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Hackstockfressenkinder

Bin ich doch heute beim Dehner Gartencenter in Rödental unterwegs, um mich über allerlei Getier für das neue Aquarium zu erkundigen. Schauen kann man dort ganz gut, gekauft wird aber beim Händler des Vertrauens. Bei totem Fisch ist Kupfer in Coburg die erste Wahl, und Humann in Lautertal. Bei lebendem Fisch ausschließlich kommt nur Lienhard Hofmann in Neu-Neershof infrage.

Und wie ich da so andächtig meine neue Glaskastenbesatzung zusammenstelle, zucke ich zusammen. Ein Kind. Nichts besonderes, kommen die in unserer Gesellschaft ja öfter vor. Aber, hier war ein sehr lautes Kind Zugange. Schön, dass es auf sich aufmerksam macht, so tritt man nicht drauf. Schön aber auch, wenn es wieder ruhiger wird, nachdem der ganze Laden es bemerkt hat. Dieses Kind jedoch hatte wohl keine Austaste.

Nachdem dieser Kleinmensch so schon sehr unangenehm aufgefallen war, war es dahin mit der Konzentration. Kennen Sie auch das Gefühl, jemanden anzuschauen und dann gleich zu überlegen - "wie kann ich ihm wehtun"? Dieses vielleicht achtjährige Kind war so ein Kandidat. Nun, den Gedanken darf man ja spielen, wenn man sich im Griff hat.

Latzhosen mit Flicken auf dem Knie, Strickpullover. Die rostroten Haare schweißverklebt vom herumtoben, hochroter Kopf und riesige Ohren. Ich muss es wohl lange angestarrt haben, jedenfalls ist es vor mir zum Stehen gekommen. Schaut mich an. Schaut auf meinen Bart - und glotzt ausdauernd zurück. Da geht der Mund auf und ich sehe Zähne. Zähne wie ein Leibnitz-Keks. 52 Stück, alle im Oberkiefer. Naja, so schlimm war es nicht wirklich, aber Stefan Raab wäre schon neidisch.

Und da ist wieder dieses Verlangen, diesem Kind einfach die Frage zu stellen "Na, Kleiner, sind deine Eltern Geschwister?". Klar, das ist nicht korrekt. Aber es juckt schon manchmal. Und irgendwann stelle ich die Frage. Wenn nicht bei Dehner dann bei IKEA....

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