So, der Samstag Abend ist rum, hat bis in den frühen Sonntag Morgen gedauert. War sehr angenehm, wenig Alkohol ist geflossen, dafür gab es gute Gespräche mit den Gästinnen. Dass ich sowas noch erleben durfte. Und am Tisch saßen drei geöffnete obere Knöpfe, was für einen Hobbykoch mehr Lob ist, als Worte ausdrücken können. ;-) Respa und K waren mir ja schon länger bekannt, aber Ks Tochter, TheLine, eine junge Dame im Alter von 13 Jahren, war neu. Da muss ich sagen, dass ich ein wenig aufgeregt war, ob ich mit dem Essen und den Getränken auch den jugendlichen Geschmack treffe. Schien wohl so zu sein, siehe "Knopf". Ein riesen Stein fiel vom Herz, ich hoffe, dass diesen niemand gehört hat. ;-)
Nach dem entsprechend verzögerten Aufstehen am Sonntag, ging es dann auch fast nahtlos zum Café Mohnbiene, wo ich mit Respa und Libbe pünktlich zum eigentlichen Öffnungszeitunkt um 14.:30 h eintraf. K und TheLine waren noch nicht einsatzbereit, ersatzweise gesellte sich später MiPeLe zu uns. Und der Schock vor Ort: kein Platz mehr frei, wir müssen auf eine Sitzgelegenheit warten. Dafür gab es dann nach kurzer Wartezeit auf den Platz und sehr langer Wartezeit auf die Heißgetränke einen wirklich leckeren Kuchen. Schoko-Birnentorte, Mohntort etc.... Und alle nicht so sehr süß, wie es oft leider produziert wird.
Kurz vor Caféschluss waren wir uns eigentlich einig, dass es nun nach Hause gehen würde. Ha ha ha.
Respa fragte nach der Quelle meiner Nudeln, die ich ihr schnell noch zeigen wollte. Liegt fast auf dem Heimweg, nur ein kleiner Umweg war nötig. Aber, wenn wir schon den Umweg fahren, dann können wir doch auch gleich....?
SO trug es sich zu, dass ein einsames Auto mit zwei kleinen humpelnden Insassen in Richtung Süden fuhr, einer Sonne entgegen, die bereits hinter den Bergen in Deckung gegangen war. An einem Gehöfte mit Unterbringungsmöglichkeit für reisende Vasallen war das Abendziel erreicht:
Der Hotel-Gasthof Steiner in Großheirath.
Zuletzt war ich um Weihnachten 2007 mit Marlies hier vor Ort, soweit ich mich erinnern kann, gab es für mich Fisch und für sie ein Rumpsteak. Die Qualität war damals brauchbar, wenn auch so wenig los wie bei uns an diesem Abend.
Geparkt haben wir fast direkt am Lokal, eine kleine Rampe überwunden, das ebenerdig gelegene Lokal war schnell betreten. Wir haben uns für den ersten Tisch entschieden, der gleich in der Nähe der Eingangstür, aber doch zuggeschützt liegt. Etwas Konfusion kam bei uns auf, als alle Tische festlich eingedeckt waren und auf diesen zusätzlich Stifte und Zettel lagen. Wir kennen das von Hotels als Zeichen der Reservierung für Hausgäste, die sich auf solchen Zetteln das Menü des Nachfolgetages heraussuchen. Hierbei handelt es sich aber nicht um solche Listen, der Kunde wird aufgefordert, seine Adresse für die Zusendung von Newslettern abzugeben. Und auch dazu, eine Bewertung abzugeben. Wie und welcher Art dies geschehen soll, bleibt ein Geheimnis des Gastronomen. Auf dem Zettel ist zumindest kein Platz dafür vorgesehen. Gut gemeint, schlecht gemacht.
