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Sachsen und Sachsen-Anhalt lassen grüssen!

Das www.restaurant-kritik.de - Mitglied PERO hat gerufen – und wir sind gerne gefolgt. Diesmal sollte es nicht ein „Franken-Treffen“ werden, sondern ein Treffen in der heimlichen Hauptstadt Sachsens, nämlich in Leipzig. Und übernachtet wurde in Köthen, welches in Sachsen-Anhalt liegt.

Aber, von vorne.

Die kleinen und grösseren Treffen unserer Restaurant-Kritiker-Vereinigung in Franken sind eigentlich immer recht lustig und informativ. Und auch gut besucht. Dieses Mal sollte es aber ein Treffen sein, welches nicht in Franken stattfindet. Und Pero, ein gerne und oft gesehenes Mitglied aus Sachsen-Anhalt hatte sich bereit erklärt, die Formalitäten zu erledigen. Sprich: einen Ablaufplan zu erstellen, sich um die Restaurants zu kümmern –was für uns RKler ja eigentlich das Wichtigste ist- und auch für eine Übernachtungsmöglichkeit zu sorgen. Vorweg: wir hatten eines der besten Abendessen, die wir je zu uns genommen haben. Hier ist der Bericht dazu. Einfach anklicken, es erscheint die Bewertung bei www.Restaurant-Kritik.de

Einige der Mitbewerter auf Hobbybasis sind schon am Freitag angereist, uns war das leider nicht möglich, Frau M. musste nämlich bis nach 12 Uhr arbeiten. Kurz nach der Ankunft ging es auch schon los, ein paar Minuten nach 13 Uhr waren wir auf dem Weg. Eine gute Gelegenheit die neue Navi mal auszuprobieren, dummerweise wählten wir die Einstellung „schlau“, was sich nachher als nicht so schlau herausstellen sollte. Unser Weg führte bis kurz vor Erfurt, dann ein Stückchen horizontal durch die Deutschlandkarte, dann wieder gen Norden.Zwar schön zu fahren, da fast nur Autobahn ab der Haustür, aber leider auch mit mehr Weg als eigentlich nötig.

Kurz vor Leipzig haben wir Pero dann angerufen, als Treffpunkt wurde kurzfristig die Promenade am Hauptbahnhof vereinbart.

Ist das nun ein Bahnhof mit Promenade oder eine Promenade mit Bahnanschluss? Keine Ahnung, jedenfalls ist das Bahnhofsareal riesig! Erfreulich war, dass direkt am Bahnhof ein üppig dimensioniertes Parkhaus lauert. Und der komplette Tag Parken kostet schlanke 3,00 € im Parkhaus West. Hallo Erlangen? Bitte hier ein Beispiel nehmen!


Nachdem mich der Hunger geplagt hatte, wurde als erster Anlaufpunkt eine Wurstbude angesteuert. Ergebnis: eine „Boulette“, schreibt sich wirklich so an diesem Stand. Für 2,35 € bekam ich ein recht „knuspriges“ Brötchen mit einem Hackfleischklöschen, welches mich den restlichen Mittag noch plagen sollte. Den Job der Wurstverkäuferin möchte ich nicht haben. Zugig im doppelten Sinne. Und an diesem Samstag war es sogar noch verhältnismässig warm.In der Woche davor waren Minusgrade um die 20° gemessen worden. Wahr wohl kein besonderes Vergnügen, dort zu dieserZeit arbeiten zu müssen.

Im Untergeschoss warteten unsere Kollegen auf uns im Eiscafé Ovidio. Nicht sehr einladend mitten im Bahnhof, ungünstige Sitzaufteilung, dafür aber recht preisgünstig. Kleiner Tipp von meinen Kollegen: die Speisekarte zur Hand nehmen, auf die gewünschte Ware deuten und nur ein „Bitte“ sagen. Ansonsten kann es sein, dass Sie mit der Bedienung in Streit geraten, welches Eis denn nun wirklich bestellt wurde.

Kurz darauf befanden wir uns auch schon vor dem Bahnhof. Die erste Begegnung mit den Eingeborenen verlief glimpflich, hätte aber in einer Schlägerei ausarten können. Drei offensichtlich unter Rauschmitteln stehende Jugendliche pöbelten und rangelten. Zum Glück brauchen wir in unserem Alter uns nichts mehr beweisen, wir gehen einfach drum herum. Auch ein Zeichen dafür, dass man älter wird. Ja, Idioten gibt es in jeder Stadt. Eine kurze Führung durch die Stadt, ein paar Sehenswürdigkeiten kurz angerissen, ging es auf eine Aussichtsplattform im 29. Stock des MDR-Hochhauses.

Leider war es etwas trüb, bei schönem Wetter muss diese Aussicht aber grandios sein. Wieder zurück auf der Straße war es an der Zeit, ein klein wenig an den Magen zu denken. In dieser Sportbar im Petersbogen verbrachten wir die Zeit, bis wir dann in Richtung Escados aufbrachen.

