Direkt zum Hauptbereich

Arschlochwochen

So, das ist also das, was die Welt sich unter "ausgeglichen" vorstellt. Alter Schwede, da läuft aber war quer.

Genau einem einzigen Menschen habe ich bisher in meinem Leben gesagt, dass dieser sich rund um die Uhr, immer und mit allem an mich wenden kann. Und das ich helfe, wann und wie immer es im Rahmen meiner Möglichkeiten klappt.  EINER!

Warum aber dieser andere Klapperkopf - den ich dazu sogar nur ganz flüchtig von ganz früher her kenne - meint, mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf zu reißen? Keine Ahnung, was den geritten hat. Eines jedenfalls ganz sicher nicht: Seine Alte. Die hat ihn rausgeschmissen. Hätte sie schon lange so durchziehen sollen, beknackter Saufarsch. Und er hat nicht mal kapiert, dass man eine Frau nicht bedroht, wenn man sie liebt. Nun, wir haben dann klare Worte gesprochen. Was heißt, ich habe gesprochen, er hat gelauscht. Und die Ohren angelegt. Nein, nach vier Tagen Dauerbespargelung; da bin ich nicht lustig, da bin ich eher angepisst.

LaMama mag ich ja auch ganz gerne, sie mich - glaube ich - auch. Was es mir umso unverständlicher macht, was da manchmal abläuft. Mittagessen, der Spargel war gekocht, auch die Kartoffeln. Spargel geht in Resten an die RESPA zurück, auch die übrige Spargelware mit Soße. Danke, weg das Zeug. Das Spargelwasser habe ich zum Kartoffelwasser gegossen, da lagen noch die Kartoffeln drin. Zwei Zwecke sollte das erfüllen: Die Kartoffeln trocknen bis morgen nicht aus (mit Kräuterquark....) und die Suppe hat eine natürliche leichte Bindung. Steht im Esszimmer zum abkühlen, bevor ich das in den Kühlschrank gebe. Plan gut, Ausführung plausibel. Es sei denn, LaMama besteht darauf, an Ostern unbeding einen ihrer sagenhaften Erdbeerböden zu kredenzen. Sagenhaft? Berüchtigt meinte ich. Also ein Bisquitboden aus der Packung. Darauf ein paar Erdbeeren der Sorte "Senga geschmackslos" und einen Tortenguss in Rot Marke "Erdbeer". Der es dann auch irgendwie geschmacklich rausgerissen hat. "Ich mag den Boden nicht, für uns (RESPA und mich) bitte keinen Kuchen, auch keinen Kaffe (Mischung Sekundentod)." Ist doch egal, das Zeug kommt trotzdem. Wird auf einer Tischdecke abgestellt, die aussieht wie eine Serviette auf einem Buffet für Pfadfinder. Zu kurz. Viel zu kurz. Ich mag da nicht mal ein Foto von machen. Was macht sie? Bevor ich mich erheben kann, weil ich gerade ein Streitgespräch am Telefon führe, höre ich, wie es in der Küche plätschert. Nachdem LaMama nicht inkontinent ist und den Hahn auch nicht aufgehört hat, das Plätschern irgendwie komisch klingt, ist es zu spät. Ich realisiere, dass da mein Suppengrundstoff gerade in Richtung Rattenfarm rauscht. Die Kartoffeln lieben im Topf wie gestrandete Wale, die Flüssigkeit ist in der halben Küche verteilt.

Nein, nicht, weil mein Ablauf kaputt ist. Wäre ja zu einfach, dann wäre nur der Boden zu wischen. Im Spülbecken stand die eingeweichte Reine, in der ich die Zwiebelschnitzel gebacken hatte. Voll bis kurz unter dem Rand. Ich weiß, wann genug Wasser eingefüllt ist, damit das nicht einseitig in die Spüle kippt. ICH weiß das. Sie nicht. Rein mit dem Schwall, raus mit dem Schwall. Und zwar über die Fläche, die ich gestern(!) grundgereinigt hatte. Und gestern hatte ich auch die blöde Idee, erstmals eine Art Läufer vor der Spüle auszulegen, damit ich nicht ausrutsche, falls doch mal ein Tropfen.... Gut, das war nun kein einzelner Tropfen, ich weiß aber jetzt, dass das Läuferchen einen ordentlichen Durst hat und was verträgt. Waschbar ist es sowieso. Und der Küchenboden wieder nackt. Fazit: Kuchen gegessen, den ich nich mag. Kaffee getrunken, der ein spontanes Galleversagen verursacht, trockengelegte Kartoffeln, eine neue Brühe muss angesetzt werden und die Küche habe ich notdürftig wieder geschrubbt.

