor. Kurz vorher haben die Vögel begonnen zu schreien, besonders möchte ich der Taube danken, die bei einem anderen Nachbarn ab ca. sechs Uhr in der Früh ihr lustig kleines Liedlein trällert. Nicht schön , aber sehr laut. Klar, sie hört es ja nicht, die Taube.

Blöderweise habe ich in dieser Nacht wieder AUF der Decke geschlafen, wie in den letzten Nächten auch. Mit komplett geöffneter Balkontür und knackigen 11° Celsius. Also ab in die Dusche. Einseifen, da klopft es auch schon an der Tür. Kurz nach sieben Uhr verlangt mein Vater, zu seinem Kaffeestammtisch gefahren zu werden. Dumm nur, dass die sich erst um zwehn Uhr treffen. Also, erst den Vater beruhigt und vertröstet, dann den Schaum vom Kopf gewaschen.

An den PC gesetzt, E-Mails abgeholt und beantwortet, als das Handy klingelt. Die Telekom ist dran und fragt, ob ich mit dem neuen Tarif zufrieden bin. Die sollen froh sein, dass ich schon wach war, so bekommt der Fragesteller wenigstens knappe Antworten.

Halb zehn geht es los, Vater wegbringen, er will schon um halb elf wieder abgeholt werden. Wir einigen uns auf elf, ich habe Einiges zu erledigen. Über die A73 nach Ebensfeld, in der Sparkasse einen 500-Euro-Schein gewechselt, taxiert, nochmals geprüft und getauscht. Die 10 50er habe ich dann in das Klinikum nach Kutzenberg gebracht. Der 85jährige Herr, der Empfänger der Scheine war, hat mich kurz begrüßt, ein Formular falsch ausgefüllt (ich habe ein zweites als Reserve mitgebracht, diese "Hürde" habe ich vorausgesehen...), als es auch schon wieder Zeit ist, nach Coburg aufzubrechen. Kurze Verabschiedung, der unausgesprochene Vorwurf, zu kurz zu Besuch gewesen zu sein.

11.57 h bin ich am Zielort in Coburg und bekomme zu hören, dass ich zu spät bin. 10.30 h wäre ausgemacht gewesen, streiten hat keinen Sinn, in 15 Minuten weiß er sowieso nicht mehr, um was es ging. Ist leider so. Also: runterschlucken.

Versucht, die Vollmacht für das Konto bei der Bank abzugeben. Geht nicht, denn das Service-Center ist nun in der Mohrenstraße 38, nicht mehr in der Nummer 7. Der Klinikinsasse hat "leider" vergessen, mir das mitzuteilen. Ich bekomme das aber erst heraus, nachdem ich fast 25 Minuten nach einem Parkplatz gesucht habe. Coburg versinkt momentan im Chaos. In die Innenstadt zu fahren kann ich keinem Besucher empfehlen.

Kurz vor 12 Uhr wieder zu Hause zurück, ist es wieder an der Zeit, die E-Mails zu checken, die erhoffte bleibt aus, dafür wird mir angeboten, meine Potenz zu steigern und mit Viagra zu schicken. Mit zwei Klicks lehne ich dankend ab, dafür habe ich sowieso keine Zeit.

So, halb eins, die Tütensuppe war grausam, mehr Zeit habe ich heute aber leider nicht. Ab in mein Haus, dessen Bewohner ja in Kutzenberg liegt. Rasen mähen und Hecke schneiden. Keine vier Stunden später bin ich ja schon wieder zu Hause. Ich habe gerade eben auf der Toiletten noch einmal nachgeschaut, ich muss die E-Mail-Angebote nicht wahrnehmen, rufe keine E-Mails ab. In ein paar Minuten bin ich verabredet, Kaffee trinken. Genau 45 Minuten habe ich dafür, dann muss ich weiter.

Glücklicherweise liegt neben dem OBI-Kaffee (leicht zu erreichen, direkt am Edeka-Markt, billige Preise) der Markt meiner Begierde. Die Holde wünscht Hackfleisch mit viel Gemüse. Eine Zucchini, eine Aubergine, eine Schale Champignons und ein Kohlrabi für 3,21 € sind der ganze Einkauf. Avanti, Avanti, Frauchen kommt gleich heim.

Induktion sei Dank ist das schnelle Kochenkeine Zauberei mehr. Während also das Hackfleisch schon lecker braun wird (nach dem anbraten,vorher hatte es eine gute rote Farbe!), kommt Zug und Zug das Gemüse dazu, etwas Salz und Pfeffer, ein paar Kräuter vom Balkon und Tomatenmark. Mir ist es fast schon egal, wie es schmeckt, ichhabe keine Lust mehr.

