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Morbide Schönheiten

Kürzlich habe ich bei Nelja erst ein paar Blumen gesehen, die etwas über das Datum drüber sind. Nachdem ich nun schon drei Monate über dem prognostizierten Verfalldatum bin, habe ich da mal genauer hingeschaut. Ich bekomme ja fast wöchentlich von der Frau Paketpost im Tausch gegen einen Kaffee oder Tee einen Strauß Tulpen. Den letzten habe ich dann einfach mal ein paar Tage länger im Wasser gelassen. Nein, es hat nicht gerochen, da bin ich empfindlich. Aber die Morbidität hat irgendwo eine eigene Schönheit. Vergänglich - und trotzdem kann man ihnen die verblichene Eleganz noch ansehen. Man muss nur genau hinsehen, dann ist auch im Verfall noch der Zug der Eleganz zu erkennen.


 Gestern gab es dann eine neue Lieferung. Lachsfarbigorange. 

Kommentare

  1. Ich weiß, dass ich da komisch bin, aber ich finde diese verblassenden Farben und die bizarren Formen, die sich in den verwelkenden Blütenblättern bilden wirklich schön. Jetzt guck doch mal auf das letzte Foto. Das ist doch - hach - so schön.

    Kann doch mit uns Menschen genau so gehen, wieso soll Alter denn nicht schön sein? Muss man nur die Kriterien ändern. Mir macht das Mut und (Vor-)Freude.

    Grüße! N.

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  2. Du würdest Dich wundern, wie viele Menschen auch im Verfall das Schöne erkennen können. Das Problem ist immer nur, das auch anzunehmen, was das Leben gerade für einen bereit hält.

    Gerade der Verfall lässt doch so viel Platz für die Phantasie, wie schön das Morbide von einem vielleicht mal war.

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