Und weil ich ein Mensch bin, der auch nicht unendlich belastbar ist, brauche ich ein Ventil. Den Osterhasen mag ich nicht treten, das hat keinen Stil. Da ruft die Schwester an. Fein. Genau im richtigen Moment. Die verträgt das, was soll sie auch anderes machen? Verwandt bleiben wir.
Mal hören, was sie zu sagen hat. Ist nämlich über Ostern in einem Hotel abgestiegen, welches ich ihr empfohlen hatte.

OK, das Zimmer ist kleiner als vorher. Dann ist das Bad ab 19 Uhr zu. Beim Kaffeebuffet sind die Mitbewohner wie Wanzen eingefallen und der tschechisch sprechende Ober zickt. Hab ich damals mit einem kleinen Scheinchen geregelt, dann waren wir Freunde. Nun, wenn man geizig ist und die zwischenmenschlichen Zeichen (offene, hingehaltene Hand) nicht erkennt und ein Ghettofäustchen gibt, dann ist das eben so. Musste leiden. Und was kann ich dafür, dass sie abends nur einen Fisch auf dem Auwahlplan haben? Ist Karfreitag und das eine erzkatholische Gegend. Augen auf beim Zimmerbuch. Oder anders: Nänänä nä nänä.

Was? Der Speisesaal ist nur zum Teil auf und das Buffet so nicht erreichbar? Oi... Armes Hascherl.

Jedenfalls habe ich das Telefonat mit einem besseren Lebensgefühl, einer beruhigten Leber und einem Grinsen im Gesicht abgeschlossen. Manchmal habe ich das Gefühl, ich mutiere ein wenig zur Ex. Die war auch so, naja, wenig diplomatisch. Was solls, wer deutlich spricht, der wird auch gehört.

So, jetzt mache ich mir eine fette Portion Vanilleeis und frische heiße Himbeeren. Nur für mich. Und ich werde weiter grinsen. Hrhrhrhrhr... Ich bin ein Arsch, ich liebe mein Leben und mein Karma stirbt gerade. Läuft....

Kommentare

  1. Holger, wenn es kommt, dann kommt es. Dicke !!
    Die ganze Zeit, beim lesen, dachte ich:
    Warum hast du eigentlich manchmal schlechte Laune?
    Vielleicht weil mir diese Dinge nie passieren?
    Ich leide nicht mit dir, Dafür bin ich zu egoistisch. Ich gönne Dir alles :-))))))
    Was bin ich froh, das ich nur meinen Hund habe. Der macht zwar auch was er will, aber ich weiß nie was er denkt.
    A propos: Ich darf doch aber nachts mal anrufen??

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Gerhard..... wer? ;-)
      Klar darfste nachts anrufen. Aber wundere Dich nicht, wenn es eine viertel Stunde lang erst flucht und dann ein wenig flucht ;-) Ich mache das nur, um meine Stimme zu finden. Ehrlich

      Löschen
  2. Lieber Holger,
    tut mir leid, nein eigentlich nicht, ich musste jetzt wirklich lachen, das Hascherl hat
    mir den Rest gegeben :-) Hö, hö, das geht gar nicht Eis und frische Himbeeren, heute ist Fasttag tzzz
    " Natürlich ist es Karma, vom Lkw überfahren zu werden. Aber es fällt immer wieder schwer, es nicht persönlich zu nehmen."
    © KarlHeinz Karius
    Ich wünsche dir frohe Ostern.
    LG Sadie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Naja, ich kann ja auch wieder grinsen. Aber das alles auf einmal, das war schon - viel.
      Fastentag? Also hier ist Freitag. Komisch.. Fasten? Ach, jetzt. Fast ein Tag! Klar, der ist ja noch nicht rum. Ja, auch hier ist Fasteintag.

      Wie ist das gemeint, dass man vom LKW überfahren wird? Ich dachte, das Karma sorgt für ein wenig schlechte Haut. Oder Spliss.

      LG, Holger

      Löschen
  3. Die Muddi liest den Blog nicht, oder? so klammheimlich vielleicht??
    Ich würde dann ja sagen, das mit deiner "Brühe" war die Retour-Kutsche für den Mob-Kopp von letzter Woche.......(du lässt gekochte Kartoffeln über Nacht in Brühe stehen??)....lg von Bine und schöne Ostern

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ne, weil sie nicht mal mit meinem Wasserkocher klar kommt. Kein Scherz. Der weigert sich, bei ihr den Betrieb aufzunehmen. Und warum? Weil sie extrem grobmotorisch ist. Das ist wirklich so. Ich hatte Angst, dass die den Schalter abreißt. Egal, geschenkt ist geschenkt.

      Nein, die Kartoffeln sollten da nur kalt drin werden, ohne schrumpelig zu werden. Die hätte ich so in den Kühlschrank, in eine Dose.

      Na, im Blog steht auch nix, was ich ihr nicht auch sage. Sie weiß, dass ich ihre Frisur eher lustig finde. Und sie meint, mein FB-Profil hat einen Bombenleger im Eck abgebildet. Das bin dann wohl ich. :-)

      LG zurück, auch Dir schöne Ostern.

