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Drei Nüsse für Aschenputtel? Drei Komponenten für Astrid!

Drei Komponenten-Suppe
Drei Haselnüsse für Astrid? Laaangweilig. Und diese Wunschnüsse funktionieren nicht. Fragt bitte nicht, woher ich das weiß... Aber Astrid hat aufgerufen, sie zu beschenken. Eigentlich nicht richtig, eher so virtuell. Hmmm. Und noch eigentlicher nicht einmal das. SIE beschenkt ihre Leser. Also die, die ihren tollen Blog verfolgen und eine kleine Aufmerksamkeit für sie übrig haben. Hauptsache es hat mit der "3" zu tun, da ihr Blog drei Jahre alt wird.

Und da sind mir als erstes die drei Wunschnüsse eingefallen. Naja... Dann dachte ich an Dreieiige Drillinge. Gibbet nicht. Zweieiige Zwillinge - kein Problem. Eineiiges Einzelkind? Auch sofort zu finden. Aber drei Eier? Ne, da hat sich niemand gefunden.

Und dann kam die Eingabe. Eine kleine Mahlzeit, die aus drei Komponenten besteht. Eine Kohlrabisuppe. He, Moment, nicht abwinken; erst mal anhören.

Teil eins: eine helle Suppe aus den Kohlrabiknollen.
Teil zwei: eine dunkle Würze aus den Blättern, schön kräftig, zum einrühren.
Teil drei: als Beilage angebratene Laugenschnitten.

Zusammen sollte das doch schmecken. Auf in die Küche, gut, dass Kohlrabisaison ist und der Ortsdealer die Teile mit Kraut verkauft. Ohne wäre ich ja schon wieder gescheitert. Und warum werfen die Leute das Kraut weg? Die werden doch nach Stück verkauft, da wäre es doch sowieso egal.

Zutaten für den Teil 1:
- 2 Stück Kohlrabi, ca. 600(!) g je Stück
- 1 halbe Zwiebel
- 1 Teelöffel Curcuma
- 4 Esslöffel Brühpulver
- 200 g Sahne
- 3 Liter Wasser
Kohlrabi und Zwiebel in grobe Stücke schneiden, dabei möglichst genau die holzigen Teile großzügig wegschneiden. Saubere Arbeit belohnt nachher mit einer Suppe, die nicht mehr passiert werden muss. Alles einfach kochen, bis der Kohlrabi weich ist. Die Brühe ist natürlich selbst gemacht. Gegenüber früheren Versuchen lasse ich nur die Tomaten weg, da diese schlecht zu trocknen sind und nur dazu führen, dass die Energiezufuhr endlos lange nötig ist. Wer aber nicht darauf verzichten möchte, dem sei geraten, die Haut der Tomaten nach dem Abziehen nicht wegzuwerfen sondern zu trocknen. Diese haben weit weniger Wasseranteil und funktionieren so besser im Pulver. Meines besteht momentan aus 2/3 Sellerie, der Rest setzt sich aus Kohlrabi, Kräutern aus dem Garten, Möhren und Lauch zusammen. Salz wie immer.

Nach dem Püriervorgang die Sahne zugeben und evtl. mit etwas von der Brühe nachwürzen. Sollten sich im Messer des Püriergerätes holzige Rückstände finden - unbedingt durch das Feinsieb geben!

Teil eins wäre somit abgeschlossen. Die Zwischenzeit haben wir natürlich genutzt, um den zweiten Part zu erstellen.

Zutaten für den 2. Teil:
- das gezupfte Blattgrün der vier Kohlrabi
- eine mittlere Zwiebel, fein geschnitten
- 1 Esslöffel frische grüne Pfefferkörner
- 1 Teelöffel Knoblauchpaste (Knoblauchzehen auf Salz zerdrücken)
- 1 Esslöffel Brühpulver
- 0,5 Liter Wasser
 
Die Zubereitung ist so, wie meine Mutter ihren Spinat herstellt. Die Zwiebel in etwas Öl anrösten, dann die klein gehäckselten Blätter des Kohlrabi dazu, etwas angehen lassen. Die Blätter fallen nicht in sich zusammen, brauchen auch länger als Spinat, um Volumen zu verlieren. Sobald die Blätter eine dunkelgrüne Färbung annehmen, den Pfeffer, den Knoblauch und die Brühe zugeben, kurz mitrösten, aber darauf achten, dass hier nichts anbrennt. Gleich darauf mit einem halben Liter Wasser ablöschen und zugedeckt gut 15 Minuten bei kleiner Flamme garen lassen.

Das Produkt in einen hohen Behälter geben und mit dem Messeraufsatz des Zauberstabes pürieren. Ich nehme hierzu ein Kunststoffprodukt aus dem amerikanischen Haus mit Siebeinsatz, so kann ich größere Stücke gleich im Spender zurück behalten.

Zwei Teile der Aufgabe "Drei für Astrid" haben wir somit schon erfüllt. Samtig ist Teil 1, kräftig würzend übernimmt Teil 2, Teil 3 soll ein fester Bestandteil werden. Eine Wurst? Fleischeinlage? Wir sind in Franken, dem Land der Laugengebäcke. Brezel dazu? Zu einfach. Laugenstange beilegen? Na, etwas mehr Phantasie sollte schon sein.

Zutaten für Teil 3:

- 1 Laugenstande ohne Salzauflage oder Kümmel
- etwas Butterreinfett zum anbraten
- 1 Knoblauchzehe zum ausreiben der Pfanne

In Scheiben mit ca. 2 cm Breite schneiden.

Die Pfanne mit der Knoblauchzehe ausreiben, eine kleine Schicht am Boden bringt Aroma, also nicht zu sparsam mit umgehen! Das Butterreinfett schmelzen (120° reichen aus), die Scheiben von beiden Seiten knusprig anbraten.



Anrichten: Teil eins zuerst in die Teller geben, ein paar Tropfen (oder auch zwei Esslöffel voll) von Teil zwei platzieren.
Knusper dazu, fertig!

Guten Appetit!

Liebe Astrid, ich wünsche Dir noch viele Jahre mit tollen Ideen und geistreichen Abenden, von denen Du uns in Deinem Blog erzählen kannst. Herzlichen Glückwunsch!

Kommentare

  1. Ich liebe es, wenn Männer kochen können :)

    Meiner kann es zwar auch, aber meist nach meiner Anweisung ^^

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  2. Ghetti, weiß ja kaum jemand, ob es auch schmeckt... ;-)

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  3. Och, da geh ich mal ganz arg von aus :)

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    1. Ich sage vor dem Essen immer:
      Kritik -> Kopf -> Tisch
      Sind dann immer Alle zufrieden.

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  4. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag! Und wenn "Drei Nüsse für Aschenbrödel" im TV läuft, sitze ich auch nach Jahren und vielen Wiederholungen regelmäßig davor! :)

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