5 Uhr 30 Minuten. Rrrrrrrrgngngngnnröhr. Ah, der Wecker. Check nach links, ob die Zahlungsmittelbeschafferin noch im Bett liegt. Nein? Gut - Wecker aus, sie wird heute pünktlich kommen.
7 Uhr 30 Minuten. Dingelingdidö. Mein Weckzeichen. Schon besser, so melodisch. Und die Sonne versucht auch, sich durch die Wolken zu kämpfen. Könnte ein recht guter Tag werden.
Eine Stunde später hat sich das schon wieder erledigt, der Anruf aus Erlangen kam, ich soll den Bekannten wieder aus dem Krankenhaus holen. Also, Kamera wieder eingepackt, nix ists mit Frühlingsimpressionen. Werden eher Krankenhausdepressionen. Kurz zu seiner Wohnung, die Post hereingeholt, das Auto aus der Garage - und ab. Volvo V40 T4. 200 Pferdchen, 300 nM. Ich bin der König, links ist mein. So waren wir auch -unter Beachtung aller StVO-Regeln nach knapp vierzig Minuten in Erlagen vor Ort. Nach nur gefühlten 60 Minuten Parkplatzsuche hinein in den Kerntechnik-Bunker. "´s dauert noch, da müssns sich geduldn." Sagt mir das vorher, dann fahre ich langsamer. Wer die Radiologie in Erlangen bereits besucht hat (Station 31), der weiß, dass gemütlich anders ist. Aber: sehr nettes Stationspersonal. Ist man so gar nicht mehr gewohnt.
Nach Empfang des Ex-Patienten ging es zum Auto. Stück für Stück, schließlich ist eine 84jährige Hüfte auch nicht mehr das, was es einmal war. Zwischendurch gehofft, dass der Parkschein (mittlerweile 10 Minuten abgelaufen) noch nicht entdeckt wurde. Köfferchen in den Köfferchenraum, Deckel zu. Da steht er. 84 Jahre, schlanke 168 Zentimeter. An der Fahrertür. Leichte Verunsicherung mach sich in mir breit. "Willst Du fahren oder soll ich....?" Er fährt schon, sagt er.
Mithilfe der Navi geht es aus Erlangen, auf die Autobahn Richtung Coburg. Erster Gang, zweiter Gang, bei 80 in den Dritten.... Da geht noch was! Bis er fragt, wie schneller denn dürfe. Ab da geht es recht kommod wieder nach Hause. Zwischendurch mal knapp über 200, etwas geschimpft über Schaeffler, erzählt von der Herz-OP demnächst, sinniert, wo denn die Hüfte gemacht werden soll. Und das manchmal während gehöriger Schlenker auf der A73. Und ja, er ist 100 % nüchtern. Angst hatte ich erst wieder Innerorts, als er mich nach dem Kennzeichen auf dem Auto ca. 15 Meter vor uns gefragt hat. Ob das "KC oder "KB" wäre. Die 15 Meter schaffen wir auch der Autobahn bei 200 in Bruchteilen einer Sekunde. Schön, wieder zu Hause zu sein.
Zu Hause dann habe ich erst den leicht dementen Vater in die Garage eingewiesen. fahren geht noch ohne Beanstandungen. Nur in die Garage, das Tor öffnen und die Anweisung, wie das Auto stehen soll, das überfordert leicht. Hat aber geklappt, die meisten Teile sind in der Garage angekommen.
Im Haus fällt mich meine Mutter an. "Dein Telefon hat eben geklingelt!!!" Ja, das macht es öfter. Und der AB wird es schon angenommen haben, wenn es etwas Wichtiges war. War natürlich nix Wichtiges, der Kompressionsstrumpf für Frauchen ist fertig. Da stellt sich die Frage, was sieht weniger schlimm aus. Die paar Dellen und Hubbel von Natur aus oder die mehrere Millimeter dicke Kompressionsstrumpfhose.... Na gut, ist angeblich auch medizinisch notwendig, wollen wir mal nicht so sein.
Da wird mir auch schon mitgeteilt, dass meine Schwester eben da war. Komisch, ich habe im Auto nur meinen Schwager und dessen Nichte gesehen. War auch nur ein sehr kurzes Schauspiel, meine Schwester redet ja momentan nicht mit meiner Mutter. Macht nix, nächste Woche braucht sie wieder einen Hundesitter, da kommt das von ganz allein. Ob wir wollen oder nicht.