      Löschen
    2. Holger, nichts gegen LaMama.
      Wo sie recht hat, hat sie recht!
      ( das nächste mal komme ich nicht rauf. Bleibe bei ihr unten :-)))))))

      Löschen
    3. Ich seh´ schon, Ihr beide paktiert hinter meinem Rücken. Auch Du, mein Sohn Brutus... Oder, passend zu Ostern: Bist Du es, Paulus?

      Du willst unten bleiben? Aber gerne, mal sehen wie lang dann Dein Blogeintrag wird. :-)

      Löschen
  4. LaMama und dir wünsche ich entspannte Ostertage. Bin schon neugierig, was es zu essen gibt...

    Liebe Grüße von brisy, die lieber nicht in die Küche geht, da hantiert Schatzi an einem Buffet für die Nachbarin. Das Gute daran: Immer, wenn er etwas fertig hat, bekomme ich eine Portion zum Probieren geliefert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Richte ich aus, danke! Und auch Euch ein paar schöne Tage, Wetter passt ja :-)
      Er kocht für die Nachbarin? Tststs... ;-)
      Na, Du hast ja auch was davon. Ist heute praktisch wie ein laaaanges Menü. Immer mal einen Happen. Was gibts denn da Gutes?
      LG, Holger

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ragout Fin - der Convenience-Test

Mitte der 70er Jahre im 20. Jahrhundert war es ein Edel-Essen auf jeder besseren Party; Ragout Fin . Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Mutter diese -damals noch recht teuren- Blätterteigförmchen gekauft hat. Und drei Tage vorher wurde uns das Maul schon wässrig gemacht. Zumindest haben mich diese Teilchen auf Anhieb überzeugt. Eigentlich mehr der Inhalt, den ich auch Heute noch gerne esse. Zeit, einen Test zu veranstalten, nachdem in der letzten Zeit immer mehr dieser Convenience-Produkte auf den Markt kommen. Im Test befinden sich Aufwärm-Produkte von verschiedenen Discountern, teils auch Aktionsware wie das Produkt der Marke Sodergarden, hergestellt von Tulip . Zwar sind diese nicht immer zu bekommen, einen Geschmackstest kann man ja trotzdem machen. Natürlich völlig uneigennützig... Erwärmt werden die Produkte jeweils auf 60° Celsius, um eine Basis für die Vergleiche zu haben. Gemessen werden die Temperaturen mit einem Digitalthermometer, um eine Überhitzung und somit ...

Ich spüre eine wohlige Wärme...

Irgendwie ist es mir seit heute um die Mittagszeit so wohlig warm. Kuschelig warm wurde mir, was ich nicht erklären konnte. Dann komme ich nach der Arbeit nach Hause und schalte die Nachrichten ein. Und siehe da, die Wärmequelle war gefunden: Die Griechen haben uns fein über den Tisch gezogen, die Wärme war also die Reibung auf dem Tisch. Und siehe da, es war, wie es das deutsche Volk befürchtet vorhergesehen hat. Lustig am Rande: Griechenland will einen Fond einrichten, in dem ca. 50 Milliarden aus Privatisierungen hineinfließen. MO Ment Mal! War da nicht schon beim letzten Geldgeschenk schon vereinbart worden, dass das Geld hereinkommen muss? Da wage ich mal keck die Prognose, dass das nun zu überweisende Sümmchen keine drei Jahre den Betrieb aufrecht hält - was ja avisiert ist - sondern es in spätestens zwei Jahren wieder heißt: " Γεια σας , είμαι ελληνικά . Θα ήθελα ευρώ . Πολύ ευρώ ."

Gelegenheit macht Liebe

Öfter als man denkt, unverhoffter als man glaubt. ´n paar Beispiele? Bitte! Kürzlich, als die Vanillelady da war, haben wir ein wenig nach Pferden gesucht. Online, nicht im Garten. OK, in der Regel würde sich die Suche bei Tieren bei mir ja auf Teile davon beschränken. Eben die Teile, die man braten, schmoren, grillen kann. Oder räuchern. Nenene, nicht an diesem Abend. Da haben wir nach Pferd geschaut. Das kommt nicht ins Haus (kein Platz ;-) und schon gar nicht in die Pfanne. OK, die Vanillelady wäre dann Veterinärin und macht Fleischbeschau, da würde ich wohl ein Fert bekommen, dass auch essbar ist. Hab ich schon mal von dem verkrebsten und mit Medikamenten vollgestopften Fert erzählt, welches zum Metzger ging? Nicht? Na, dann lass´ ich das auch jetzt, sonst kommt noch jemanden sein Mittagessen hoch. Im Zweifelsfall mir.Moment - hatte ja gar keines. Die Vanillelady hat sich also irgendwie scheinbar verliebt. In ein Fert, natürlich. In was denn sonst. Ein Mann würde nur unter An...