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Das (Vermieter-)Leben ist schön....

Zumindest könnte es das sein, würden sich eben auch alle an die Spielregeln halten. Dass dies leider nicht immer so ist, manchmal die Verhältnisse sogar vor dem Gericht enden, davon kann so mancher Richter ein Lied singen.

Ich lass´ einfach mal die Bilder für sich sprechen und mich auf Bildunterschriften beschränken. Ihr müsst jetzt tapfer sein....

Tropfenbildung an den Fenstern. Passiert, wenn jegliche Luftzirkulation unterbunden wird, zudem die Heizung 30° bringt.
Zwischendurch kam der Mieter erbost zu uns, wollte PC und Drucker ersetzt haben, weil angeblich durch von der Decke her eingedrungenes Tropfwasser die Geräte zerstört wurden. Die Untersuchung des Dachbodens direkt darüber ergab: staubtrocken, keine Wassermarken. Und da die Hitze ("unter 30° in der Wohnung bin ich kein Mensch...!") und die Luftfeuchtigkeit ein wahrer Traum für allerlei Tropengetier gewesen wären, wurden wir aufmerksam. Sogar die Fenter wurden extra isoliert und zusätzlich mit Handtücher abgedichtet. Luftzirkulation? Fehlanzeige.
Selbst an der Haustür wurde eine Tropfsteinhöhle konstruiert. Mehrmalige Lüftungsauffoderung? Keine Reaktion....
So sah das Treppenhaus aus - Wohlfühlfaktor!
Lecker schwarzer Schimmel. Die Folge: Entfernung des Putzes bis auf die blanke Mauer, neuer Putz, Schimmelsperre aufgetragen, Farbe. Bei den neuen Mietern ist seither nicht einmal mehr ein Schimmelchen aufgetreten. Uns wurde allerdings von den damaligen Mietern unterstellt, dass es sich um bauseitige Mänge handeln wurde, dieser Schimmel "nur" an der Temperaturgrenze auftreten würde. Sogar der von uns nachträglich eingebaute Zwangsentlüfter wurde verstopft, ja kein laues Lüftchen durch die Wohnung ziehen lassen.
Hier wurde nicht der Vermieter informiert, hier wurden Länderfahnen darüber gehängt. Auch eine "Renovierungsvariante".

Das Ausmaß des Schadens. Und das war erst das Treppenhaus
Da stand der Kühlschrank, man beachte die Farbunterschiede an der Wand

Mäuseköttel unter dem Herd, ein Dank an die Katze der Mieter

So sah die Wand über der Spüle aus

Dichtungen für Spülbecken werden überbewertet

Nicht an einem Tag geschehen

Kokons IN der Absauganlage

Nicht Nr. 5, das Ungeziefer lebt.

Vorher konnte niemand ahnen, wie es in der Bude ausgeschaut hat. Zwar haben wir regelmäßig gesehen, dass Farbeimer in das Haus geschleppt wurden, aber, wer konnte schon ahnen, dass UM die Möbel herum gemalert wurde? Sogar der Tisch wurde nicht verschoben, dessen Silhouette zeichnete sich an der Wand ab. Die Mieter waren stärkste Raucher, der Farbverlauf von eigentlich roter Wand um die Schränke herum, über Nikotinbraun am Rand, hin zum Fastweiß in der Mitte war zumindest interessant.

Der Geruch in der Wohnung war zumindest mit "einzigartig" zu umschreiben. Im Bad kam aus dem Duschkopf nur noch tropfenweise Wasser, die Toiletten war an der Bodenabdichtung undicht, hat dort vor sich hin gesifft, der Fußboden - muss ich was dazu sagen? Erstmals in meinem Leben habe ich mich vor neuen Mietern geschämt, jedoch konnte ich erst am Tag der Neuvermietung zusammen mit Makler und Mieter diese Wohnung betreten. Ich war - gelinde ausgedrückt - entsetzt. 

Ach ja, das Ganze ging vor Gericht und wurde zu unseren Ungunsten im Schlichtungsverfahren entschieden. Die Mietpartei hat sich an - zu ihren Gunsten über Jahre vereinbarte - Vereinbarungen nicht mehr "erinnert". Ein cleverer Rechtsanwalt hatte einen Weg gefunden, die nicht einmal die tatsächlich entstandenen Nebenkosten abdeckenden Kostenzahlungen für zwei Jahre zurück zu fordern. Zur Info: knapp 130 qm Wohnfläche wurden mit pauschalen Nebenkosten in Höhe eines mittleren zweistelligen Eurobereiches abgerechnet. Und diese wurden vor Gericht ebenso zurückgeholt wie auch die für die Renovierung einbehaltene Mietkaution. Unsere Abwägung war: weitere Kosten verursachen und einen verlorenen Gerichtsprozess riskieren oder ein Ende mit Schrecken... Am Ende stand ein Minus von knapp 8.000 Euro auf der Uhr. So viel zu "du hast ja Besitz".....


