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Schlemmen in Ruhpolding - Die "Zirmbergalm"

Enjaunddusty war bei GastroGuide der ausschlaggebende Faktor, in unserem Urlaub einen Abstecher zur "Zirmbergalm" zu machen. Zuerst tat sich die Navi schwer mit der Findung, auch haben wir als Franken eine Alm "auf" dem Berg vermutet, nicht davor.

Nach einer gütlichen Einigung mit dem Elektroführer fanden wir dann die Alm. Fast direkt an der Straße gelegen, waren wird bereits mehrmals daran vorbei gefahren, ohne das Restaurant zu bemerken. Direkt an der Biathlon-Strecke gelegen, hatten wir bei der Vorbeifahrt Augen für andere Dinge an diesem Ort. Also: Aufpassen, nach dem hier Ausschau halten:

Nachdem glücklicherweise die Sonne stark schien und uns so einen frühen Wintereinbruch vom Hals hielt, war das Zentrum am Abend nur mau besucht. Nach-/Vorsaison, wie auch immer man es sehen mag. Auf jeden Fall waren am Ort reichlich Parkplätze frei, der Weg in die Alm war barrierefrei, was leider auch hier für die Toiletten NICHT gilt. Warum werden denn in neugebauten Restaurants die Toiletten nicht ebenerdig verbaut? Für mich unverständlich.

Ein paar Meter waren es nun nur noch vom Weg auf die Terrasse, welche einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge und die untergehende Sonne ermöglichten.

Da wir recht spät - gut zwei Stunden vor Schließzeit - ankamen, hatten wir noch einige freie Tische zur Auswahl. Von unserem Platz aus konnten wir die Übungsstrecke der Biathleten wunderbar übersehen, so war zusätzlich für ein Rahmenprogramm gesorgt. Gratis.

Die recht flotte Bedienung, Nicole, kümmerte sich umgehend um uns, fragte unsere Getränkewünsche ab und überließ uns jeweils eine wertig anmutende Speisekarte.

Wir wählten für diesen Abend:

1 Weizen alkoholfrei, 0,5 Liter zu 3,70 € (7,40 € je Liter)
2 Gerolsteiner spritzig, 0,25 Liter zu je 2,40 € (9,60 € je Liter)
2 x 1 Paar Weißwürste zu je 5,90 €
1 x Salat Variation zu 10,90 €.

Die Weißwürste kamen zügig, in einer klaren Lake, mit etwas Petersilie. Klassisch also. Kein Schnickschnack, nur die Würste. Und ihr hervoragender Geschmack. Dazu eine Brezel, wie sie sich gehört: Auch der "Schlung" innen war nicht steinhart, sondern "fluffig". Wunderbar. Die je Portion genommenen 5,90 € waren diese Würste allemal wert.

Gleich darauf bekam ich meinen "Salat Variation" geliefert. Laut Karte mit zwei Kaspressknödel. Nun vermutet man als Tourist bei einer Hauptspeise für um die 11 Euro in einem Touristengebiet eine Portion, die eben so zur Sättigung beiträgt und nur durchschnittliches Talent aufweist.

Ich sollte eines Besseren belehrt werden. Während der Coburger Raum (meine Heimat) nun nach und nach die Sünden der Urlaubsorte der letzten Jahre nachahmt (Tütenware und Touristenabzocke), haben die Ruhpoldinger einen anderen Weg eingeschlagen. Den der guten Qualität für kleines Geld.

Auch wenn diese meine Portion auf dem Bild klein wirkt - die Knödel waren riesig, geteilt und gebraten. Dazu zwei Scheiben Knoblauchbaguette, ein Berg Rapunzel (Feldsalat), Krautsalat, Kartoffelsalat und weitere kleine Teile Salatsorten.

Neugierig, wie ich bin, habe ich zuerst die Knödel pur probiert. Knusprig außen, weich und geschmackvoll innen. Der Käse hatte einen guten, deutlich spürbaren Geschmack. Also weitab dessen, was ich sonst so probieren durfte. Oder musste. Das Problem dabei war aber, dass ich mich ob der riesigen Portion entscheiden musste, ob ich die Knödel aufesse oder eben die Salatsorten. Ich entschied mich für die Knödel. Und dazu, so viel Salat zu essen, wie ging, ohne dass ich mich übernehme. Die Mädels in meiner Begleitung "opferten" sich meiner. Danke dafür. Obwohl ich mir sicher bin, dass das Opfer nicht allzu groß war.

Zwischendurch erschien die Servicekraft und fragte, ob alles zu unserer Zufriedenheit ausfiele. Einstimmiges Ja war die Antwort. Bezeichnend war, dass der Abend sehr harmonisch verlief, der Gast sich hier wirklich willkommen und als Zweck der Arbeit, nicht als deren Unterbrechung fühlen kann. Dazu das herrliche Panorama - perfekt.

Das Fazit: Immer und immer wieder gerne. Und auch die Knödel werden wieder auf meiner Liste stehen. Das Haus ist außen wie innen typisch für den Landstrich, was für Gemütlichkeit bürgt. Zumindest an unserem Besuchstag war die Dame im Service nett, schlagkräftig und ein Aushängeschild ihrer Zunft. Wir kommen wieder. 

Wo:
Zirmbergalm
Biathlon Zentrum 2
83324 Ruhpolding

Wie:
Tel.: 08663/416944-6
http://www.zirmbergalm.de/

Wann:
Geöffnet von Di - Do: 11 - 19 Uhr, Montag Ruhetag
Fr - So.: 11 - 21 Uhr
Küchenschließzeit ist 1 Stunde vor der Schließzeit.

Und dann war ja auch noch das Biathlonzentrum. Unsere Aufmerksamkeit wurde zuerst auf die sich extrem schnell bewegenden Menschen am Waldrand gelenkt. Später dann auf die Schusskadenzen. Mir wäre es eigentlich egal gewesen, aber die mich begleitenden Damen sind für ihre Neugierde bekannt. Was blieb mir übrig, als zu folgen? Eben...
So sehen bei uns Häuser aus, in denen Bienen untergebracht werden. Hier wohl auch, aber sicher eher "flotte". Egal.

Das Gelände ist weitläufig, ken Wundern, denn Landschaft gibt es hier genug, man muss nur bauen. *Ironie aus*

Nicht nur Biathlonbahnen sind gebaut, auch Schanzen für den Skisprung sind vorhanden. Ob da allerdings auch die Biathleten antreten mussten, konnte mir niemand sagen, dazu war der Abend dann doch zu weit fortgeschritten.
Bewundernswert ist in meinen Augen der Nachwuchs. Keine halbherzige Sache, hier wird trainiert. Und das nicht zu knapp, wie die eine oder andere Blessur der kleinen Sportler offenbarte. Was mich auch verwundert hat: Die Gewehre haben doch recht viele Schüsse ermöglicht, ohne dass - zumindest für mich sichtbar - nachgeladen wurde. Nebenbei bemerkt: Ich hätte die Scheiben kaum so getroffen, geschweige denn nach der Anstrengung. Sport im Fernsehen ist doch eben etwas anderes, als in der freien Natur und live.

Kleiner Witz am Rande: Wie kann man in einer Sportart wie Biathlon Zweiter werden, wenn man eine Waffe trägt?


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