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Schlemmen in Bamberg - Das "Weinfass"

Mal wieder eine Krankentour, mal wieder der Fahrer, den es getroffen hat, mal wieder um die Mittagszeit, mal wieder Bamberg.

Im Schlepptau LaMama und DaTanta, unterwegs nicht im Auftrag des Herren, aber im Mamamobil.

Die Aufgabenstellung.
Sei pünktlich zum Zeitpunkt "X" an Punkt "A". Finde die Adresse von Punkt "A" heraus, besorge einen Parkplatz, bespaße während der Behandlungszeit von Passagier 1 den Passagier 2. Suche vorher eine Stelle, an der eine einheimische Verpflegung zum annehmbaren Preis, in guter Qualität und ansprechender Gastronomie erfolgt.

Die Fakten.
Pünktlich bedeutet spätestens 14.30 h, gerne eine halbe Stunde früher; "falls ich eher dran kommen sollte!" (Anm. d. Red.: Ich hasse diesen Satz, weil das bei Ärzten NOCH NIE der Fall war.) Der Ort ist das Augen-MVZ in Bamberg.

Die Lösung.
Nachdem ich des Suchens im Internet ein klein wenig mächtig bin, war es eine Fingerübung, die Adresse als "Buger Straße 82" zu ermitteln. In "Google Now" als Termin eingegeben, Adresse dazu und schon war die Strecke ermittelt. Kurz angefahren, Örtlichkeit auf die Parksituation gecheckt und zurück in Richtung Innenstadt.

Grob die Richtung war klar, Geyerswörth. Die Erinnerung sagt: Lokale in großer Anzahl, bayerisch-fränkische Küche, gemischte Preislage, Parkhaus zentral. Angekommen der erste Schreck: Gut, dass wir mit dem Mamamobil unterwegs sind, das ist schmaler als ein bayerisches Premiumprodukt der unteren Baureihe. Parkplätze von knapp 2 m Breite sind heutzutage ein schlechter Witz. Nach einigen Runden habe ich einen Parkplatz übernommen, den vorher ein Touareg belegt hatte. Das aussteigen war wenig komfortabel, aber zumindest ohne Blech- und Lackschäden realisierbar. Notiz an mich: Lieber ins Parkverbot und einen Zettel riskiert.

In naher Umgebung finden sich die Bischofsmühle - zum Zeitpunkt unserer sich kreuzenden Zeitlinien geschlossen. Auch das Aposto - entsprach nicht dem Wunsch LaMamas, da preislich etwas gehoben und recht steril in der Bauweise. Vor Jahren war ich mit "M" in der Ecke, konnte mich an ein lauschiges Lokal erinnern, welches wir damals aus Zeitgründen nicht besucht hatten, das "Restaurant Weinfass". Zwei Minuten fußläufig vom Parkhaus entfernt, über den "Ludwig-Donau-Main-Kanal" gelegen, ist es ein Katzensprung zum kleine, lauschigen Biergarten. So lauschig, dass man sich wünscht, er wäre entweder größer, oder der Betreiber könnte sich entschließen, zwei Stühle zu entfernen, um nicht den Schweiß des Hintersitzers im Rücken zu spüren.

Die Servicedame fand sich kurz nach unserer Ankunft am Tisch ein, sie hatte uns vorher schon durch die Fenster entdeckt, aber dankenswerterweise etwas Zeit vergehen lassen, bis wir uns auf der Karte einen ersten Überblick über die Speisen machen konnten.

Bestellt haben wir zwei Mineralwasser (kam im Glas, nicht in der Flasche KLICK), 0,2 Liter für 2,20 Euro und ein Spezi, 0,4 Liter zu 3,30 Euro. Nicht billig, aber egal, denn der Mensch dürstet, wenn die Klimaanlage arbeitet und die Außentemperaturen auch nicht gerade dem Nullpunkt entgegenstrebt.

In Sachen Mittagessen habe wir uns für das Tagesgericht entschieden. Zwei Frikadellen, Kartoffelsalat und einen Beilagensalat, zu je 7,90 Euro.