Die letzte Zutat ist im Topf, als es auch schon klingelt. FrauDSL steht vor der Tür und begehrt auch. Nach Einlass und Eintopf. Wenn sie noch etwas meckert, könnte es auch einen gratis Einlauf geben.

So, Essen war passabel aber nicht überragend, Fernseher an, leicher Feierabenddress, als es unten schon wieder rumort. Ich nehme mir vor, nicht hinzuhören und nur auf Geräusche von Schusswaffen zu reagieren oder auf Hilfeschreie nach Lattenschlägen. Beides passiert natürlich nicht, ich habe aber auch keine Ruhe. Vielleicht, weil ich weiß, was unweigerlich kommt. Tata.... Das Licht im Treppenaufgang geht an, mein Name wird gerufen. Noch bevor ich antworten kann, ein zweiter und dritter Ruf. wenn ich jetzt nicht schnell bin, wird die Türklingel bemüht. Das spare ich mir, verkrampfe mich aber schon bei der Vorstellung, dass es so kommen würde, innerlich.

Meine Mutter steht im Flur, klagt, dass "der schon wieder blöd ist". Gemeint ist mein dementer Vater, der nunmal hilflos in manchen Situationen reagiert. Neue Masche meiner Mutter: der Autoschlüssel wird versteckt, damit er nicht vor den Konfrontationen fliehen kann. Dumm nur: nicht mein Vater ist dumm, nur krank. Dumm ist hier jemand anderes.... Schlichtungsversuch Nummer eins gelingt, aber, die Erfahrung sagt, das ging zu schnell, zu glatt.

Um nach vielleicht weiteren 15 Minuten bestätigt zu werden. Das gleiche Spiel von vorne, dieses Mal kann ich mich nur schwer beherrschen. Wenn sie doch nur ein wenig verständiger wäre....

Zurück vor den Fernseher, Prime-Time. Und Werbung, die sich nicht einmal mehr anstellt, die Verarsche zu kaschieren. Cellulite-Produkte werden da beworben. Und 44 Frauen haben in einer Selbstbewertung festgestellt, dass eine Besserung eingetreten ist. Danach werden wieder Kirschen von einem Baum geholt und in eine Yoghurt-Packung gedrückt. Ob der Moderator, der sein Gesicht dafür hergibt, auch weiß, für was genau er da wirbt? Das Etikett spricht für sich. Ja, wer lesen kann....

Mittwoch ist Greys Anatomie angesagt. Ich bekomme das nur nebenbei mit, weil ich lieber ein Handyspiel mache (erklärt das in etwa, WIE langweilig ich Arztserien finde?), aber scheinbar schneiden da Arztlehrlinge zum Spaß an sich herum. Klar, wird täglich in allen Krankenhäusern so gemacht. Konsequenz: der Chef des Hauses entzieht den Respekt. Den hat die Serie spätestens jetzt auch bei mir verloren. Danach wieder Sequenzen mit Werbung, bei der man sich fragt, ob die Werbeindustrie eigentlich glaubt, dass wir den Mist glauben. Da ist nicht eine im Ansatz Lustige mit dabei. Weiter mit Torchwood. War bisher nicht soooo schlecht, aber mit dem auftreten eines Hubba-Bubba-Geistes, welcher sich vom Leben ernährt, war dann doch zu viel.

Und während ich die Abend-E-Mails checke, bescheidet mir Frauchen, dass sie ins Bett ginge und mein Handy mitgenommen habe. Das Zeichen dafür, dass ich in der Horizontalen auf einen mickrigen Fernseher starren muss, während sie neben mir auch nicht einschlafen kann, weil sie zum x-ten Mal zu viel zu Abend gegessen hat und mich dann nervt.

Auftritt der drei Cs, aber nur kurz, dann ist der Spuk vorbei. Und nun sitze ich vor der Tastatur und die Wut wird nicht weniger. Macht nichts, Morgen wird sicher auch wieder ein schöner Tag.....

Rechtschreibfehler sind natürlich gekonnt und absichtlich eingestreut, wer alle findet, darf sich aus seinem Kühlschrank ein Bier nehmen. Prost

Kommentare

  1. :-) ja, es gibt Tage da wünscht man sich man wäre am Morgen liegen geblieben. Dafür aber "sehr gut geschrieben"!

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  2. Hallo Hans, Dank für die Blumen. Tage? Mittlerweile sind es WOCHEN! Mehr mal bei einem Treffen!

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