Am Platz gesessen bekommen wir umgehend die Karte ausgehändigt, vom Umfang her so gestaltet, dass man dem Lokal auch glaubt, dass wenig Fertigware verarbeitet wird. Dazu aber später noch etwas mehr. Angenehm ist aufgefallen, dass dem Gast etwas Zeit gegeben wird, sich erst in der Karte zu orientieren und dann zur Vorauswahl passend ein Getränk zu wählen. Ein drittes Mal am Tisch wird dann der Essenswunsch abgefragt. Vorbildlich gelöst, unaufdringlich und trotzdem mit keinem großen Zeitverlust für den Kunden behaftet.
Entschieden haben wir uns an diesem Abend für ein Pfännchen mit Fleischschnitten, Bratkartoffeln, Speckbohnen und einer Sauciere voller Sauce. Um die 14 Euro, dem vernehmen nach gut schmeckend. Allerdings erschien uns die Sauce als Convenience. Die Portion war mehr als reichlich, sodass leider ein gehöriger Teil wieder in die Küche zurück ging.
Ich orderte die Lendchen "Försterinnen Art". Drei knusprig gebratene Medaillons aus der Schweinelende, dazu eine Sauce mit frischen kleinen Champignons, anbei Kroketten und ein sehr frischer Beilagensalat.
Die Fleischteilchen waren gut durchgebraten, so wie es eine Hausfrau auch machen würde, dazu eine Sauce, die mit frischen Champignons aufgepeppt wurde, drumherum kleine Würfelchen aus frischem Paprika. Leider sind die für die feinen Aromen der Sauce der Tod, überdeckt der kräftige Paprikageschmack sehr schnell den Geschmack. Also: einfach an den Rand schieben, Sauce genießen.
Die Kroketten sind Standartware, also gut im Geschmack, schön gebräunt und innen wie außen gleichermaßen heiß. Pflichtübung, erfüllt.
Der Salat ist ein Sammelsurium an derzeit erhältlichen Blattsalaten. Wohlschmeckend, knackig frisch, unaufdringliche Dressings, bissfeste Karottenscheiben. Lediglich die zu großen Blätter wären hier als Minus anzuführen, ohne Messer ist da nichts zu machen. Aber, der Gast wird ja mit ebensolchem ausgerüstet.
Für € 11,20 ist die Portion angemessen, sättigend, gut vom Geschmack und einfach handwerklich zubereitet. Keine Sterneküche, aber etwas, was man gerne wieder isst und das in einem gediegenen Ambiente - welches ich seit meiner Kindheit schon kenne. Wer keine Felle von Wildtieren, rurale Ausstellungsstücke oder ausgestopfte Tiere mag, der möchte bitte mit geschlossenen Augen durch die Rezeption vor dem Lokal gehen.
Vor dem Lokalraum befindet sich auch der Abgang zu den Toiletten. Diese sind zwar sauber, aufgrund der gewundenen Treppe als Zugang für Gehbehinderte nur sehr schwer, für Rollstuhlfahrer überhaupt nicht zu bewältigen. Da hilft zur Not nur Eines: an den Getränken sparen. Was nicht schwer fällt, denn die Preise sind nach wie vor Hotelpreise, die leicht über den durchschnittlichen Preisen in und um Coburg liegen. Für eine 0,5-Liter-Flasche -sehr guten- Teinacher Mineralwassers aus dem Schwarzwald werden dem Kunden € 2,90 abverlangt.
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass das Lokal für Candle-Light-Diner sehr gut geeignet ist, für Abende, an denen man ruhig zusammen sitzen und ein Glas Wein trinken möchte oder einfach für eine Zeit, in der man keinen Trubel zum Essen haben will. Wer Erlebnisgastronomie sucht ist hier falsch, das Essen ist Bodenständig unaufgeregt und der Service vorbildlich.