Mit den Getränken kamen auch die "Nebengeräusche". In eine einlagige (grausam...) Servietten gewickeltes Besteck, besonders lobenswert: Endlich einmal ein schneidendes Messer... Je Kopf eine Tüte Senf aus Bautzen (und das in Bayern...), Salz und Pfeffer im Streuer.

Gut: Das Essen hat eine gewisse Zeit gedauert. Nicht nur bei uns, auch bei anderen Kunden. Was für mich ein gutes Zeichen ist. Denn; die Ware ist nicht aus der Packung, sondern frisch. OK, stimmt hier in diesem Fall zu zum Teil.

Der hier...
...war zum größten Teil frisch. Knackig, frische Petersilie, bei den Karotten bin ich mir nicht sicher, waren aber besser als im Durchschnitt. Das Dressing war ein Topping, also nicht einfach den Salat bis zur Unkenntlichkeit ertränkt, nur wenig obenauf.

Kurz darauf dann die Lieferung des Hauptgerichtes.
Zwei frisch gebratene, fluffige und wirklich schmackhafte Frikadellen/Buletten/Hackfleischklößchen, bisschen Grün- und Rotzeug als Deko und ein Kartoffelsalat. Hat leider geschmeckt wie der, der aus der Packung kommt. War also nicht so prall, aber auch nicht schlecht. Passt also.

Auch gut ausgeschaut haben die an den Nachbartischen servierten Klöße. Ein wenig Komik war auch gratis zu haben. Drei Damen am Nachbartisch, eindeutig aus der nicht gerade knödelunaffinen Gegend um München, haben lautstark darüber debattiert, ob man Klöße schneiden muss, um sie verspeisen zu können. Leider haben wir das Lokal verlassen, bevor wir mit ansehen konnten, ob sie diese nun schneiden oder im Ganzen herunterwürgen. Manchmal kann man an der Menschheit verzweifeln...

Das Fazit: Traumhaft am Kanal gelegen, direkt neben der Einmündung in die Regnitz, sehr saubere Gastronomie, freundliches Personal, gutes Essen zu fairen Preisen - was will man mehr in einer Stadt, einem Stadtteil, der zu dieser Zeit schon von Touristen geradezu überschwemmt wird?

Ich komme wieder, dann mit Red im Schlepptau, einem anderen Parkplatz und einer Fahrt ab "Klein Venedig" mit dem Schiff. Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass die Respa genau DA ihren Zweitwohnsitz hat? Hat sie.







Kommentare

  1. Die Hafenrundfahrt in Bamberg (Klein Venedig) ist wirklich sehr schön inc.Schleuse.Kann ich nur empfehlen.Im Weinfass waren wir noch nie,das hatt uns irgendwie nie zugesagt. Das Aposto hab ich auch in guter Erinnerung.Vom erzählen her gab es da immer Serviceprobleme,aber wir waren immer früh am Abend dort da war es gut.Das mit dem Klösse schneiden hab ich schon mal gehört.Angeblich darf man sie nur mit der Gabel zerdrücken.

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    1. Hallo Pfanni, das machen wir in jedem Fall. Das Weinfass war gut gelegen, erst leer, um kurz nach 12 Uhr aber dann sehr gut besucht. Die Essen haben gut ausgeschaut, der Geruch war prima und die Schnitzel kommen aus der Pfanne. In der Nähe ist ja noch die "Fischerei 15", sehr gute Schnitzel, günstige Preise und selbst gemachter K-Salat.

      Das mit den Klößen rührt von ganz früher her, als das Metall der Messer noch nicht so toll war, den Geschmack der Klöße verändert hat. Da waren die Gabeln und Löffel meist noch aus Holz. Aber diese Zeiten sind ja lange vorbei. ;-)

      Ein anderer Grund ist, das die Klöße an der Schnittkante zu glatt sind, die Soße nicht so gut aufnehmen können. "Gerissene" Klöße haben eine rauhe Fläche, an der mehr Soße hängen bleibt. Das ist eigentlich der aktuelle Grund. So esse ich auch meine Klüäß! Heute abend auch wieder :-) Mit Schäufele und Kraut...

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