Kommentare

  1. Boah, das ist wirklich heftig. Tut mir sehr leid für dich. Der Ekel-Faktor ist wirklich ziemlich hoch und das Urteil...ohne Worte!

    LG Suse

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  2. Danke. Wir hatten damals sogar angeboten - außergerichtlich - auf unsere Forderungen zu verzichten, wenn man danach keinen Kontakt mehr haben müsste. Zu diesem Zeitpunkt war es soweit, dass die Demenz bei meinem Vater diagnostiziert wurde und ein paar mehr recht üble Dinge über mich hereingebrochen sind.

    Am Ende wurden WIR vor Gericht gezerrt. Tja, Recht haben - Recht bekommen. Zwei Dinge.

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  3. Oh man... Ich verstehe Menschen nicht, die so mit Eigentum anderer umgehen *kopfschüttel*
    Ich persönlich wäre für sowas ungeeignet! Ich würde vermutlich alles schonen, um ja nix kaputt zu machen...aber andere Leute, andere Sitten! Kenne solche Menschen zum Glück auch nicht...

    Tut mir echt leid, das du sowas nu vor der Nase hast :(

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    1. Ach, das ist ja schon gut vier Jahre her. Macht es nicht besser, aber irgendwie ist das ja auch Frustbewältigung :-) Danach haben wir erfahren, dass sie beim Vorvermieter auch mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung auseinander gingen. Angeblich soll es heute in der neuen Wohnung ähnlich sein. Keine Ahnung, mir auch egal. Ich bin mir aber sicher, dass der neue Vermieter nicht so leicht abzuschütteln ist wie wir.

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  4. Ogottogottogott, und ich dachte, unsere Wohnung wäre dreckig gewesen, als wir sie übernommen haben. War sie auch, aber nicht so. Da klebten nur die Bodenfliesen in der Küche und die Teppichböden waren Urin- und Fäkalienverseucht *börgs*. Wirklich unfassbar, was es für Schweine gibt. Und dass dagegen gerichtlich nichts zu machen ist ist eine Frechheit. Toller Rechsstaat, echt.

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    1. "Nur"? Na, das langt doch auch...:! Das Problem war scheinbar, dass unser RA damals falsch formuliert hatte. Und der Richter hat sich eben daran festgehalten. Wir hatten gefordert, dass die Wohnung "geweißt" werden muss. War nicht statthaft, "gestrichen" wäre richtig gewesen, denn der Mieter muss nicht unbedingt in "weiß" streichen. Und weitere Kleinigkeiten eben, die einer präziseren Formulierung bedürfen.

      Und so war Ruckzuck klar, dass es für uns sehr teuer werden würde, würden wir wirklich das uns Zustehende bekommen.

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  5. Anwalt und auch sonst von mäßigem Verstand... sagte schon Ludwig Thoma.
    Bitte, ist auf dem letzten Bild tatsächlich das zu sehen von dem ich glaube daß es Kakerlaken sind???

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    1. Der Spruch ist gut und hat sich gestern bei einem Besuch meiner Schwester und deren Lebensgefährten bewahrheitet. Bericht folgt. In drei bis vier Jahren dann :-)

      Ne, glücklicherweise waren das keine Kakerlaken, "nur" irgendwelche Käfer in einem Frühstadium. Für die hat Staubsauger und Reiniger gereicht. Ansonsten - das wäre teuer geworden...

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  6. Nur zu Deinen Trost, wir hatten drei ähnlich gelagerte Fälle!
    Ein Italiener bezahlte ewig seine Miete nicht und auch nicht
    den Strom. Als dieser abgedreht wurde ist er einfach nach
    Italien abgehauen! Bis wir das bemerkten, konnte z. B. der
    Kühlschrank schon selbstständig laufen :-( Allerding war der
    RA der uns vertrat nicht ganz dumm. Wir konnten einen Titel
    ergattern und als der Italiener nach etwa 3 Jahren meinte jetzt
    könnte er wieder in Deutschland arbeiten haben wir das sehr
    schnell mitbekommen und schon bei seinem 2. Gehalt war
    eine Lohnpfändung drauf :-) Die anderen beiden Fälle waren
    ähnlich gelagert wie bei Dir, ganz dickes Ofenrohr durch das
    wir da schauen konnten.

    Sei froh, dass es vorbei ist und hoffe dass die Neuen besser sind!
    Gruß vom Allgäu Hans

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    1. Ist ja auch ein Drama bei Dir. Alle anderen Mieter sind sehr zuverlässig, ordentlich, zahlen pünktlich. Ich hoffe, dass das auch so bleibt. Ein Titel hätte uns nichts genutzt, weil wir ja keine Grundlage dafür schaffen konnten.

      Gruß zurück ins Allgäu, die Bilder sind angekommen. Bin ein wenig neidisch, bei uns ist mal wieder Dauerregen angesagt. :-(

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  7. Ich denke es gibt auf "beiden" Seiten hmmm... Idioten....