Hier der Kontakt:
HOTEL-GASTHOF-STEINER KG
HAUPTSTRASSE 5
96269 GROßHEIRATH
Tel.:09565-7940
Fax: 09565 79497
www.hotel-steiner.de
Nach dem entsprechend verzögerten Aufstehen am Sonntag, ging es dann auch fast nahtlos zum Café Mohnbiene, wo ich mit Respa und Libbe pünktlich zum eigentlichen Öffnungszeitunkt um 14.:30 h eintraf. K und TheLine waren noch nicht einsatzbereit, ersatzweise gesellte sich später MiPeLe zu uns. Und der Schock vor Ort: kein Platz mehr frei, wir müssen auf eine Sitzgelegenheit warten. Dafür gab es dann nach kurzer Wartezeit auf den Platz und sehr langer Wartezeit auf die Heißgetränke einen wirklich leckeren Kuchen. Schoko-Birnentorte, Mohntort etc.... Und alle nicht so sehr süß, wie es oft leider produziert wird.
Kurz vor Caféschluss waren wir uns eigentlich einig, dass es nun nach Hause gehen würde. Ha ha ha.
Respa fragte nach der Quelle meiner Nudeln, die ich ihr schnell noch zeigen wollte. Liegt fast auf dem Heimweg, nur ein kleiner Umweg war nötig. Aber, wenn wir schon den Umweg fahren, dann können wir doch auch gleich....?
SO trug es sich zu, dass ein einsames Auto mit zwei kleinen humpelnden Insassen in Richtung Süden fuhr, einer Sonne entgegen, die bereits hinter den Bergen in Deckung gegangen war. An einem Gehöfte mit Unterbringungsmöglichkeit für reisende Vasallen war das Abendziel erreicht:
Der Hotel-Gasthof Steiner in Großheirath.
Zuletzt war ich um Weihnachten 2007 mit Marlies hier vor Ort, soweit ich mich erinnern kann, gab es für mich Fisch und für sie ein Rumpsteak. Die Qualität war damals brauchbar, wenn auch so wenig los wie bei uns an diesem Abend.
Geparkt haben wir fast direkt am Lokal, eine kleine Rampe überwunden, das ebenerdig gelegene Lokal war schnell betreten. Wir haben uns für den ersten Tisch entschieden, der gleich in der Nähe der Eingangstür, aber doch zuggeschützt liegt. Etwas Konfusion kam bei uns auf, als alle Tische festlich eingedeckt waren und auf diesen zusätzlich Stifte und Zettel lagen. Wir kennen das von Hotels als Zeichen der Reservierung für Hausgäste, die sich auf solchen Zetteln das Menü des Nachfolgetages heraussuchen. Hierbei handelt es sich aber nicht um solche Listen, der Kunde wird aufgefordert, seine Adresse für die Zusendung von Newslettern abzugeben. Und auch dazu, eine Bewertung abzugeben. Wie und welcher Art dies geschehen soll, bleibt ein Geheimnis des Gastronomen. Auf dem Zettel ist zumindest kein Platz dafür vorgesehen. Gut gemeint, schlecht gemacht.
Am Platz gesessen bekommen wir umgehend die Karte ausgehändigt, vom Umfang her so gestaltet, dass man dem Lokal auch glaubt, dass wenig Fertigware verarbeitet wird. Dazu aber später noch etwas mehr. Angenehm ist aufgefallen, dass dem Gast etwas Zeit gegeben wird, sich erst in der Karte zu orientieren und dann zur Vorauswahl passend ein Getränk zu wählen. Ein drittes Mal am Tisch wird dann der Essenswunsch abgefragt. Vorbildlich gelöst, unaufdringlich und trotzdem mit keinem großen Zeitverlust für den Kunden behaftet.
Entschieden haben wir uns an diesem Abend für ein Pfännchen mit Fleischschnitten, Bratkartoffeln, Speckbohnen und einer Sauciere voller Sauce. Um die 14 Euro, dem vernehmen nach gut schmeckend. Allerdings erschien uns die Sauce als Convenience. Die Portion war mehr als reichlich, sodass leider ein gehöriger Teil wieder in die Küche zurück ging.
Ich orderte die Lendchen "Försterinnen Art". Drei knusprig gebratene Medaillons aus der Schweinelende, dazu eine Sauce mit frischen kleinen Champignons, anbei Kroketten und ein sehr frischer Beilagensalat.