Der Hammer des Tages: Meine Oma will wieder laufen lernen! Dazu muss man wissen, dass sie in 1993 einen Oberschenkelhalsbruch hatte. Wurde auch geflickt, ist aber etwas krumm zusammengewachsen. Und als meine Oma festgestellt hat, dass man im Rollstuhl auch recht bequem leben kann, war es vorbei mit dem Antrieb zum eigenständigen Laufen. Die Nach-OP wurde abgesagt, meine Oma hat sich mit dem Rollstuhl arrangiert. Ist auch nicht weiter schlimm, wenn denn die drei Töchter jeden Tag antanzen und Wäsche waschen, putzen, kochen - eben den kompletten Haushalt erledigen. War also eine Situation wie im Sterne-Hotel. Nur billiger. Und persönlicher.
Heute also kam der Wunsch, doch mal den Arzt vorbei zu schicken. Warum, das wollte sie erst nicht sagen. Dann aber kam der Hammer. "Ich möchte mal fragen, was mit meinen Beinen los ist. Ich will wieder laufen...." Schnecke, im Mai wirst Du 99 Jahre alt. Nach 16 Jahren fast keiner Bewegung wird das wohl nichts mehr werden. Egal, der Arzt muss her. Will sie so, das hört nicht eher auf, bis er da war. Die Brille liegt im Eck (fast blind wie ein Maulwurf ohne), die zwei Hörgeräte werden nicht genutzt (die Schritte im Gang machen mich verrückt) und auch die Krücken (heißt jetzt wohl Gehhilfen) gingen an die Krankenkasse zurück.
Was glaubt sie, was der Arzt macht? Ihr neue Beine annähen? Ach ja. Wurst will sie bis auf weiteres auch nicht mehr haben. Und Kuchen nicht, auch keine Schokolade. Angst müssen wir uns aber keine machen, das Personal hat wohl gemeint, sie wäre zu dick. Abgesehen davon, dass es dazu keine Waage benötigt, mit 98 Jahren noch eine Diät? Wird wohl eher nichts werden....
7 Uhr 30 Minuten. Dingelingdidö. Mein Weckzeichen. Schon besser, so melodisch. Und die Sonne versucht auch, sich durch die Wolken zu kämpfen. Könnte ein recht guter Tag werden.
Eine Stunde später hat sich das schon wieder erledigt, der Anruf aus Erlangen kam, ich soll den Bekannten wieder aus dem Krankenhaus holen. Also, Kamera wieder eingepackt, nix ists mit Frühlingsimpressionen. Werden eher Krankenhausdepressionen. Kurz zu seiner Wohnung, die Post hereingeholt, das Auto aus der Garage - und ab. Volvo V40 T4. 200 Pferdchen, 300 nM. Ich bin der König, links ist mein. So waren wir auch -unter Beachtung aller StVO-Regeln nach knapp vierzig Minuten in Erlagen vor Ort. Nach nur gefühlten 60 Minuten Parkplatzsuche hinein in den Kerntechnik-Bunker. "´s dauert noch, da müssns sich geduldn." Sagt mir das vorher, dann fahre ich langsamer. Wer die Radiologie in Erlangen bereits besucht hat (Station 31), der weiß, dass gemütlich anders ist. Aber: sehr nettes Stationspersonal. Ist man so gar nicht mehr gewohnt.
Nach Empfang des Ex-Patienten ging es zum Auto. Stück für Stück, schließlich ist eine 84jährige Hüfte auch nicht mehr das, was es einmal war. Zwischendurch gehofft, dass der Parkschein (mittlerweile 10 Minuten abgelaufen) noch nicht entdeckt wurde. Köfferchen in den Köfferchenraum, Deckel zu. Da steht er. 84 Jahre, schlanke 168 Zentimeter. An der Fahrertür. Leichte Verunsicherung mach sich in mir breit. "Willst Du fahren oder soll ich....?" Er fährt schon, sagt er.