    Wenn ich an meine ehemlaige Vermieterin denke, die nichts von mir wollte außer Geld und wenn es mal eine notwendige Reparatur gab (z.B. waren die Fenster undicht, weil 50 Jahre alt) wurde nichts gemacht.

    Ganz zum Schluss, wollte sie mir dann noch die Malerkosten aufbürden, nachdem sie die längst fälligen Elektroinstallationen endlich mal modernisiert und somit, den von mir seit Jahren bemängelten Kriechstorm beseitigt hat - weil ich ja die Wohnung gemalert übergeben muss.. Klar, wenn sie die Wände aufklopfen lässt.

    Ach lassen wir das. Ich konnte ihre Habgier dadurch bremsen indem ich ihr drohte wegen Hausfriedensbruch anzuzeigen,weil sie mehrfach in die von mir noch angemietete Wohnung ohne Rücksprache betrat.
    Ich sollte zwar noch die Miete für einen weiteren Monat zahlen, aber vorher ausgezogen sein und alles leer geräumt haben, damit sie renovieren kann (wie gesagt Kriechstrom beseitigen, 30 Jahre alte Toilette erneuern etc.) und keinen Mietausfall hat...

    Ganz schlimm war das, ganz schlimm und das obwohl ich all die Jahre sie ob ihres ALters mit Kleinigkeiten verschont habe.

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  8. Na, wir hätten ja über die Jahre gerne was machen lassen. Wenn man aber immer nur hört "Passt alles, machen wir selbst!", dann glaubt man das, wenn es keinen Grund zum Misstrauen gibt. Darum gab es auch in 15 Jahren nicht eine Mieterhöhung. Und ein paar Extras ohne Berechnung. Tja....

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    1. Glaube ich dir ja!!!!

      War auch gar nicht so gemeint!

      Ich wollte damit lediglich sagen: Es gibt immer auf jeder "Seite" solche und solche;-)

      Nein, solche Mieter regen mich auch auf. Die bringen andere in Unbill und das ist einfach sch....

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    2. Hab das schon richtig verstanden. Dummerweise nimmt man immer nur die Ausreißer wahr. Nach oben und nach unten und auf beiden Seiten.

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  9. *örgs* Da fällt einem echt nicht viel zu ein. Wirklich schlimm! Solche Mieter wünscht sich kein Mensch. Ich kenne es allerdings auch von der anderen Seite. Wir hatten jahrelang eine Vermieterin, die sich 0 um die Wohnung gekümmert hat, obwohl sie um diverse Mängel (ok, es sind eher Kleinigkeiten, aber auch die wollen ja beseitigt werden, bevor aus kleinen Schäden große werden) wusste. Letztes Jahr wurde die Wohnung verkauft und da der neue Vermieter die Räume ja in keinem anderen Zustand kennt und wir als Mieter Kummer gewohnt sind, macht er es seiner Vorgängerin gleich - Kohle einsacken (und sich noch beschweren, dass das Geld nicht am 1. sondern mitunter am 3. des Monats eingeht - man bekommt sein Geld ja schließlich auch erst am 1. und die Banken können nicht fliegen), Miete erhöhen und Mieter Mieter sein lassen.

    Gut, dass die Mieter, die obiges verursacht haben, durch "Bessere" ersetzt wurden.

    Liebe Grüße,
    Jessica

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    1. Ist ja nicht so, dass man nicht mit uns reden kann. Wir bieten schon äußerst günstige Miete an, da müssen wir mit spitzem Stift rechnen. Aber was getan werden muss, muss getan werden. Und Schimmel ist akut, da gibt es keine Diskussion.
      Gruß
      Holger

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  10. Wuähh.... Auf beiden Seiten gibt es schwarze Schafe.

    Meine Tante vermietet deshalb ihre Wohnung NICHT. Sprich vor kurzem gekauft, der Ehemann hat alles renoviert und jetzt wird nicht vermietet. Finde ich allerdings auch irgendwie bescheuert.

    LG

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    1. Hmmmm.. wo ist denn da der Sinn dabei? Maximal ein Abschreibeobjekt könnte ich mir vorstellen. Na, die werden schon Gründe haben.
      Gruß
      Holger

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  11. Andererseits haben wir jetzt den besten Vermieter der Welt. Wirklich. Das ist mir schon fast unheimlich. Wenn ich z.B. sage, ich würde gern ein paar Pflanzen für den Garten haben sagt er kein Problem, kauf nur. Reparaturen werden meistens zeitnah erledigt, ohne wenn und aber. Dafür kümmern wir uns auch um alles, und so Sachen wie den Zaun streichen mach ich natürlich kostenlos für ihn. Ein neues Schloss am Schuppen anbringen auch, oder die Fassade reinigen (per von ihm bezahltem Steiger). Das sind nur einige Beispiele von vielen.

    Ich als Vermieter würde mindestens einmal im Jahr (dafür gibt es gesetzliche Regelungen, wie genau da der Intervall ist, weiß ich nicht) die Wohnung in Augenschein nehmen.

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