Die Fleischteilchen waren gut durchgebraten, so wie es eine Hausfrau auch machen würde, dazu eine Sauce, die mit frischen Champignons aufgepeppt wurde, drumherum kleine Würfelchen aus frischem Paprika. Leider sind die für die feinen Aromen der Sauce der Tod, überdeckt der kräftige Paprikageschmack sehr schnell den Geschmack. Also: einfach an den Rand schieben, Sauce genießen.
Die Kroketten sind Standartware, also gut im Geschmack, schön gebräunt und innen wie außen gleichermaßen heiß. Pflichtübung, erfüllt.
Der Salat ist ein Sammelsurium an derzeit erhältlichen Blattsalaten. Wohlschmeckend, knackig frisch, unaufdringliche Dressings, bissfeste Karottenscheiben. Lediglich die zu großen Blätter wären hier als Minus anzuführen, ohne Messer ist da nichts zu machen. Aber, der Gast wird ja mit ebensolchem ausgerüstet.
Für € 11,20 ist die Portion angemessen, sättigend, gut vom Geschmack und einfach handwerklich zubereitet. Keine Sterneküche, aber etwas, was man gerne wieder isst und das in einem gediegenen Ambiente - welches ich seit meiner Kindheit schon kenne. Wer keine Felle von Wildtieren, rurale Ausstellungsstücke oder ausgestopfte Tiere mag, der möchte bitte mit geschlossenen Augen durch die Rezeption vor dem Lokal gehen.
Vor dem Lokalraum befindet sich auch der Abgang zu den Toiletten. Diese sind zwar sauber, aufgrund der gewundenen Treppe als Zugang für Gehbehinderte nur sehr schwer, für Rollstuhlfahrer überhaupt nicht zu bewältigen. Da hilft zur Not nur Eines: an den Getränken sparen. Was nicht schwer fällt, denn die Preise sind nach wie vor Hotelpreise, die leicht über den durchschnittlichen Preisen in und um Coburg liegen. Für eine 0,5-Liter-Flasche -sehr guten- Teinacher Mineralwassers aus dem Schwarzwald werden dem Kunden € 2,90 abverlangt.
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass das Lokal für Candle-Light-Diner sehr gut geeignet ist, für Abende, an denen man ruhig zusammen sitzen und ein Glas Wein trinken möchte oder einfach für eine Zeit, in der man keinen Trubel zum Essen haben will. Wer Erlebnisgastronomie sucht ist hier falsch, das Essen ist Bodenständig unaufgeregt und der Service vorbildlich.
Hier der Kontakt:
HOTEL-GASTHOF-STEINER KG
HAUPTSTRASSE 5
96269 GROßHEIRATH
Tel.:09565-7940
Fax: 09565 79497
www.hotel-steiner.de
Hihihi, Großheirath, drolliger Name.
AntwortenLöschenDeine Beschreibungen find ich immer äusserst unterhaltsam. Aber auch fundiert und eben einfach lesenswert. Willst Du das nicht mal beruflich machen? Ich stell mich auch als Begleiterin zur Verfügung *gg*.
brisy, die Ortschaft heißt wirklich so. Warum? Keine Ahnung. Die außergewöhnlichsten Namen bei uns in der näheren Umgebung sind "Kothigenbiberbach" und "Gückelshirn". Und da gibt es sicher noch mehr...
AntwortenLöschenDanke für die Blumen, manchmal klappt es, manchmal nicht. Zumindest bemühe ich mich immer, objektiv zu sein und auch zu erklären, warum mir was nicht schmeckt. Oder umgekehrt. Beruflich ist leider nicht drin, dazu bräuchte es einen Beruf aus der Gastrosparte, sonst wird man da nicht angenommen. Und das ist dann auch wirklich harte Arbeit und nicht so spaßig wie das, was ich und die vielen Kollegen bei Restaurant-Kritik.de machen. Aber als Begleiterin wärest Du jederzeit willkommen!