Mithilfe der Navi geht es aus Erlangen, auf die Autobahn Richtung Coburg. Erster Gang, zweiter Gang, bei 80 in den Dritten.... Da geht noch was! Bis er fragt, wie schneller denn dürfe. Ab da geht es recht kommod wieder nach Hause. Zwischendurch mal knapp über 200, etwas geschimpft über Schaeffler, erzählt von der Herz-OP demnächst, sinniert, wo denn die Hüfte gemacht werden soll. Und das manchmal während gehöriger Schlenker auf der A73. Und ja, er ist 100 % nüchtern. Angst hatte ich erst wieder Innerorts, als er mich nach dem Kennzeichen auf dem Auto ca. 15 Meter vor uns gefragt hat. Ob das "KC oder "KB" wäre. Die 15 Meter schaffen wir auch der Autobahn bei 200 in Bruchteilen einer Sekunde. Schön, wieder zu Hause zu sein.
Zu Hause dann habe ich erst den leicht dementen Vater in die Garage eingewiesen. fahren geht noch ohne Beanstandungen. Nur in die Garage, das Tor öffnen und die Anweisung, wie das Auto stehen soll, das überfordert leicht. Hat aber geklappt, die meisten Teile sind in der Garage angekommen.
Im Haus fällt mich meine Mutter an. "Dein Telefon hat eben geklingelt!!!" Ja, das macht es öfter. Und der AB wird es schon angenommen haben, wenn es etwas Wichtiges war. War natürlich nix Wichtiges, der Kompressionsstrumpf für Frauchen ist fertig. Da stellt sich die Frage, was sieht weniger schlimm aus. Die paar Dellen und Hubbel von Natur aus oder die mehrere Millimeter dicke Kompressionsstrumpfhose.... Na gut, ist angeblich auch medizinisch notwendig, wollen wir mal nicht so sein.
Da wird mir auch schon mitgeteilt, dass meine Schwester eben da war. Komisch, ich habe im Auto nur meinen Schwager und dessen Nichte gesehen. War auch nur ein sehr kurzes Schauspiel, meine Schwester redet ja momentan nicht mit meiner Mutter. Macht nix, nächste Woche braucht sie wieder einen Hundesitter, da kommt das von ganz allein. Ob wir wollen oder nicht.
Der Hammer des Tages: Meine Oma will wieder laufen lernen! Dazu muss man wissen, dass sie in 1993 einen Oberschenkelhalsbruch hatte. Wurde auch geflickt, ist aber etwas krumm zusammengewachsen. Und als meine Oma festgestellt hat, dass man im Rollstuhl auch recht bequem leben kann, war es vorbei mit dem Antrieb zum eigenständigen Laufen. Die Nach-OP wurde abgesagt, meine Oma hat sich mit dem Rollstuhl arrangiert. Ist auch nicht weiter schlimm, wenn denn die drei Töchter jeden Tag antanzen und Wäsche waschen, putzen, kochen - eben den kompletten Haushalt erledigen. War also eine Situation wie im Sterne-Hotel. Nur billiger. Und persönlicher.
Heute also kam der Wunsch, doch mal den Arzt vorbei zu schicken. Warum, das wollte sie erst nicht sagen. Dann aber kam der Hammer. "Ich möchte mal fragen, was mit meinen Beinen los ist. Ich will wieder laufen...." Schnecke, im Mai wirst Du 99 Jahre alt. Nach 16 Jahren fast keiner Bewegung wird das wohl nichts mehr werden. Egal, der Arzt muss her. Will sie so, das hört nicht eher auf, bis er da war. Die Brille liegt im Eck (fast blind wie ein Maulwurf ohne), die zwei Hörgeräte werden nicht genutzt (die Schritte im Gang machen mich verrückt) und auch die Krücken (heißt jetzt wohl Gehhilfen) gingen an die Krankenkasse zurück.
Was glaubt sie, was der Arzt macht? Ihr neue Beine annähen? Ach ja. Wurst will sie bis auf weiteres auch nicht mehr haben. Und Kuchen nicht, auch keine Schokolade. Angst müssen wir uns aber keine machen, das Personal hat wohl gemeint, sie wäre zu dick. Abgesehen davon, dass es dazu keine Waage benötigt, mit 98 Jahren noch eine Diät? Wird wohl eher nichts werden....
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