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Du sollst nicht begehren deines Nachbarn Weib.

Nö, tu ich auch nicht. Auch nicht die vom jungen Paar nebenan. Können die behalten. Aber steht da irgendwo in den Geboten, dass man des Nachbars Küche auch nicht begehren darf?

Da hatte ich heute eine Privatführung ergattert. Manchmal ist es doch ganz gut, wenn der Postbote ein wenig tüdelig ist und die Post hier bei mir abgibt. Also rein in die Klamotten, rüber zum Nachbarn und genau den richtigen Zeitpunkt erwischt. Die Handwerker sind gerade abgezogen, die Nachbars haben den Einbau mit einem Schampanjer begossen. Also der richtig gute, hier DER. Champagner mag ich eigentlich nicht. Aber einen rosé wollte ich schon immer mal probieren. Mein Urteil: muss ich nicht haben. Aber ich will ja auch nicht undankbar sein.

Die Küche hat fünf Wochen Einbauzeit benötigt, die Kosten liegen knapp unter einem sechsstelligen Betrag. Dafür bekommt man eine Front aus Edelstahl und gebeizter Buche, einen Dampfgarer für eine halbe Sau, einer Induktionskochstelle mit sechs(!) Stellen, einer Induktions-Wok-Kochstelle und auch noch einem Kontaktgrill. Heißes Wasser wird direkt im Hahn erhitzt, die Absauganlage für die Bratgerüche ist ausfahrbar, der Backofen.... Ach, ich bin verliebt! Die Küche hat eine blaue Grundbeleuchtung, die gegen Bakterien wirken soll, die Oberflächen sind antibakteriell ausgerüstet und die Wände mit Lotuseffekt versehen.

Von wegen, Geld macht nicht glücklich. Naja, vielleicht wirklich nicht, aber die Küchen, die man damit kaufen kann, die machen sicher glücklich. Einzig meine Töpfe sind besser. Aber da wird der Nachbar wohl nachrüsten :-)

Kommentare

  1. Ach weißt du, eine gute Küche macht noch lange kein gutes Essen! Wichtig ist doch, das was ordentliches auf den Teller kommt. Und da ist die Küche nicht unbedingt entscheident.

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  2. Frau Kampi, da hast Du Recht. Wenn ich aber sehe, was die so im Schrank stehen haben, dann tropfen mir die Augen. Ob es schmeckt weiß ich nicht. Aber zaubern kann man da schon ;-)

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