Hier der Bericht zum Escados, uneingeschränkt zu empfehlen, vielleicht wird auch ein wenig am Personal gefeilt (bzw. an dessen Auftreten gegenüber dem Gast), dann ist nach einhelliger Meinung demnächst ein Stern fällig. In der Provinz wäre das sicher schon passiert, in einer Großstadt ist das schon weitaus schwieriger. Aber, lesen Sie selbst.

Teils mit dem Auto und teils mit dem Zug verlegten wir uns in Richtung Sachsen-Anhalt, vorbei am Flughafen Leipzig und an unzähligen Windkraftanlagen. Besonders in der Nacht sind diese sehr imposant. Unser letztes Ziel für diesen Tag: Köthen (Sachsen-Anhalt) und sein Nachtleben.

Pero, stiller_gourmet, Pfannenschwenker und ich warfen uns in das örtliche Nachtleben.

Destination nun: das Tanzschloß. Inhaber: Herbert. Woher ich das weiss? Herbert begrüsst seine Gäste per Handschlag an der Tür. Ich habe meine drei Euro Obulus berappt und da stand er vor mir. Eisgraue Haare, Sakko, heller Ripppullover. Und irgendwie sehr nett; zumindest war ich nicht darauf gefasst, so begrüsst zu werden.. Ich war ja lange schon nicht mehr in einer Disco (heisst das nun Disse???), aber ein so gemischtes Publikum habe ich noch nie koexistieren gesehen. Von der 18jährigen über die Strickpulloverträgerin bis hin zur sehr gut erhaltenen 70erin war fast alles dabei. Auch der ortsansässige Boxstallhengst war vor Ort. Und eine ganze Securityeinheit. Und der hatte wohl Langeweile, die Gäste waren mehr als zahm. In Wallung kam dann das askanische Blut bei der Bauchtänzerin. Eine recht junge Tänzerin, ausbaufähiges Talent. War aber eine nette Überraschung, damit hatte ich nicht gerechnet. OK, die Anderen haben sich den Tag über darüber unterhalten, ich dachte aber, es wäre ein Scherz. In Bayern hätte es jedoch bei so einem gemischten Publikum sicher mehrmals am Abend Randale gegeben. Hier? Fehlanzeige, friedliches Nebeneinander. Umso verwunderlicher, gibt es doch ab 1 Uhr am Morgen Freibier. Ja, kein Scherz – Freibier. Auch sonst waren die Getränkepreise sehr human, 1,50 € für ein Spezi (0,2 Liter) ist für ein solches Lokal günstig.

Gegen 2:15 Uhr waren wir dann im Hotel und suchten die Nachtruhe. Der lange Tag steckt doch in den Gliedern, so findet sich Schlaf schnell und trotzdem nur flach. Um vier Uhr war dann auch die Nacht schon wieder vorbei. Keine Ahnung, was das genau war. Nun, zu diesem Zeitpunkt machte sich der Stecker(!) -nein, ich habe keinen Alkohol getrunken! - des Telefones bemerkbar. Warum auch immer, diese kleine Kunststoffteil hat ohne Vorwarnung dermassen einen Radau gemacht, dass es mich in kürzester Zeit aus dem Bett gehoben hat. Und die Gedanken dabei.... Feueralarm? Verschlafen? Telefon? An letzteres Gerät habe ich mich begeben und nur ein Freizeichen erhalten. Kurz am Stecker gewackelt, schon ist Ruhe eingekehrt. Hätte es Frau M nicht auch gehört, ich hätte am Verstand gezweifelt.

Nochmals vier Stunden später war es dann aber endgültig vorbei mit Schlaf, der Wecker hat sich gemeldet. Kurz unter die Dusche gesprungen, fast wieder hinaus. Gefühlte 98° Wassertemperatur machten es erst einmal unmöglich, die Dusche zu nutzen. Nach längerer Einpegelzeit mit geschlossenen Augen (der kurze Schlaf....) hat sich das dann auch gegeben. Das Frühstücksbuffet war auch tadellos, und mehr als zu Hause allemal. Und um kurz nach zehn Uhr ging es auf die Heimreise. Mit Zwischenziel Messe Partner Pferd in Leipzig. Doch davon demnächst mehr. Nur so viel vorab: kein Ruhmesblatt für Leipzig, was da geboten war.

Kommentare

  1. Hallo DSL,

    soviel postives Feedback hätte ich kaum erwartet. Schön dass ich dir/euch einen unvergesslichen Abend im Escados bieten konnte und danke für dass Lob ans "Tanzschloss". Sobald ich mal wieder diese "Disse" besuche, berichte ich "Herbert" von deiner postiven Kritik!

    poro

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  2. Danke Pero, warum aber kein Lob? War doch ein prima - und vor allem lustiges - Treffen. Im Sommer folgt dann Leipzig-Köthen 2.0!

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